Hoffentlich hungern die Briten! Katastrophe Hard Brexit

Wer die EU verlässt, diese Gemeinschaft der Freunde, diesen Hort der Aufrichtigen, diesen Markt der Selbstlosen, diese Idylle aus Regulation und Harmonisierung, der wird schon sehen, was er davon hat.

Seit sich die Mehrheit der Briten dazu entschlossen hat, die EU zu verlassen, erleben wir vor allem in den kontinentalen Mainstream-Medien einen Dauerbeschuss, der dem Ziel dient, ein demokratisches Votum umzustürzen.

Zuerst war das Ergebnis eines, das angeblich nur alte Briten wollten, während junge Briten ihre Hoffnung und Zukunft auf die EU setzen würden, wollten diese fiesen weißen alten Männer, die mit zunehmender Erfolglosigkeit dieser ersten Kampagne zu Rassisten und Rechtsextremisten erklärt wurden, der britischen Jugend die Zukunft verbauen.

Wie viel europäisches Geld, wie viel Geld der Open Society Foundations von George Soros in die Kampagnen von z.B. „Open Britain“ und anderen Remain-Veranstaltungen, die sich in erster Linie dadurch auszeichnen, dass es sich bei Ihnen um Antidemokraten handelt, denn Demokraten akzeptieren Wahlergebnisse, geflossen ist, ist unbekannt. Es waren Unsummen. Gebracht hat es nichts.

Die zweite Phase ist die Phase des Scaremongering, des Versuchs, Angst zu verbreiten, Angst vor einem zunächst Brexit. Das Vereinigte Königreich werde im Falle eines Brexit von Nahrungsmittel-, Arzneimittel- und Benzinknappheit (komischerweise nicht von Stromknappheit) heimgesucht, so hieß es. Zeitungen berichteten von Spinnern, die sich den Keller mit Lebensmitteln vollbunkern.

Auch die zweite Phase hat nicht dazu geführt, dass die Briten ihr Votum über den Haufen geworfen haben.





Die dritte Phase, die Phase May, ist eine Verschleppungsphase. Wie zwischenzeitlich klar geworden ist, hat Theresa May so gut wie nichts unternommen, um einen Brexit möglich zu machen. Ob diese Untätigkeit Schwäche gegenüber der EU-Kommission war, bei der man den Austrittsvertrag mit einem Austrittsdiktat ersetzt hat, der das Vereinigte Königreich auf Jahre im Gemeinsamen Markt halten, in zwei Teile teilen und seine staatliche Souveränität beseitigen würde? Möglich. Auch möglich ist, dass May, die zur Remain-Fraktion gehört, versucht hat, den Brexit durch Verschleppung zu verhindern.

Auch die dritte Phase ist gescheitert.

Und wer nun denkt, die Antidemokraten, die Abstimmungsergebnisse nur dann akzeptieren, wenn sie ihnen in den Kram passen, würden einsehen, dass ihre Kampagnen zwecklos sind, der sieht sich getäuscht.

Wir sind zurück in Phase 1 nur richten sich die Horrorszenarien jetzt nicht mehr auf den Brexit als solchen, sondern nur noch auf den Hard Brexit. Nun ist es nicht der Brexit, der zur Hungerkatastrophe führt, der Aufstände und Rebellion bringt, nun ist es der Hard Brexit, der Hard Brexit, den eine Mehrheit der Briten, wie eine neue YouGov-Umfrage zeigt, allen anderen Lösungen vorzieht.

Wer Yes Minister kennt, der weiß um die schon in den 1970er Jahren bekannte Praxis der geleakten (Regierungs-)dokumente, mit denen versucht wird, die Öffentlichkeit für die eigenen Interessen einzuspannen. Sir Humphrey ist ein wahrer Meister im Leaken von Dokumenten, die er gewöhnlich aus Versehen im Restaurant liegen lässt, in dem er gerade mit einem Journalisten der Times gegessen hat.

