Durch CSU-Blume gesprochen: Hildmann und Wendler sind Magier des Unheils
Wider den Missbrauch von Sir Karl Raimund Popper
Gastbeiträge von Politikern in Zeitungen sind so eine Sache. Man kann sich als Politiker damit empfehlen, man kann sich auch diskreditieren. Der Gastbeitrag von Markus Blume, dem CSU-Generalsekretär in der FAZ, der den Titel trägt “Ein Charaktertest für den Westen” ist einer der Beiträge, anhand derer man zeigen kann, was mit dieser politischen Klasse, selbst mit denen, die man vielleicht zu den intelligenteren zählen müsste, nicht stimmt.
In seinem Text argumentiert oder versucht Blume zu argumentieren, dass SARS-CoV-2 ein Charaktertest für den Westen sei, weil sich der Westen mit China in einem Wettbewerb der Systeme befinde. Schon die Idee, einen Fernwettbewerb mit China zu führen, ist etwas abwegig, zumal: Wie wird der Sieger bestimmt? Gewinn der, dessen Wirtschaft überlebt? Hat der gewonnen, der die meisten Toten oder die wenigsten Toten zu vermelden hat? Wer bestimmt die Spielregeln? Aber: wer sich in abstruse Ideen verrennt, wie Blume, der endet zuweilen in einem intellektuellen Race to the Bottom, der kommt von abstrus zu absurd und irre:
“Es steht alles auf dem Spiel: nicht nur unsere Freiheit, sondern die Werte des Westens als solche. Denn die Corona-Bekämpfung ist auch ein Wettstreit der Systeme. Tatsache ist, dass Europäer wie Amerikaner im Kampf gegen die Pandemie bisher nicht gut aussehen. Die Welt nach Corona: Sie wird neu verteilt. Nach Lage der Dinge könnte ausgerechnet das Land als Sieger hervorgehen, aus dem Corona seinen Weg um die Welt angetreten hat: China. “
Bindet man diese Aussagen nun zurück auf den Text von Blume, in dem er vor allem für das Maskentragen und gegen die Maskengegner argumentiert, dann ergibt sich die Schlussfolgerung, dass die Frage, welches System aus der Pandemie, offenkundig eine neue Form des olympischen Wettkampfes, erfolgreich hervorgeht, der freie Westen oder die Parteidiktatur Chinas, am Mund-und-Nasenschutz hängt und – schlimmer noch – von den “Zauberern” Attila Hildmann und Michael Wendler entschieden wird. Abgesehen davon, dass Blume mit Kanonen auf Spatzen schießt, scheint das eine an Absurdität kaum mehr zu steigernde Argumentation zu sein.
Was uns an Blumes Text aber am meisten stört, sind die vielen falschen Prämissen, auf denen er basiert. Das ist umso tragischer als Blume mit Konzepten hantiert, die tatsächlich Konzepte des freien Westens sind und mit einem Philosophen, der wie kein anderer mit dem demokratischen Westen, mit der offenen Gesellschaft verbunden ist: Sir Karl Raimund Popper. Und wenn jemand Popper instrumentalisiert und sinnentstellt, dann nehmen wir das übel.
Aber der Reihe nach.
Blume schreibt:
“In der liberalen Demokratie löst der Staat sein Schutzversprechen gegenüber der Bevölkerung ein, indem er Eingriffe auf das notwendige Maß beschränkt und dabei auf die Verantwortung des Einzelnen baut. Selbstkontrolle und Nachverfolgung sind das Gegenkonzept zu einem autoritären Überwachungsstaat. Dieser Weg geht aber nur so lange auf, wie der Staat die Kontrolle über das Infektionsgeschehen behalten kann. Kein noch so starker Staat ist jedoch für eine exponentielle Entwicklung gemacht. Die liberale Demokratie muss folglich handeln, bevor der Ernst der Lage in den Fallzahlen der Intensivmedizin oder an den Sterbetafeln abzulesen ist – denn dann wäre es zu spät.”
Hier geht es schon los, mit den Missverständnissen. In einer liberalen Demokratie hat ein Staat gar nichts an Eingriffen von sich aus zu tun. “Der Staat” hängt selbst im Gesellschaftsvertrag von Thomas Hobbes explizit vom guten Willen der Bürger ab. Dem liberalen Staat fällt die Aufgabe zu, Sicherheit, Leben und Eigentum der Bürger zu gewährleisten. Mehr nicht. Alles, was darüber hinaus geht, ist kein liberaler, sondern ein sozialdemokratischer Wohlfahrtsstaat auf dem Weg in den Totalitarismus, denn – wie schon von Mises festgestellt hat – ist der logische Endpunkt jedes interventionistischen Staates der Totalitarismus. Wir sehen das gerade. Insofern ist die frömmelnde Aussage, ein Staat beschränke Eingriffe auf das notwendige Maß Blödsinn. Ein liberaler Staat hat sich nicht in das private Leben seiner Bürger einzumischen. Staaten, die es dennoch tun, sind keine liberalen Staaten. Es ist auch nicht die Aufgabe eines “liberalen Staates” Kontrolle über das Infektionsgeschehen” zu behalten. Ein sozialdemokratischer Wohlfahrtsstaat, der Legionen Bürger dafür bezahlt, dass sie andere Bürger zu ihrem Erwerbsgegenstand machen und über deren Gesundheitsverhalten wachen, muss vorgaukeln, dass er die Kontrolle über das Infektionsgeschehen habe, denn seine Legitimation basiert auf dem Versprechen, das Jerome K. Jerome mit Blick auf Deutschland schon vor mehr als 100 Jahren in den Satz gepackt hat: “Get yourself born, we do the rest”. Blume schreibt also über einen sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaat, der zwischenzeitlich in vielen Bereichen zum sozialistischen Planstaat degeneriert ist und deshalb die Kontrolle über das Verhalten der Bevölkerung ausübt. Und er tut dies auf einer vollkommen falschen wissenschaftlichen Basis.
