SARS-CoV-2 ist NICHT mit der Grippe vergleichbar. Ein Blick nach Italien reicht, um das zu erkennen

Wer an Grippe erkrankt, der hat eine Wahrscheinlichkeit von 0,1% an der Erkrankung zu sterben.

Wer an COVID-19 erkrankt, der hat eine Wahrscheinlichkeit von zwischen 3,4% und 7%, je nach Studie und Berechnung, daran zu sterben.

Während eine normale Grippe NICHT mit exponentieller Geschwindigkeit die Krankenhäuser füllt, ist COVID-19 genau wegen des exponentiellen Wachstums einer Ansteckung so gefährlich. Das exponentielle Wachstum ist gut belegt und der Grund dafür, dass man mit ziemlicher Sicherheit sagen kann, dass in Deutschland die Statistiken die tatsächliche Situation nicht einmal ansatzweise wiedergeben. Dazu kommen wir in einem der nächsten Posts.



In der Zwischenzeit liegen so viele Daten vor, dass man gesichert von einer Dreiteilung im Hinblick auf diejenigen, die sich mit SARS-CoV-2 infizieren und an COVID-19 erkranken, ausgehen kann.

  • 80% der an COVID-19 Erkrankten erleben einen mehr oder weniger milden Verlauf. Ob sie nach ihrer Genesung vor einer weiteren Infektion mit SARS-CoV-2 geschützt sind oder bleibende Schäden durch die Infektion davontragen und wenn ja in welchem Ausmaß das der Fall ist, weiß bislang niemand zu sagen.
  • 20% der an COVID-19 Erkrankten (ein Fünftel) benötigen eine stationäre Behandlung. Bei 15% sind die Versorgung mit Sauerstoff und andere nicht invasive Maßnahmen ausreichend, um den Patienten am Leben zu erhalten. 5% benötigen eine intensive, eine invasive Behandlung, was in der Regel bedeutet, sie müssen an Beatmungsgeräte angeschlossen werden, weil das SARS-CoV-2 ein sehr aggressives Virus ist, das die Atmung erheblich erschwert.

Das Problem besteht in der Verbindung von exponentiellem Wachstum und 20% Erkrankten, die eine stationäre Behandlung im Krankenhaus benötigen. Bei 1000 Fällen kommen 200 stationär zu Versorgende auf die Krankenhäuser zu, davon 50, die auf Intensivstationen behandelt werden müssen. Bei 10000 Fällen sind es schon 2000 bzw. 500. Bei 100000, 20000 und 5000. Kein Gesundheitssystem der Welt kann mit dieser Zahl von Behandlungsbedürftigen umgehen, wenn sie kurz hintereinander eintreffen.  Die meisten brechen unter der schieren Last der Fallzahlen zusammen (dazu gleich mehr).



Hinzu kommt, dass SARS-CoV-2 dann, wenn es so sträflich behandelt wird, wie das derzeit in Deutschland der Fall ist, wo inkompetente Politdarsteller auf ein hochaggressives Virus treffen, das ihre Inkompetenz in hervorragender Weise deutlich macht, exponentiell wächst. Wenn etwas exponentiell wächst, dann hat man eine kurze Zeitspanne, um zu reagieren. Wenn man es versäumt, in dieser Zeitspanne zu reagieren, dann ist es schlicht und ergreifend zu spät, und das Verhängnis nimmt seinen Lauf.

Zu exponentiellem Wachstum gibt es ein sehr gutes Video, in dem Chris Martensen erklärt, was es damit auf sich hat. Wir empfehlen es jedem, der wissen will, warum einem Angesichts der inkompetenten, entscheidungsschwachen und vollkommen überforderten Politdarsteller Angst und Bange werden sollte.

Wie es in Krankenhäusern aussieht, wenn auf exponentielles Wachstum nicht adäquat reagiert wird, das kann man den folgenden beiden Berichten von Ärzten aus italienischen Krankenhäusern entnehmen.

Der erste Bericht findet sich im Rahmen eines Interviews, das der Narkosearzt Christian Salaroli aus Bergamo dem Corierre della Sera gegeben hat. Die Übersetzung stammt von Eva-Maria Michels. Im zweiten Bericht schildert Daniele Macchini seinen Alltag als Stationsarzt ebenfalls in Bergamo. Wer nach dem Lesen beider Berichte weiterhin der Ansicht ist, es mit der Grippe zu tun zu haben, dem ist nicht mehr zu helfen.

Sie treffen also wirklich eine Auswahl ?

Selbstverständlich. In diese Einheit werden nur Personen aufgenommen, die wegen der COVID-19 Lungenentzündung mit respiratorischer Insuffizienz haben. Die anderen : ab nach Hause !

