Der Luftangriff aus dem Nichts in der Tagesschau
Fühlen Sie sich eigentlich informiert?
Heute zum Beispiel konnte man darüber lesen, dass bei einem Luftangriff auf Tripolis ein Flüchtlingslager getroffen wurde und dabei 35 Flüchtlinge getötet wurden, weitere 70 wurden verletzt. Überall in Europa wird von diesem Luftangriff, der den Milizen von Khalifa Haftar angelastet wird, berichtet.
Der Luftangriff aus dem Nichts, ist natürlich nicht der erste Luftangriff, den es aus Libyen zu berichten gäbe, wenn man aus Libyen auch dann berichten würde, wenn die Toten das sind, was man wohl als ganz normale Menschen bezeichnen muss, also weder Frauen noch Kinder noch Flüchtlinge, einfach nur Menschen, die durch einen Krieg in Mitleidenschaft gezogen werden.
Denn: In Libyen, das einst unter Muammar Gaddafi sicher kein Ort der Freiheit und des unbeschwerten Lebens war, aber zumindest ein weitgehend friedlicher und prosperierender Ort, herrscht Krieg. Es bekämpfen sich die Truppen von Khalifa Haftar, der den Westen des Landes kontrolliert und die Milizen von Fayez al-Sarraj, dem Premier Minister von Libyen, der in Tripolis sitzt und wohl noch ein paar Städte im Nahbereich der Hauptstadt mit seinen Milizen kontrolliert.
Al-Sarraj wird von der UN gestützt, Haftar wird nach weitgehend gleichlautenden Berichten von Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi Arabien unterstützt und in Verstoß gegen eine UN-Resolution mit Waffen versorgt, u.a. mit F16-Kampfjets, die genutzt werden, um Tripolis zu bombardieren, regelmäßig, nicht nur gestern. Der vorletzte Luftangriff auf Tripolis, der in den Medien weitgehend unerwähnt geblieben ist, hat fünf Opfer gefordert, zu wenige, als dass darüber berichtet würde.
Aber: auch wenige Opfer sammeln sich schnell zu vielen Opfern an. Die Weltgesundheitsorganisation zählt die Opfer, die der blutige Konflikt in Libyen, von dem man im Westen kaum etwas erfährt, bislang gefordert hat. Seit April wird in Libyen gekämpft. Bislang sind 739 Tote und 4.400 Verletzte nach der Zählung der WHO zu beklagen. Hinzu kommen nun die neuerlichen Toten des Luftangriffs, die Flüchtlinge, über die alle berichten, weil Flüchtlinge in westlichen Staaten eine starke Lobby haben. Die 739 Tote, unter denen 137 Zivilisten zu finden sind, sind dagegen weniger berichtenswert, nicht von internationalem Interesse und was die 602 getöteten Soldaten angeht: Das sind alles Männer. Kein Grund, in den Medien davon zu berichten.
Aber falls demnächst ein Frauen Café, das die EU in Tripolis finanziert hat, von einem Luftschlag getroffen wird, werden Sie mit Sicherheit davon erfahren!
Medienwissenschaftler nennen dies die Agenda Setting Funktion von Medien, die Selektion von Nachrichten und Auswahl dessen, was sie berichten wollen. Agenda Setting wird zumeist als Aufgabe beschrieben, die Medien erfüllen. Das mag früher richtig gewesen sein, heute ist es eine Verharmlosung, denn die meisten Medienschaffenden benutzen die Agenda Setting Funktion zur selektiven Manipulation, indem sie Nachrichten, die ihnen in den ideologischen Kram passen, auswählen und andere unterschlagen. Das Gute zum Schluss: Noch nie waren Medienschaffende in ihrem Manipulationsbemühen so erfolglos wie heute, denn: die Wahrheit ist nur einen Mouseclick entfernt.
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Die Wahrheit ist nur einen Mausklick entfernt.
Das wird mal ein geflügeltes Wort werden.
Haben Sie die Gänsefüßchen bei dem Begriff (doch ein Begriff muß bei dem Worte sein …) “Flüchtlinge” lediglich vergessen, oder meinen Sie wahrhaftigen G_ttes, es wären wirklich Flüchtlinge?
Was für Vorstellungen – o sancta simplicitas – habt Ihr vom Luft-Boden-Kampf heutigentags? Da lassen ein paar Böse einfach so ein paar Schturmoviki los? Was mich doch gruselt, was mich doch gruselt. So genau wollte ich es eigentlich gar nicht wissen.
Euch ist dazu ein Fehler unterlaufen. Haftar sieht anders aus, das Foto zeigt seinen Sprecher Ahmed Mesmari. Siehe hier: https://www.libyaherald.com/2019/06/29/hafter-to-target-turkish-interests-in-libya-in-his-war-effort/
Aber ich muss schon sagen, er sieht schon aus wie ein Bilderbuchdiktator. Nur die Orden fehlen ihm an der Brust..
So was aber auch! War es D. Trump der zusammen mit Killary den Nahen Osten dämokratisiert hat oder wars der Nobelpreisträger? Und nun die Härte, die vor der linksjournaille keine Gnade findet: Einer der beiden hält sich an seine Wahlversprechen! SKANDALÖS!
Haftar ist das, was man ein CIA-asset nennt. Nach einem gescheiterten Putschversuch gegen Ghaddafi floh er in die USA und lebte nahezu 2 Jahrzehnte lang in Langley. Näher am CIA geht da nun wirklich nicht mehr. Interessant ist, daß in Libyen dieses Mal die USA und die EU entgegengesetzte Lager unterstützen. Haftar kontrolliert die Erdölfelder, Tripolis die Flüchtlinge (gegen Bares aus Europa, versteht sich).