Es ist mittlerweile Allgemeingut unter Wissenschaftlern, dass sich SARS-CoV-2 NICHT exponentiell verbreitet. Es gibt offenkundig ein t-Zellen-Immunität, die ein exponentielles Wachstum verhindert. Mindestens sechs Studien zeigen das:
Grifoni, Alba, Daniela Weiskopf, Sydney I. Ramirez, Jose Mateus, Jennifer M. Dan, Carolyn Rydyznski Moderbacher, Stephen A. Rawlings et al. (2020). “Targets of T cell responses to SARS-CoV-2 coronavirus in humans with COVID-19 disease and unexposed individuals.” Cell.
Le Bert, Nina, Anthony T. Tan, Kamini Kunasegaran, Christine YL Tham, Morteza Hafezi, Adeline Chia, Melissa Hui Yen Chng et al. (2020) “SARS-CoV-2-specific T cell immunity in cases of COVID-19 and SARS, and uninfected controls.” Nature 584, no. 7821: 457-462.
Meckiff, Benjamin J., Ciro Ramírez-Suástegui, Vicente Fajardo, Serena J. Chee, Anthony Kusnadi, Hayley Simon, Alba Grifoni et al. (2020). “Single-cell transcriptomic analysis of SARS-CoV-2 reactive CD4+ T cells.” Available at SSRN 3641939.
Ng, Kevin, Nikhil Faulkner, Georgina Cornish, Annachiara Rosa, Christopher Earl, Antoni Wrobel, Donald Benton et al. (2020). “Pre-existing and de novo humoral immunity to SARS-CoV-2 in humans.” BioRxiv.
Sekine, Takuya, André Perez-Potti, Olga Rivera-Ballesteros, Kristoffer Strålin, Jean-Baptiste Gorin, Annika Olsson, Sian Llewellyn-Lacey et al. (2020). “Robust T cell immunity in convalescent individuals with asymptomatic or mild COVID-19.” Cell.
Sette, Alessandro, and Shane Crotty (2020). “Pre-existing immunity to SARS-CoV-2: the knowns and unknowns.” Nature Reviews Immunology 20, no. 8: 457-458.
Weiskopf, Daniela, Katharina S. Schmitz, Matthijs P. Raadsen, Alba Grifoni, Nisreen MA Okba, Henrik Endeman, Johannes PC van den Akker et al. (2020). “Phenotype of SARS-CoV-2-specific T-cells in COVID-19 patients with acute respiratory distress syndrome.” medRxiv.
Die exponentielle Entwicklung von SARS-CoV-2, die Blume als Chimäre aufbaut, deren Bekämpfung Eingriffe des Staates, den er fälschlicherweise für einen liberalen Staat hält, rechtfertigen soll, gibt es nicht.
Blume schreibt weiter:
Deshalb ist es zwingend, dass wir regelbasiert durch diese Pandemie steuern. Wenn wir schon wissen, dass oberhalb eines Inzidenzwerts von 50 eine Nachverfolgung vor Ort fast unmöglich wird, dann ist es jedenfalls keine Option, einfach den Grenzwert nach oben zu setzen. Stattdessen muss der Marsch in die exponentielle Welt (mit einer Verdopplung der Infektionszahlen alle paar Wochen oder gar Tage) unter allen Umständen verhindert werden. Andernfalls wäre ein weitgehender Lockdown unvermeidlich, um einen Zusammenbruch unseres Gesundheitssystems abzuwenden. Spätestens jetzt müsste jedem klar sein: Wer Maske trägt, schützt auch unsere Freiheit.
Wer Maske trägt, schützt im besten Fall sich und andere, er schützt nur dann die Freiheit, wenn man, wie Blume, der irren Idee anhängt, dass das Tragen von Masken in einen Wettbewerb der Systeme (eine Pandemie) integriert sei, der darüber entscheidet, wer die Herrschaft über die nach-Corona-Welt (die es übrigens nicht geben wird. Kein Coronavirus verschwindet einfach) übernimmt. Diese Art “Machtphantasie” ist mindestens verstörend … Eine exponentielle Entwicklung ist übrigens keine Welt “mit einer Verdopplung der Infektionszahlen alle paar Wochen oder Tage”. Eine exponentielle Entwicklung zeichnet sich dadurch aus, dass die Zeitspanne zwischen einer Fallverdopplung immer kürzer wird.
