Anstalt rasender Denunzianten: Veitstanz der Furien

Rasend, nicht rasend!

Kennen Sie das Gefühl?
Man hat mit Engelsgeduld versucht, einem aus diesen Call-Centern, die unter welchem Vorwand auch immer, was auch immer verkaufen wollen, beizubringen, dass man nicht interessiert ist, nichts kaufen wird und auch keine weiteren Anrufe will. Es hat nichts genutzt. Also hat man die Nummer gesperrt.

Manche Jugendrichter beweisen eine unglaubliche Langmütigkeit und werden auch beim 10 Mal nicht müde, demselben Jugendlichen abermals eine Strafe auf Bewährung zu geben, als aller, allerletzte Chance. Und dann kommt er zum 11. Mal und geht eben in den Bau.



Manche Menschen testen die Geduld ihrer Gegenüber sehr heftig. Manche Menschen ziehen daraus, dass man sie gewähren lässt, ihnen nicht sofort auf die Nase schlägt, den Schluss, dass sie noch weiter gehen können, bis zur blutigen Nase eben. Und dann gibt es natürlich diejenigen, die einfach krank sind, die alle Kriterien erfüllen, die Stanley Milgram in seinen Experimenten erforscht hat.

Sie erinnern sich nicht?
Sie erinnern sich nicht, obwohl wir 2012 davon berichtet haben?

Also wirklich.

Dann wiederholen wir uns eben:

Ausgangspunkt ist ein Schock-Generator. Er hat 30 Schalter, die von 15 bis 450 Volt reichen. Über dem ersten Schalter mit 15 Volt steht “leichter Schock” über dem Schalter für 450 Volt steht “XXX”. Sie sollen nun Herrn Schmidt beim Lernen behilflich sein. Das Lernexperiment ist im Rahmen der Behavioral Science angesiedelt, d.h. Herr Schmidt wird für falsche Antworten bestraft. Nach jeder falschen Antwort sind Sie angehalten, den Stromstoß, mit dem Herr Schmidt bestraft wird, um 15 Volt zu erhöhen. Und die Frage, die Milgram mit diesem Experiment beantworten wollte war, wie weit gehen Versuchspersonen, wenn klar ist, dass mit jeder Erhöhung der Voltzahl der Schmerz bei Herrn Schmidt größer wird, bis er dann am Stromschlag sterben wird. Die Antwort, die Milgram bei seinen Experimenten erhalten hat, ist erschreckend. 65% der Versuchspersonen waren bereit, Herrn Schmidt für seine falschen Antworten mit dem Tod zu bestrafen und Stromstöße bis 450 Volt zu verabreichen.

Das Experiment von Milgram wird gewöhnlich als Beleg dafür, dass etliche Menschen, denen eine Aufgabe vorgegeben wird, ein Befehl erteilt, wenn man so will, diesen Auftrag zum Anlass nehmen, um die eigene Menschlichkeit zu vergessen, sofern sie sie je hatten. Was bei den Milgram-Experimenten nach unserer Ansicht übersehen wird, ist der seltsame Zustand von Besessenheit, in den man sich versetzen muss, um nicht von selbst das Experiment an einer Stelle abzubrechen, eine Besessenheit, die man am besten vielleicht mit den Worten umschreiben kann: Wenn Du nicht lernen willst, dann zeig’ ich Dir, wo der Bartel den Most holt, der Versuch, etwas zu erpressen, herauszupressen, was nicht erpressbar ist, sich gegen jede Vernunft und jeden Widerstand durchzusetzen.

Damit sind wir beim systematischen Reputationsmord, den die Anstalt rasender Denunzianten derzeit an Marcel Bohnert zu begehen versucht.

Marcel Bohnert ist Oberstleutnant bei der Bundeswehr und zum erklärten Feind von drei rasenden Furien geworden, die sich so sehr in ihr Feindbild “Bohnert” verbissen haben, dass sie nicht mehr wissen, wann es genug ist. Schon der erste Beitrag von Caroline Walter, Katrin Kampling, in dem Natascha Strobl bereits einen Gastauftritt hatte, ist nicht besonders angekommen. Zu offensichtlich war das Bemühen, einem unbescholtenen Menschen am Zeug zu flicken. Die Geschichte mit den Likes, die sich nach Ansicht von Strobl nur als öffentliches Bekenntnis interpretieren lassen, ist nicht so gelaufen, wie sich die Furien das vorgestellt haben. Statt der Anerkennung gab es Kritik, viel Kritik in den sozialen Netzwerken. Denunziation ist nach wie vor nicht gut angesehen. Gut so.



Also wird nachgelegt. Verzogene Kinder, die rot anlaufen und mit dem Fuß aufstampfen, um ihren Willen durchzusetzen, ein Bild, das sich aufdrängt, wenn man die neuesten, vermeintlichen Vorwürfe liest, die Kampling und Walter an die Adresse von Bohnert richten, der auch keinerlei Persönlichkeitsschutz mehr genießt. Ein weiteres Indiz dafür, dass in der Anstalt rasender Denunzianten ein erhebliches Ausmaß an fanatischem Fundamentalismus, der keinerlei andere, als die eigene Deutung der Dinge zulässt, vorhanden ist. In der Hoffnung, man könne Bohnert doch noch aus seiner Position bei der Bundeswehr heraus-berichten, wird ihm nun zur Last gelegt:

  • einen Vortrag gehalten zu haben;
  • in einem Programm als Redner angekündigt gewesen zu sein.

