ARD verbreitet FAKE NEWS: Deutsche zufrieden “mit Umgang mit Umwelt” nicht unzufrieden:

Wir sind 100% unzufrieden mit dem, was die ARD Tagesschau heute ihren Konsumenten zumutet.
Der Junk, den die ARDler verbreiten, zeigt deutlich: Journalisten sind keine Sozialforscher, und der deutschen Sprache sind sie bei der ARD auch nicht mächtig,

Der von uns beanstandete Versuch, Journalismus zu betreiben, liest sich wie folgt:

“Eine Umfrage im Rahmen der ARD-Themenwoche “Wie leben” zeigt: Drei Viertel der Deutschen sind unzufrieden mit dem Umgang mit der Umwelt. […]

Von Anneliese Bergemann und Catharina Hopp, rbb

Wie leben wir in Deutschland? Womit sind die Menschen zufrieden, wo überwiegt Kritik? Diesen Fragen widmet sich die ARD-Themenwoche unter dem Motto “Wie leben”. Antworten darauf liefert auch eine aus diesem Anlass in Auftrag gegebene Infratest dimap-Umfrage. Menschen in ganz Deutschland wurden Anfang November befragt, wie zufrieden sie mit den aktuellen Entwicklungen hierzulande sind – und zwar in zehn Bereichen.

Große Unzufriedenheit herrscht demnach im Bereich Umwelt. Drei Viertel der Menschen bewerteten den Umgang mit der Umwelt kritisch, nur ein Viertel ist damit zufrieden.”

Vergessen Sie, was Sie gerade gelesen haben, denn nicht, was Anneliese Bergemann und Catharina Hopp vom rbb aus den Daten herauslesen wollen, ist das Ergebnis der von Infratest-dimap durchgeführten Befragung, an der 1009 Personen teilgenommen haben, sondern das Gegenteil: Nicht ein Viertel, sondern drei Viertel sagen, dass sie mit dem Umgang mit der Umwelt zufrieden sind, ein Viertel ist unzufrieden. 



Die Frage an sich ist schon eine Peinlichkeit, aber gut. 
Beginnen wir mit den Daten:

Die Frage, die hier gestellt wurde, enthält wohl tatsächlich das Item: “Wie wir mit der Umwelt umgehen”. Der Vortext dazu dürfte lauten: Ich nenne ihnen nun eine Reihe von Aussagen, die sich auf unseren Umgang mit Dingen beziehen: Sagen Sie mir bitte für jedes davon, ob sie mit dem jeweiligen Umgang, sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden sind.

Was misst man mit einer solchen Frage?
Woran denken Sie, wenn Sie danach gefragt werden, “wie wir mit der Umwelt umgehen”? (Bitte in den Kommentaren). 

Was auch immer die Antworten sein werden, sie werden zeigen, dass es keine Einigkeit darüber gibt, was “die Umwelt” ist und was “der Umgang” umfasst und wer “wir” sind. Derart allgemeine und damit leere Fragen werden nur aus einem Grund gestellt, um ideologische Unterstützung zu generieren. Aber genau das ist im vorliegenden Fall in die Hose gegangen, und zwar unter Verstoß auf eine der Grundregeln der empirischen Sozialforschung: Symmetrie der Antwortkategorien. Eine symmetrische Verteilung der Antwortkategorien für die Unsinnsfrage von oben, lautet:

  • sehr zufrieden;
  • eher zufrieden;
  • eher unzufrieden;
  • sehr unzufrieden;

2 Antwortalternativen sind positiv, zwei negativ. Normalerweise würde man noch eine Mittelkategorie einfügen, um denen, für die der Umgang mit der Umwelt keine Priorität ist, die Möglichkeit zu geben, das durch ein “weder zufrieden noch unzufrieden” zum Ausdruck zu bringen. Wer indes ideologische Unterstützung herbeimanipulieren will, der lässt diese Möglichkeit aus und suggeriert damit, dass natürlich jeder Mensch in Deutschland eine dezidierte Einstellung und Meinung zu “wie wir mit der Umwelt umgehen” haben muss. Die halbe Miete auf dem Weg zur Fabrikation von Zustimmung.

Die Helden, die hier gefragt haben, nutzen indes die folgenden Antwortkategorien:

  • sehr zufrieden;
  • zufrieden;
  • weniger zufriefen;
  • gar nicht zufrieden;

Die ersten drei Alternativen drücken ALLE Zufriedenheit in unterschiedlichem Ausmaß aus, denn auch wer “weniger zufrieden” ist zufrieden, er ist zwar weniger zufrieden, aber nicht unzufrieden. Nur die letzte, “gar nicht zufrieden” lässt sich als Unzufriedenheit interpretieren. Ergo geben 76% der Befragten an, dass Sie damit zufrieden sind, wie wir mit der Umwelt umgehen, 23% sind gar nicht zufrieden und somit unzufrieden.

Was hier gemessen wurde, ist das Gegenteil dessen, was die ARD behauptet. Die Befragten sind zufrieden damit, wie wir mit der Umwelt umgehen, nicht unzufrieden. Sozialforschung ist eben doch nichts, das jeder Hempel einmal machen kann. Man benötigt eine Ausbildung und Erfahrung und deutsche Sprachkenntnisse sind auch hilfreich.



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