So kriegt jeder was er will! Die kapitalistischen Ami das Öl, die sozialistische EU das Elend!
Humanität als “westlicher Wert”. Da ist in der Werten Gemeinschaft für jeden was dabei.
1.
Wo keine Möönschen mehr leben, da kann man – als Hegemon, nicht als Vasall – am leichtesten die Bodenschätze ernten. Und man kann “demokratischen Störenfrieden” die Abwehrkraft rauben.
2.
und wohin die Leute dann geschleppert werden, da kann zum Einen die Elendsindustrie (die das natürlich fördert) prächtig gedeihen und zum Anderen kann ein lästiger Konkurrent durch Zerstörung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und der Rechtsordnung auch noch kaputt gemacht werden.
3.
und dann kann über die Einfalt der neuen Vielfalt (bei zukünftigen Wahlen) auch noch leichter der Laden gesteuert und der Machterhalt der Klientelkönige in schwierigen Zeiten gesichert werden.
Frage:
Kennt jemand zu dieser rein theoretischen Überlegung dazu ein praktisches Beispiel?
“Humanität” ist kein westlicher Wert, es ist wie “rechts” , “Nazi” usw eine politische Kampfvokabel. Wäre es ein Wert , gälte er absolut, also für jeden, der biologisch gesehen ein Mensch ist.
“Denn: In Libyen, das einst unter Muammar Gaddafi sicher kein Ort der Freiheit und des unbeschwerten Lebens war, aber zumindest ein weitgehend ”
Ähnlicher Dummfang kursiert hierzulande ja auch über den Irak, in dem sich ja auch so viele Einwohner (abgesehen von der sunnutischen Minderheit, die damals absolut privilegierte, herrschende Sippe/Gruppe waren) die “sicheren, friedlichen Zeiten” unter Saddam zurückwünschten würden (eine glatte rote Lüge). Ich habe oft genug im Irak und anderen “einschlägigen” Ländern (Syrien “vor dem Krieg”) u.a. gearbeitet und kenne viele Familien, aus denen (meist mehrere) Mitglieder in den “geheimen” Folter-Gefängnissen Saddams “verschwunden wurden” und habe einige Knäste auch selbst sehen können. Saddams Sippe radierte “im Frieden” (weitgehend unbemerkt von europäischer Journaillie) ganze Ortschaften eigener Bevölkerung mittels eigens “entwickelten” Giftgas-Cocktails aus, was diese Orte besonders “friedlich” machte, weil die Bevölkerung “friedlich liegend” in den Straßen vergammelte. Von den Kriegsgräueln gegen Nachbarn gar nicht erst angefangen.
Ganze Großstädte wurden von “falschen” Untertanen per Vertreibung / Emordnung “gesäubert” und diese um ihr Hab und Gut enteignet, welches an regimetreue sunnitische Regimesipplinge verschenkt wurde.
Daß die, die heute die Kriegstreiber in den Ländern sind, meist die selben sind, die schon damals zur regimierenden Sippe/Gruppe gehörten, bleibt meist ebenso unerwähnt. So wurde Dash/IS nicht nur von den überlebenden Militäroberen Saddams Sippe errichtet, ihre größte (und meist einzige) Unterstützung in den Ländern beziehen sie durch die Mitglieder dieser Sippe, die zurück an die Macht wollen, die sie (wie von Saddam, Gaddhafi usw. eingeredet) für ihren “natürlichen Anspruch” halten
In Lybien war das nicht wirklich anders. “Prosperierend” und “friedlich” war es lediglich für die, die Teil der jeweils vom Regime privilegierten Sippen waren. Umso peinlicher sind europäische Medien, die in den Zentren der ehemaligen Regimelinge “Interviews auf der Straße mit einfachen Leuten” machen, die ihnen vorjubeln, wie “toll und besser es doch damals” war… Daß in genau diesen Städten längst keine “anderen” mehr leben und warum, wird freilich nicht erwähnt… Das ZDF erhob Saddam sogar neulich zu einer Art “Philanthropen” und “Freund guter Bücher”… Parteien wie die Linke plappern sogar von einem ” Recht politischer Führer” (wie Putin und Maduro), was sie mit “Völkerrecht” bezeichnen – es ist also das “Recht” von Bevölkerungen, von politischen Führern unterdrückt/versklavt – “geführt” zu werden…
Die heutigen Kriege gibt es nicht durch die “Beseitigung” der alten Regime, sondern WEGEN der alten Regime, die soviel Macht auf bestimmte Sippen konzentriert hatten, daß sie diese um keinen Preis aufzugeben bereit wären
Ich kann diesen naiven Europäern nur wünschen, nicht selbst mal hierzulande in/unter einem solchen “ruhigen friedlichen Regime” zu landen – auch wenn es zumindest für die große Masse der dann “Anderen” durchaus erhellend enden könnte (soweit sie es denn überleben…).
Manchmal ist es gut, die eigenen Behauptungen mit den Daten abzugleichen:
https://databank.worldbank.org/reports.aspx?source=2&country=LBY
Deutschland ist selbst Kriegsgebiet. Es kämpft der Ökofaschismus gegen die eigene Bevölkerung. Die Öffentlichkeitsarbeit, der Staatsfunk samt angegliederter Medien, wird ausschließlich zum eigenen Propagandaangriff gebraucht. Was interessieren die Journis tote Libyer? Ein paar ertrunkene Migranten, von einer durchgeknallten Rackete planlos durchs Mittelmmeer geschippert, das ist ein Aufreißer, ihr deutschen Ignoranten.