Spanische Daten zeigen bereits eine Exzess-Mortalität von 30% wegen COVID-19

Diejenigen, die so gerne anzweifeln, dass COVID-19, trotz der vielen Toten, eine Pandemie darstellt, die behaupten, COVID-19 sei nichts Besonderes, jede Grippewelle fordere mehr Tote, verweisen oft auf die Daten von EURO Momo, European monitoring of excess mortality for public health action.

Die Daten die bei EURO Momo zu finden sind, sind keine ureigenen Daten, denn bei EURO Momo werden nur die Daten gesammelt, die von nationalen Behörden gemeldet werden. In Spanien ist dies das Ministerio di Sanidad. Von dort haben wir die folgenden Daten entnommen, die die aktuelle spanische Berechnung zur Exzessmortailität vom 18. bis zum 29 März 2020 enthält.



Quelle

Das Interessante hier ist das Verhältnis der schwarzen zur blauen Linie. Die blaue Linie ist die Basis der unter normalen Umständen zu erwartenden Toten, eine Basis, die auch genutzt wird, um die Exzess-Mortalität durch Influenza zu berechnen. Die schwarze Linie gibt die beobachteten Toten wieder. Dass sie am Ende abbricht, liegt daran, dass es sich um eine Fortschreibung handelt, die bislang mit dem 29. März endet, für alles was danach kommt, sind noch keine Berechnungen durchgeführt worden. Man sieht deutlich, dass es eine große Differenz zwischen geschätzten und tatsächlichen Toten gibt. Mit anderen Worten: Die selbe Methode, die angewendet wird, um die Exzess-Mortalität von Influenza zu berechnen, zeigt bereits eine erhebliche, deutlich über den blaustrafierten Vertrauensbereich hinausgehende Exzess-Mortalität für COVID-19.

Das Ganze gibt es auch noch in Tabellenform, der man genaue Werte entnehmen kann:

Quelle

Die durch COVID-19 verursachte Exzess-Mortalität beläuft sich für den Zeitraum vom 18. bis zum 29. März auf 31% bei Personen, die zwischen 65 und 74 Jahre alt sind und auf 34,2% bei den Personen, die über 74 Jahre alt sind. In Zahlen sind in den 12 Tagen, die hier berücksichtigt wurden, bereits 4.037 (29,7%) mehr Menschen gestorben als zu erwarten gewesen wäre. Die Angaben beruhen auf nur 12 Tagen COVID-19!



Damit sollte das leidige Thema “aber man sieht in den Daten von Euro Momo gar keine erhöhte Mortalität” beendet sein. Ein guter Kommentar zu diesem Thema stammt auch von unserem Leser Dralexisco. Die “few weeks” von denen in dem Kommentar die Rede ist, das ist die Zeit, bis alle Länder, die an Euro Momo beteiligt sind, ihre Daten dorthin übermittelt haben und bis die entsprechende Abbildung bei Euro Momo erstellt ist. Aktuelle Daten findet man dagegen in den Ländern, naja, in manchen Ländern:

“Von Seiten der Beschwichtiger werden ja gerne Daten und Graphiken von EuroMOMO angeführt. Das mag später retrospektiv mal interessant werden, z.Z. ist es zur angemessenen Einschätzung der Lage und Abschätzung der zu erwartenden Entwicklung vollkommen ungeeignet (oben hat user @Tom schon bildhaft und pauschal darauf hingewiesen).

Dort steht doch ohnehin “Furthermore, there is always a few weeks of delay in death registration and reporting. Hence, the EuroMOMO mortality figures for the most recent weeks must be interpreted with some caution.”

A few weeks! Plural, also mindestens zwei – die EuroMOMO-Darstellungen enden mit Woche 2020-12, erfassen also die registrierten Daten höchstens(!) bis Woche 2020-11, oder gar nur bis Woche 2020-10 (02.03. – 08.03.). Am 08.03. (366 Tote) war das exponentielle Verrecken in Italien gerade 2 Wochen alt, wird aber immerhin von EuroMOMO als auffällig genannt. Inzwischen wurden in Italien 12.428 Tote gezählt, das ist schon das ca. 34-fache! Am 08.03. waren in Spanien 17 COVID-19-Tote gezählt, nun sind es 8.269 – also das 486-fache!

In Deutschland begann das exponentielle Wegsterben um den 10.03. (11. Woche), kein Wunder also, daß sich das bei EuroMOMO noch nicht darstellt. Wer aktuell, wir haben Anfang der 14. Woche, mit den EuroMOMO-Daten die Situation herunterspielt, scheint mir unredlich – und falls er doch redlich ist, hat er ein Wahrnehmungs-, wenn nicht gar ein intellektuelles Problem.”



Fakten zu SARS-CoV-2/COVID-19:




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