Fast Forward.

Im Jahre 2019 haben Journalisten, die sowieso heutzutage nicht mehr häufig mit einem kritischen Geist ausgestattet sind, vollständig vergessen, dass man Dokumente leakt, um eigene Interessen zu verfolgen, ja, dass man sogar Dokumente eigens dafür erstellen kann, um sie zu leaken.



Geleakt wurde nun ein Dokument aus „Operation Yellowhammer“. In diesem Projekt sollen die Folgen eines Hard Brexit in Szenarien zusammengestellt werden. Was der Stellenwert dieses Dokuments ist, ist derzeit umstritten. Ob es ein generisches Dokument ist, ist umstritten. Klar ist, dass es sich nicht um ein Regierungsdokument handelt, dass es vielmehr vom „civil service“, der seit Juni 2016 eine ganz eigene Agenda verfolgt hat, handelt (Wer sich dafür interessiert, der möge nach Olly Robbins googlen). Was, wenn es ein generisches Dokument ist, die Aussage des Dokumentes ist, ist umstritten. Dass die Knappheiten und Lebensmittel-Engpässe, die beschrieben werden, Ergebnis eines Szenarios sind, also einer Simulation der Zukunft unter Vorgabe bestimmter Annahmen, das bestreitet niemand. Welche Annahmen diesem Szenario zugrunde liegen, das ist weitgehend unbekannt. Kurz: Das, was da geleakt wurde, ist so halbseiden und unklar, dass es nur mit der Intention, die Öffentlichkeit gegen einen Hard Brexit aufzubringen, geleakt oder erstellt worden sein kann, und zufälligerweise kommt das Leak zwei Tage nachdem YouGov die Präferenz einer Mehrheit der Briten für einen Hard Brexit berichtet hat.


Zufall?

Wohl kaum.

Angesichts der seit Juni 2016 kontinuierlich zu beobachtenden Kampagnen und stetigen Versuche, den Brexit zu verunmöglichen und ein demokratisches Votum zu beseitigen, ist es sicher kein Zufall. Es ist ein weiterer Versuch, den Brexit zu stoppen.

Ein Versuch, der bei Mainstream-Medien wieder auf fruchtbaren Boden fällt – wie könnte es auch anders sein. Wenn es darum geht, sich zu instrumentalisieren und für das, was man die Obrigkeit hält, dienstbar zu machen, streiten Mainstream-Journalisten darüber, wer sich zuerst anbiedern darf.

Stellvertretend für all die Hoffnungsträger, die eine Hungersnot im UK herbeisehnen, sei die Tagesschau zitiert:

„Die Behörde Cabinet Office prognostiziere in diesen Unterlagen die wahrscheinlichsten Nachbeben eines ungeordneten EU-Austritts Großbritanniens. Demnach müssten Lastkraftwagen wegen der Zollkontrollen mit Verzögerungen von bis zu zweieinhalb Tagen rechnen. An den Häfen dürften die Störungen bis zu drei Monate dauern, bis sich der Zustand etwas verbessere. Außerdem könnte es zu landesweiten Protesten kommen”.

Cover von Private Eye aus dem März 2016!

Was hat die Sunday Times, der ein Dossier aus „Operation Yellowhammer“ vorliegen soll, tatsächlich an Horrorszenen an die Wand gemalt:

  • Eine mögliche Knappheit von frischem Obst und Gemüse
  • Eine harte Grenze in Irland, die zu Protesten führt.
  • Eine mögliche Benzinknappheit und die mögliche Schließung zweier Ölraffinerien.
  • Unruhen, weil es vielleicht Nahrungsmittel- und Arzneimittelknappheiten gibt
  • Längere Wartezeiten für Passagiere an Flughäfen, Bahnhöfen und in Dover (nicht etwa in Folkstone!).
  • Drei Monate lange Störungen an den Häfen und nach 3 Monaten nur 50% der ursprünglichen Kapazität.

