EU bleibt wirtschaftlich auf der Strecke – ohne UK droht Bedeutungslosigkeit
In Brüssel sieht man sich gerne als große Wirtschaftsmacht, als großer Markt mit mehr als 500 Millionen Konsumenten und einem Bruttosozialprodukt das mit nominal 18,7 Billionen US-Dollar die EU zur zweitstärksten Wirtschaftsmacht macht.
In den Veröffentlichungen von Eurostat sieht dies dann wie folgt aus:
Die Abbildung hat als Maßeinheit PPS, Purchasing Power Standards, eine Einheit, die man bei Eurostat gerne nutzt, um innerhalb der EU die Wirtschaftskraft von Mitgliedsstaaten abzubilden, wobei der Mittelwert aller EU-Staaten als 100 gesetzt wird, so dass eine Abweichung nach oben – über 100 – überdurchschnittliche, eine nach unten – unter 100 – unterdurchschnittliche Wirtschaftskraft innerhalb der EU symbolisiert.
Offenkundig ist dies in der oben dargestellten Abbildung nicht der Fall. Hier wurde das Bruttosozialprodukt der EU in realen Preisen 1:1 umgesetzt, so dass ein PPS einem Euro entspricht. Die 15,9 Billionen Euro, die für das PPS im Jahr 2018 ausgewiesen sind, entsprechen also realen Preise.
Nun ist die Darstellung “realer Preise” im internationalen Vergleich nicht wirklich hilfreich, denn reale Preise sind z.B. für Umtauschkurse anfällig. Wenn der Dollar im Relation zum Euro fällt, muss dahinter kein Abschwung der US-Wirtschaft stehen. Genau das wird aber angenommen, wenn man die realen Preise zur Grundlage nimmt, um die Wirtschaftskraft von Ländern oder Ländergruppen zu vergleichen.
Hinzukommt, dass der Zeitraum von zehn Jahren zu kurz ist, um aussagekräftig zu sein.
Wir haben uns deshalb nach Daten umgesehen, auf deren Grundlage es möglich ist, die tatsächliche Entwicklung der EU als Wirtschaftsmacht nachzuvollziehen, und zwar über einen Zeitraum von mehr als 10 Jährchen. Zudem haben wir nach Daten Ausschau gehalten, die es erlauben, die Wirtschaftskraft als Kaufkraft darzustellen, als Purchasing Power Parity, denn ein Umtauschkurs von 1: 1,11 sagt, dass man für einen Euro 1,11 US-Dollar bekommt, er sagt aber nichts darüber aus, wie weit man mit einem Euro in der EU bzw. mit 1,11 US-Dollar in den USA kommt, was man davon tatsächlich kaufen kann. Die Purchasing Power Parity, ein Maß, das seine eigenen Probleme mitbringt, versucht u.a. diesem Umstand Rechnung zu tragen. Als Ergebnis erhält man ein akkurateres Bild der Wirtschaftskraft von Ländern und Blöcken, das auch einen Vergleich zulässt.
Man erhält für die EU dieses Bild:
Die Zahl der EU-Mitglieder ist seit 1980 sukzessive größer geworden, dennoch ist der Anteil der EU an der Weltwirtschaft immer geringer geworden. Dass dem so sein muss, kann man schon der Abbildung von Eurostat oben entnehmen, die trotz aller Versuche, die EU günstig darzustellen, eine für China und die USA größere Dynamik erkennen lässt: In beiden Ländern ist die Steigung der Linie größer als in der EU. Die aktuelle Abbildung zeigt nun sehr deutlich, dass die Bedeutung der EU für die Weltwirtschaft kontinuierlich geringer geworden ist. Die Abbildung zeigt nicht, wie sehr die EU mittlerweile den Anschluss verloren hat. Das zeigt die nächste Abbildung:
Der Anteil der EU an der Weltwirtschaft ist über die letzten Jahrzehnte nicht nur geringer geworden, die nicht-EU-Wirtschaft ist um ein Vielfaches schneller gewachsen als die EU-Wirtschaft, und die Kaufkraft außerhalb der EU ist um ein Vielfaches größer und sie ist um ein Vielfaches schneller gewachsen.
Über die Gründe dafür, dass die EU (und die EU-Bürger) immer stärker abgehängt wird (werden), kann man spekulieren. Gründe wie die intentionale Zerstörung von Wirtschaftsbereichen, der bewusste Verzicht auf Zukunftstechnologien mit hohem Wachstumspotential und die Ökomania fallen einem hier als erstes ein. Was auch immer für die dargestellte Entwicklung verantwortlich ist, es wird deutlich, dass der Wohlstand in der EU relativ gesehen auf tönernen Füßen steht.
