Die Schattenseite der Zuwanderung : Je mehr ethnische Diversität, desto weniger Vertrauen in Mitmenschen

Halleluja – ein Leser hat uns einen wissenschaftlichen Beitrag empfohlen, dessen Inhalt der Ankündigung des Titels genüge tut. Peter Thisted Dinesen, Merlin Schaeffer und Kim Mannemar Sonderskov von den Universitäten Kopenhagen und Aarhus haben untersucht, wie sich ethnische Diversität auf das Vertrauen in Mitmenschen auswirkt.

Der Beitrag, der über Research Gate bezogen werden kann, setzt Arbeiten von Dinesen und Sonderskov fort, die in der American Sociological Review (80(3): Ethnic Diversity and Social Trust: Evidence from the Micro-Context aus dem Jahre 2015) oder im Oxford Handbook of Social and Political Trust (Ethnic Diversity and Social Trust: A Critical Review of the Literature and Suggestions for a Research Agenda, 2018) veröffentlicht wurden.

Im Beitrag aus dem Jahr 2015 zeigen Dinesen und Sonderskov, dass zunehmende ethnische Diversität mit einem sich verringernden Vertrauen in Mitmenschen auf der lokalen Ebene, unter Nachbarn und im Wohnviertel einhergeht. Die neue Arbeit erweitert dieses Ergebnis auf der Grundlage einer Meta-Analyse von 87 Studien, die sich mit ethnischer Diversität und Vertrauen in Mitmenschen befassen.





Zunächst zum Thema Vertrauen – Vertrauen in Mitmenschen ist eine Voraussetzung für Kooperation. Eine Aussage, die sich leicht erschließt, wenn man sich überlegt, mit wem man noch kooperieren wollte, wenn man sich nicht sicher wäre, dass das Gegenüber die Kooperation nicht ausnutzt, um einem auszurauben. Wer würde in einer Kooperationsbeziehung in Vorleistung gehen, z.B. seinem Nachbarn in einer Notlage aushelfen, in der Erwartung, selbst auch auf die Hilfe des Nachbarn zurückgreifen zu können, wenn Not am Mann sein sollte, wenn er nicht sicher sein kann, in eigener Notlage auch geholfen zu bekommen. Linke schwätzen hier gewöhnlich von Solidarität. Tatsächlich hat dies alles nichts mit Solidarität zu tun. Es handelt sich um Reziprozität, die wiederum auf Vertrauen aufbaut.

Eine Gesellschaft, in der das Vertrauen in Mitmenschen sinkt, ist eine sterbende Gesellschaft. Das öffentliche Leben stirbt, weil sich die Bürger aus dem öffentlichen Raum zurückziehen, und das gesellschaftliche Leben stirbt, weil die Kooperation mit anderen auf das unbedingt notwendige Maß reduziert und nach Möglichkeit auf Personen begrenzt wird, die man seit mehreren Jahren kennt.

Robert D. Putnam hat in seinem berühmten Buch „Bowling Alone: The Collapse and Revival of American Community“ seine “Constrict Theory” entwickelt, die im Wesentlichen besagt, dass Gebiete, in denen sich die ethnische Diversität erhöht, durch einen generellen Verlust an sozialem Vertrauen und ein daraus folgendes Sterben des öffentlichen Lebens gekennzeichnet sind, eine Theorie, die ihm nicht viele Freunde unter den Linken eingebracht hat, die ja grundsätzlich der Ansicht sind, Diversität sei gut, vorteilhaft, wirke sich positiv auf Gesellschaften aus, immer und ewig.

Der Mythos der guten Diversität, der Diversität, die bar jeder negativen Effekte ist, er ist zentral für die linke Erzählung, die Privilegien für Mittelschichtsfrauen, z.B. unter dem Vorwand der Diversität in Vorständen, herausschlagen will und ansonsten der Illusion frönt, mit mehr ethnischer Diversität sei mehr …, was auch immer Linke für positiv halten, verbunden.

Das ist nicht der Fall.

