Wirtschaftlicher Niedergang: Wie die Regierung den Wirtschaftsstandort Deutschland peu-a-peu zerstört

Familienunternehmen sind für die deutsche Wirtschaft von großer Bedeutung.
Beleg gefällig?

Stiftung Familienunternehmen

Die Frage, welche Randbedingungen eine Regierung für Familienunternehmen bereitstellt, ist somit von immenser Bedeutung nicht nur für den Wohlstand der jeweiligen Bevölkerung, sondern auch für die Frage, ob ein Land für Investoren attraktiv ist und somit auch in Zukunft auf Wohlstand vertrauen kann.

Die Stiftung “Familienunternehmen” führt seit 2006 ein Länderanking durch, das unter der Bezeichnung “Länderindex Familienunternehmen” veröffentlicht wird. Die wissenschaftliche Seite des Index wird in Mannheim, beim dortigen Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) durchgeführt. 


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Der Länderindex “Familienunternehmen” besteht aus 6 Indikatoren, die sich wiederum aus Sub-Indikatoren zusammensetzen. Hier ein Auszug:

  • Steuern
    • Steuerbelastung bei nationaler Geschäftstätigkeit
    • Steuerliche Regulierung im Erbfall
    • Steuerliche Belastung bei grenzüberschreitender Geschäftstätigkeit
    • Komplexität des Steuersystems
  • Arbeitskosten, Produktivität, Humankapital
    • Arbeitskosten
    • Produktivität
    • Bildungsausgaben
    • PISA-Ergebnisse
    • Bildungsniveau der erwerbsfähigen Bevölkerung
  • Regulierung
  • Finanzierung
  • Infrastruktur und Investitionen
    • Transportinfrastruktur
    • Informations- und Kommunikationsinfrastruktur
    • Rechtssicherheit
    • Korruptionskontrolle
    • Kriminalität und politische Stabilität
  • Energie
    • Strompreise
    • Gas- und Kraftstoffpreise
    • Stromversorgungssicherheit
    • Importrisiko
    • Klimaziele

Wir man sieht, sind die Indikatoren, die genutzt werden, um das Ranking zu erstellen, eine Mischung aus mehrheitlich harten Indikatoren: Steuerbelastung, Strompreise, Gas- und Kraftstoffpreise, ergänzt um eher semi-harte Indikatoren: Korruptionskontrolle, politische Stabilität, Rechtssicherheit und einige ideologische Zugeständnissen: Klimaziele.



Dessen ungeachtet vermittelt der Index ein gutes Gesamtbild über die Situation, vor der Familienunternehmen in Deutschland stehen, wenn z.B. wichtige Entscheidungen anstehen wie:

  • Die Unternehmensübernahme und Fortführung in Erbfolge;
  • Der Verkauf des Unternehmens;
  • Die Erweiterung des Unternehmens;
  • Die Aufgabe des Unternehmens;

Ein rationaler Akteur, der sich z.B. die Frage der Fortführung des Unternehmens stellt, wird seine Entscheidung auf Basis der meisten der oben genannten Indikatoren treffen. Insofern ist der Länderindex “Familienunternehmen” ein guter Indikator für die aktuelle Situation und ein guter Ausgangspunkt, um sich zu fragen, was in den nächsten Jahren wohl kommen wird.

Beide Fragen kann man auf Basis der neuen Ergebnisse mit schlecht bzw. schlechte Aussichten beantworten.
Die Hauptergebnisse:

  • “Deutschland fällt im internationalen Standortwettbewerb immer weiter zurück”. Seit 2006 hat Deutschland 5 Plätze verloren, findet sich nun auf Platz 17 von 21 im Gesamtranking. Im Gegensatz dazu, haben die USA unter Donald Trump Deutschland weit hinter sich gelassen und stehen nun an der Spitze des Rankings, gefolgt vom Vereinigten Königreich:
Quelle