Die falsche Vorstellung eines exponentiellen Wachstums bildet bei Blume die Grundlage, auf der er “regelbasiertes” Handeln, also Eingriffe des Staates in bürgerliche Freiheiten fordert, um dadurch das Virus zu kontrollieren. Seit Beginn der Pandemie hält sich diese Idee, man könne das Virus kontrollieren. Man kann vielleicht seine Verbreitung einschränken, jedenfalls dann, wenn man schnell und effizient und totalitär genug zugreift, so wie China das vielleicht und ohne Rücksicht auf die eigenen Bürger tut, aber man kann das Virus nicht kontrollieren. Wäre das möglich, dann wäre SARS-CoV-2 längst Schnee von Gestern. Es ist aber das Kokain von heute, an dem sich die politische Klasse berauscht, das sie zum Anlass nimmt, um bürgerliche Freiheiten zu zerstören. Denn nicht Maskentragen oder nicht zerstört bürgerliche Freiheit, welch’ groteske Idee. Die Freiheit von Individuen einschränken, das können nur andere Individuen und in der Regel braucht es mehrere davon, um die Einschränkung der Freiheit nicht nur durchzusetzen, sondern die Einhaltung auch zu kontrollieren. Nicht Attila H., der keine Maske trägt, schränkt Freiheit ein, sondern Markus B., der dafür stimmt, bürgerliche Freiheiten zu beseitigen. Dass Markus B. behauptet, die temporäre Beseitigung bürgerlicher Freiheiten sei kurzfristig notwendig, um langfristig auf sie verzichten zu können, ist derzeit nur eine Aussage ohne Wert, der die Erfahrung gegenübersteht, dass Politiker Kontrolle, die sie einmal über Bürger gewonnen haben, nicht wieder hergeben. Von Mises hat das in seinem famosen Aufsatz “middle of the road … ” als unweigerlichen Weg in den Totalitarismus beschrieben.
Kommen wir nun zum Feindbild von Blume, zu den beiden Inkarnationen des Bösen, jenen Magiern des Unheils, Attila Hildmann und Michael Wendler, denen Blume ausgerechnet mit Sir Karl Raimund Popper begegnen will, von dem er offenkundig auch nur weiß, dass er irgendwie mit der Offenen Gesellschaft zu tun hat.
Blume schreibt:
“Unsere Freiheit hängt offenkundig am seidenen Faden und das in jeder Hinsicht. Die offene Gesellschaft selbst ist herausgefordert, von innen wie von außen. Ihre Freiheitlichkeit im Sinne Karl Poppers gründet sich auf kritische Rationalität. Zweifel und Widerspruch sind also jederzeit erlaubt und notwendig. Aber Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker wie Attila Hildmann, Michael Wendler und ähnliche beteiligen sich nicht am kritischen Diskurs, sondern wollen in eine Welt von Mythen und Stammesdenken. Wer einen solchen „Zauber“ verbreitet, der gehört zu den Feinden der offenen Gesellschaft und nicht zu ihren Freiheitskämpfern.”
Offenkundig hat Blume beschlossen, dass ein kritischer Diskurs genau das beinhaltet, was er, Blume, beschlossen hat, dass er beinhalten soll.
Was uns auf die Palme bringt, ist die herablassende Art, mit der einer, der sich für konservativ hält, FREIEN BÜRGERN zugesteht, dass sie an Maßnahmen und Eingriffen in ihr Leben zweifeln, ihnen widersprechen dürfen. Unglaublich. Und natürlich ist “kritischer Rationalismus” der Name der Erkenntnistheoretischen Schule, die Sir Karl begründet hat. ScienceFiles steht in seiner Tradition. Nur hat die Epistemologie von Popper nichts mit seiner Offenen Gesellschaft zu tun. Die Logik der Forschung, die Popper vor der Offenen Gesellschaft und ihren Feinden verfasst hat und sein erst nachträglich veröffentlichtes Buch “Die beiden Grundprobleme der Erkenntnistheorie” sind die Orte, an denen Popper seinen kritischen Rationalismus entwickelt, an denen er den Falsifikationismus einführt und die Kriterien, die eine Theorie erfüllen muss, um wissenschaftlich zu sein: Falsifizierbarkeit, Nachvollziehbarkeit, Einfachheit, intersubjektive Prüfbarkeit, zusammenträgt.
Die “Offene Gesellschaft und ihre Feinde”, ein Werk in zwei Bänden, hat damit nichts zu tun. Worum es in der Offenen Gesellschaft geht, das hat Popper in seinem Vorwort zur siebten Auflage selbst am besten beschrieben:
“Ich beschloss am 13. März 1938, dieses Buch zu schreiben – am Tag als ich von Hitlers Einmarsch in Österreich hörte, meinem Heimatland; […] Es erschien 1945, als der Krieg in Europa zu Ende ging, aber ich hatte es geschrieben als meinen Beitrag zu den Kriegsanstrengungen. Seine Tendenz war: gegen Nazismus und Kommunismus; gegen Hitler und Stalin, die einstigen Verbündeten des Hitler-Stalin-Pakts von 1939.
Ich verabscheute die Namen beider so sehr, dass ich sie in meinem Buch nicht erwähnen wollte. So ging ich auf Spurensuche in der Geschichte; von Hitler zurück zu Platon: dem ersten großen politischen Ideologe, der in Klassen und Rassen dachte und Konzentrationslager vorschlug. Und ich ging von Stalin zurück zu Karl Marx.”
In der Einleitung zur Offenen Gesellschaft wird Popper konkreter:
“Dieses Werk wirft Probleme auf, die vielleicht nicht aus dem Inhaltsverzeichnis deutlich werden.
Es beschreibt einige der Schwierigkeiten, denen unsere Zivilisation ins Auge zu sehen hat – eine Zivilisation, von der man villeicht sagen kann, dass sie Menschlichkeit, Vernünftigkeit, Gleichheit und Freiheit zum Ziel hat; eine Zivilisation, die noch immer in ihren Kinderschuhen steckt und die sich allem zum Trotz weiterentwickelt, obwohl sie so oft und von so vielen der geistigen Führer der Menschheit verraten worden ist. Es versucht zu zeigen, dass sich diese Zivilisation noch immer nicht von ihrem Geburtstrauma erholt hat – vom Trauma des Übergangs aus der Stammes- oder ‘geschlossenen’ Gesellschaft, die magischen Kräften unterworfen ist, zur ‘offenen’ Gesellschaftsordnung, die die kritischen Fähigkeiten des Menschen in Freiheit setzt. Es versucht zu zeigen, dass der Schock dieses Übergangs einer der Faktoren ist, die den Aufstieg jener reaktionären Bewegungen ermöglichten, die auf den Sturz der Zivilisation und auf die Rückkehr zur Stammengebundenheit hingearbeitet haben und noch hinarbeiten. Und es deutet an, dass die Ideen, die wir heute totalitär nennen, einer Tradition angehören, die ebenso alt oder ebenso jung ist wie unsere Zivilisation selbst.
