Suprematie: Auch Quantum-Computer müssen sich an PC halten
Ein neuer Twist in der Schraube des Irrsinns.
Für Physiker ist ein Quantum-Computer eine der Herausforderungen, die ihnen wohl Spaß machen. Die Herausforderung geht auf Richard Feynman zurück und besteht wohl darin, einen Prozessor zu bauen, der auch in der Lage ist, Quantum-Algorithmen zu verarbeiten und in Prozess-Geschwindigkeit alles, und zwar weit hinter sich zu lassen, was es derzeit gibt.
Eine lange Liste von Autoren, wir haben sie nicht gezählt, denn es sind zu viele, haben nun in Nature berichtet, dass es ihnen gelungen sei, einen solchen überlegenen, ultra-schnellen, quantum-fähigen Prozessor zu bauen und “Quantum Supremacy” zu erreichen.
Ein Grund zum Feiern.
Es wäre ein Grund zum Feiern, wäre da nicht der Begriff “Quantum Supremacy”. Ein ganz harmloser Begriff, dem eine feste Bedeutung zugeordnet ist, dessen zweiter Bestandteil in allen menschlichen Sprachen vorkommt, in der deutschen z.B. als Überlegenheit, Vorrangstellung, Suprematie usw.. Wenn ein Quantum Computer alle anderen Computer in Geschwindigkeit, Verlässlichkeit und Leistung weit hinter sich lässt, dann ist er diesen anderen Computern überlegen. Und Überlegenheit wird im Englischen mit dem Begriff “Supremacy” bezeichnet.
Nun gibt es heute eine Klasse von Menschen, die so borniert ist, dass sie für klare und vor allem: neue Spezifikationen alter Begriffe keinerlei Verarbeitunsgmechanismen haben. Sie können nur in den Bahnen denken, die ihnen eingetrichtert werden, Bahnen, die zudem keinen kognitiven, sondern affektiven Gehalt transportieren.
Und so haben Carmen Palacios-Berraquero, Leonie Mueck und Divya M. Persaud Anstoß genommen, nicht an der Überlegenheit des Quantum Prozessors, sondern am Begriff “Überlegenheit”. Der Begriff “Überlegenheit” so fabulieren sie, die im Denken doch arg fixiert sind, sei mit Ungleichheiten in Rasse, Geschlecht und Klasse verbunden, riskiere, diese Ungleichheiten zu zementieren. Sie befürchten, dass eine Bezeichnung wie “Quantum Supremacy” dann, wenn sie die öffentliche Diskussion “überschwemme”, Anspielungen an “Gewalt, Neokolonialismus und Rassismus” transportieren könnte, natürlich durch die “Assoziation” mit “White Supremacy”.
Hier genau liegt der Hase im Pfeffer.
Hatten Sie diese Assoziation?
Wir auch nicht.
Es ist bezeichnend, dass diejenigen, deren Denken derartig versaut ist, dass sie in allem nur Macht, Herrschaft, Unterdrückung sehen können, so sehr, dass sie nun sogar die Unterdrückung eines C64 durch den übermächtigen Quantum-Computer beseitigen und durch einen “Vorteil” ersetzen wollen, durch “Quantum Advantage” anstelle von “Quantum Supremacy”, dieses Denken immer den anderen, denen, die sie unter sich verorten, den Dummen, wie sie glauben, die die Öffentlichkeit ausmachen, unterstellen. Das sagt eigentlich alles darüber aus, mit wem oder was man es hier zu tun hat.
Und natürlich fehlt auch der notwendige Schuss Narzissmus nicht: “In our view ‘supremacy’ has overtones of violence, neocolonialsim and racism through its association with ‘white supremacy”. Warum man sich mit “ihrer Sicht” beschäftigen sollte, die sich durch abstruse Assoziationen, wie sie nur in sehr bornierten Gehirnen gebildet werden können, auszeichnet, das wiederum ist eine Frage, die sich die drei Sprachpolizistinnen nicht stellen. So ist das eben bei den WOKE. Sie sind so beseelt von eigener Gutheit, so intolerant und antidemokratisch, so autoritaristisch, dass sie sich gar nicht vorstellen können, dass man etwas anders sehen kann als sie, ihre Sichtweise für schlicht und ergreifend abstrus halten kann.
