Fingerfarben-Wissenschaftler: ein Geschlechterstereotyp? – ja klar!
Wer ist der Urheber dieser Abbildung:
So haben wir unsere Leser gefragt. 10 Antwortalternativen haben wir vorgegeben, 10 Vorschläge, unter denen man den Verantwortlichen für die infantile Abbildung auswählen konnte. An unserem kleinen Rätsel haben sich 677 Leser beteiligt. Und hier das Abstimmungsergebnis:
Die Mehrzahl der Leser verortet die kindlichen Gemüter, die die Eingangs dargestellte Abbildung zu verantworten haben, im BMFSFJ, das ja auch des öfteren als Kinderministerium bezeichnet wird. Immerhin knapp 40% der Leser tippen auf das BMFSFJ. Kindersendungen des ZDF sind für weitere 20,4% der Leser die wahrscheinlichste Quelle, aus der kindische Abbildungen wie die Eingangs dargestellte, stammen können. Dass zwischen BMFSFJ und Kindersendungen im ZDF und der Art und Weise, wie man denkt, dass Erstsemester an der HU-Berlin infantilisiert werden, kaum mehr zu unterscheiden ist, das zeigt die Verteilung der Antworten. Überhaupt scheinen die Grenzen zwischen Inhalten, die speziell für Kinder erstellt werden und denen, die im BMFSFJ verbreitet oder an Hochschulen in Marburg und Berlin verteilt werden, für unsere Leser sehr fließend zu sein.
Aber fast all die Tipps, die hier zu einer Abstimmung geworden sind, sind falsch. 94,2% unserer Leser liegen mit ihrem Tipp daneben.
Die Quelle, aus der wir dieses wirklich eindrückliche Dokument des Niedergangs haben, ist diese:
Ja, liebe Leser, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung ist Urheber der Abbildung. Ob die Abbildung und die weiteren Abbildungen im Text, die der hier dargestellten im Ausmaß an ausgedrückter Kindischkeit nicht nachstehen, zuerst mit Fingerfarben an die Fenster der Mohrenstraße 58 gemalt wurden oder mit Kreide auf den Gehweg vor dem DIW-Gebäude, um dann fotographiert zu werden, das wissen wir nicht.
Der Degeneration und der Infantilisierung von dem, was einst einen wissenschaftlichen Anspruch erhoben hat, sind keine Grenzen mehr gesetzt. Und der Niedergang ist hier weiblich, wie man sieht: Katharina Drescher, Simone Häckl und Julia Schmieder haben sich das Niveau, das unsere Leser nicht mehr vom Niveau in Kindersendungen des ZDF unterscheiden können, zu eigen gemacht. Viel Anstrengung war dazu wohl nicht notwendig. Das DIW, dessen Wirtschaftsforschung außerhalb des Konjunkturbarometers eine seltsame Form angenommen hat, mit einem Präsidenten, der als Patron des Genderismus heilig gesprochen werden will und Veröffentlichungen, die zwischen Infantilität, Banalität und Blödsinn alternieren, hat einen scharfen Niedergang hinter sich, was indes nichts daran ändert, dass Steuerzahler weiter für das DIW aufkommen müssen.
Die Fingerfarben-Abbildungen, die vermutlich im DIW-Kindergarten entstanden sind, man legt dort viel Wert auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sind auch keine Ausrutscher, wie ein Blick in das, was einen Bericht darstellen soll, zeigt. Die Eingangs dargestellte Abbildung stellt die Ergebnisse einer Befragung von 12- bis 14jährigen Kindern im Zusammenhang mit einem Berufsorientierungsworkshops dar. Zu diesem Berufsorientierungsworkshop gehört es, die Kinder mit “verschiedenen Rollenvorbildern” zu konfrontieren: “Um geschlechterspezifischen Stereotypen bezüglich technischer Berufe entgegenzuwirken, sind viel Rollenvorbilder weiblich”.
