Einschaltquoten-Humbug: 11% ARD, 13% ZDF – 100% daneben
Einschaltquoten. Ein Wort im Dauergebrauch. Wie so viele Worte im Dauergebrauch, ein Wort, von dem so gut wie niemand weiß, was es eigentlich bedeutet. Wenn, wie wir vor einigen Tagen berichtet haben, die Reichweite der ARD bei 14 bis 49jährigen nur noch rund 5,6% beträgt, dann ist das zunächst einmal wenig. Die Aussage basiert auf Daten, die wir aus den heiligen Hallen der öffentlich-Rechtlichen erhalten haben, und wenn man die Daten genauer betrachtet, die Rohdaten, dann ergibt sich etwas, was die meisten, die die Daten nutzen, einfach so hinnehmen: Am 14. November haben um 19.00 Uhr 260.000 Zuschauer im Alter von 14 bis 49 Jahren ZDF-heute angesehen. Das SAT1-Frühstücksfernsehen hatten morgens um 7.00 Uhr 280.000 Zuschauer unter den 14 bis 49jährigen. Das ZDF-Mittagsmagazin um 13.00 Uhr haben gerade noch 30.000 Zuschauer im Alter von 14 bis 49 Jahre angesehen. Und so geht das weiter.
Fällt Ihnen etwas auf?
260.000, 280.000, 30.000, nicht etwa 264.187 und 280.017 und 30.587, nein, 260.000, 280.000 und 30.000, runde Zahlen, ein untrügliches Anzeichen dafür, dass es sich um Schätzungen, nicht um TATSÄCHLICHE Zuschauerzahlen handelt.
Des Rätsels Lösung für die runden Zahlen findet sich in dem, was die meisten, die „Einschaltquoten“ im Mund führen, nicht wissen: WIE KOMMEN EINSCHALTQUOTEN ÜBERHAUPT ZUSTANDE?
Die höchst offiziellen und deshalb mit dem Siegel ihrer vermeintlichen Verlässlichkeit ausgezeichneten Einschaltquoten, findet man bei AGF. Schon einmal gehört? AGF? Die AGF wurde 1988 als Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung gegründet. Mittlerweile hat die technische Entwicklung die Benennung überholt. Deshalb nennt sich die GmbH nun „AGF-Videoforschung“ auch nicht wirklich up to date. Die AGF Videoforschung mit Sitz in Frankfurt ist eine GmbH, die 10 Gesellschafter hat, darunter ARD, ZDF, RTL, Tele5, Sky, die Welt-Verlagsgruppe usw.:
Die AGF wiederum ist der Auftraggeber für die GfK-Fernsehforschung. GfK steht für Gesellschaft für Konsumforschung. Die Gesellschaft für Konsumforschung wiederum ist ein Marktforschungsunternehmen, das seit 1985 die Sparte „GfK-Fernsehforschung“ unterhält, und hier entstehen die Einschaltquoten, alle Einschaltquoten.
Ausgangspunkt ist das so genannte Fernsehforschungspanel (oder Fernsehpanel):
„Das Fernsehpanel besteht aus 5.400 Haushalten, in denen rund 11.000 Personen leben. Seit dem 01.01.2016 ist die Grundgesamtheit als Wohnbevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland in Privathaushalten mit mindestens einem Fernsehgerät und einem deutschsprachigen Haupteinkommensbezieher definiert. Damit wird die Fernsehnutzung von 75,86 Mio. Personen ab 3 Jahre bzw. 38,77 Mio. Fernsehhaushalten abgebildet (Stand 01.07.2019).”
Falls Sie sich gewundert haben, wie es möglich ist, dass Ihr Fernsehkonsum in die Berechnung einer Einschaltquote eingeht, haben Sie nunmehr die Erklärung: Ihr privater Fernsehkonsum geht NICHT in die Berechnung der Einschaltquote ein (sofern Sie nicht Mitglied im GfK-Fernsehforschungspanel sind). Die Berechnung der Einschaltquote erfolgt auf Basis eines Verfahrens, das man als eine virtuose Mirage der Vortäuschung repräsentativer Stichproben bezeichnen kann, also des Versuchs, aus wenigen alle hochzurechnen. Für den Augenblick genügt es festzustellen, dass die Einschaltquoten, die berechnet werden, auf Haushalten basieren, von denen jeder 7.200 Haushalte repräsentieren soll. Wenn also 30.000 14-49jährige das ZDF-Mittagsmagazin gesehen haben sollen, dann basiert diese Behauptung auf nicht mehr als 4-6 Personen!