[…]
Es versucht weiterhin die Anwendung der kritischen und rationalen Methoden der Wissenschaft auf die Probleme der offenen Gesellschaft zu analysieren. Es analysiert die Prinzipien des demokratischen sozialen Wiederaufbaus, die Prinzipien dessen, was ich als Sozialtechnik der kleinen Schritte bezeichne, im Gegensatz zur ‘utopischen Sozialtechnik’
[…]
Warum unterstützen alle diese sozialphilosophischen Richtungen [Platon, Hegel, Marx] den Aufstand gegen die Zivilisation? Und worin liegt das Geheimnis ihrer Popularität? Warum ziehen sie so viele Intellektuelle an und verführen sie? Ich neige zur Annahme, dass sie eine tiefgreifende Unzufriedenheit mit einer Welt ausdrücken, die unseren moralischen Idealen und unseren Vollkommenheitsträumen nicht entspricht und nicht entsprechen kann.”(3-8)
Obwohl in den Stellen, die wir aus Poppers Offener Gesellschaft zitiert haben, ähnliche Begriffe – Stammesgesellschaft – offene Gesellschaftsordnung – vorkommen, wie sie Blume benutzt, hat man dennoch den heftigen Eindruck, dass Blume nicht von Popper spricht, schon deshalb nicht, weil es Popper nie in den Sinn gekommen wäre, über Normalbürger und ihre Verführbarkeit durch Zauberer zu sinnieren. Poppers Ansinnen richtet sich auf die Ideengeschichte, die diejenigen, die er “Intellektuelle” nennt, in ihren Bann geschlagen hat, so wie dies heute mit den kommunistischen Ideen, die die Basis von Feminsimus, Black Lives Matter oder Anti-Rassismus bilden, der Fall ist. Popper interessiert sich gerade nicht dafür, wie man Kritik diskreditieren kann, sie zu Zauber, mythischem Denken machen und die Träger zu Feinden der offenen Gesellschaft erklären kann. Sein Gegenstand ist der Verrat der Intellektuellen, also derjenigen, die von sich denken, sie könnten anderen Zusammenhänge erläutern und daraus Verhaltensvorschriften für diese anderen ableiten, ähnlich wie Blume das wohl vom “Staat” denkt, der sich netterweise mit seinen Eingriffen zurückhält.
In der Offenen Gesellschaft geht es um all die totalitären Ideologien, den Marxismus, den Platonismus, den Hegelianismus, die politische Ideologien wie Kommunismus und sein Pendant den Nationalsozialismus ermöglich haben, die Intellektuellen oder denen, die sich dafür gehalten haben, etwas an die Hand gegeben haben, das ihnen “Überlegenheit” signalisiert, ob moralische oder intellektuelle Überlegenheit, das ist egal. Popper beschreibt explizit Formen der Schließung, die eine “offene Gesellschaftsordnung zu einer “geschlossenen”, einer totalitären Gesellschaftsform machen und dabei spielt die Überzeugung der Auguren geschlossener Gesellschaften, man sei im Besitz der Wahrheit, der unumstößlichen Wahrheit und nichts als der Wahrheit die herausragende Rolle. Diese Art des Sendungsbewusstseins durchzieht die Philosophien von Platon, Hegel und Marx und sie mündet direkt in den Totalitarismus, als Stalinismus oder Nationalsozialismus.
Die Offene Gesellschaft ist ein Buch über die Gefahr, die von bestimmten politischen Ideologien ausgeht, die Menschen aktuell FREIHEIT stehlen und sie auf eine bessere Zukunft vertrösten oder die Freiheit rauben, weil sie Menschen für unfähig im Umgang mit Freiheit halten, sie statt dessen dem Urteil von Philosophen oder anderen Experten unterstellen wollen, Experten, die z.B. proklamieren, dass 50 Infizierte auf 100.000 Bevölkerung die magische Zahl darstellen, Experten, die bestimmte Verhaltensweisen, von denen niemand weiß, ob sie am Ende einen größeren Nutzen oder einen größeren Schaden erbracht haben werden, als unumstößliche Verhaltensnorm etablieren wollen. Kurz: Popper schreibt über politische Philosophien, die staatlichen Akteuren die Legitimation liefern, um ihre Aussagen zur Wahrheit zu verklären und jede Kritik daran als entweder Mystik oder Äußerung eines Klassenfeinds, eines Coronaleugners oder eines verderbten Elements, das aus der Gesellschaft entfernt werden muss, zu diskreditieren.
Erst zum Ende der Erörterung (und nach dem famosen Kapitel 10 von Band 1 “Die offene Gesellschaft und ihre Feinde”) geht es zur Erkenntnistheorie, einer liberalen Erkenntnistheorie, die den freien Wettbewerb von Ideen, absurden, abweichenden Ideen propagiert, so lange diese Ideen “prüfbar, nachvollziehbar und falsifizierbar” sind. Das genau ist der Unterschied zwischen Wissenschaft und Ideologie, letztere propagiert Wahrheit, erstere Theorien, die sich an der Realität bewähren müssen. Und deshalb geht alles, was Blume schreibt, nicht nur an der Sache vorbei, es ist darüber hinaus eine Verkehrung dessen, was kritischer Rationalismus ist.