Ob die Schaffung von Ausnahmesituationen dazu beitragen kann, die Ausnahme nicht mehr als Ausnahme erscheinen zu lassen, ist fraglich und in der Tat finden die Autorinnen keine “statistisch signifikante Veränderung im Interesse der … Schüler an Technik beziehungsweise an einem Beruf in diesem Bereich”. Das hätte man auch so erwartet.
Aber: “Jedoch vermindert der Workshop geschlechterspezifische Stereotype im Bereich Technik. Bei Jungen sinken sie im Durchschnitt um 0,194 Punkte … Auch die Zustimmung von Mädchen zu geschlechterbezogenen Aussagen im Bereich Technik sinkt durch den Workshop um 0,116 Punkte”.
Das ist eine starke Aussage, die Behauptung einer bestehenden Kausalität zwischen einem halbtägigen Workshop und der Selbsteinschätzung von Kindern. Die Vermutung, dass die Selbsteinschätzung bei Kindern mehr oder minder von Launen abhängig ist, vor allem wenn man die Selbsteinschätzung von Kindern auf einer zehnstufigen Skala misst, kommt den Autorinnen nicht einmal. Sie sind wohl felsenfest der Überzeugung, dass ein Unterschied auf einer 10-stufigen Skala zur Selbsteinschätzung von Kindern, die bei 201 12 bis 14jährige Kindern “einige Wochen vor und einige Wochen nach dem Workshop” erfragt wurde, tatsächlich auf den Workshop einige Wochen vor der zweiten und einige Wochen nach der ersten Befragung zurückzuführen sei.
Ja.
Was soll man dazu sagen?
Vielleicht sollten die Autorinnen grundsätzlich mit Fingerfarben arbeiten, und die empirische Sozialforschung den Erwachsenen überlassen, die sie beherrschen. Das wäre ein Anfang. Und natürlich ist es Junk wie der, den die drei Autorinnen hier verbreiten, der Geschlechterstereotype begründet, die sich als zuweilen brauchbar erweisen, wie alle Stereotype, bei denen es sich nicht um schreckliche Verfehlungen, die ausgemerzt werden müssen, handelt, sondern um Verkürzungen, um verallgemeinertes Erfahrungswissen, das Akteure erst handlungsfähig machen. Wer keine Stereotype hat, der ist kaum lebensfähig. Das fängt mit Stereotypen an, dass man sich von Kriminellen fernhalten soll und endet mit Stereotypen häuslicher Hygiene und – natürlich – mit dem Stereotyp, dass Fingerfarben-Wissenschafler keine Wissenschaftler, nicht einmal Wissenschaftlerinnen sind. War das jetzt geschlechterstereotyp, wenn, dann rightly so!
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Sagt mal: Ist ein Großteil der Deutschen wirklich so blöd, wie man nach langjährigen Lektüre dieses (und manch anderen) Blogs den Eindruck hat, oder? Das, was ich als
Außenstehende merke, ist, daß man die Leute von Kind an systematisch verblödet. Was ich absolut nicht verstehe, verstehen kann: bemerkt wird das von keinem außer euch und “zwei Dutzend” anderer Personen? Wenn doch, warum steht ihr nicht auf, geht nicht auf die Straße (ich meine, nicht gerade jetzt, in Zeiten von Corona, aber vorher und nachher) und schreit und schreit und schreit, unüberhörbar, daß ihr das nicht wollt??? Läßt ihr alles mit euch machen, was die Obrigkeit will, wird es nie eine Änderung zu Besseren geschehen. Um Mißverständissen vorzubeugen: Bin kein Mitglied der AfD (kann auch nicht sein, selbst wenn ich wollte, bin ja kein Deutscher), auch sonst in keiner anderen Partei, auch in meinem Land A nicht. Mich leitet nur meine tiefe Verehrung der früheren deutschen Kultur und meine pädagogische Vergangenheit. Mir tut es seelisch, aber auch körperlich weh, wie man, daß man Generationen so kaputt macht. Von der Führung, so scheint es, ist nichts zu erwarten. Die Leute dort sind selber unwissend, ahnungslos (auch wenn sie über ein Physikdiplom verfügen) und ein Gewissen haben sie auch nicht. Soll etwas ändern, solltet ihr was selber tun. Ohne Gewalt bitte!!! Das ist absolut notwendig, sonst setzt euch ins Unrecht! Das wäre nicht die Lösung. Abgesehen davon, daß ich Gewalt auf tiefster Seele verabscheue.
