Schwätzperten-Pandemie: “Unzweifelhaft” ein Experte der Amadeu-Antonio-Stiftung

Wenn angebliche Experten etwas “unzweifelhaft” finden, dann weiß man, es sind keine Experten.
Wenn angebliche Wissenschaftler etwas “unzweifelhaft” finden, dann weiß man, es sind keine Wissenschafler.

Matthias Quent wird, je nachdem, welche Teilanstalt der ARD in gerade promoted, entweder als Experte, meist für Rechtsextremismus oder als  Soziologe also als Sozialwissenschaftler eingeführt. Als Sozialwissenschaftler ist er dann z.B. einer von dreien, die in einem Gutachten nachweisen sollen, dass Ali David Sonboly ein rassistisch motivierter rechtsextremer Iraner war, der aus ebensolchen Motiven in München Menschen erschossen hat. Als Experte ist Quent dann der, der die Einordnung von Tobias Rathjen – dem Täter von Hanau – als rechtsextremer Rassist verteidigen darf:

“Auch der Rechtsextremismus-Experte Matthias Quent meint, der Täter von Hanau sei “sicher kein typischer, Klischees entsprechender ‘Rechtsextremer’. Die Opferauswahl der Tat, die davon ausgehende Propaganda und Botschaften sind aber völlig unzweifelhaft rassistisch”.”

Was der Experte mit dieser Aussage sagen will, das kann man bestenfalls erahnen. Er scheint zu denken, dass Taten über sich hinausweisen, jedenfalls dann, wenn sie als rechtsextrem gelten. Die Propaganda, die sich Taten anschließt, z.B. dann, wenn ein Täter zum Rechtsterroristen aufgebaut werden soll, müsse, so scheint Quent argumentieren zu wollen, man dem Täter zuzurechnen. Das ist derselbe Fehlschluss, den diejenigen begehen, die meinen, man könne generelle Gleichheit über das Ergebnis herstellen, einer der Bejahung des Konsequenz. So, wie man mit gleichem Lohn zwar Lohngleichheit, aber nicht Anstrengungsgleichheit herstellen kann, so kann man von den Folgen einer Tat nicht auf die Motivation des Täters schließen, ihm die nachfolgende Propaganda zurechnen, die Rathjen z.B. zum Rechtsterroristen stilisiert hat, ihm regelrecht ein Denkmal gebaut hat, anstatt in ihm den Irren zu sehen, den man hätte beizeiten aus dem Verkehr ziehen müssen.



Leute wie Quent, die “unzweifelhaft”, nein “völlig unzweifelhaft” über sich Hinausweisendes zu banalen Tätigkeiten wie dem Mord hinzufügen, glorifizieren den Täter, machen ihn zu mehr als er tatsächlich ist. Warum? Weil sie davon profitierten. Quent ist Direktor des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena, als solcher Angestellter der Amadeu-Antonio-Stiftung, und beide sind das, was wir Rechtsextremismus-Unternehmer nennen, Organisationen und Einzelpersonen, die am Tropf von Ministerien hängen, die dafür bezahlt werden, gegen Rechtsextremismus, Rechtspopulismus, Rechtsradikalismus, was auch immer die Benennung, die den Weg zum Fördertopf ebnet, gerade ist, zu “kämpfen”. Was würde wohl aus diesem Kampf, wenn es keine Rechtsextremisten in großer Zahl und als große Gefahr gäbe?

Quent, der hier von Patrick Gensing in einem Beitrag zitiert wird, in dem es um das Zurückrudern des BKA in Sachen Rathjen geht, den Irren, den man beim BKA gewillt war als solchen anzuerkennen, der dadurch aber jeden Wert für die Rechtsextremismus-Industrie und jeden opportunistischen Wert in der Bekämpfung politischer Gegner verliert, ist übrigens derselbe Quent, der 2017 gemeinsam mit Christoph Kopke und Florian Hartleb ein so genanntes Gutachten für die Stadt München erstellt hat, in dem der Amokläufer aus München, Ali David Sonboly, gemeinhin in den Medien als David S. bezeichnet, zum Rechtsterroristen gedeutet wurde. Auch damals kamen die Ermittlungsbehörden zu einer anderen Einschätzung als die drei von der Stadt München bezahlten Gutachter. Auch damals ist die Ermittlungsbehörde zurückgerudert.

Ist es ein Zufall, dass, nun, da das BKA im Fall von Tobias Rathjen zurückrudert, wieder Quent wie ein Springteufel aus dem Kasten springt und die oben zitierten, weitgehend unverständlichen Sätze von sich geben kann?

Zeitgleich kämpft Quent im SWR gegen die “Hass- und Rassismus-Pandemie”, die er wohl gerade erfunden hat. Hass- und Rassismus-Pandemien wären, so es sie denn gäbe, so etwas wie das Füllhorn für Rechtsextremismus-Unternehmer, das ständig sprudelnde Finanzierung aus Ministerien und mit Steuergeldern sichern würde, so wohl seine Überlegung. Kann man es Quent verdenken, dass er versucht, diese Karte zu spielen, immerhin sind Institute, wie das, dessen Direktor er ist, in der Finanzierung prekär, ständig in der Gefahr, von der politischen Günstlingsliste gestrichen zu werden. Und was passiert, wenn man in Ungnade fällt, davon kann der ehemalige Chef des Göttinger Instituts für Demokratieforschung ein Liedchen singen.

