Kriminelle Energie, Wahnsinn, Affekt, Zufall? Auf welcher Basis trifft die Bundesregierung “mutige Entscheidungen”?

Lassen Sie sich die folgende Meldung von n.tv auf der Zunge zergehen:

“Die Zeit, wissenschaftliche Studien [zu Mutationen] abzuwarten, habe die Politik nicht. Auch bei unsicherer Datenlage müssten mutige Entscheidungen getroffen werden.”

Das sagt der deutsche Vize-Kanzler.
Das sagt Olaf Scholz.

Womit soll man anfangen?
Mit dem Fehlschluss?
Okay.


Wenn “mutige Entscheidungen” getroffen werden müssen, aber keine Zeit bleibt, wissenschaftliche Studien abzuwarten und wenn die Datenlage unsicher ist, auf welcher Grundlage werden dann Entscheidungen getroffen? Auf keiner Grundlage, auf Grundlagen “anderer wissenschaftlicher Studien”, auf Grundlage von Geschmack, Bösartigkeit, Narzissmus?

Auf irgend einer Basis muss eine Entscheidung aber gründen, wenn sie als rationale Basis gelten soll. Eine rationale Basis zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Realität so akkurat wie nur möglich beschreibt. Die akkurate Beschreibung der Wirklichkeit und deren Erklärung ist Gegenstand der Wissenschaft. Wenn “mutige Entscheidungen”, wie sie Scholz versteht, nicht auf Basis wissenschaftlicher Studien getroffen werden können, dann bleibt nur, Entscheidungen unter vollkommener Ignoranz wissenschaftlicher Studien zu treffen, geleitet von Irrationalismen, also:

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  • von Affekten (Vorlieben, Abneigungen);
  • von psychologischer Befindlichkeit (Bösartigkeit, Narzissmus, Gutmenschenanfälle);
  • von krimineller Energie;
  • von Wahnsinn;
  • vom Zufall;

Jemand, der im Affekt entscheidet, weil er nicht weiß, warum er entscheidet, wie er entscheidet, ist offenkundig eine Gefahr für die Gesellschaft, denn Affekte sind schnelllebig und mit Sicherheit sind Abneigungen oder Vorlieben keine Basis, um Entscheidungen zu treffen, die eine Gesellschaft als Ganzes betreffen. Denn Vorlieben oder Abneigungen beziehen sich zum einen grundsätzlich nur auf einen Teil der Bevölkerung und sind zum anderen in aller Regel suboptimale Lösungen. Affekte sind mit dem Bekleiden öffentlicher Ämter unvereinbar.

Psychologische Befindlichkeiten werden in der Regel von individuellen Bedürfnissen getrieben, die wiederum eine feste Basis im affektiven Fundus eines Akteurs haben. Psychologische Befindlichkeiten können aus, soweit wir sehen, drei Motiven in Entscheidungen umgesetzt werden, aus Bösartigkeit, weil man Menschen schaden will, die man hasst, sie zerstören will, aus Narzissmus, weil man sich selbst als Höhepunkt intellektueller Entwicklung ansieht und die eigene Befindlichkeit allen anderen vorschreiben will und aus Gutmenschentum, weil man Befriedigung daraus gewinnt, dass man anderen vorgaukelt, ihr Wohlergeben sei ein Grund, der bei Entscheidungen berücksichtigt würde. Psychologische Befindlichkeiten sind mit dem Bekleiden öffentlicher Ämter ebenso unvereinbar wie Entscheidungen, die auf Grundlage von Affekten getroffen werden.

Kriminelle Energie weist eine Schnittmenge mit Handlungen aus  psychologischer Befindlichkeit auf, nämlich dann, wenn Boshaftigkeit, die mutwillige Schädigung anderer, im Vordergrund steht. Kriminelle Energie richtet sich darauf, einen Vorteil durch die Schädigung Anderer zu erreichen, insofern kann kriminelle Energie da eine rationale Entscheidungsgrundlage sein, wo eine Agenda verfolgt wird, die vor denen, die den Entscheidungen unterworfen werden, verheimlicht werden soll.

Wahnsinn ist selbstredend und etwas, dessen Vorhandensein man gewöhnlich dann annimmt, wenn ein Akteur manisch oder lernunfähig oder beides ist. Der Begriff “manisch” bezeichnet Akteure, die von Reizen aus der Umwelt nicht oder nur selektiv erreichbar sind, die alle Informationen ignorieren, die dem Wahn, den sie manisch verfolgen, widersprechen. Lernunfähig ist der, der zum wiederholten Male gegen einen Baum gelaufen ist, in der Hoffnung, den Baum zu fällen oder derjenige, der zum wiederholten Male eine Maßnahme zur Bekämpfung dessen einsetzt, was er als Übel ansieht, eine Maßnahme, die schon zuvor in allen Fällen gescheitert ist.

Eine Entscheidung auf Basis von Zufall zu fällen, also z.B. eine Münze zu werfen, ist das Mittel, das überforderte Akteure oder solche, denen egal ist, welche Entscheidung am Ende steht, wählen.

Nun sind Sie an der Reihe. 

Nachdem Herr Scholz ausgeschlossen hat, dass die Bundesregierung “mutige Entscheidungen” auf der Grundlage wissenschaftlicher Ergebnisse trifft, also auf der Grundlage einer empirisch zutreffenden Beschreibung der Realität, stellt sich die Frage, auf welcher Grundlage die Bundesregierung wohl “mutige Entscheidungen” trifft?

Es gibt übrigens in der Zwischenzeit etliche Studien, die zeigen, dass b.1.1.7 (N501Y, N501Y.V2), die Mutation, von der hier in der Mehrzahl die Rede ist, NICHT transmissibler ist als die bisher vorherrschende Mutation D614G, der nachgesagt wurde, dass sie transmissibler sei als das ursprüngliche Wuhan-Virus. Aber das wissen Polit-Darsteller wie Scholz natürlich nicht, denn sie können nicht warten, bis wissenschaftliche Studien vorliegen (was sie seit Mitte März 2020 tun). Sie müssen “mutige Entscheidungen”, wie sie behaupten, treffen. Wenn diese “mutigen Entscheidungen” nicht auf Wissenschaft basieren, worauf dann?

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