Vor diesem Hintergrund macht das Gerangel um die Mitgliedschaft des Vereinigten Königreichs in der EU erst so richtig Sinn. Das Vereinigte Königreich ist mit zuletzt 15,7 Milliarden Euro ein Nettozahler der EU und die britische Wirtschaft trägt 13,5% zum Bruttosozialprodukt von EU-28 bei. In Deutschland (20%), Frankreich (13,5%), dem Vereinigten Königreich (13,5%) und Italien (11,2%) wird mehr als 50% des Bruttosozialprodukts der EU erwirtschaftet. Auf dieser Grundlage und vor dem Hintergrund einer EU, die immer größer wird (immer mehr Nettoempfänger aufnimmt) und gleichzeitig in der Weltwirtschaft immer bedeutungsloser, kann man sich vorstellen, was der Verlust des Vereinigten Königreichs an Verlust in Wirtschafts- und Verhandlungsmacht für die EU bedeutet.
Die Angst, die Angela Merkel vor einem Wettbewerber Vereinigtes Königreich vor der Tür der EU hat, und die sie gerade wieder zum Ausdruck gebracht hat, kann bei der Beantwortung dieser Frage als Indikator dienen.
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“die nicht-EU-Wirtschaft ist um ein Vielfaches schneller gewachsen als die EU-Wirtschaft, und die Kaufkraft außerhalb der EU ist um ein Vielfaches größer und sie ist um ein Vielfaches schneller gewachsen”
Europa ist seit spätestens 1918 nicht mehr das Weltzentrum, und nun geht das Weltzentrum von den USA nach China über. Europa wird sozusagen zum Mitternachtsland, wo alles schläft.
Das Schlafen müßte nicht sein, denn auch nach der Römerzeit lag das Weltzentrum nicht in Europa, im Mittelalter wurden aber großartige Gebäude gebaut und auch die Technik war nicht sooo schlecht, wenn man sich überlegt, wie wenig Energie zur Verfügung stand.
Wir haben leider eine Gemengelage aus der nichts anderes erwartet werden kann.
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Beteiligt sind, neben vielen anderen, die faktische Fremdbestimmung und damit Unterordnung unter fremde wie ideologische Interessen, ein innerer Verfall der (autochthonen) Werte und damit Gesellschaft, eine innere Korruption innerhalb der Staatsstrukturen die (angesichts ihrer systemkonformen Persistenz) weltweit ihresgleichen sucht, um nur einige Punkte zu benennen. Was hier (über SF) ausgeleuchtet wird ist ja nur eine Ecke des Schweinestalls.
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Mit der Einsicht, daß ein Fisch nicht auf dem Trockenen leben kann müßte sich in diffizilerer Art und Weise auch herauskristallisieren daß die Unterschiede bei den Menschen dazu führen, daß nicht jeder in jedem mitreden kann (können muß) – was in der Politik sich eindrucksvoll darstellt. Ein Verhalten/Eigenschaften, die in einer Sache erfolgreich sind können in einer anderen kontraproduktiv oder schädlich wirken, man denke etwa (statt an den Fisch) an Ordnungsliebe Revolution.
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Dies bedeutet, daß zur Entfaltung der Möglichkeiten Freiräume geschaffen werden müssten, die die spezifischen Belange der darin Tätigen berücksichtigen, also Abgrenzungen, verläßlich und solide, die wiederum voraussetzen daß dafür Einsicht wie Toleranz vorhanden sind. Das wäre Aufgabe einer verantwortungsvollen Politik.
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Wir erleben das ganze Gegenteil – verallgemeinert und verschärft durch das Konglomerat im weitesten Sinne Korrupter, das sich, u.a., als EU bezeichnet.
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Zu bedenken ist auch, daß parasitäres Verhalten (wie z.B. politisch-bürokratischer Gewalt) grundsätzlich ertragreicher (Kosten/Nutzen) ist, da es auf bereits Erreichtem aufbaut (was nicht heißt, daß der vordergründige Vorteil auch existentiell grundlegend vorteilhafter wäre). Den Königsweg hat Mütterchen Natur in der Symbiose gefunden, davon aber ist hier nichts zu spüren, im Gegenteil. Der Parasit pflegt nicht seinen Wirt, er stranguliert ihn (mich erstaunt immer wieder wie blöd eigentlich die sein müssen, die im Hintergrund die Fäden ziehen).
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Das grundlegende Problem allerdings liegt in der Veranlagung des Menschen, dem nichts genug und das Gras auf der anderen Seite immer grüner ist. Das – leider – scheint das mentale “stabile Gleichgewicht” – ein Erbe von Mütterchen Natur.
Leider interpretiert das Programm Zeichen und schmeißt sie raus, soll natürlich heißen Ordnungsliebe (im Gegensatz zu) Revolution.