Politiker-Abneigungs-Skala
Wir wollen heute wieder einmal ein kleines Experiment machen.
Politik ist in immer größerem Ausmaß ein emotionales Geschäft geworden. Argumente und Lösungen, die der Empirie gerecht werden, sind schon lange dem Virtue Signalling und dem Versuch gewichen, den politischen Gegner und Kritiker der eigenen Politik zu dämonisieren.
Dies wird in vielen Politikbereichen deutlich.
Wer Kritik am Staatsfeminismus, also der Umverteilung gesellschaftlicher Positionen und von Steuergeldern zugunsten von Mittelschichtsfrauen übt, dem wird nicht mit Argumenten, sondern mit dem Versuch der Abwertung und Diskreditierung begegnet. Wer es wagt, an der besten Geldmaschine aller Zeiten, die Politiker je erfunden haben, dem angeblich von Menschen gemachten Klimawandel, zu zweifeln, wird in eine Ecke mit den Leugnern des Holocaust gestellt, und wer den Massenzuzug von Arbeitsmigranten aus Nordafrika nicht positiv bewertet, der wird als Rassist beschimpft.
Politik ist ein Geschäft mit der Emotion geworden.
Das muss seinen Niederschlag auch in empirischer Sozialforschung finden. Tut es aber nicht.
Z.B. werden Fragen, wie sie im ZDF-Politbarometer die – wie es bei der Forschungsgruppe Wahlen heißt, die den Politbarometer durchführt – Bewertung von Politikern nach Sympathie und Leistung messen soll, weitgehend neutral gestellt und deshalb der Emotionalisierung der Politik nicht gerecht.
Wir wollen der Emotionalität, die von Politikern in die Politik getragen wird, vor allem dadurch, dass Sachaussagen durch moralische Urteile ersetzt werden, Rechnung tragen. Wer Emotionalität transportiert, muss mit emotionalen Reaktionen rechnen. Die Beispiele oben zeigen, dass denen, die Ausgangspunkt einer Emotionalisierung sind, dieser Umstand sehr bewusst ist, ansonsten könnten sie Kritik an ihrer Politik auf der Sachebene begegnen, müssten Kritiker nicht als Rassisten, Sexisten oder Klimawandelleugnern zu diskreditieren versuchen.
Um das Potential der Emotionalisierung zu bestimmen, das mit bestimmten Politikern verbunden ist, wollen wir heute ein kleines methodisches und technisches (neue Software!) Experiment machen und unsere Leser nach dem Emotionalisierungspotential, das sie einem bestimmten Politiker zuordnen, und zwar dem negativen Emotionalisierungspotential fragen.
Wie viel Abneigung empfinden Sie für die im Folgenden genannten Politiker?
So lautet die Frage, die wir Sie im Einzelnen für die folgenden Politiker zu beantworten bitten.
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Ihr kleines Quiz für uns Leser ist vermutlich für Sie eine ernsthafte Umfrage bezüglich des emotionalen Rezipierens von Dilettanten, vulgo: Politikern.
Dass sich nun die Politik ins Emotionale verschoben hat, liegt vermutlich daran, dass die Menschen in erster Linie emotional sind und dann erst rational. Das hat unser Überleben gesichert als Spezie.
Was aber entnehmen Sie der Umfrage, genauer: Sagt diese Umfrage auch etwas über uns Teilnehmer der “Studie” aus? Ich denke, ja. Aber was?
… müssten Sie nicht – umgekehrt – zuerst eine Vermutung darüber haben, WAS durch die Befragung über die Teilnehmer eventuell ausgesagt werden kann, um vernünftigerweise zu vermuten bzw. zu denken, DASS mt ihr etwas über die Teilnehmer ausgesagt werden kann?!
Art des Medienkonsums? Ich habe bei Dietmar Bartsch “wer ist das?” angeklickt, weil ich den Namen zwar kenne, damit aber mangels Fernsehkonsum nichts verbinde.
Mein Gedanke war, z.B., dass Leser der ScienceFiles eine andere Sicht auf linke Dinge haben und vielleicht deshalb kritischer sind als Leser und Zuschauer der Corporate Medien (ehem. Qualitätsmedien und ARD/ZDF), wie sie wohl zutreffend genannt werden sollten, zumindest von mir. Ansonsten danke für die Idee der Umfrage. Ich mag kreative Menschen.
