Re-build that wall! – Keine Statue für Ronald W. Reagan in Berlin

iw_wohlstand ohne BelrinDass der Berliner Senat Probleme mit Menschen haben, die sich unmissverständlich für Freiheit und Kapitalismus einsetzen, ist nicht erst offenkundig, seit die Berliner Senatsverwaltung dieses Jahr eine Landung von 20 DC-3 „Rosinenbomber“, anlässlich des 70jährigen Jubiläums der Berliner Luftbrücke mit den Mitteln der Feigen: vorgeschützten Regulationen und Genehmigungen verhindert hat, und vielleicht hätte es auch gar nicht der neuerlichen Bestätigung bedurft, in der einzigen Hauptstadt Europas, die für das sie umgebende Land keinen Wohlstand erwirtschaftet, sondern, im Gegenteil, von diesem umgebenden Land lebt, es Wohlstand kostet.

So ist das halt im Sozialismus: Gegen Freiheit und Kapitalismus wird eine Mauer gebaut, eine, die von Wachmännern geschützt wird, die ihren Blick nach innen gerichtet haben, nicht nach außen. Und die Verlierer des kalten Krieges, die sich heute wieder anschicken, ihre Bevölkerung den Errungenschaften des Sozialismus zu unterziehen: Neid, Gleichheit, Armut, Elend, sie sind keine guten Verlierer – beileibe nicht.





Daher verwundert es nicht, wenn in der Stadt, die wie keine andere für den wieder salonfähigen Kommunismus steht, Veteranen keine Landeerlaubnis erhalten und eine Statue für Ronald Reagan keinen Standort erhält. Vielleicht ist das auch programmatisch, denn in einer Stadt, in der ein Ernst Thälmann eine Statue hat, ist kein Platz für Ronald Reagan, selbst dann nicht, wenn ihm die Stadt viel verdankt, nicht zuletzt die 1989 neu gefundene Freiheit ohne Mauer.

Und so steht die Statue von Ronald Reagan, für die sich schon Barack Obama stark gemacht hat, erfolglos, wie immer, wenn man mit sozialistischen Kadern konfrontiert ist, nunmehr nicht in Berlin, sondern im extranationalen Berlin, auf dem Grund der US-Botschaft, von wo aus sie den Ort überschauen kann, an dem Ronald Reagan 1987 seine berühmte Rede gehalten hat.


Gehören Sie auch zu denen, die in ihrer Jugend gegen Reagan aufgehetzt wurden? Noch im Mai 1985 hat ein Mitglied der Redaktion im Pfälzischen Neustadt an der Weinstraße, ein „Fest mit dem anderen Amerika“ gefeiert, während Helmut Kohl und Ronald Reagan auf dem Hambacher Schloss waren. Reagan galt der extremen Linken immer als Feind, als einer, über den man sich lustig machen kann, dem man seine Vergangenheit als Schauspieler vorwerfen konnte, auf den man, als kleiner linker Nichts herunterzusehen können glaubte. Die Linke hat Reagan so de-humanisiert und entindividualisiert, wie sie es heute mit Donald Trump tut, der natürlich nicht in der Gefahr steht, auf das Hambacher Schloss eingeladen zu werden.


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So wie heute, so wussten die linken Maulhelden auch damals nicht, mit wem sie es da eigentlich zu tun haben.

Wir haben ein wenig gelesen, recherchiert und einen Mann kennengelernt, dem man eine Statue setzen muss, denn wie Margaret Thatcher, so zählt auch Ronald Reagan zu den großen, unerbittlichen und unnachgiebigen Kämpfern für Freiheit und gegen Kommunismus. Sie sind heute wichtig, wie sie in den 1980er Jahren wichtig waren, vielleicht sogar wichtiger.

Was Reagan so unerträglich für Linke macht, ist eine Eigenschaft, die auch Donald Trump auszeichnet: Reagan redete Tacheles. Er hat kein Blatt vor den Mund genommen, und er war ein leidenschaftlicher Gegner des Kommunismus. Sein Ziel war es von Anfang an, sich nicht etwa mit dem Ostblock, der Sowjetunion, dem Kommunismus zu arrangieren, und all diejenigen, die im Ostblock, die hinter Mauern gehalten wurden, der Parteiclique aus KPdSU oder SED zu überlassen.

Schon 1950 war für Reagan klar, dass er daran mitarbeiten will, den Kommunismus und seine Systeme zu beseitigen. Also hat er sich 1950 der Crusade for Freedom des US-Generals Lucius Clay angeschlossen und ist der christlichen Anti-Communism Crusade von Dr Fred Schwartz beigetreten.

