Ablasshandel an der Uni Potsdam: Selbstverpflichtung, kein Wissenschaftler mehr sein zu wollen

Zu sagen, wir haben Leser an Universitäten, die verzweifelt sind, trifft vielleicht nicht ganz den Punkt. Eine Mischung aus Verzweiflung, Amüsiertheit und Sarkasmus ist wohl eher das, was z.B. einen unserer Leser, der an der Universität Potsdam beschäftigt ist, beschreibt. Er hat uns mit den Worten „die Klimakrise ist nun auch an der Uni Potsdam angekommen“, das neueste Produkt aus der Schmiede derer, die man nur noch als entweder infantile oder beschädigte Gemüter bezeichnen kann, zugeschickt.

In Potsdam, an der dortigen Universität gibt es eine Gruppe „Scientists4Future“, eine „Gruppe von Wissenschaftler*innen, die sich Scientists4Future zurechnen“. Dass man es hier nicht mit Wissenschaftler zu tun hat, sondern mit Ideologen, merkt man bereits am „*innen“, dass man es mit infantilen Pseudo-Wissenschaftlern zu tun hat, sieht man daran, dass sie sich als vom „Engagement der Schüler*innen für FridaysForFuture“ motiviert bezeichnen.

Wo sind wir hingekommen, wenn angebliche Wissenschaftler ihre Motivation von Kindern, die auf der Straße ihre Unkenntnis als Klimapanik ausleben, nehmen, wenn sich angebliche Wissenschaftler, die der Rationalität verschrieben sein sollten, von Emotion und Irrationalität angezogen fühlen? Wohin? Ins Deutschland des Jahres 2019.





Diese Gruppe der Pseudo-Wissenschaftler oder „Wissenschaftler*innen“, wie sie sich selbst benennen, wollen an der Uni Potsdam einen Ablasshandel initiieren. Dazu muss man wissen, dass die “Wissenschaftler*innern”, um die integrierende Figur von Gisbert Fanselow, einem Linguisten, der zwar vermutlich keine Ahnung hat, was in Klimamodellen wie berechnet wird, welche Probleme es damit gibt und warum die Prognosen, nach denen die Erde in den nächsten Jahren geröstet wird, alle falsch sind, aber er weiß sicher, wie man Klimawandel buchstabiert und das reicht heutzutage, um sich für die vermeintlich gute Sache, die Klimareligion ins Zeug zu legen. Sich für eine Religion zu engagieren, hat zwar nichts mit Wissenschaft zu tun, schon weil Wissenschaft weder Aktivismus noch Fundamentalismus und schon gar kein sicheres Wissen, sondern im Gegenteil ZWEIFEL, Kritik und Falsifikation als Methode umfasst, aber auch das ist in der postmodernen Zeit, in der jeder seine eigene subjektive Wahrheit verkünden und leben darf, und zwar, das ist das postmoderne, außerhalb geschlossener Anstalten, nicht von Belang. Universitäten, wie die in Potsdam sind vielmehr zu Orten des Glaubens, der politischen Ideologie, der Propaganda und Agitation und des Ablasshandels verkommen.

Richtig: Ablasshandel. 200 Ablässe will Fanselow bis zum 20. September an die Naivsten unter seinen Kollegen verteilen, diejenigen, denen ihr Glaube an den Klimawandel ein so schlechtes Gewissen eingepflanzt hat, dass sie darauf mit einer unglaublichen Selbstüberschätzung reagieren und denken, wenn sie einen Ablass erwerben, dann werde die Welt dadurch gerettet. Vor was? Vor CO2! Denn CO2 ist nicht etwa der Stoff, auf dem das Leben auf der Erde basiert, es ist der Stoff, aus dem die Katastrophe ist, jedenfalls bei denen, denen Linguistik näher liegt als Biologie, und die, wie Fanselow, in einer Rundmail die Mitarbeiterliste der Universität Potsdam für ihre agitativen Zwecke missbrauchen, um zu erklären:

„Wenn wir die Wissenschaft zukunftsfähig machen wollen, müssen wir stetig unsere Treibhausgasemissionen vermindern“.

Das steht tatsächlich in der Rundmail. Sie liegt uns vor. Wir können es belegen.