Was geschieht dann ?

Sie bekommen nicht-invasive Beatmung. Das ist die erste Etappe.

Was sind die folgenden ?

Früh morgens kommt der Narkosearzt zusammen mit dem Pflegepersonal der Notaufnahme. Seine Meinung ist entscheidend.

Weshalb ist seine Entscheidung so wichtig ?

Neben dem Alter und dem allgemeinen Zustand bewertet er die Fähigkeit des Patienten, einen Eingriff zur invasiven Beatmung zu überleben.

Was heisst das genau ?

Die Infektion, die der Coronavirus verursacht, ist eine interstitielle Pneumonie. Eine sehr aggressive Form, die die Versorgung des Blutes mit Sauerstoff brutal behindert. Die am stärksten angegriffenen Patienten leiden unter Sauerstoffmangel: Sie haben nicht mehr genug Sauerstoff im Organismus.

Wann wird die Wahl getroffen ?

Sofort nach dem Besuch des Narkosearztes. Wir müssen diese Wahl treffen. Maximal ein oder zwei Tage nach der Aufnahme. Die nicht-invasive Beatmung ist nur ein Zwischenschritt. Leider gibt es ein Missverhältnis zwischen den Krankenhausmitteln, den zur Verfügung stehenden Betten auf der Intensivstation und der Anzahl der Kranken in einem kritischen Zustand. Wir können nicht jeden intubieren, [d. h der Beatmungsschlauch wird nach einem Einschnitt in die Luftröhre direkt an diese angeschlossen, invasive Beatmung].

Was geschieht in diesem Moment ?

Diejenigen, für die wir entschieden haben, dass die Pflege fortgeführt wird, werden sofort intubiert. Wir legen sie auf den Bauch, um die Belüftung der unteren Lunge zu erleichtern.

Bezüglich der Entscheidung, gibt es eine schriftliche Regel ?

Aktuell, im Gegensatz zu dem, was ich lese, nein. In der Realität, auch wenn es schrecklich klingt, dies zu sagen, begutachten wir sehr genau die Kranken, die auch schwere kardio-respiratorische Krankheiten haben und die Personen mit schweren Herzkranzproblemen, weil sie sehr schlecht einen akuten Sauerstoffmangel vertragen und wenig Chancen haben, die kritische Phase zu überleben.

Und dann ?

Wenn jemand zwischen 80 und 95 Jahre alt ist und grosse Atemprobleme hat, führen wir in der Regel die Behandlung nicht fort. Das gleiche gilt, wenn eine mit dem Virus infizierte Person eine Insuffizienz in drei oder mehr lebenswichtigen Organen aufweist. Diese Personen haben statistisch gesehen keine Chancen, das kritische Stadium der Infektion zu überleben. Diese Personen werden bereits als tot angesehen.



Sie schicken sie also weg ?

Das auch, das ist ein schrecklicher Satz, aber die Antwort lautet ja. Wir haben nicht die Möglichkeiten das zu versuchen, was man gewöhnlich ein Wunder nennt. Auch das ist die traurige Realität.

Normalerweise ist das nicht der Fall ?

Nein. In normalen Zeiten gibt es auch eine Beurteilung, um zu wissen, ob ein Mensch einen Hauch einer Überlebenschance bei einem Eingriff hat. Aber jetzt haben wir es mit einer ganz anderen Anzahl von Fällen zu tun.

Und Sie als Ärzte, ertragen Sie diese Situation gut ?

Einige von uns gehen daran kaputt. Vor allem die Jüngsten, die ganz Jungen, die gerade erst ihre Arbeit begonnen haben und nun plötzlich von jetzt auf nichts über die Frage nach dem Leben und dem Tod eines Menschen entscheiden müssen.

Und Sie ?

Bis jetzt schaffe ich es noch, nachts zu schlafen. Weil ich weiss, dass die Auswahl auf der Hypothese beruht, dass einige Fälle, fast immer die Jüngeren, bessere Überlebenschancen haben als andere. Wenigstens das tröstet.

Was denken Sie von den letzten Entscheidungen, die die Regierung getroffen hat ?

Eine Quarantäne, um das Virus auf bestimmte Zonen zu begrenzen, ist eine gute Idee. Aber es ist eine Massnahme, die mit zwei Wochen Verspätung kommt. Das wichtigste ist eh woanders.

Das heisst ?

Bleibt zu Hause, bleibt zu Hause, bleibt zu Hause. Ich kann es nicht genug wiederholen. Ich sehe zu viele Leute, die auf der Strasse spazieren gehen als sei nichts. Sie haben nicht die geringste Idee davon, was sich in den Krankenhäusern abspielt und Sie wollen es nicht wissen. Bleiben Sie zu Hause.