Richtig: 4-6.
Doch der Reihe nach.
Alles fängt mit der Media-Analyse an. Die Media-Analyse ist eine Umfrage, die unter 65.000 Personen durchgeführt wird. Ziel ist es, das Mediennutzungsverhalten der Befragten zu erforschen und als „Soll-Vorgabe“, wie es dann heißt, zu benutzen, um das oben bereits erwähnte Fernsehforschungspanel „repräsentativ“ nennen zu können. Dies erfolgt durch den Taschenspielertrick aller Meinungsforscher: Gewichtung. Das System ist ganz einfach. Wenn in der Bevölkerung 35% erwerbstätig sind, im Datensatz aber nur 17,5%, dann werden die Erwerbstätigen im Datensatz einfach mit 2 multipliziert und die nicht Erwerbstätigen mit 0,5. Schon soll der Datensatz repräsentativ sein.
Im Zusammenhang mit Einschaltquoten ist die Idee hinter der Gewichtung eine noch wildere, denn: Die Gewichtungsfaktoren werden als Zielvorgabe aus der Media-Analyse, also den Angaben von 65.000 Befragten abgeleitet. Für den Fall, dass die Angaben der 65.000 Befragen repräsentativ wären, könnte man, Zielvorgaben ableiten, die die Repräsentativität der Zusammensetzung des Fernsehforschungspanel gewährleisteten, so die Annahme, die man wohl nur als aberwitzig bezeichnen kann.
Die Zielvorgaben, die aus den Daten von 65.000 im Rahmen der „Media-Analyse“ Befragten abgeleitet werden, beziehen sich, nach allem, was man an Methodeninformationen finden kann, auf das Bundesland, das Alter und die Bildung des Haupteinkommensbeziehers, die Empfangsebene (Kabel, Satellit …) und den Plattformzugang (PayTV). Man muss sich das etwa so vorstellen: 2,6% der Befragten in der Media-Analyse wohnen in Berlin, sind zwischen 25 und 34 Jahren alt und haben ein Hochschulstudium absolviert, sie nutzen Kabelfernsehen und haben keinen Zugang zu PayTV, deshalb müssen im GfK-Fernsehforschungspanel auch 2,6% der Teilnehmer dieselbe Merkmalskombination (Berlin, 25-34 Jahre alt, …) aufweisen.
Gewichtung und Repräsentativität sind die Mirage, die Sender und Konsumforscher in trauter Kollusion in die Wüste des Sendeangebots stellen, um den Werbetreibenden, die meinen, über Fernsehwerbung einen Hund hinter dem Ofen hervorlocken zu können, das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Einschaltquoten sind die Trinkflaschen, die vor der Nase des Verdurstenden in der Wüste gewedelt werden.
Das bringt uns zum Fernsehforschungspanel. Dessen Mitglieder haben ein kleines Gerät (ein GfK-Meter), das ihnen Zugriff auf ihr Fernsehen nur nach Anmeldung ermöglicht und jedes Zappen, jedes Verweilen in einem Programm aufzeichnet. Es gibt insgesamt, wie oben geschrieben, rund 5.400 Haushalte, die mit einem GfK-Meter ausgestattet sind, rund 11.000 Personen leben in diesen Haushalten.
Die Haushalte sind nach den Kriterien zusammengestellt, die wir oben berichtet haben. Die GfK und die AGF sind nicht wirklich transparent, was ihre Gewichtungskriterien angeht, aber diejenigen, die sie angeben, reichen bereits, um den Humbug offenzulegen.