lg
caruso
Korrekt beobachtet, ist wohl so. Blöd u/o charakterlos u/o rückgratlos. Die nicht so blöden sind, wenn nicht ausgewandert, erfolgreich eingeschüchtert, oder resigniert, und gefühlt noch weniger als wirklich vorhanden, da medial kaum präsent und kaum vernetzt.
Ich glaube nicht, dass die Mehrheit der Deutschen so blöd ist oder auch nur blöder als die anderen Nationen in Europa. Aber die grosse Mehrheit der Politiker, Pseudowissenschaftler und sonstigen Schwätzperten hält die Deutschen für so blöd. Deswegen beispielsweise auch dieser Hype um die sogenannte ‘einfache Sprache’, der anscheinend in den deutschen Schulen grassiert. Politische Dokumente der jüngeren Zeit werden mehrheitlich so verfasst. Selbst Frau Merkel benutzt bei ihrem Geschwafel meines Wissens diese ‘einfache Sprache’, wenn sie sich an die Nation wendet.
Immerhin halte ich es für wahrscheinlich, wenn die nachfolgenden Generationen in den Schulen nur noch in einfacher Sprache unterrichtet werden, dass sukzessive die ganze Gesellschaft infolge der behördlich verordneten Spracharmut verblödet – spätestens dann, wenn die letzte Generation, die noch vor diesem Schwachsinn an den Schulen war, stirbt. Aber das dauert wohl noch ein paar Jahrzehnte…
Mit Vergnügen stelle ich fest, dass die Science-Files-Macher gegen diesen Sprachverblödungsvirus resistent sind, was ihnen ja seitens mancher Leser, die den Sinn von einigen in diesem Blog verwendeten Schachtelsätze nicht zu erfassen schienen, bereits vorgeworfen wurde.
Ich wollte scherzhafterweise schreiben, dass man universitäre Studien erleichtern könnte, indem man die Lehrinhalte in Comic-Form bringt und Lehrsätze in die Sprechblasen in einfacher Sprache schreibt. Damit können dann die Unis mit Studenten geflutet, und dabei die Gymnasien wegrationalisiert werden. Deutsche Politiker wären dann in der Lage über die ÖRR verkünden zu lassen, dass Deutschland das erste Land der Welt ist, in dem alle Schulpflichtigen ohne Umweg über das Gymnasium auf die Uni gekommen sind. Natürlich mit 100% Studienabschlußquote. Das Gymnasium konnte endlich als Relikt der überkommenen Zeit weißen Patriarchentums überwunden werden. Der Beweis ist endlich geliefert, dass die weißen Patriarchen mittels deren Schulstrukturen die Bevölkerung, also Frauen und Ausländer, unterdrückt haben. Aber dieser Witz ist wohl eher angestrebte Realität, und verliert damit den Witz.
Das Bedrückende ist ja, dass das, was heute noch Satire ist, morgen bereits Realität sein kann. Ja, man muss heutzutage wirklich vorsichtig sein, wenn man einen absurd anmutenden Witz machen will. Man weiss nie, ob er nicht schon in Bälde wahr ist. Wir leben heute in einer Zeit des real existierenden Surrealismus.