Im Interview mit dem SWR darf Quent also seine “Idee der Hass-Pandemie” verbreiten. Hätte Quent mit seiner Benennung nur ansatzweise Recht, er würde besser das Weite suchen, denn eine Pandemie ist dadurch ausgezeichnet, dass es KEINE Medikamentierung, keine Immunität, keinerlei Abwehr gegen das neue Virus gibt, das sich zwangsläufig mit exponentiellem Wachstum verbreitet. Schwätzperten, die sich gerne an Begriffe anhängen, die gerade in aller Munde sind, leben gefährlich. Quent ist gerade dabei, sich selbst überflüssig zu machen, denn: wie gesagt, gibt es eine Hass-Pandemie, dann gibt es dagegen keine Heilung. Sein Institut und er selbst sind gerade überflüssig geworden.

Bis sich diese Erkenntnis setzt, schwätzt Quent wohl weiter von der Pandemie und sinniert unter Rückgriff auf den ewigen Bestand der Phantasielosen, dass “Die Menschen … das Vertrauen in die liberale Demokratie verlieren”. Die Verunsicherung der Menschen ist ein Lieblingsmotiv der Schwätzperten. Globalisierung verunsichert die Menschen. Der Klimawandel verunsichert die Menschen. Wandel verunsichert die Menschen. Veränderung verunsichert die Menschen. Modernisierung verunsichert die Menschen. Die Quellen der Verunsicherung sind zahllos. Die Wirkung der Verunsicherung ist dagegen eindimesional und rechts. Stets sind es die Rechten, die Rechtsautoritären, die Rechtspopulisten, die Rechtsradikalen und Rechtsextremisten, die die “Verunsicherung” der Menschen ausnutzen wollen. Nie sind es die Rechtsextremismus-Unternehmer, die ihre Dienste gegen die rechten Verunsicherer anpreisen. Dieselbe Masche, die schon seit Jahrzehnten benutzt wird, um das zu betreiben, was Gordon Tullock “rent seeking” genannt hat, die eigene Bereicherung auf Kosten aller anderen, sie ist immer noch in Gebrauch. Sie scheint immer noch zu funktionieren. Und der Moderator des SWR, der entweder zu den Verunsicherten oder den Dummen gehört, fragt nicht einmal nach, ob Quent, wenn er von “den Menschen” spricht, sich einschließt, was notwendig bedeutet, dass er über sich spricht, oder nicht einschließt, was notwendig bedeutet, dass er kein Mensch ist. Das wirft wiederum die Frage auf, was ist Matthias Quent?


Unsere Antwort: Ein Schwätzperte. Das ist die Funktion, die er erfüllt. Das ist die Rolle, die er spielt. Das ist die Rolle, die nicht einmal der Moderator beim SWR ernst nimmt, sonst hätte er es sich verbeten, entweder als verunsicherte Verfügungsmasse von Rechten, die zwangsläufig auch keine Menschen im Quentschen Sinne sein können oder versuchen müssen, sich selbst die eigene Verunsicherung durch ihre eigenen rechten Antworten zu nehmen, bezeichnet zu werden oder aus der Menschheit ausgeschlossen zu werden.

Dass Quent ein Schwätzperte ist, das zeigt sich auch daran, dass in fünf Minuten Interview nicht eine konkrete Aussage zu finden ist, halt, doch, eine konkrete Aussage: Auf die Frage, wer diejenigen seien, die die Quentsche Hass-Pandemie schüren, antwortet Quent zunächst ausweichend, dass die Pandemie weit über das “rechte Spektrum” hinaus reiche, um dann den einen konkreten Gegenstand zu benennen, von dem er denkt, dass er immer zieht: KREML.

Der Russe ist schuld.
Wer auch sonst?

Vor nicht allzu langer Zeit, hat Dr. habil. Heike Diefenbach auf ScienceFiles einen Beitrag veröffentlicht, in dem sie von staatlich finanzierten Cyber-Truppen, von digitalen Söldnern im Dienste der am besten bezahlenden Regierung berichtet hat. Am digitalen Krieg sind viele Regierungen beteiligt, auch die Deutsche. Das erforscht Quent natürlich nicht. Die Finanzierung seines Instituts in Jena wäre gefährdet, würde er das tun. Seine Finanzierung basiert darauf, dass die Angst vor Rechtsterroristen umgeht, dass es Leute gibt, die Quent glauben, wenn er von einer Hass-Pandemie fabuliert, die nicht hinterfragen, was er von sich gibt und bereitwillig Steuergelder zur Finanzierung von noch mehr Blubber aus Jena locker machen. Er lebt davon, populistische Thesen wie die von der Hass-Pandemie zu verbreiten. Das kommt in Ministerien an, denn dort sitzen Personen, die ihr geringes Selbstwertgefühl durch Hyperaktivität und ausgeprägten Narzissmus wettzumachen suchen, autoritäre Persönlichkeiten, die emotional so instabil sind und einen Verlust von Ordnung beklagen, dem sie dann mit Steuergeldern für Rechtsextremismus-Unternehmer entgegen treten.

Die Leute, die Pandemie-Quent ködert, sind genau die Leute, die er im Interview als Ziel der vermeintlich rechten Populisten beschreibt.
Noch ein Zufall?




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