Beiden hat die Mitgliedschaft von Reagan Auftrieb gegeben, denn Reagan war nicht nur der Schauspieler aus Cowboy-Filmen, als den ihn die Linke in den 1980er Jahren kolportiert hat, er war vor allem der sehr erfolgreiche Fernseh-Gastgeber einer US-Reihe, die „GE Theater“ hieß, GE steht für General Electrics (das AEG der USA). Die Show war lange Jahre von 1954 bis 1962 die populärste TV-Show in den USA, und Reagan folglich einer, wenn nicht der bekannteste Fernsehmoderator.

Diese Popularität hat Reagan 1967 zum ersten Mal für eine – wenn man so will – politische Botschaft genutzt. Weil das GE Theater von GE finanziert wurde, gab es zum Ende immer einen Werbespruch inklusive einer Präsentation von GE-Waren. Im Dezember 1956 hat Reagan diesen Abspann wie folgt geändert:

„Ladies and gentlemen, about 160 thousand Hungarian refugees have reached safety in Austria. More are expected to come. These people need food, clothes, medicine and shelter. You can help”.

Für diejenigen, die sich nicht erinnern und in der Schule nicht mehr erinnert werden, im Jahr 1956 gab es in Ungarn den Versuch Freiheit von Russland zu erlangen. Der Aufstand gegen die russische Besatzungsmacht und die Regierung der ungarischen Kommunistischen Partei begann mit Studenten und griff schnell auf die Bevölkerung über, flaute dann ab, als mit Imre Nagy ein Kommunist aus dem Reformflügel der Kommunistischen Partei Premierminister wurde, einer, der demokratische Reformen, freie Wahlen und ein Verlassen des Warschauer Paktes ankündigte. Zwischen Nagys Ankündigung und dem Einmarsch massiver russischer Truppenverbände in Budapest am 4. November 1956 vergingen gerade einmal 11 Tage. 11 Tage Traum von Freiheit. Am Ende wurde der „Volksaufstand in Ungarn“ durch die Truppen der Sowjetunion blutig niedergeschlagen. Zwischen 10.000 und 30.000 Tote und rund 200.000 Flüchtlinge waren die Folge, Nagy wurde exekutiert.

Nicht zuletzt diese Bereitschaft der Kommunisten, die Bevölkerung, die sie ihrem Herrschaftsgebiet zurechnen, blutig unter die eigene Knute zu nehmen und zur Not auch für das kommunistische Heil über die Klinge springen zu lassen, hat zur unerbittlichen Haltung von Reagan gegenüber dem Kommunismus beigetragen. 1965 hat er in seinem Buch „Where’s the Rest of Me?“ folgende Passage geschrieben:

„A policy of accommodation is appeasement and appeasement does not give us a choice between peace and war, only between fight and surrender. We are told that the problem is too complex for a simple answer: they are wrong. There is no easy answer, but there is a simple answer. We must have the courage to do what we know is morally right, and this policy of accommodation asks us to accept the greatest possible immorality. We are being asked to buy our safety from the threat of the atomic bomb by selling into permanent slavery our fellow human beings behind the Iron Curtain, to tell them to give up their hope of freedom – why? Because we are ready to make a deal with their slave masters.”

Das ist, was manche kompromisslos nennen, zuweilen mit anklagendem Unterton. Indes, kann man einen Kompromiss schließen mit Regimen, die 100 Millionen von Toten zu verantworten haben, die ihre eigene Bevölkerung einsperren, mit Kontrolle und Überwachung überziehen und ihr ansonsten die Freiheit verweigern? Für Reagan war die Sache klar: Nein, das kann man nicht.

Dieselben, die ihn heute dafür kritisieren, sollten sich fragen, ob sie ihn kritisieren würden, wenn er dieselbe Kompromisslosigkeit gegenüber Nazi-Deutschland an den Tag gelegt hätte, was er sicherlich getan hätte, denn seine Wortwahl „appeasement“ ist sicher kein Zufall, sondern eine Anspielung auf die gescheiterte Politik von Neville Chamberlain gegenüber Nazi-Deutschland (für unsere jungen Leser, Neville Chamberlain war der Britische Premierminister, der mit Adolf Hitler das Münchner Abkommen ausgehandelt hat).






Reagan hat auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass er die kommunistischen Staaten, die den Ostblock geformt haben, für Gefängnisse gehalten und als Schande für die Menschheit betrachtet hat. Seine berühmte Rede vom „Evil Empire“ macht dies sehr deutlich. Seine nach Zählung von Paul Kengor, einem Professor of Political Science, der sich intensiv mit Ronald Reagan beschäftigt hat, rund 12 öffentlichen Aufrufe an die Sowjetunion, die Berliner Mauer einzureißen, sind weitere Belege.