Wenn Hildmann und Wegner mythische Ansichten verbreiten, dann ist das für eine offene Gesellschaft kein Problem, denn in einer offenen Gesellschaft kann Mythologie mit den Mitteln der Vernunft und anhand der genannten drei Kriterien leicht offengelegt werden. Wenn eine solche Offenlegung bestätigt, dass Mythologie verbreitet wird, dann ist das abermals kein Problem, denn die Freiheit sich für oder gegen Mythologie zu entscheiden, ist Bestandteil des Fundaments, auf dem die offene Gesellschaft ruht. Es gibt nur eine Art von Akteuren und Aussagen, die in der offenen Gesellschaft nicht zugelassen sind: Akteure, die ihre Aussagen zur Wahrheit erklären und zur Grundlage nehmen, um anderen das Recht zu bestreiten, ihrerseits Aussagen zum Wettstreit der Ideen beizutragen. Nur diejenigen sind Feinde der Offenen Gesellschaft, die mit dem Anspruch der Wahrheit auftreten und alle, die sich der verkündeten Wahrheit widersetzen, zu Feinden erklären, z.B. diejenigen, die Gesichtsmasken zum Fetisch aufblasen, der in einem Wettbewerb der System den Ausschlag gibt.
Wir tragen übrigens Masken, haben schon Masken getragen, als es noch nicht zur Pflicht erklärt wurde. Wir haben das Für und das Wider abgewogen und sind zum Schluss gekommen, dass es nichts schaden kann, Masken zu tragen und möglicherweise nutzt es, Masken zu tragen – so wie viele andere. Eine offene Gesellschaft wird von Bürgern konstituiert, die ihr Recht auf freie Entscheidung auf vernünftige Abwägung der Für und Wider basieren. Popper hat die erste deutsche Auflage der Offenen Gesellschaft, die 1957 erschienen ist, Immanuel Kant gewidmet. Das ist kein Zufall, denn der kategorische Imperativ (Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde) rundet die Liste der notwendigen Zutaten zur offenen Gesellschaft ab. Jede Verhaltensvorschrift, die darauf beruht, eine Verhaltensweise zur allein selig-machenden Handlung zu erklären, während jede abweichende Handlung verteufelt wird, ist mit den Grundsätzen einer offenen Gesellschaft nicht vereinbar.
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Blume ist halt ein c-Intellektueller für Arme.
Da kann und darf man nicht mehr als Geschwurbel mit faulen Kombinationen eines minder gut funktionierenden Hirns erwarten.
Zusätzlich mit religiös verkleisterten Synapsen geschlagen der Burschi.
Möge er ruhen in Frieden. Nachdem er die Welt von sich erlöst hat.
Mit einem der Füsikerin ähnlichen Intellekt ist halt kein Staat zu machen.
Lieber Herr Blume, es ist grundfalsch und blamabel, sich an bayerischen Geistesgrößen niederster Provenienz messen zu wollen.
Geht garantiert in die Hose. w.z.b.w.
“Eine exponentielle Entwicklung zeichnet sich dadurch aus, dass die Zeitspanne zwischen einer Fallverdopplung immer kürzer wird.”
Diese Aussage stimmt so nicht. Sie stimmt für Exponentialfunktionen mit einem Exponent > 2. Bei einem Exponent = 2 bleibt die Zeitspanne für eine Verdopplung immer gleich lang und bei einem Exponent < 2 wird sie sogar immer länger.
Diskutieren Sie das bitte mit Herrn Knilböt (siehe unten). Im Text steht nicht umsonst “ENTWICKLUNG” und nicht etwa “Funktion”.
“Eine exponentielle Entwicklung zeichnet sich dadurch aus, dass die Zeitspanne zwischen einer Fallverdopplung immer kürzer wird.”
Hier irrt der Verfasser. Bei einer exponentiellen Entwicklung ist die Zeitspanne für eine Verdopplung konstant.l
Diskutieren Sie das bitte mit Herrn Lutz (siehe oben). Im Text steht nicht umsonst “ENTWICKLUNG” und nicht etwa “Funktion”.
Es gibt in der BRD einen großen Konzern mit sehr vielen Mitarbeitern, welcher bundesweit Stützpunkte hat. Diese Standorte sind durch ein großes Netzwerk aus Fahrzeugen verbunden. In diesem Konzern gibt es nur die Empfehlung Masken zu tragen, aber keine Pflicht. Abstandsregeln sollen eingehalten werden. Schätzungsweise trägt nur die Hälfte der Mitarbeiter Masken und der Abstand kann während der Arbeit nicht immer eingehalten werden.
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Würde es sich bei dem Corona-Virus tatsächlich um eine tödliche, hochansteckende Seuche handeln, dann wäre dieser Konzern nicht nur ein Super- sondern ein Megaspreader gewesen. Passiert ist aber in den letzten Monaten rein gar nichts. Es läuft (fast)alles wie immer.
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Es gibt keine überfüllten Krankenhäuser, keine vollen Leichenhallen und keine Krematorien im Dauereinsatz. Es müssen keine Toten aus den Wohnungen geholt werden und es liegen keine Leichen auf den Straßen.