5.400 Haushalte mit 11.000 Personen, das ergibt eine durchschnittliche Haushaltsgröße von 2.04 Personen (eine reine Rechengröße natürlich) und entspricht in etwa der durchschnittlichen Haushaltsgröße, die man auf Grundlage des Mikrozensus des Statistischen Bundesamts berechnen kann (2.00). Die Übereinstimmung ist indes verwunderlich, denn im Mikrozensus sind alle Haushalte berücksichtigt, die es in Deutschland gibt, während das GfK-Fernsehforschungspanel eine rein-deutsche Angelegenheit ist, dessen Zusammensetzung wie folgt definiert ist:
„Wohnbevölkerung der Bundesrepublik Deutschland in Privathaushalten mit mindestens einem Fernsehgerät und einem deutschsprachigen Haupteinkommensbezieher“.
Wie auch immer.
Rund 5.400 Haushalten und 11.000 Personen sind im Panel der GfK-Fernsehforschung, das natürlich repräsentativ ist, schon weil man es als nicht repräsentatives Panel weder der AGF noch denen, die auf Grundlage von Einschaltquoten für ihre Werbung bezahlen müssen, verkaufen könnte. Die Konsequenzen sind nicht auszudenken. Indes … Sehen Sie selbst.
Die folgenden Kriterien sollen die Aufnahme in das GfK-Fernsehforschungspanel steuern:
- Bundesland (K=16)
- Alter (K=4)
- Bildung (K=4)
- Empfangsebene (K=4)
- Plattform (K=2)
Die Zahlen in Klammern geben die minimale Anzahl von Kategorien an. 16 Bundesländer gibt es in Deutschland, daran lässt sich nichts drehen. Die geringste Anzahl von Alterskategorien zur Erfassung von 3 – 100+jährigen und von Bildung ist 4, Empfangsebenen sind wiederum fix: IPTV, Satellit, Kabel und terrestrisch, also vier und einen PayTV-Zugang, den kann man haben oder nicht.
Auf Grundlage dieser Vorgaben kann man die Zellengrößen berechnen, die im Fernsehforschungspanel für eine kumulative Kombination der Merkmale, die ja das Auswahlkriterium sein soll, das die Daten repräsentativ macht, vorhanden ist.
Wir machen das tabellarisch und der Einfachheit halber unter der Annahme, dass die Kategorien alle gleich groß sind (das sind sie natürlich nicht, schon weil Berlin kleiner als Bayern ist, auf die Art der Berechnung und die Größe der kleinsten angeblich repräsentativen Zelle hat dies jedoch keinen Einfluss):
Empfangsebene (K=4)511
Kriterium | Haushalte | Personen |
Ausgangsmenge | 5.400 | 11.000 |
Bundesländer (K=16) | 338 | 688 |
Alter (K=4) | 85 | 172 |
Bildung (K=4) | 21 | 43 |
Plattformzugang (K=2) | 3 | 6 |
Die Repräsentativität des GfK-Fernsehforschungspanel basiert somit auf Zellengrößen von 3 bzw. 6 Haushalten bzw. Personen. Wer Lächerlichkeit steigern kann, der darf das gerne tun. Zum Verständnis: Wir haben die Kriterien angewendet, die auf der Seite der AGF präsentiert werden, um zu zeigen, wie valide und reliable und vor allem repräsentativ das Fernsehforschungspanel und damit die Ergebnisse, also die Einschaltquoten angeblich sind.
Das Ergebnis dieser Anwendung ist eine Katastrophe.