Das schlechte deutsche Abschneiden ist nicht nur den sehr hohen Arbeitskosten und den viel zu geringen Bildungsausgaben in Deutschland geschuldet, es ist auch ein Ergebnis des schlechten Abschneidens in den Bereichen Regulierung, Energie und Infrastruktur. Der Bereich “Energie” wird natürlich von den hohen Energiepreisen domminiert, wobei sich in diesem Bereich auch einige Merkwürdigkeiten der Analyse finden, denn einerseits wird die Sicherheit der Stromversorgung in Deutschland als “hoch” bewertet, andererseits wird das Risiko, das mit der steigenden Abhängigkeit von Strompimporten einhergeht, als “hoch” ausgewiesen. Sicherlich wirkt sich das Risiko, das mit der Abhängigkeit von Stromimporten verbunden ist, negativ auf die Stromversorgungssicherheit aus. Indes findet sich im Länderindex Familienunternehmen kein entsprechender Niederschlag. Hinzu kommt, dass in der ideologischen Kategorie “Klimaziele” bemängelt wird, dass Deutschland hinter seinen Klimazielen (die Datenerhebung war vor Corona) zurückgeblieben sei. Da die Energiewende notwendig eine erhöhte Unsicherheit der Stromversorgung nach sich zieht, führt eine Einhaltung der Klimaziele notwendig dazu, dass weniger Strom aus konventioneller Erzeugung stammen muss, was wiederum die Abhängigkeit von Stromimporten erhöht und die Versorgungssicherheit reduziert: Ein Nullsummenspiel aus sich gegensätzlich entwickelnden Indikatoren, etwas, das man bei Indexbildung eigentlich vermeiden soll. Aber, Ideologie dringt heute eben überall ein, der Kniefall von Wissenschaftlern vor den Begehrlichkeiten der Polit-Darsteller ist nunmehr in fast allen Bereichen zu finden.

Die Infrastruktur hat in Deutschland im Wesentlichen ein Manko: Die digitale Infrastruktur, in den Worten der Presseerklärung:

“In der Kategorie “Infrastruktur und Institutionen” schneidet Deutschland leicht überdurchschnittlich ab (Rang 8), muss aber den stärksten Punktverlust hinnehmen. Vor allem die digitale INfrastruktur gilt aus unzureichend”.

Die beiden folgenden Abbildungen zeigen die Hauptprobleme im Bereich “Regulierung”, man kann sie mit Gewerkschaften und Bürokratie umschreiben:

Bei der Interpretation beider Abbildungen muss man die Tatsache in Rechnung stellen, dass links das höchste Ausmaß an Regulierung oben zu finden ist, rechts aber unten. Warum das der Fall ist? Weil es dem Verantwortlichen so gefallen hat – vermutlich. Wie man deutlich sieht, sind Deutschland, Österreich und die Niederlande Spitze, wenn es darum geht, Familienunternehmen mit bürokratischen Mitteln die Bewegungsfreiheit einzuschränken (links), und sie sind bei dem, was euphemistisch “Mitbestimmung” genannt wird, ganz unten, in der Abbildung, also abermals mit dem größten Ausmaß an Behinderung unternehmerischer Entscheidungen belastet. Mit Mitbestimmung wird die Tatsache umschrieben, dass Gewerkschaftsfunktionären unter Vorgabe gemeinnütziger Zwecke ein Auskommen verschafft wird, das sie dazu nutzen, den Profit von Unternehmen nach Kräften zu minimieren.



Wenn man den Länderindex “Familienunternehmen” zur Grundlage einer Prognose über die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands macht, dann kann man für die Zukunft nur schwarz sehen. Und die Tatsache, dass ein sozialistischer Finanzminister der Ansicht ist, man könne noch monatelang Schulden machen und auf Pump leben, immense Schulden anhäufen, die keinerlei Auswirkung auf die oben genannten Bereiche hat, in denen ein erheblicher Investitionsmangel schon vor SARS-CoV-2 vorhanden war, macht diese Aussicht “tiefschwarz”, wenngleich natürlich tiefrot treffender wäre.



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