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Worauf ich hinaus will ist, dass ein tödlicher, hochansteckender Virus nicht von den bisherigen Maßnahmen zu stoppen gewesen wäre. Es hätte ein noch härteres Vorgehen, als in China geben müssen. Vollständige Abriegelung von Quarantänezonen. Wer versucht zu entkommen, wird erschossen. Sollte das auch nicht helfen, muss man zu noch extremeren Maßnahmen greifen.
Offensichtlich sind solche Extreme gegen das Corona-Virus nicht nötig.
Vielleicht sollte man nicht immer durch die Blume sprechen.
Die Maßnahmen helfen eher nicht gegen die Existenz des Virus, sondern dessen Existenz unterstützt die Maßnahmen und deren Ziele.
Deshalb muß das Virus – das unsichtbare und auch Nichtisolierte – gehegt, gepflegt und sorgsam “am Leben erhalten” werden.
Mit einem PCR-Test, der für Diagnose weder validiert noch zugelassen ist, mit der Tatsache (Bestätigung neulich in einer RKI-Pressekonferenz), daß jeder Tote – auch klare Unfallopfer – die einen positiven Covid19-Test noch “erleben” durften, als Covid19-Tote in die BRD-Statistik (und auch anderswo !!) eingehen.
Wer dann immer noch glaubt, daß es um Gesundheit und Seuchenvorsorge geht, der hat auch noch andere kognitive Probleme. Der/die merkt wirklich gar nicht was gut organisiert abgeht.
Und damit das große Sterben bei (hierzulande) ziemlich leeren Krankenhäusern und Kurzarbeit beim Personal und bei den Bestattern nicht übersehen und vergessen wird, gibt´s das waschbare Zeichen der Unterwerfung, die Maske, auf den Rüssel, sodann Reiseverbote, Hochzeitsfeierverbote, Familienfeiern, lockdowns u.v.a.m, (sofern es kein mk-Rüssel ist).
Also alles so wie bisher bei jeder auch noch viel schlimmeren Grippewelle.
Die Sciencfiles haben durch vorliegendem Aufsatz mehrere Fliegen gekonnt mit einer Klappe geschlagen und sind dabei ihrem brillianten Stil in bestechender Weise treu geblieben.
Hier wird mehr als nur ein Zeitungsschreiberling zerlegt.
Er ist zugleich eine wichtige Handreichung im Umgang mit den unzähligen Demagogen, Propagandisten, Missionaren, Politdarstellern und Gutmenschen unserer Zeit.
Und er ist eine Aufforderung zur Bereitschaft, seine eigenen Methoden und Ansichten stets an neuen Erkenntnissen zu prüfen.
Die perfekten Seitenhiebe auf die großen Menschheitsverführer sind dann das Sahnehäubchen.
Dafür gebührt Ihnen Herr Klein und Redaktion unser besonderer Dank!
Also Popper war die entscheidendste Figur in meinen Leben, denn er hat mich auch theoretisch vom Marxismus abgebracht. Er hat in unglaublich klarer, einfacher Sprache die Sachverhalte dargestellt. Ich könnte ein ganzes Buch darüber schreiben wie das 1977 war. Praktisch hatte ich dem Marxismus längst verlassen. aber da war ja noch die fundmentale Kritik am Kapitalismus.
“Logik der Forschung” und die “Offene Gesellschaft und ihre Feinde haben nichts mehr offen gelassen (höchstens theoretische Details). Interessant war, dass mich schon 1972 während der Zivildienstes ein Mit-Zivi auf Popper hinwies, als ich noch den Marxismus predigte. Hab ich akzeptiert, aber ich kannte Popper nicht.
Aber warum sage ich das. Nun Popper wird momentan ja durch Soros völlig diskreditiert (mißbraucht), so dass ich nicht mehr umhin kann zu fragen. War Popper nicht schon wieder Ideologie, Indem er die Gesellschaft als frei beschrieb. War das Sand in die Augen streuen? Ich weiß damals hat Helmut Schmidt meine ich das Vorwort zu Brian Magees Buch über kritischen Rationalismus geschrieben. Wurde Popper da schon mißbraucht? Oder war Helmut Schmidt noch was Echtes. Ich stand ja damals in Total-Opposition zum System, wenn ich auch aus für SPD meine Hoffnung setzte. Ich konnte ja nicht ahnen was einmal kommen würde.
Andererseits es gibt für mich bis heute an Poppers Ansichten nicht auszusetzen. Seine Stückwerkstechnologie fand ich unnötiges theoretisieren. Ist nicht falsch, aber nicht formalisierbar und bringt über praktische Politik hinaus nichts. Und über seine Haltung, dass man gegen die Intoleranz nicht tolerant sein darf hat er sich leider nicht präzise ausgelassen. Er hätte sagen können wie man gegen Intolerante vorgeht und die Demokratie sich schützt.
Ich kann in den von Ihnen zitierten Arbeiten nichts finden, was den Schluß zuläßt, SARS-2 könne sich nicht exponentiell ausbreiten. Sobald der R-Faktor über 1 steigt, steckt durchschnittlich jeder Infizierte mehr als einen Gesunden an: exponentielle Vermehrung. Laut RKI haben wir dzt.
R größer 1, möglicherweise größer als 1,5. RKI und Regierung bemessen die Notwendigkeit von Einschränkungsmaßnahmen am R-Faktor.
Die zitierten Arbeiten zeigen, daß infolge der weiten Verbreitung der saisonalen Erkältungsviren (darunter die 4 “konventionellen” Corona’s) eine zelluläre Kreuzimmunität gegen viele Peptide besteht, die auch SARS-2 enthält. Es wird dikutiert, ob diese zelluläre Kreuzimmunität nützlich, irrelevant oder schädlich für den Krankheitsverlauf ist, und ob die Altersabhängkeit der Schwere damit zusammenhängen könnte.