Wir haben die Werte gerundet. Man muss die Ergebnisse wie folgt lesen: Bei gleicher Verteilung sind für jedes Bundesland 338 Haushalte und 688 Einzelpersonen repräsentativ. Nun ist Bundesland aber nicht das einzige Kriterium, das zur Gewichtung benutzt wird, Alter und Bildung des Haupteinkommensbeziehers spielen auch eine Rolle. Wir haben angenommen, dass der Bezug eines Erwerbseinkommens im eigenen Haushalt mit 18 Jahren beginnen kann und bis zum Lebensende operationalisiert werden muss. Die Spanne von 18 Jahren bis 100+ Jahren haben wir mit 4 Kategorien erfasst: 18-35, 36-51,52-68,69-End. Darüber kann man heftig streiten, aber jeder Streit wird damit enden, dass die Anzahl der Kategorien erhöht werden muss. Unsere Berechnung ist eine konservative Berechnung, mit mehr Kategorien wird das Ergebnis für das Panel noch katastrophaler als es eh schon ist. Für die 4 Alterskategorien stehen in jedem der Bundesländer 85 Haushalten und 172 Personen zur Verfügung. Die Vorgehensweise bei der Bildung ist analog. Wir unterscheiden ohne Schulabschluss, Hauptschulabschluss, Realschulabschluss und (Fach)Hochschulreife. In jedem Bundesland stehen für die jeweiligen Schulabschlüsse in den einzelnen Altersgruppen 21 Haushalte und 43 Personen zur Verfügung. Soll die Empfangsform auch noch berücksichtigt werden, dann führt die entsprechende Gewichtung zu Zellengrößen mit 5 Haushalten und 11 Personen. Die letzte Variable „Zugang zu PayTV“ führt zu Zellengrößen mit 3 Haushalten und 6 Personen. Das ist die Katastrophe der Repräsentativität, zu der die Gewichtung, die doch eigentlich die Repräsentativität herstellen soll, führt.
Der Irrsinn, der hier Methode geworden ist, lässt sich auch noch anders darstellen:
Am 14. November hatte das ZDF unter den 14-49jährigen die folgenden Marktanteile:
- 12.00 Uhr: 60.000 Zuschauer, entspricht einem Marktanteil von 3,5%. Die Angaben beruhen auf 8 (!) Befragten im Alter von 14-49 Jahren des Fernsehforschungspanels.
- 16.15 Uhr: 160.000 Zuschauer, entspricht einem Marktanteil von 6%. Die Angaben beruhen auf 23 (!) Befragten im Alter von 14-49 Jahren des Fernsehforschungspanels.
- 22.15 Uhr: 620.000 Zuschauer, entspricht einem Marktanteil von 6,8%. Die Angaben beruhen auf 90 Befragten im Alter von 14-49 Jahren des Fernsehforschungspanels.
Es soll ja Menschen geben, die der Reichweiteforschung glauben und Einschaltquoten für den heiligen Gral der Medienwirkungsforschung halten. Es soll zudem Menschen geben, die für ihnen präsentierte Einschaltquoten, die mehr oder weniger Fiktion darstellen, hohe Summen ausgeben, um sich einen Werbeplatz zu sichern. Und dann gibt es ganz verwirrte, die tatsächlich darüber streiten wollen, ob es die wahre Einschaltquote gibt. Es gibt sie nicht. Es gibt fiktive Werte, wie die folgenden, die von der AGF stammen:
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Bemerkenswerte Analyse! Gewürfelte Zuschauerquoten dürften in etwa die gleiche Reliabilität haben. Validität? Haha. Vor ca. 25 Jahren habe ich meinen Fernsehkonsum eingestellt, nach Jahren als Geräuschkulisse. Meine Frau (Thailänderin) hat später gelegentlich das Gerät eingeschaltet, als Ergänzung ihrer Deutschkurse. Wo laufen denn heute noch Fernseher – im Krankenhaus, in Altersheimen, zur Kinderberieselung, was weiß ich.. Mich erstaunt, wieviel Energie und Zeit kritische Geister darauf verwenden, sich Sendungen anzuschauen und anschließend zu zerreißen. Die sollten sich mal euren Artikel zu Gemüte führen, um dann vielleicht einzusehen, daß es Wichtigeres gibt. Fernsehen ist grundsätzlich gefährlich, egal, wie kritisch man an dieses Medium herangeht. Die Manipulation ist subtil, Niemand kann sich ihr entziehen! Peter Lustig hat immer erst am Ende seiner Sendung Ausschalten gesagt. Hätte er das doch besser zu Beginn gesagt. Aber Fernsehen ist nie selbstkritisch.
Tierfilme und Naturfilme und z.T. Sport sind ja noch ok.
Und in Quizsendungen versucht zumindest keiner ständig die Unwahrheit zu sagen oder gar zu lügen. Aber wenn man sonst nichts anschaut, dann vergißt man auch das anzusehen.
Entwöhnung heißt das.
Ach so ja:
Fußball – vor allem also DFB & Co – stehen bei mir jetzt aus prinzipiellen Erwägungen auch voll im Abseits.
