Pseudo-Klima-Autoritäten: Kinder und Jugendliche können (noch) nicht richtig denken [Psychologie für Anfänger]

Erschreckend, dass man in einer Zeit, die sich für aufgeklärt hält, die mehrere Jahrhunderte nach der Aufklärung und der Renaissance angesiedelt ist, darauf hinweisen muss, dass Kinder und Jugendliche nicht über das gleiche Denkvermögen verfügen wie Erwachsene.

Aber in einer Zeit, in der Klimahysteriker Kinder zu Autoritäten in Sachen Klima und allen Konsequenzen für das gesellschaftliche Leben, die daraus folgen, erklären, ist es notwendig, das Offenkundige noch einmal hervorzuheben.

Neurologen sprechen von Neuroplastizität, wenn sie die Fähigkeit des menschlichen Gehirns beschreiben wollen, sich zu verändern. Veränderung geht bekanntlich in mehrere Richtungen. Die des Gehirns kann positiv, adaptiv sein, in der Ausbildung neuer Kompetenzen und Fähigkeiten resultieren, sie kann auch negativ und dysfunktional sein, und im Verlust von Kompetenzen und Fähigkeiten bestehen.

Letzteres wird gewöhnlich mit dem Alter in Verbindung gebracht, aber dem falschen, dem hohen Alter. Indes sind die formativen Jahre viel wichtiger für die Frage, wie sich ein Gehirn entwickelt. In diesen ersten fünf Jahren eines menschlichen Lebens werden die Grundlagen für die Gehirnentwicklung gelegt. Kinder sind in diesem Alter mit einer unglaublichen Fähigkeit zu lernen ausgestattet. Sie lernen durch Beobachtung, Imitation, Einfühlen und auf zig anderen Wegen. Diese Blitz-Lernphase ist für das spätere Leben von entscheidender Bedeutung.





Wer aufgrund einer Krankheit oder aufgrund seines Aufwachsens in einer an Stimuli armen Umgebung (man denke an Kaspar Hauser) in diesen ersten Jahren dabei scheitert, die Grundlagen zu legen, hat geringe Aussicht, im weiteren Leben die fortgeschrittenen Kompetenzen und Fähigkeiten, die einen erwachsenen Menschen auszeichnen (sollen) zu erlernen.

Im Verlauf der ersten fünf Lebensjahre sinkt die Neuroplastizität, also die Fähigkeit zu lernen, sehr schnell, in den nachfolgenden Jahren stetig. Das schlägt sich in der Menge neuronaler Verbindungen, die geknüpft werden, nieder. Für die gesamte Phase der Gehirn-Entwicklung gilt: Wer neuronale Verbindungen nicht nutzt, geht deren verlustig. Neuronale Verbindungen, die genutzt werden, überleben, ungenutzte werden ausgemerzt. Das Mittel, um neuronale Verbindungen zu etablieren, ergibt sich konsequent: Es lautet: Wiederholung, Übung, Lernen.

Für die höheren kognitiven Fähigkeiten, die Menschen auszeichnen, das Problemlösen, das Denken in Alternativen, das zielorientierte Verhalten, die Verhaltensplanung, das Aufschieben von Belohnungen, das Beherrschen von Gefühlen, die Kontrolle von Emotionen sind die frühkindliche Phase von 1 bis 5 Jahren, vor allem aber die Jugendphase von besonderer Bedeutung. Die benannten Fähigkeiten bilden sich also bei den Kindern und Jugendlichen, die von Grünen und anderen Öko-Profiteuren hofiert werden, erst aus. Mit anderen Worten, Jugendliche sind nur im Ausnahmefall in der Lage, Probleme in ihrer Gänze zu erkennen, Problemlösungen in systematischer Weise zu erarbeiten und die Tragweite von Lösungen, die sie für Probleme gefunden zu haben glauben, überhaupt zu überblicken.

Sich in seinem Verhalten an Kindern und Jugendlichen mit (noch) nicht entwickelter Denkfähigkeit zu orientieren, das mag für Grüne und LINKE und all die Gutmenschen, die sich im Kampf gegen den angeblich von Menschen verursachten Klimawandel sonnen und ihre Tugend, ihre moralische Überlegenheit zur Schau stellen wollen, befriedigend sein und dem eigenen Niveau entsprechen, für eine Gesellschaft, die an rationalen Lösungen, rationalen Beschreibungen gesellschaftlicher Probleme und nicht daran interessiert ist, neue Mechanismen zur Bereicherung von Lobbyisten zu finden, ist es unvorstellbar.

Nicht umsonst werden Weise, also intelligente, erfahrene, mit Kompetenz ausgestattete Menschen immer als alte Menschen mit Lebenserfahrung, die gelernt und Eindrücke gesammelt und Eindrücke verarbeitet haben, dargestellt, nicht umsonst als alte weise Männer.

Aber in der Zeit, die modern sein will, und bestenfalls das Prädikat „retardiert“ verdient, ist das anders. Hier stellen öffentlich-rechtliche Medien ein Kind, das offenkundig die beschriebenen kognitiven Lebensleistungen noch nicht erbracht hat, zur Schau, nutzen es für ihre Zwecke und machen es mit Darbietungen wie der folgenden zum Gespött.

Wer seine Bildung geopfert hat, ist zwangsläufig ungebildet.

Wer ungebildet ist, hat eine hohe Wahrscheinlichkeit, die oben genannten höheren kognitiven Fähigkeiten nicht ausgebildet zu haben und auch nicht ausbilden zu können.

Die Perversion der Moderne will somit nicht nur Kinder und Jugendliche, die wichtige kognitive Fähigkeiten (noch) nicht besitzen, zu Autoritäten aufbauen, sie will auch Kinder, die von sich sagen, sie hätten deren Entwicklung bewusst geopfert (und damit belegen, dass sie die Konsequenzen ihrer Aussagen nicht überblicken, dass ihnen höhere kognitive Fähigkeiten fehlen), als solche Autoritäten präsentieren.

Man fragt sich, wer hier weiter in seiner kognitiven Entwicklung zurückgeblieben ist, das zitierte Kind oder der zitierende Redakteur.



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