Wissenschaft besteht also nicht im Erkenntnisgewinn, nicht darin, einen Beitrag zum gesellschaftlichen Fortschritt und Wachstum und Wohlstand zu leisten, sondern darin, Treibhausgasemissionen zu verhindern. Eine Methode dies zu tun, wäre übrigens Fanselow einen Knebel in den Mund zu stecken, um den CO2-Ausstoss des Linguisten zu reduzieren.

Das ist allerdings nicht die Methode, die Fanselow vorschwebt. Er will, dass seine Kollegen sich selbstverpflichten, dass sie sich dazu selbstverpflichten, für den „Besuch von Konferenzen oder die Durchführung von Projekten mit bundesweiten oder internationalen“ Partnern auf das Flugzeug als Verkehrsmittel zu verzichten. In Potsdam ist also der Ableger der Klimasekte aktiv, der die Welt durch den Verzicht auf Flugreisen retten will. Dass dann, wenn es eine relevante Anzahl von Menschen gäbe, die diesen Irrsinn mitmachten, die es glücklicherweise nicht gibt, eine andere Anzahl von Menschen arbeitslos würden, spielt dann, wenn man ganz narzisstisch nach dem eigenen Heil in der Klimareligion sucht, natürlich keine Rolle.


Die „Selbstverpflichtung zum Verzicht auf Kurzstreckenflüge“, die Fanselow und seine Kollegen, deren Namen wir oben verewigt haben, von Angestellten der Universität Potsdam verlangen, soll Kurzstreckenflüge bis zu 1.000 km umfassen. Wer also in Zukunft nach Oslo, Riga, London, Lugano, Zagreb, Paris, Venedig oder Kosice reisen muss, der soll dies in tagelanger Anreise per Zug tun, nicht mehr per Flugzeug. Als Belohnung für diese Selbstverpflichtung zu gelebter Idiotie erhält der Selbstverpflichter die Selbst-Gewissheit, dass er ein guter Mensch ist, der etwas gegen den Klimawandel tut. Vielleicht erhält er auch nur die Gewissheit, ein Idiot zu sein, der anderen dabei hilft, mit symbolischem Unfug Publicity zu erreichen.

Für Letzteres spricht, dass Fanselow bis zur nächsten europaweiten Aktion zum Klimaschutz am 19. September 200 Selbstverpflichtungen einsammeln will. Sicher nicht, um sich über die Zahl 200 zu freuen. Sicher, um sich vor die Presse zu setzen und die 200 Selbstverpflichtungen für sich als publicity stunt zu nutzen.

Für Ersteres spricht die Tatsache, dass Deutschland derzeit für 2% der CO2-Emissionen verantwortlich ist. 10% davon, so behaupten die Potsdamer Ablasshändler, stammten aus Flugemissionen. Das macht 0,2% der deutschen Gesamtemission für Flugzeuge. Im Jahr 2018 wurden in Deutschland 222.551.000 Flugpassagiere gezählt. Ein Potsdamer Selbstverpflichter wird demnach die Welt um den Ausstoß von 0,0000000009% deutsches CO2 besser machen, immer vorausgesetzt, die Fluglinie nimmt die Selbstverpflichtung des wichtigen Menschen aus Potsdam zum Anlass, den gesamten Flug ausfallen zu lassen.
Selbstüberschätzung wird in Potsdam gerade neu definiert.





In der Zwischenzeit macht Wissenschaft einen Bogen um Potsdam und findet z.B. in Turku statt. Dort haben zwei Wissenschaftler gerade gezeigt, dass der menschliche Beitrag zum Klimawandel vernachlässigbar gering ist, und sie findet in Northumbria, Bradford, Hull und Moskau an den dortigen Universitäten statt, wo Wissenschaftler gezeigt haben, dass wir auf dem Weg in eine Eiszeit sind. Die globale Erwärmung, von der in Potsdam fabuliert wird, die zum Anlass genommen wird, private Selbstdarstellung mit dem Mittel der Klimareligion zu betreiben, sie findet erst einmal nicht statt.

Etwas Gutes hat die Aktion in Potsdam jedoch. Man muss nur die Namen der Selbstverpflichter und der Scientists4Future sammeln, um zu wissen, wen man an der Uni Potsdam meiden muss, weil er Ideologe, nicht Wissenschaftler ist.



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