Und damit auch die Banderolenwerbung.
Ich bewundere die Hartnäckigkeit von Herrn Klein, als Wissenschaftler immer wieder Junk Scientisten, nicht zu verwechseln mit den Scientologisten, zu überführen.
.
Das Problem dabei ist, dass die überführten „Junkscie“ sich nicht angesprochen fühlen. Jedoch haben wir als Leser der SF den Gewinn, hinter die „Kulissen“ der sog. Wissenschaft zu schauen. Trau, schau, wem…
Es muß sich erst die Sendefrequenz und die Amplitude bei der monatlichen Gehaltszahlung der Beinahe-Alleinunterhalter ändern. Und dasselbe bei den fetten Pensionen.
Wir haben es – gelegentlich – in der Hand.
EIN BUNDESLAND GENÜGT!
Und die wissen das ganz genau.
Auch deshalb das knallharte bashing (also auch in eigener Sache)
Hätte nicht gedacht, daß – so wie ich – so wenige sich das noch antun bzw. so viele weg sind..
Egal aus welchen Gründen auch immer. Von der Abscheu bis zu den Sprachschwierigkeiten.
Es wird schon auch deshalb immer klarer, daß all die gewaltigen Apanagen für diese quasi Mietmäuler der Altparteien- & ReGIERungs-Sender völlig obsolet sind.
Wir müssen bezahlen für etwas, was wir nicht wollen, und wir (und die ja auch) wissen genau, warum wir das nicht mehr wollen. Siehe z.B. die Entscheidungsgremien und Verquickungen dort.
Daß die Qualität der Ermittlung der Einschaltquoten genau so lausig ist wie die Verlautbarungen an sich, das paßt ja gut, aber geschenkt. Wenn Werbekunden meinen, daß nicht auch sie übern Diwan gezogen werden, dann ist das ihre Sache und wenn ich dazu übergehe aus reiner Verärgerung bewußt gewisse dort angepriesene Produkte zu meiden, dann ist das meine Sache.
Einige Discounter haben das auch schon ganz rasch zu spüren bekommen, wenn sie es allzu bunt trieben. Und das wird mit den sich zuspitzenden Ärgernissen und Bedrohungen zunehmen.
Auf jeden Fall ist der Trend von den breiten bürgerlichen Einschaltquoten hin zur unkritischen Einfaltsquote unübersehbar. Irgendwann sind die weg, denn das ist nicht mehr gut zu machen.
Und das ist gut so.
Da hat sich doch neulich einer im Spiegel für Konsumverzicht ausgesprochen. Also ich verzichte freiwillig auf den Konsum von Qualitätsmedien wie den Spiegel, die ÖR und schaue ganz bewußt darauf, ob ein Produkt als nachhaltig angeboten wird, damit ich auf den Konsum eines solchen Produktes freiwillig verzichten kann.
Wenn ich die ZEIT lese, dann kann ich nicht mehr in den Spiegel schauen.
Und zum SPIEGEL lesen ist mir die Zeit zu schade.
Das ist mein FOCUS!
Ach Einschaltquoten, wen interessiert das denn noch. Das Geld fließt reichlich und wenn diese Sender kein einziger Mensch mehr einschalten würde, das würde dem Geldfluß keinen Abbruch tun. Ansehen auf eigene Gefahr.
Danke für die Analyse. Man müsste die Teilnehmer des GfK-Panels wohl immer wieder neu auswählen, um empirisch die Variationsbreite bei vergleichbaren Angeboten festzustellen. Geschieht das? Seit wann sind die Teilnehmer dabei und wie lange im Durchschnitt? Ich vermute, es handelt sich um Langzeitkunden und um eine Kollektion telefiktionsaffiner Figuren, so dass die Konsumraten insgesamt überschätzt werden. Werden bei den kleinen Fallzahlen pro Stratum auch wenigstens die Konfidenzintervalle mit angegeben? Und werden die Teilnehmer bezahlt? Als langjähriger Nichtkonsument des Telefiktionsangebots (Motto: wer sich nicht als Müllschlucker versteht, braucht auch keinen Müllspender) neige ich ohnehin dazu, die Teilnehmer des Panels für im besten Falle geistig geringfügig bemittelt zu halten.