… ja, das ist eine durchaus plausible Vermutung … 😉
… aber der kreative Mensch war in diesem Fall Michael Klein; er war es, der die Idee hatte, diese kleine Befragung durchzuführen. Wir haben uns dann in der Sciencefiles-Redaktion über die Frageformulierung und die Antwortkategorien verständigt, aber wie gesagt: die Idee war von Herrn Klein.
ich fand es schon befriedigend so eine Art Benotung durchzuführen
So ernsthaft würde ich gar nicht auf so eine ad hoc-Umfrage eingehen. Sie ist so, als ob man fragt, ob einen heute das Mittagessen geschmeckt hat. Eigentlich hat doch jeder Mensch eine Meinung zu einem dieser Politiker. So ernst und wissenschaftlich sollte diese Umfrage doch sicherlich gar nicht sein. Sie sollte ein kurzer Abdruck darüber sein, wie man aus dem Bauch heraus auf diesen oder jenen Politiker anspringt.
Werter Herr Klein! Bevor ich mir Ihren Artikel durchlese, möchte ich Ihnen zur Kenntnis bringen, dass Ihre letzten drei Artikel über die Politikerabneigung nicht abgerufen werden können, es erscheint immer nur der Error 404. Wurden Sie zensiert?
Nein, das waren keine Texte. Die Veröffentlichung war ein Programmfehler.
Danke!
Die sich selbst legalisiert habenden Polit-Verbrecher (ich nehme an) Deutschlands kenne ich nicht.
Dafür die österreichischen um so besser, he, he!
Und da entblödete sich, angesichts der NR-Wahl nächsten Sonntag, die Protagonistin und Vorsitzende der Rot-marxistischen Partei, Fr. Dr. Pamela Joy Rendi-Wagner, ihres Zeichens Proletin aus der Hanson-Siedlung in Wien-Favoriten (Pendant zur Gropiusstadt in Berlin) nicht, dem Vorsitzenden der Liste Kurz, dem Ex-Kanzler Hrn. Sebastian Kurz über weite Strecken der TV-Diskussion Verlogenheit vorzuwerfen (de Prolfotz hod Suagn!), da Hr. Kurz sowohl im Waldviertel bei seinen Grosseltern, als auch in Wien Meidling seine Kindheit und Jugend verbracht hat, und einmal das Waldviertel, das andere Mal Wien als seine Heimat ausgegeben hat!
Hr. Kurz war und wird wieder, soviel steht fest, Bundeskanzler der Republik Österreich und seine Heimat kann nur Österreich sein! Ob in Schaahsklappersdorf oder in einer Favoritener/Meidlinger Proletenburg ist dabei absolut belanglos!
In A! Das ist ausschlaggebend, sonst nichts!
Verflixt und zugenäht, es ist immer eine bittere Erkenntnis, wenn man merkt, daß man beschränkt ist. Aber ich kann den Schaubildern zu den Umfrageergebnissen nichts Aussagekräftiges entnehmen. Daher bitte ich die Experten, mir kurz mal ‘reinen Wein’ einzuschenken wer nun toll und wer für das Gesäß ist. Besten Dank im Voraus dafür.
Neue Software… Schaubilder sind noch nicht auf dem Stand. Deshalb wundert es mich nicht, dass Sie den Schaubildern nichts entnehmen können. Kann ich auch nicht. Aber sieht interessant aus, does it not?
Na ja, interessant sieht anders aus. Aber ich warte in froher Hoffnung auf ein Ergebnis, daß meinen Einschätzungen der Koniferen möglichst nahe kommt. MfG
Ich bin ja mal gespannt, was dabei rauskommt bzw. was Fr. Dieffenbach daraus für Schlüsse zieht.
Jedenfalls finde ich es hübsch, die Rankings der beliebtesten Politiker/Promis mal um die unbeliebtesten zu ergänzen.