Der erste dieser Aufrufe erfolgt übrigens bereits im Jahre 1967 in einer gemeinsamen Diskussion mit Robert F. Kennedy, während der sich beide einem feindlichen Mob von linksextremen Studenten gegenübergesehen haben, die für demokratische Errungenschaften wie Wahlen nur ein Lachen übrig hatten.

Wie sich die Geschichte doch wiederholt.

Und weil sie sich wiederholt, deshalb sind kompromisslose Kämpfer für Freiheit und Kapitalismus wie Ronald Reagan so wichtig. Kämpfer, die nicht akzeptieren, dass es Staaten gibt, die ihre Bevölkerung, wie kommunistische Staaten das tun, in Haft nehmen und zu Sklaven des Systems machen, Kämpfer, die darauf hinweisen, dass kommunistische und sozialistische Systeme den Mangel zur Normalität erheben, während in kapitalistischen Systemen ein Warenangebot vorhanden ist, das alle Wünsche und Bedürfnisse erfüllt.

Michail Gorbatschow, der letzte Parteisekretär der KPdSU, wollte die Sowjetunion mit Glasnost und Perestroika zu retten, deren Bestand sichern. Sein Versuch ist kräftig in die Hose gegangen und am 25. Dezember 1991 hat Gorbatschow dies in der Rücktrittsrede als Staatschef auch eingestanden. Gorbatschow hatte nicht zum Ziel, den Warschauer Pakt und die Sowjetunion in ihre Bestandteile aufzulösen, er hatte das Gegenteil zum Ziel. Das wird heute gerne vergessen.

Im Gegensatz dazu hatte Ronald Reagan das Ziel, den Ostblock aufzulösen, die kommunistischen Regime Europas zu beseitigen. Ein Ziel, das er nie aus den Augen verloren hat, so wenig wie er das Schandmal inmitten Europas, die Berliner Mauer aus den Augen verloren hat. Im Mai 1988 als Reagan in Moskau mit Gorbatschow zusammengetroffen ist, hat er – wie im Wortprotokoll nachzulesen ist – gesagt: „About a year ago I called on you to tear down the Berlin Wall. Sir, would you do that?“

Gorbatschow hat die Frage verneint, allerdings den Dingen im November 1989 ihren Lauf gelassen, was man ihm nicht hoch genug anrechnen kann.

In der Rede, auf die Ronald Reagan sich bezieht, hat er am 12. Juni 1987 vor dem Brandenburger Tor nicht nur Michail Gorbatschow direkt aufgefordert, die Berliner Mauer einzureißen, er hat auch den erfolgreichen Westen, den kapitalistischen Westen, in dem die Bürger in Freiheit und vorher zu keinem Zeitpunkt gesehenen Wohlstand leben und in dem absolute Armut unbekannt ist, mit dem wirtschaftlich zerstörten Ostblock verglichen, in dem der Mangel regiert und Angehörige der Kommunistischen Parteien besser leben als die, denen sie das kommunistische Paradies versprochen haben.

Seine Rede beendet Reagan mit den folgenden Worten:

“As I looked out a moment ago from the Reichstag, that embodiment of German unity, I noticed words crudely spray-painted upon the wall, perhaps by a young Berliner: “This wall will fall. Beliefs become reality.” Yes, across Europe, this wall will fall. For it cannot withstand faith; it cannot withstand truth. The wall cannot withstand freedom.

And I would like, before I close, to say one word. I have read, and I have been questioned since I’ve been here about certain demonstrations against my coming. And I would like to say just one thing, and to those who demonstrate so. I wonder if they have ever asked themselves that if they should have the kind of government they apparently seek, no one would ever be able to do what they’re doing again.”

Ronald W. Reagan war ein kompromissloser Kämpfer für die Freiheit. Er ist hauptverantwortlich dafür, dass im Zuge von Glasnost und Perestroika eine Reihe von Abrüstungsverträgen (z.B. Start) abgeschlossen wurden, ihm gebührt das Verdienst, letztlich den Niedergang der Sowjetunion, deren wirtschaftliche, politische und humanitäre Pleite befördert zu haben, nicht zuletzt seine Strategic Defence Initiative, in Deutschland als „Star Wars“ bekannt, hat dazu beigetragen, das Ende der Sowjetunion zu beschleunigen.

Reagan gebührt eine Statue und ihm gebührt die posthume Anerkennung, die er sich redlich verdient hat. Wenn sich der Berliner Senat weigert, seine Statue aufzustellen, dann ist die Botschaft eindeutig: Im heutigen Berlin ist kein Platz für einen kompromisslosen Kämpfer für Freiheit und Kapitalismus.



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