Den Vortrag soll Borhnert bei einer Münchner Burschenschaft, bei Herrschaften gehalten haben, die sich noch einen Schmiss beibringen, wenn sie können. Cimbria heißt die Burschenschaft. Die Schnüfflerinnen auf Kosten der Gebührenzahler haben ein Bild vom Vortragenden Borhnert als Beweis.

Boah Ey.

Und nun Originalton:

Auch ein weiterer Auftritt des Offiziers Marcel Bohnert wirft Fragen auf. Panorama liegt das Tagungsprogramm des “Studienzentrums Weikersheim” aus dem Jahr 2014 vor. Dort ist Bohnert, damals noch Hauptmann, mit einem “Vortrag und Aussprache ‘Die Bundeswehr in Afghanistan'” im Programm aufgeführt.

Das “Studienzentrum Weikersheim” war seit seiner Gründung immer wieder in Skandale verwickelt. Nach Beurteilung des Simon-Wiesenthal-Zentrums wurden in dem “Studienzentrum” in der Vergangenheit regelmäßig Redner mit extremistischen und zum Teil antisemitischen Ansichten zu öffentlichen Vorträgen eingeladen.

Zum Zeitpunkt des Vortrages von Offizier Bohnert war Karl Albrecht Schachtschneider Vizepräsident des “Studienzentrums Weikersheim”, der Verbindungen zum bekannten Rechtsradikalen Jürgen Elsässer vom “Compact-Magazin” und dem “Chefideologen” der Neuen Rechten, Götz Kubitschek, unterhält.

Gibt es bei der ARD eigentlich niemanden mehr, der sich einen Rest Verstand bewahrt hat? Ein Offizier soll denunziert werden, weil er 2014 einen Vortrag in einem Studienzentrum gehalten hat, bei dem auch andere einen Vortrag gehalten haben, deren Namen Kampling, die als Investigativ-Journalist geführt wird, und Walter entweder nicht kennen oder verschweigen, weil es sich unter Ausnutzung von asymmetrischer Informationsverteilung besser denunzieren lässt und das zum Zeitpunkt der Vortragsankündigung von einem renommierten Ökonomen geleitet wurde, der mit Leuten, die Kampling und Walter nicht mögen, vielleicht Kontakt unterhält, vielleicht auch nicht. Brauchen Sie ein noch deutlicheres Beispiel für Fanatismus? Wir nicht.

Brauchen Sie ein noch deutlicheres Beispiel für die anti-demokratische Einstellung, die Karl-Raimund Popper als intolerabel angesehen hat. Was die meisten, die sein “Toleranz-Paradox” im Munde führen, vergessen, es richtet sich nicht gegen Personen, die Überzeugungen haben, die uns vielleicht bedenklich erscheinen, es richtet sich gegen Leute wie Kampling und Walter, die darüber bestimmen wollen, mit wem man reden darf und mit wem nicht. Eine Demokratie zeichnet sich dadurch aus, dass niemand vom Diskurs ausgeschlossen wird, der nicht seinerseits andere vom Diskurs ausschließen oder daran hindern will, sich zu artikulieren. Damit sind Kampling und Walter klassische Anti-Demokraten im Sinne von KR Popper und in unserem Sinn.

Strobl, die auf der Grundlage von ein bisserl Buchschreiben, durch die Lande zieht und ihre Erkenntnisse nunmehr als Rechtsextremismus-Expertin zu versilbern versucht, darf auch dieses Mal einen apodiktischen Satz absondern. Nachdem sie im letzten Beitrag den Dogmatismus verkündet hat, dass ein Like ein (politisches) Bekenntnis sei, verkündet sie nun, ohne den Anflug von Zweifel und im Duktus dessen, den Milton Rokeach in seinem “The open and the closed mind” beschrieben hat:

“”Das Studienzentrum Weikersheim war vor dem “Institut für Staatspolitik” in Schnellroda ein Zentrum der Neuen Rechten und einschlägig bekannt”, sagt Rechtsextremismus-Expertin Natascha Strobl. Es habe 2014 schon lange zum Stamminventar der Neuen Rechten gehört. Dass Bohnert dort als Redner aufgetreten ist, ist für Strobl unverständlich. “Man kann nicht Vorträge halten, ohne sich darüber zu informieren, bei wem man sie hält.”

Nun, an einem Symposium der linksextremen Rosa-Luxemburg-Stiftung in der stalinistisch besetzten Zone Marburg teilzunehmen, wie Strobl das 2015 nach eindeutigen Informationen, die uns vorliegen, getan hat, ist nicht tolerable. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung war 2015 schon lange als politische Stiftung einer Partei bekannt, die in Teilen vom Verfassungsschutz überwacht wird. Man kann auch als Strobl nicht Vorträge halten, ohne sich darüber zu informieren, bei wem man sie hält.

Und da Likes ein politisches Bekenntnis darstellen und es ein ebensolches darstellt, wem man auf Twitter folgt, hier ein paar der illustre Gestalten, denen Caroline Walter folgt.

Nette Gesellschaft – oder?
So langsam muss der ARD einfallen, wie sie die Furien, die frei herumlaufen dürfen, wieder einfängt und wegsperrt.



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