Eine wirklich bemerkenswerte Darstellung! Merci!
Momentchen mal!
Diese Quotenschwachsinn kam doch schon mal auf den Tisch.
Inzwischen haben sich gewisse Sachen noch verschärft…
“(2007) Free Rainer – Dein Fernseher lügt”
Da der Film nur gegen Bezahlung auf youtube zu finden ist, hier eine ganz anregende Zusammenfassung;
Moritz Bleibtreu im Kampf gegen den TV-Wahnsinn: Free Rainer
https://www.cinekie.blog/2007/11/24/moritz-bleibtreu-im-kampf-gegen-den-tv-wahnsinn-free-rainer/
“…Kennt ihr jemanden, der eine Quotenbox bei sich stehen hat? Nein? Ich auch nicht. Verwunderlich ist das nicht, immerhin gibt es davon in Deutschland nur 5.500 Stück. Diese 5.500 Quotenboxen messen das Sehverhalten von ca. 13.000 Menschen. Und diese 13.000 Menschen entscheiden anhand von Hochrechnungen, was 80 Millionen Deutsche täglich zu sehen bekommen. Klingt abstrus? Ist aber so….”
RZ: Ich schließe die Möglichkeit nicht aus, dass diese Wertungsziffern inzwischen komplett in irgendeiner NGO-Würfelbude zusammengemixt werden könnten, da die Geräteverteilung und -nutzung gegenüber 2007 völlig anders ist.
Und die Erkenntnisse über den manipulativen Inhalt von Programmen auch.
Während vor 12 Jahren noch die Verblödung durch Primitivierung ein Thema war, ist nun, in zweiter Stufe, die hysterisch-ideologische Fernprogrammierung dazugekommen.
Mich interessierte mehr die momentane technische Sache der Berechnungsgrundlagen – ist ja ganz schwer etwas darüber zu finden.
z,B.:
Die Experten
Wie genau können Quoten von Fußballspielen gemessen werden?
http://www.quotenmeter.de/n/105415/wie-genau-koennen-quoten-von-fussballspielen-gemessen-werden
“..Zudem steht – und das geht über die gestellte Frage hinaus – die Quotenmessung vor einer dringend nötigen Revolution. Denn: Abrufe im Netz, egal ob ganze Sendungen bei YouTube, in der Mediathek oder auf Plattformen wie Facebook, fließen aktuell noch nicht in die Quotenmessung ein…
…einem Interview mit jetzt.de verriet Robert Nicklas, Leiter der AGF-Fernsehforschung etwa, dass das Einschlafen vor dem Fernseher eines der Probleme der Messung sei..
..Quotenmessung grundsätzlich und generell ziemlich genau; sie ist ähnlich realitätsnah wie Wahl-Ergebnis-Prognosen am Wahlabend um 18 Uhr..”
RZ: Aha, also so wie die ÖR-Berichterstattung über Madame Clintons Wahlsieg?
Als sich die Realität nicht an die verkündete Fiktion gehalten hat?
Ein Lieblingskernsatz vieler Dozenten im technischen Bereich:
“Wer misst misst Mist.” 🙂
Erst mal Danke für die Infos. Ich habe mich schon lange gefragt, wo die Einschaltquoten herkommen.
Zwei Fragen habe ich noch: Wie wird das zappen eingerechnet?
Beisp.: Angenommen, ich hätte so ein GfK-Meter und ich gucke z.B. einen Krimi in RTL. In den Werbepausen schalte ich dann gerne um, z.B. in die ARD. Wie würde nun meine Einschaltquote berechnet?
Was ist, wenn ich zwar Fernsehe, aber mich nicht im GfK-Meter anmelde – das sollte doch auch das Ergebnis verfälschen?!
Ich vermute mal unseren öffentlich-rechtlichen “Übermenschen” liegen die echten Zahlen vor. Dann kommt der zentralafrikanische Medizinmann (verbeamtet beim ÖRR) in Baströckchen und bunter Olzmaske mit Speer und führt erstmal einen Regentanz auf. Somit sind die Zahlen “wissenschaftlich” verfizierte “Schätzungen”. “Schätzunegn” – eine höfliche Umschreibung des Wortes “Lüge”.
