Totalitarismus ist weiblich: Wie die COVID-19 Krise von Klimahysterikern genutzt werden soll

Hysterie wurde bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts ausschliesslich als „weibliche Hysterie“ erfasst und diagnostiziert. Die Erklärungen dafür, dass Hysterie in erster Linie Frauen ereilt, waren vielfältig und müssen uns hier nicht interessieren, denn die Forschung zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat dazu geführt, dass die Diagnose „weibliche Hysterie“ weitgehend verschwunden ist. Die 1895 von Sigmund Freud gemeinsam mit Josef Breuer veröffentlichten „Studien über Hysterie“ haben dazu geführt, Hysterie als Krankheitsbild zu betrachten, das zwar mehrheitlich, aber nicht nur Frauen betrifft und darüber hinaus nicht mehr von weiblicher Hysterie, sondern von Hysterie als einer Angst-Störung zu sprechen. Auch diese Klassifikation ist zwischenzeitlich und aus vielen Gründen in Ungnade gefallen. Der Hauptgrund findet sich in der variablen Verwendung, die das Konzept „Hysterie“ im Verlauf des 20. Jahrhunderts gefunden hat, eine Verwendung, hinter der sich neurologische, psychophysiologische Bedingungen und Massenpaniken in gleicher Weise finden. Dessen ungeachtet bleibt der Ausgangsbefund, dass sich hysterische Zustände häufiger bei weiblichen Personen finden, bestehen.



In seinem Beitrag zu den 1936 erschienenen Studien über Autorität und Familie schreibt Max Horkheimer:

„In doppelter Weise stärkt die familiale Rolle der Frau die Autorität des Bestehenden. Als abhängig von der Stellung und vom Verdienst des Mannes ist sie darauf angewiesen, dass der Hausvater sich den Verhältnissen fügt, unter keinen Umständen sich gegen die herrschende Gewalt auflehnt, sondern alles aufbietet, um in der Gegenwart vorwärts zu kommen. Ein tiefes ökonomisches, ja physiologisches Interesse verbindet die Frau mit dem Ehrgeiz des Mannes, vor allem ist es ihr jedoch um die eigene ökonomische Sicherheit und die ihrer Kinder zu tun. Die Einführung des Wahlrechts der Frau hat auch in den Staaten, wo eine Stärkung der Arbeitergruppen erwartet wurde, den konservativen Mächten Gewinn gebracht“ (Horkheimer, 1987, S.59).

 


Horkheimer, Max (1987 [1936]). Theoretische Entwürfe über Autorität und Familie. Allgemeiner Teil. In: Horkheimer, Max, Fromm, Erich & Marcuse, Herbert (Hrsg.): Studien über Autorität und Familie. Forschungsberichte aus dem Institut für Sozialforschung. Lüneburg: Dietrich zu Klampen Verlag, S. 3-76.


Die Zeiten haben sich zwischenzeitlich etwas verändert. Nunmehr gilt das Interesse vieler Frauen nicht der Sicherstellung der Arbeitskraft und Gewährleistung der Fügsamkeit des Familienernährers zu den gesellschaftlichen Vorgaben, der Konservatismus, der dazu führt, dass viele Frauen zu den besten Verbündeten des politischen Zeitgeistes werden, hat nunmehr einen neuen Adressaten: Den Staat. Die ökonomische Sicherheit vieler Frauen basiert auf Transferzahlungen des Staates oder des Einkommenstransfers von Männern zu Frauen, der durch den Staat sichergesestellt wird. Eine neue Allianz hat sich gebildet, eine, die Dr. habil. Heike Diefenbach schon vor Jahren, Jahrzehnten fast, thematisiert hat: Die vermeintlich emanzipierten Frauen haben ihr Wohl und Wehe zwar immer noch an den “Pater Familias”, der das ökonomische Auskommen sicherstellt, gekoppelt, aber der “Pater Familias” ist nicht mehr der Ehemann, es ist nunmehr der Staat, der Ausgangspunkt der regelmäßigen Geldzahlungen in Transfer oder Einkommen für Beschäftigung beim Staat ist. Die Abhängigkeit wurde getauscht. Galt das Interesse früher der Sicherung der Einkommensquelle “Ehemann”, ohne den die Mittelschichtsfamilie vor dem Nichts steht, so gilt es nun dem Staat, ohne den viele Mittelschichtsfrauen vor dem Nichts stehen.