Schon 2015 haben Dinesen und Sonderskov gezeigt, dass eine Zunahme der Diversität, lokales Vertrauen in Mitmenschen, Vertrauen in die Nachbarn, reduziert. Mit ihrer neuen Arbeit (gemeinsam mit Schaeffer), „Ethnic Diversity and Social Trust: A Narrative and Meta-Analytical Review”, zeigen sie nun, dass der Vertrauensverlust umfassend ist. Steigt die ethnische Diversität, so das Ergebnis, das wiederum auf 87 Studien zum Thema und 1.001 Einzelergebnissen basiert, dann sinkt das Vertrauen GENERELL, also nicht nur im lokalen, sondern auch im regionalen und nationalen Zusammenhang.

Ein vernichtendes Ergebnis für all die linken Träumer, die denken, sie könnten sich mit Zuwanderung profilieren und erzählen, die dadurch importierte Diversität sei vorteilhaft.

Sie ist es nicht.



Die Abbildung zeigt sehr eindrucksvoll, wie groß das Einvernehmen der Forscher in dieser Frage ist (fast hätten wir von einem Konsens gesprochen). Ein Punkt links der Mittelachse zeigt eine Studie an, die zu dem Ergebnis gekommen ist, dass Vertrauen in Mitmenschen durch Erhöhung ethnischer Diversität sinkt.

Quelle: Dinesen, Sonderskov & Schaeffer (2019: 8).

Was die Meta-Analyse von Dinesen, Sonderskov und Schaeffer besonders macht, ist die Bestätigung der Theorie von Putnam. Das berühmte „hunker down“, das Putnam als Folge ethnischer Diversifizierung beschrieben hat, die Ergebnisse von Dinesen, Sonderskov und Schaeffer, sie zeigen es.

Die Erzählung, die sich an dieses Ergebnis anschließt, geht wie folgt:

Erhöht sich die ethnische Diversität, dann ziehen sich Menschen verstärkt in ihre eigenen vier Wände zurück und meiden das öffentliche Leben. Sie reagieren besonders empfindlich auf ethnische Diversität in ihrer Nachbarschaft, der Vertrauensverlust gegenüber Nachbarn ist immer am stärksten. Sie verlieren aber auch das Vertrauen in ihre Eigengruppe und in die Gesellschaft insgesamt.

Eine Erhöhung der ethnischen Diversität resultiert somit in einer erhöhten ethnischen Segregation, und zwar einer vornehmlich psychischen Segregation, die Menschen Kontakt mit anderen Menschen vermeiden sieht. Als direkte Folge werden Interaktionen in einer Gesellschaft seltener, Kooperation wird schwieriger. Die Gesellschaft zerfällt in Subgruppen, die immer kleiner und immer in sich geschlossener werden und deren Mitglieder den Kontakt mit Mitgliedern anderer Subgruppen meiden. Eine solche Gesellschaft ist eine sterbende Gesellschaft. Sie ist nicht überlebensfähig, woraus man den Schluss ziehen muss, dass aufgezwungene ethnische Diversität den Nukleus in sich trägt, eine Gesellschaft zu zerstören.

“First, as a baseline result across all studies, we observe a statistically significant negative relationship between ethnic diversity and social trust … Second, the negative relationship applies for all types of trust, but with substantial variation in strength between types. The negative relationship is strongest for neighbours, intermediate for in-group trust and generalized trust, and weakest for out-group trust …”

Wetten, die guten Menschen, die so gerne Flüchtlinge retten, um sie dann ihrer Gesellschaft zur weiteren Verpflegung zu überantworten, haben von derart negativen Effekten ihrer Handlungen weder eine Ahnung, ganz einfach weil sie an eventuell negativen Effekten ihrer Handlungen nicht interessiert sind und sowieso andere damit zurechtkommen müssen, noch überhaupt ein Interesse damit belämmert zu werden, weil die negativen Effekte den warm glow, den man sich durch virtue signalling beschaffen will, stören.


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