Ich kann kaum glauben, dass noch immer knapp 20 Mio 14-49 jährige jeden Tag Zeit vor der Glotze verbringen. Bei Statista meinen sie sogar, dass heute mehr ferngesehen wird denn je: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1525/umfrage/durchschnittliche-fernsehdauer-pro-tag/
Meines Erachtens ist das völlig unglaubwürdig, auch was die heute 50+ jährigen betrifft. Denn immerhin waren die im Jahr 1998, als mit Win98 der endgültige Siegeszug von PCs mit Internet begann 20 Jahre jünger, sprich, 30+ Jahre alt. Das heißt, selbst die Generation der heute bis 60 jährigen lässt sich als “digital native” bezeichnen, da die meisten von ihnen schon seit sehr langem im Berufsalltag vernetzte Computern um sich herum haben.
Ein Nichtumstieg auf mittlerweile spottbillige Geräte ist für mich kaum nachvollziehbar, wie auch die Tatsache, dass Internet sogar bei nur halbwegs sinnvoller Benutzung Fernsehen im Kubik darstellt.
Es ist nur ein Gefühl, aber möglicherweise haben wir es hier mit (noch) einer kleinen geldwerten Verschwörung zu tun, die verschleiern soll, dass der große Durchschnitt beim deutschen Fernsehkonsum kaum mehr bei einer Stunde pro Tag liegen dürfte mit einer starken Betonung auf die Generation der ü70 jährigen, die im Pflegeheim liegen und nicht anders können.
“Es soll zudem Menschen geben, die für ihnen präsentierte Einschaltquoten, die mehr oder weniger Fiktion darstellen, hohe Summen ausgeben, um sich einen Werbeplatz zu sichern.”
Dieser Satz wird wirken, vielleicht nicht schnell, dafür aber sicher !
Werbeagenturen und deren Kunden werden die Messung der Werbewirkung wohl etwas genauer betrachten wollen und sicher nicht anhand der vorgelegten Zahlen.
Ich schätze, sehr geehrter Herr Klein, Sie haben die Tarife in Bewegung gebracht.
Benerkenswert katastrophal sind auch die Marktanteile von 3Sat, Arte und Phoenix..
Danke, mal wieder ein bemerkenswerter Artikel, aus dem man wirklich etwas mitnimmt.
Hallo Frau Diefenbach, Hallo Herr Klein, ich möchte Ihnen etwas geben, und erbitte dafür etwas
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das möchte ich Ihnen geben:
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“Sozialwissenschaftlicher Mikrokosmos”(?)
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– Begegnungen auf dem Bürgersteig –
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“zwischenmenschliche Gravitation”
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vereinzelte Menschen gehen auf der gleichen Bürgersteigseite diametral aufeinander zu, aneinander vorbei, der eine bin ich
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Bei manchen Menschen passiert folgendes: geht man auf parallelen Linien auf der gleichen Bürgersteigseite diametral, wechselt der Gegenüber machmal auf die eigene Spur. Ein Abgeschwächtes Verhalten: Ist man einander nahe, strebt man aufeinander zu. Passiert mir bei ganz unterschiedlichen Leuten, auch Frauen
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Eine andere “Äußerung”: geht man aneinander vorbei, passiert plötzlich eine Unrythmik in der Schrittefolge, manselber oder der Gegenüber kommt aus dem Tritt und zieht ein Bein nach, der Schuh schleift, schlürft
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Ich erbitte folgendes zur Konstruktion eines Bogens:
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ausgehend von der “widersprüchlichen Wahrnehmung” und “inneren Widerspruchsfreiheit” benötige ich “etwas” über “inneren Blockade” und “inneren Freispruch”
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Schlüsselworte, Gedanken, Sinngebilde, Gedankenkonstrukte aus der eigenen “Ablage” (…intuitiv, spontan, impulsiv,…)
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Viele Grüße vom Don
PS: ich konstruiere keine HMI-Spycho-Höllenmachine, ich konstruiere ein “uraltes” Interface mit “einfachem” Licht