Sie sind so überzeugt, von der Suprematie des politisch Korrekten, dass sie die reductio ad absurdum, die ihre eigene Argumentation ereilt, gar nicht bemerken. Nach ihrer eigenen Argumentation wären sie damit als Rassisten zu betrachten. Das sagt alles.
Ob Palacios-Berraquero, Mueck und Persaud auch eine Quote für C64 fordern, ist derzeit unbekannt.
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Was ist das denn für ein schlaffer Vorschlag: “advantage” bzw. Vorteil”?!
Von Sprachumerziehern ist man aber bislang Besseres gewohnt gewesen, ideologisch Einschlägigeres! Mindestens ein “Quantum Privilege” hätte man den Damen doch zutrauen dürfen. Sind das erste Zeichen, dass den Sprachumerziehern die Phantasie, die ohnehin nie groß war, nun endgültig ausgeht?!
Carmen, Leonie und Divya reagieren aufgrund ihrer eigenen mentalen inferiority natürlich allergisch und hysterisch auf alles, was irgendwie mit supremacy zu tun hat. Früher (im Praeinternettium) hätten derartige Heulsusen sich verschämt in irgendeine Ecke gekauert, heute posaunen sie ihre Inferiorität weltweit hinaus und wollen sie auch noch allen anderen aufzwingen.
Das wäre schon mal ein Fortschritt. Allerdings glaube ich inzwischen, dass wir den Begriff “political correctness” bislang völllig falsch verstanden haben. Ich denke mal, der Begriff leitet sich von “Po” umgangssprachlich A…) ab. Also geht es um einen gepflegten, sauber gewaschen Po, was bei den Verfechtern, der political correctness möglicherweise kaum zu finden sein dürfte!
Gottogott, ein Über-Prozessor! Was wird dann aus der Gleichberechtigung und queer-feministischer Klimagerechtigkeit?
Das ist der selbe Irrsinn wie z.B. beim Verbot des Begriffs “entartet,” den ich zum ersten Mal in der Physikvorlesung gehört habe (“entartetes Gas,” “entartete Orbitale”) und später auch in der Mathematik (“entartete Lösung” einer Differentialgleichung). Nur weil die nationalen Sozialisten ihnen nicht genehme Kunst als “entartet” bezeichnet haben, soll das Wort im Deutschen nicht mehr benutzt werden.
Auch der “beste und schnellste” Computer ist und bleibt nur ein “Blechtrottel”. Er kann nur das verarbeiten, was man ihm eingegeben hat.Und wenn man ihm was Falsches eingibt, kommt eben auch nur Mist heraus!!!!
Ein Schritt näher zum Ersatz für die Frau durch gebährfähige Roboterinnen und ein Grund mehr, diesem Entwicklungspfad zu folgen.
Lieber Dirk, ich sachs mal wie es ist, mit dieser Ansprache wird es nix mit Fortpflanzung. Ganz sicher, wir haben eben, alle darüber gesprochen.
Au weia. Wenn man davon ausgeht, dass die drei Damen der gleichen ideologischen Schule angehören wie die Digitaldamenschaft auf Bundes- und EU-Ebene, dann steht es schlecht um das Internet. Die werden eher ihre Zeit damit vergeuden, die IT ideologisch konform zu machen, und von der Leyen hat ja schon die Bundeswehr auf dem Gewissen. Naja, nicht wortwörtlich auf dem Gewissen, weil die eh nicht weiß, was sie da anstellt. Mit Blick auf die Debatte zum Überwachungsstaat-Artikel: ich teile auch die Meinung jener Leser, die sagen, dass die Lösungen für die Probleme, die uns von den ethisch besorgten Digitaldamen und -herren bereitet werden, technischer Art sein werden. Ein Beispiel: wen die stets aufpoppenden cookie consent banner stören, der kann ein Add-on installieren (“I don’t care about cookies”) und schon sind die lästigen Banner verschwunden. Völlig legal. IT und Internet sind nunmal die stärksten disruptiven Technologien und die einzigen beiden Wege, die ich sehe, um diese Technologien zu stoppen, wäre Zerstörung oder den Strom abschalten. Zerstören können sie nicht, ohne so große Schäden zu reißen, dass sie sich selbst in’s Knie schießen. Und für das Stromproblem könnten Mikro-Reaktoren abhilfe schaffen. Ist vielleicht eh nur noch eine Frage der Zeit, bis unsere weisen Überdamen- und herren soviel Unzufriedenheit und soviel Sackgasse geschaffen haben werden, dass selbst in den traditionell sozialistischen deutschen Ortschaften der Sezessionsgedanke laut wird.