So wie es in den 1930er Jahren kein Zufall war, dass Frauen faschistoide Strukturen gestärkt haben, so wenig ist es heute ein Zufall, dass sich vornehmlich Frauen am totalitären Umbau der Gesellschaft beteiligen. Die beiden folgenden Beispiele zeigen, wie die COVID-19 Krise von der Klimakirche genutzt werden soll, um ihre Agenda durchzusetzen. Dass Zwang und die Anmaßung, über die Verwendung von Steuermitteln verfügen zu wollen, dabei eine besondere Rolle spielen, dass Eingriffe in den Markt auf Wohlverhalten und Übernahme ideologischer Vorgaben gestützt werden sollen und Privilegien an diejenigen verteilt werden sollen, die sich als besonders gut im Kriechgang erweisen, ist kein Zufall, vielmehr eine Wiederholung der Geschichte (oder eine Ausrichtung am Beispiel Chinas). 

Dass die totalitären Ideen, die wir im Folgenden zitieren von weiblichen Positionsinhabern kommen, die ihre gesamte Legitimation aus ihrer Position, nicht aus Leistung beziehen, dürfte nach dieser Einleitung ebenso wenig eine Überraschung sein wie die Tatsache, dass die Agenda, die befördert werden soll, einmal mehr eine faschistische, eine kommunistische Agenda ist, die mit einer offenen Gesellschaft so wenig zu vereinbaren ist wie sie mit einer Marktwirtschaft zu vereinbaren ist.

Wen es noch überrascht, dass BUND-Aktivistinnen nahezu dieselben Worte wählen, die angebliche Wirtschaftswissenschaftlerinnen vom DIW benutzen, der hat den Anschluss an die Gleichschaltung im Zeitgeist verpasst und überlesen, dass die uniforme Umsetzung der allgemeinen Vorgaben zu allen Zeiten der wichtigste Bestandteil anti-individueller, anti-liberaler, sozialistischer, kommunistischer, faschistischer Gesellschaften war:

“Bei den Konjunkturpaketen, die sie jetzt schnürt, sollte die Bundesregierung keine Zuschüsse an Unternehmen verteilen, die klimaschädliche Güter produzieren. Klare Kriterien müssen gewährleisten, dass keine Unternehmen unterstützt werden, deren Produktionsweisen und Produkte die nächste existenzielle Krise befeuern: die Klimakrise.

[…]

Steuergelder, die zur Rettung von Unternehmen vergeben werden, sind an klare Bedingungen zu knüpfen. Schließlich hat die Bundesregierung den Pariser Klimavertrag zum Gesetz gemacht – warum kann sie nicht Flixbus, Lufthansa und Co im Zuge staatlicher Unterstützung vorschreiben, ihre Emissionen schrittweise im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel zu reduzieren?”

Ann-Kathrin Schneider, BUND



“Montag nach der Corona-Krise – das meint den Punkt, an dem wir mit dem Wiederaufbau beginnen. Das wird kein konkreter Tag sein. Die Verhandlungen laufen jetzt schon. Deswegen müssen wir ab sofort bei allen Rettungs- und Fördermaßnahmen, aber auch bei allen privaten Investitionen darauf achten, dass sie nachhaltig umweltverträglich sowie sozial und generationengerecht sind. Das liegt nicht nur in der Verantwortung der Politik, sondern auch in der Hand von Unternehmen, Zivilgesellschaft und jedem einzelnen Menschen. Egal ob im Verein, Unternehmen oder auf politischer Ebene – wir brauchen ein breites Engagement für eine generationengerechte Klimazukunft. Da liegt eine Menge Arbeit vor uns.

[…]

Wir sollten die Unternehmen belohnen, die von fossilen auf erneuerbare Energien wechseln. Wir sollten Beteiligungen an Unternehmen, etwa Condor oder Lufthansa, nur dann aus dem Staatsfonds vornehmen, wenn dieses Steuergeld in umweltfreundliche Technologien fließt. Das muss nicht von heute auf morgen passieren, aber eine verpflichtende Regelung für die nächsten Jahre sein. Und natürlich sollten wir dringend in umweltfreundlichere Antriebe bei Bus und Bahn investieren und den öffentlichen Nahverkehr ausbauen – das gilt nach Corona genauso wie davor. Wir haben schon genug Zeit verplempert. Jetzt sollten wir endlich Entschlossenheit beweisen. Der Klimawandel macht keine Pause.

Claudia Kemfert, DIW-Berlin


Zuerst eine Hysterie schaffen, sie dann anfeuern und zur Grundlage eines totalitären Umbaus der Gesellschaft zu machen, das ist der alte Trick, der von denen, die so gerne das Alltagshandeln von Menschen bestimmen wollen, regelmäßig gewählt wird, um ihre Phantasien in die Tat umsetzen zu können. Ob es gelingt, das ist eine Frage des Widerstands.



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