Fehlt Ihnen Personal ?

Ja. Wir arbeiten fast 24h und sind erschöpft. Körperlich aber auch emotional. Ich habe Krankenschwestern weinen sehen, die 30 Jahre Berufserfahrung haben, Ärzte erleiden einen Nervenzusammenbruch. Keiner kann sich vorstellen, was gegenwärtig in den Krankenhäusern geschieht. Aus diesem Grunde habe ich dieses Interview akzeptiert.

Gibt es noch ein Recht auf Behandlung ?

Gegenwärtig ist es dadurch bedroht, dass man nicht gleichzeitig eine gewöhnliche Situation und eine Ausnahmesituation managen kann. Die Standardbehandlungen können sich verzögern, und das kann schlimme Folgen haben.

Können Sie ein Beispiel geben ?

Normalerweise wird ein Anruf wegen eines Herzinfarktes innerhalb von Minuten geregelt. Heute muss man eine Stunde und länger warten.

Haben Sie eine Erklärung für all dies ?

Ich bevorzuge es, nicht danach zu suchen. Ich sage mir, dass es so ist wie die Kriegschirurgie. Man rettet nur noch diejenigen, die eine Chance haben. Genau dies geschieht gegenwärtig.



Im zweiten Text berichtet Daniele Macchini das folgende aus seinem Alltag. Die Übersetzung stammt dieses Mal von uns. Wer den Text nachlesen will, er findet sich hier.

Die Situation, der Krieg ist sprichwörtlich explodiert. Er wird Tag und Nacht ohne Unterbrechung geführt. Der Bedarf an Betten steigt dramatisch. Eine Abteilung nach der nächsten füllt ihre gerade erst frei gemachten Betten mit einer erschreckenden Geschwindigkeit.

[…]

Vor unseren Augen spielt sich eine epidemiologisches Katastrophe ab. Wir sind keine Operateure, Urologen, Orthopäden mehr, wir sind alle und einfach Ärzte, die Teil eines Teams geworden ist, das von einem Tsunami überwältigt wurde. Die Fallzahl multipliziert sich, 15 bis 20 Patienten werden pro Tag aufgenommen, alle aus dem selben Grund. Die Ergebnisse der Tests kommen, einer nach dem anderen: positiv, positiv, positiv. Und plötzlich bricht die Notaufnahme zusammen. Die Gründe für die Aufnahmen sind immer dieselben: Fieber und Atemprobleme, Fieber und Husten, Atemstillstand. Aus der Radiologie kommt immer derselbe Befund: bilaterale interstitielle Lungenentzündung, bilaterale interstitielle Lungenentzündung, bilaterale interstitielle Lungenentzündung. Und alle müssen aufgenommen werden.

Ein Patient ist schon intubiert und auf dem Weg zur Intensivstation. Für andere kommt jede Hilfe zu spät … Jedes Beatmungsgerät wird zu Gold. Die Ärzte in den Operationsräumen, die ihre nicht-dringenden Fälle auf Halde geschoben haben, sind nun Teil der Intensivstation, Intensivstationen, die in Räumen existieren, in denen sie bislang nie gewesen sind.

Ärzte und Pfleger sind erschöpft. Ich habe Müdigkeit in Gesichtern gesehen, die nicht wussten, dass sie müde sind, ungeachtet der erschöpfenden Menge an Arbeit, die sie schon hinter sich hatten. Ich habe die Solidarität zwischen uns gesehen, die sich darin äußert, dass man, in jeder freien Sekunde den Kollegen fragt: “Was kann ich für Dich tun?” Ärzte fahren Betten von einem Raum zum nächsten, geben Medikamente und Therapien, machen die Arbeit von Pflegern. Pfleger laufen mit Tränen in den Augen herum, denn wir können nicht alle Patienten retten. Die Werte zeigen eindeutig und unerbittlich, welche Patienten sterben werden.

Es gibt keine Schichten mehr, keine Arbeitsstunden. Es gibt kein soziales Leben mehr für uns. Wir sehen unsere Familien nicht mehr, aus Angst, sie zu infizieren. Einige von uns sind bereits infiziert, trotz aller Schutzvorkehrungen.
Einige unserer Kollegen, die infiziert sind, haben infizierte Verwandte und manche dieser Verwandten gehören zu denen, die nun um Leben und Tod kämpfen.

Bitte seid geduldig. Ihr könnt nicht ins Theater, ins Museum oder ins Fitnessstudio. Versucht Mitleid mit den vielen Menschen zu haben, die ihr auslöschen könntet. Warum versucht Ihr nicht, Euch nützlich zu machen. …


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