Als Schweizer sehe ich die Situation in Deutschland natürlich als Aussenstehender. Und zweifellos gibt es Bundesländer, in denen an Schulen der Schwachsinn deutlich weniger stark grassiert als in anderen. Aber wenn ich sehe, wie sich die Schule im benachbarten Baden-Württemberg unter dem Einfluss der grünschwarzen Regierung im freien Fall befindet, dann wird mir als Schweizer schon etwas mulmig. Schliesslich sind die Deutschschweizer sprachlich und auch kulturell recht eng mit den Schwaben verwandt; wir alle sprechen alemannische Dialekte, haben einen ähnlichen Arbeitsethos etc. – auch wenn es seit Jahrhunderten eine besondere Rivalität zwischen den rechts- und den linksrheinischen Alemannen gibt.
Der Schwachsinn ist sicherlich nicht gleichmäßig verteilt. Und ich kann gut nachvollziehen, dass Ihnen mulmig ist, zumal ich in einem Kaff mit grünschwarzer Regierung lebe, die es geschafft hat, zweimal innerhalb der letzten zehn Jahre unter den Rettungsschirm zu müssen, die daran ist die Grundsteuer zu erhöhen, sich aber mehrere Gleichstellungsbeauftragte und ein Klimaschutzmanagement leistet, die wie überall auf der Welt, dafür zuständig sind, Feminismus, Genderismus und Klimatismus zu verbreiten. Die Straßen verrotten, die Wirtschaft wird vernachlässigt, dafür soll die “Natur zurück in die Stadt” und das Laub soll im Herbst länger liegen gelassen werden, schließlich sollen die Kinder mit dem Laub spielen. Da kommt mir dann doch schon mal häufiger die Idee, wie ein real existierender Sozialismus so aussieht: hohe Schulden, trotzdem wird dem Steuerzahler noch mehr abgepresst, um damit irgendwelche Hirnfürze zu fördern, und irgendwann bleibt einfach alles liegen. Übrigens, ich finde ich die Phrase “real existierender Surrealismus” gleichsam passend auf die Situation hier im Kaff, witzig und erschreckend. Aber wie dem auch sei, da muß man halt durch.
Zitat:“ dass Fingerfarben-Wissenschafler keine Wissenschaftler, nicht einmal Wissenschaftlerinnen sind.“ Das war jetzt aber haarscharf an der Realität, zumindest für Fingerfarben-Wissenschaftler, Herr Klein.
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Genial beobachtet, zumal Sie in Ihrem Haus eine tatsächliche Wissenschaftlerin haben, die tatsächlich Wissen schafft. Darum auch von mir:“rightly so!“
Das DIW war früher mal richtig gut, habe deren Vierteljahresheftchen sehr gerne gelesen. Vom Statistiker, über den ambitionierten Chefvolkswirten einer Volksbankfiliale bis hin zu – ja – Tilo Sarrazin (in seiner Funktion als Finanzfachmann) durfte dort ein breites Spektrum seine Aufsätze vortragen. Dann kam irgendwann Schäuble, weil die Kritik an der Eurorettung zu fundiert war, sägte den damaligen Institutsleiter ab und runter gings auf der Rutschbahn in Richtung Unterhaltung von Dummen für Dumme.
Genau, früher waren die gut.
DIW – Deutsches Institut für WirrheimerInnen
Ich gestehe, auch auf das Ministerium für alles außer Männer als Verursacher*_in getippt zu haben.
Der Niedergang des DIW scheint ein weiterer Beleg dafür zu sein, dass die Genderlehren gefährlicher Schrott für alle Alter sind.
https://www.diw.de/de/diw_01.c.617235.de/forschungsgruppe_gender_economics.html
Offensichtlich hat keine der beteiligten Damen die beschriebene Technik, Mädchen für MINT zu interessieren, an sich selbst ausprobiert.
Danke für den Link zu den Bildern der “Forschungsgruppe”. Das scheinen offensichtich alle nahe Verwandte des Ungeheuers von Loch Ness zu sein!
Was haben wir hier gelacht …