„Ich bin ja mal gespannt, was dabei rauskommt bzw. was Fr. Dieffenbach daraus für Schlüsse zieht.“ Ich auch. – Ein interessantes Experiment. Letztlich wird hier bei den Ergebnissen selbstverständlich auch die politische Einstellung der (jeweiligen) Umfrageteilnehmer stark durchscheinen. So oder so dürfte deutlich werden, dass der Politik als „emotionalem (moralischen) Geschäft“ auch emotionalisierte Kunden gegenüber stehen. Interessant ist vor allem die Frage, ob die Messung von Zu- und Abneigung mehr Differenzierung bewirkt. Die Werte der Forschungsgruppe Wahlen für die zehn zur Diskussion stehenden Politiker/innen schwanken über alle Befragten oft nur zwischen + 0,5 und – 0,5, quasi um den Mittelwert, schöpfen also das Spektrum von +5 bis –5 lange nicht aus. Da ist dann auch ein Image-Gewinn oder -Verlust um 0,2 Prozentpunkte nicht wirklich so beeindruckend. Das kann daran liegen, dass sich viele sehr schlechte und viele sehr gute Noten neutralisieren oder dass eben die Mehrheit der befragten Bundesbürger sich vorsichtshalber für nahe Null entscheidet. (?)
Wenn ich es richtig sehe, erfolgt die ZDF-Einschätzung der berücksichtigten Politiker anhand der konkreten Frage, was man „von ihnen hält“. Zunächst (Quelle: Forschungsgruppe Wahlen) stellt die Forschungsgruppe Wahlen, ohne Namen vorzugeben, ca. alle zwei Monate folgende Frage: „Wer sind Ihrer Meinung nach zurzeit die wichtigsten Politiker und Politikerinnen in Deutschland?“ (Da dürfte mit eine Rolle spielen, wer gerade viel in den Medien ist, weil man eben keine Personen anbietet.) „Die Ergebnisse auf diese Frage liefern eine Rangliste der wichtigsten Politiker und Politikerinnen in Deutschland“. Davon werden die zehn am häufigsten genannten Politikernamen in einem zweiten Schritt beim darauf folgenden Politbarometer den Befragten zur Bewertung vorgelegt. Bei der Frage „Was halten Sie von …?“ haben die Befragten die Möglichkeit, ihre Meinung mit Hilfe einer Skala von –5 bis +5 zum Ausdruck zu bringen. „Die dabei entstehenden Durchschnittswerte liefern dann die Rangreihenfolge der Wertschätzung nach Sympathie und Leistung innerhalb der zehn wichtigsten Politiker und Politikerinnen in Deutschland.“
Das Halten-von wird demnach offenbar als Mixtur von Sympathie und (politischer) Leistung interpretiert, in der Annahme, dass Sympathie und Bewertung des politischen Handelns ähnliche Ausprägungen ergeben. Was in der Regel stimmen dürfte. Man könnte jemanden aber auch als Person nett finden und trotzdem meinen, dass er politisch nicht viel zustande bringt. Fragt sich, ob die Formulierung „Was halten Sie von XYZ?“ eher intellektuelle oder emotionale Saiten im Befragten zum Schwingen bringt. „Wie viel Abneigung empfinden Sie für die im Folgenden genannten Politiker?“ stellt da fraglos explizit mehr auf Bauchgefühle ab und passt vielleicht (leider) wirklich besser in eine Zeit, in der Hass/Hetze und moralisch-emotionale Begeisterung für soziale „Bewegungen“/Bewunderung von einzelnen Menschen im politischen Diskurs und Geschehen so stark verankert sind.
Eigentlich hätte es über “sehr viel” noch irgendeinen Punkt geben müssen, den man anstreichen kann. Bei Heiko Maas – nur ein Beispiel von mehreren – kann ich gar nicht angeben, wie widerlich mir dieser Kerl ist.
@ Petra
Das stimmt, so was fehlt noch, wenn wir schon bei den Emotionen sind.
Aber den Stegner finde ich persönlich noch widerlicher, auf Platz 2 in dieser Skala ist bei mir der “wenn Menschen anderer Hautfarbe in der U-Bahn Angst um ihr Leben haben müssen”-Steinmeier.
Mir ging es so ähnlich wie bereits gepostet: Bei Bartsch habe ich auch, trotz gewisser Kenntnis des Namens, angemerkt: “den kenne ich nicht”.
Und da gab es einige, wo auch bei mir das “sehr viel” nicht ausreichte. Aber z.B. da noch ein “uberragend” als Urteil dranzuflicken würde bedeuten, dies nun auf genau diese “Obersau” zu konzentrieren. Da habe ich dann aber das Problem, dass sich so einige der Genannten in ihrer “Überragenden Art” merklich zu übertreffen versuchen.
Ich vermisse AKK und noch so ein paar Lumpis. Das wird wohl Gründe haben.
War schön die Umfrage. Het aber nicht den sonnigen Tag gerettet, das Trostlose hat sich auch danach nicht verflüchtigt.