Wenn das wirklich stimmt, daß es inzwischen funktionsfähige Quantencomputer gibt, dann ist die bisherige Verschlüsselungstechnik nicht mehr sicher, mit fatalen Folgen für Softwaresicherheit und alle, die es wagen, sich gegen die Mächtigen zu stellen. Was diese drei fehlgeleiteten Dumpftrullas dazu meinen, ist demgegenüber völlig unwichtig!!
Danke. Ich glaube, da ist noch viel zu tun für die drei Damen (wenn ich recht lese), die jetzt tapfer aufsatteln for a free publicity ride. „In our view“. Oh my God, really? You „associate“? Really? Die Überlegenheit des Quantencomputers gegenüber herkömmlichen Computern ist bereits Gegenstand guter Lehrbücher der Quantenmechanik (z.B. Steven Weinberg, Lectures on Quantum Mechanics, 2nd ed, 2015, Kapitel über entanglement). Man sieht dort, dass es nicht ein „advantage“ ist, sondern ein Sprung in eine neue Dimension der Berechenbarkeit. Größer noch als der Sprung vom Triple-Asina-Karren zur Mondlandung. Das mag den nugatrices nicht klar sein, Nature aber publiziert auch solche purgamenta mentis hypersensitivae. Doch natürlich gibt es noch mehr zu tun. Denken wir z.B. an „Supraleitung“, an „Suprafluidität“, aber auch an „Supernova“, „supermassiv“, „Superposition“, denken wir an den „Super-Kamiokande Detektor“, „an Supersymmetrie“, „superschwere Kerne“ usf. Viel Arbeit für superleichte Nüsse. Ich hätte übrigens “quantum equality & justice” vorgeschlagen und finde, diese Computer dürfen nur mit assoziativ abgesegneten Codes programmiert werden. Man denke an klassische Programmiersprachen: schon ein “do”-Befehl ist eine Nötigung, ein “until” eine Freiheitsberaubung. Typisch alte weiße Männer. Alle müssen gleichberechtigt mitsprechen können, auch unsere nächsten Verwandten Pongo & Pan. Und, Hand aufs Herz, wurde der Kwanten-komm-Puter nicht schon von schwarzen Physikerinnen vor 776 Jahren in einer assyrisch-matriarchalischen Kultur Mittelamerikas erfunden? Na also.
Die Super-Quanten wurden bereits vor Urzeiten in Tibet entdeckt, wo sie supergroße Fußabdrücke* im Schnee hinterließen.
— Duden: »Quanten: [plumpe, große] Füße oder Schuhe«
*) Ob diese auch einen CO2-Fußabdruck hinterlassen haben, wird derzeit in der scientific community noch konsensreif zubereitet.
Versaut. Welch ein präziser Begriff für das Reich unserer Gutmenschen.
Head meet desk …
Immer wieder sehenswert:
https://www.youtube.com/watch?v=b1pJ8vYxL3Q
lesenswert:
https://physics.nyu.edu/faculty/sokal/dawkins.html
Klassiker:
https://www.youtube.com/watch?v=C9SiRNibD14
Aber nichts für Leute die sich leicht aufregen.
Drei Harpien, gibt es da nichts von ratiopharm?
Also, wenn diese drei “Damen” schon Probleme mit “überlegen” haben und allerlei kleinkarierten Nonsens dazuspinnen, fällt mir doch spontan ein weiterer Begriff mit “über…” ein, den es auch in der Physik gibt : “überflüssig” …
witzig, ich habe die Überschrift erst gar nicht verstanden, denn für mich steht PC für ‘Personal Computer’
Haha ! Ging mir genauso ! Hatte vergessen, daß wir mittlerweile in einem Glaubensstaat leben ( müssen ) !
Unabhängig von dem Aspekt, was die Wertung des Worts für einige bedeutet: Der eigentliche Erfinder des Begriffs, John Preskill, hat sich sehr genau zur Wahl des Wortes geäußert (https://www.quantamagazine.org/john-preskill-explains-quantum-supremacy-20191002/) und auch erklärt warum er die Quantenüberlegenheit (quantum supremacy) dem Quantenvorteil (quantum advantage) vorzieht, auch wenn er auf das Problem der Wertung des Worts inzwischen selbst aufmerksam geworden ist.