Also ich habe mir den R-Wert schon lange nicht mehr angesehen. Der war aus heutiger Sicht für mich niemals gültig. Er wurde dich aus den absoluten Fallzahlen berechnet. Er hätte doch aber aus den relativen Fallzahlen pro Test errechnet werden müssen. Wenn 100 200 nach sich ziehen ist das RKI-R = 2. Wenn sich aber gleichzeitig die Tests sich verdoppelt haben ist der tatsächliche (meßbare) R-Wert 1. Da die Tests immer mehr ausgebaut wurden und der prozentuale Anteil der Positiven zurückging. was es also fast immer falsch (und manipulativ) von R >1 zu reden.
Das R war bis zu Tönnies immer unter 1. Jedenfalls immer dann, wenn die Tests/Woche stärker gestiegen waren als die Fallzahlen. Man könnte es ja nachrechnen. Es wurde ja festgestellt, dass die Fallzahlen sich vir allem durch die größere Anzahl von Test erhöht haben.
Das Putzige natürlich sein, dass man derzeit , wenn man das R noch nach demselben Prinzip berechnet aktuell ein zu niedriges R angibt. Dann, wenn die Tests zurückgehen und die Fallzahlen steigen. Dann könnte man ein größeres R angeben. Aber das spielt momentan keine so große Rolle wie die Verfälschung bis zu Tönnies, da die Anzahl der Tests ziemlich gleich bleibt. Also momentan ist das R zumindest formal wohl gültig. Wenn mich das auch nicht interessiert.
Also die Sache ist ganz simpel. Man muß ja überhaupt nicht rechnen. Die Positivenquote, also der prozentuale Anteil der Positiven an der Gesamtzahl der Getesteten) ist ja vom RKI bereits errechnet.
Daraus kann man also den echten (meßbaren) R-Wert durch Division der Werte von zwei aufeinanderfolgenden KW’en berechnen. Daraus ergibt sich, dass der echte R-Wert (den man hätte melden müssen) bisher 15-mal > 1 war und 18-Mal 1 zu berichten gewesen.
Danach schwankte es und erst seit KW 35 ist permanent ein R > 1 zu verzeichnen.
Wichtiges Ergebnis: Von KW14-KW28 wurde die Öffentlichkeit rein manipulativ hinters Licht geführt. Und auch heute ist der Öffentlichkeit ja nicht bekannt, dass die Poitivenquote mal bei 9,03 lag und selbst jetzt bei den Rekord-Fallzahlen lediglich bei 3,62.
Quellen: (z.B.) https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Sept_2020/2020-09-09-de.pdf?__blob=publicationFile (S.11)
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Okt_2020/2020-10-21-de.pdf?__blob=publicationFile (S.9)
Sinnigerweise ist die neue Tabelle (die sich immer Mittwochs findet) seit einiger Zeit um die KW10-KW32 gekappt. Ab KW33 macht es sich besser. Ich weiß nicht warum die gekappt haben. Vielleicht weil es nicht mehr auf eine Seite paßt oder weil der Server voll ist?
Da ist irgendwas schief gegangen: So ist das vollständig.
Also die Sache ist ganz simpel. Man muß ja überhaupt nicht rechnen. Die Positivenquote, also der prozentuale Anteil der Positiven an der Gesamtzahl der Getesteten) ist ja vom RKI bereits errechnet.
Daraus kann man also den echten (meßbaren) R-Wert durch Division der Werte von zwei aufeinanderfolgenden KW’en berechnen. Daraus ergibt sich, dass der echte R-Wert (den man hätte melden müssen) bisher 15-mal > 1 war und 18-Mal 1 zu berichten gewesen.
Danach schwankte es und erst seit KW 35 ist permanent ein R > 1 zu verzeichnen.
Wichtiges Ergebnis: Von KW14-KW28 wurde die Öffentlichkeit rein manipulativ hinters Licht geführt. Und auch heute ist der Öffentlichkeit ja nicht bekannt, dass die Poitivenquote mal bei 9,03 lag und selbst jetzt bei den Rekord-Fallzahlen lediglich bei 3,62.
Quellen: (z.B.) https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Sept_2020/2020-09-09-de.pdf?__blob=publicationFile (S.11)
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Okt_2020/2020-10-21-de.pdf?__blob=publicationFile (S.9)
Sinnigerweise ist die neue Tabelle (die sich immer Mittwochs findet) seit einiger Zeit um die KW10-KW32 gekappt. Ab KW33 macht es sich besser. Ich weiß nicht warum die gekappt haben. Vielleicht weil es nicht mehr auf eine Seite paßt oder weil der Server voll ist?
Die Fehlrezeptionen, denen Popper während der letzten Jahre von Leuten, die alles andere als kritische Rationalisten und Falsifikationisten sind, unterzogen wurde, sind einigermaßen ärgerlich, nicht nur, weil sie Popper Gewalt antun, sondern vor allem, weil durch die Übertragung des Stichwortes “kritischer Rationalismus” aus der Sphäre der Epistemologie in die Sphäre der Sozialklempnerei gerade das befördert wird, wogegen sich Popper so vehement ausgesprochen hat:
eine totalitäre Gesellschaft, in der irgendwelche Hanseln sich darauf einigen, was sie “rational” finden, und meinen, das müsse es dann auch sein – auch für andere Menschen, die halt nur nicht wissen, was gut für sie ist. (Mao hat dem Daiai Lama just auf diese Weise schmackhaft zu machen versucht, sich doch bitte widerstandslos ins “moderne”, “rationale” “Mutterland” einzufügen!)