Das ist genau der gleiche Mist, der 2016 für den Fall eines Brexit prognostiziert wird. Nun wird er aus der Mottenkiste geholt, um den Hard Brexit zu verhindern. Man hat als Konsument offensichtlich nicht einmal mehr Anspruch darauf, mit neuen Erfindungen belogen zu werden, bekommt nur noch den abgedroschenen Kram von vor zwei Jahren neu aufgetischt. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass die naiven Gemüter, die in Redaktionen beschäftigt werden und offenkundig zu keiner eigenen Recherche mehr fähig sind, alles durchreichen, was kommt und sich nicht mehr daran erinnern, was sie vor kurzem durchgereicht haben. Redundanz und das Trommelfeuer der ständigen Wiederholung von Mutmaßungen, Erfindungen, Lügen sind die Mittel der Wahl, wenn es um Manipulation und das Kreieren einer erlogenen Geschichte geht.

Am besten hat einmal mehr Nigel Farage auf diesen Unsinn reagiert. Er sagt:

Zero Hedge, August 2019

“What do I make of all this,” Nigel said, “I don’t think this is really a government document at all, I think it’s a civil service document, I call it an Olly Robbins special.”

Nigel said there was “no way” the civil service have been neutral through this whole process. He suggested they were doing their “upmost to stop Brexit,” adding that fear mongering was a big part of that.

Nigel said the clue as to why “it is so, completely ridiculous” is to suggest that a few months after Brexit the amount of goods entering and leaving the UK could be down by 50%.

“What are they suggesting?” Nigel asked, is Mr Juncker “going to have U-boats in the channel sinking our ships?

Besser kann man den neuerlichen Unsinn nicht zusammenfassen.

Horrorszenarien, die vor dem Referendum vom Juni 2016 verbreitet wurden.

Wem das noch nicht reicht, dem sei der Chef des Hafens von Calais zitiert, der zu diesen Horror-Szenarien sagt: „C´est la bullshit!

Senior French official Jean-Marc Puissesseau has dismissed fears of transport chaos around the Dover-Calais crossing as “C’est la bulls**t”, saying: “Nothing is going to happen the day after Brexit… Britain will be a third country, that’s all, and there is no reason why this should lead to any problems. If both sides do their homework traffic will be completely fluid”

Ewiggestrige Antidemokraten versuchen einmal mehr, ihrer psychologischen Frustration dadurch Luft zu machen, dass sie versuchen, anderen Angst einzujagen.

Einmal mehr werden sie mit diesem Versuch scheitern, denn:

Mehr zu diesem real-existierenden Dokument, das Stephen Barclay gerade unterzeichnet hat, und seinen Konsequenzen, findet sich hier.

Für alle, die sich fragen, was eigentlich ein Yellowhammer ist…
Das ist ein Yellowhammer:

Zu deutsch: Goldammer

Der Yellowhammer wurde von Robert Burns, einem Poeten, der im 18. Jahrhundert gelebt hat, mit einem Gedicht bedacht, über das Murray G.H. Pittock von der University of Manchester schreibt:

“In ‘The Yellow Wagtails Nest’, Burns’s ‘plough’, now ‘broken’, symbolises nature’s reconquest of the territory of her ‘social
union’, of which she is once again the ‘kind protector’; and in ‘The Yellowhammers Nest’, the bird’s eggs on the ‘bleached stubbles’ of ‘last years harvest’ suggest a renewed fertility and hope for the ‘best-laid plans’ of the small creature, though even ‘in the sweetest places cometh ill’, and the snake in the bird’s Eden once again makes that Burnsian link of human and creature in their shared experience of life brimmed with the risks of suffering.”

Welch’ schöne Allegorie auf den Brexit. Hat da jemand britischen Humor, dessen Aufgabe es ansonsten ist, Dokumente zu leaken?



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