Die Suche nach Wahrheit ist und bleibt eben das: eine Suche. Es ist vernünftig, den jeweiligen Stand des Wissens zur Kenntnis zu nehmen, aber gleichzeitig ist es vernünftig, seine Voraussetzungen und Beschränkungen zu sehen und es nicht zu verabsolutieren. Und (nicht nur) deshalb kann und soll man eine Gesellschaft nicht auf das gründen, was Leute (oft ohnehin fälschlich) für den Stand des Wissens halten.
Having said that –
was mich noch mehr irritiert hat als dieser neuerliche Missbrauch von Popper ist die Idee, Deutschland müsse oder auch nur: könne, sozusagen aus alter Gewohnheit, dem “freien Westen” zugerechnet werden.
Soll das ein Scherz sein?!?
Spätestens seit der gesetzlichen Verpflichtung zu Quotenbesetzungen, der Aufforderung zur Denunziation Andersdenkender durch staatlich geförderte “Stiftungen”, die als Ersatz für ein Propaganda-Ministerium dienen, der Androhung von Sanktionen z.B. an Arbeitgeber, wenn sie nicht irgendwelchen Blödsinn umsetzen, den die ideologische Welle angetrieben hat, seit dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz, seit der systematischen Ersetzung von Individual- durch Gruppenrechte ist doch nun wirklich mehr nicht erkennbar, wie und warum Deutschland dem “freien Westen” angehören sollte!
Ich wäre sehr gespannt darauf, zu hören, wie Herr Blume – oder sonst jemand – versucht, das zu argumentieren!
Nun, das wollte ich schon sagen. Zwar besteht kein direkter Zusammenhang zwischen Poppers Epistemologie und seiner Theorie einer freien Gesellschaft . Aber er hat durchaus darauf hingewiesen, dass der freie Wettbewerb der Ideen (also das Prinzip zu Erkenntnissen zu kommen) sich äquivalent in en Grundlagen der offenen, freien Gesellschaft wiederspiegelt, insbesondere wenn diese Problem lösen wollte.
Ich meine er ging letztlich soweit (und mich faszinierte das hinsichtlich der Einheitlichkeit der Welt” bezüglich erfolgreicher Prinzipien, diesen freien Austausch den Prinzip der Evolution gleich zu setzen (Trial and Error). Aber ich weiß nicht, ob ich da was hinein interpretiert habe. Das ist ja nun schon lange her.
Ja 1977 dachte ich, damit ist der Marxismus erledigt. Sicher die “Grüngbalte” Liste bildete sich nachdem die Spartakisten erledigt waren. Aber ich dachte nicht daran, dass die die Welt endgültig zerstören würden.
Wie so oft gehen die Meinungen zwischen kritischen, nicht manipulierten Bürgern und den Politikern des kollektiven Merkel-Sozialismus weit auseinander.
Das einzige und größte Unheil unseres Landes ist die unsäglich deutschlandfeindliche Linksrotgrüne Merkel & Co Politik.
“Nur diejenigen sind Feinde der Offenen Gesellschaft, die mit dem Anspruch der Wahrheit auftreten und alle, die sich der verkündeten Wahrheit widersetzen, zu Feinden erklären…”
Da sprechen Sie mir aus dem Herzen; ich bin in einem Land aufgewachsen, in dem die “Führer” diese allwissende Wahrheit 100%ig durchgesetzt haben (“Die Partei, die Partei hat immer Recht” – wobei nicht mal die ganze Partei gemeint war, sondern nur die paar Hanseln des Politbüros). Ich weiß also sehr gut, wovon Sie schreiben.
… zum besten Deutschland aller Zeiten:
“Wenn es Dir schlecht geht, dann geht es Dir hier gut”
“Wenn es Dir gut geht, ergeht es Dir hier schlecht”
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Wie krank ist das denn…
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…ihr seid wirklich angepisst(!)…
Ich möchte nochmal begründen, warum mich der Begriff der “Stückwerkstechnologie” (als einziger Aspekt) bei Popper befremdet hat.
Das paßte für mich nicht zum großartigen einfachen Entwurf der Freiheit dazu. Das war Technokratie, die die Freiheit abwürgt.
Ich habe es instinktiv abgelehnt zu meinen, man könne gesellschaftlich überhaupt etwas planen. Natürlich plant man in der politischen Praxis. Aber es ist etwas anderes, wenn man das per Stückwerkstechnologie institutionalisieren oder legitimieren will. Das ist letztlich heute die “Reform”. Und wo die institutionalisierte Reform hinführt sehen wir ja. In den Totalitarismus.
Popper hätte das offen lassen sollen. Ich meine der Begriff Stückwerkstechnologie war ein Zugeständnis an die “Unzufriedenen mit der Welt”. Popper wollte den Ersatz für den Marxismus liefern. Sein aus meiner Sicht einziger Fehler. Der Marxismus kann nur ersatzlos gestrichen werden. Man mu der Politik keine technokratische Grundlage geben. Die soll sich dahingehend anarchisch entfalten, so wie die Ideologie und die Mehrheiten halt sind.
Nicht das Popper etwa für den heutigen Zustand mit verantwortlich wäre. Aber er hat das philosophisch meine ich, an der Stelle in den Sand gesetzt. Und ursächlich war, dass auch er eine Alternative für die Verbesserung der Welt anbieten wollte. Aber das gibt es nicht. Das ist allenfalls täglicher Kampf.