UK: Gesetz gegen Cancel Culture ist auf dem Weg durch das Parlament

Der 19. Januar 2021 könnte von zukünftigen Generationen als Beginn des Endes der Cancel Culture im Vereinigten Königreich angesehen werden. Warum? Dazu kommen wir gleich.

Cancel Culture ist so etwas wie der intellektuelle Tiefpunkt einer Entwicklung, die wir schon seit 2011 beschreiben. Eine Reihe von ant-demokratischen und anti-wissenschaftlichen Bewegungen finden in der Cancel Culture ihr logisches Ende, denn jeder Kult, der eine Heilslehre verbreiten will, eckt über kurz oder lang an der Realität an, weil die Realität gemeinhin nicht dem folgt, was die Heilslehre behauptet. Die immer größer werdende Divergenz muss immer intensiver von den Kultisten bekämpft werden. Zunächst reichen Sprachregelungen, -ristriktionen und Säuberungen in den eigenen Reihen, um das Wissen darum, dass die Außenwelt sich nicht verhält, wie der Kult es gerne hätte, zu unterdrücken. Mit dem sich verbreiternden Graben zwischen dem, was die Heilslehre behauptet und dem, was ist, wird die Not, das, was ist, wegzureden, zu ignorieren immer größer und die Versuche, der Realität zu begegnen, erstrecken sich nun auf Externe, auf Personen, die sagen, was sie sehen, schreiben, was sie denken, testen, was sie vermuten, auf alle, die an dem festhalten, was die Realität ausmacht, daran, dass ein Mann ein Mann und keine Transfrau ist, daran, dass Rassismus nicht endemisch ist, daran, dass Gewalt mehrheitlich von Linksextremisten ausgeht, daran, was Wahlbetrug Wahlbetrug ist, daran, dass Frauen nicht benachteiligt werden (aber Jungen), daran, dass Schwule und Lesben nicht diskriminiert und in Gulags eingesperrt werden, daran, dass Sprache KEINE Gewalt darstellt, daran, dass Mathematik keine subjektive Meinung der Männer ist, die sie erfunden haben und an vielem mehr, was an Überzeugung notwenig ist, um im Einklang mit der eigenen Vernunft zu leben und nicht dem kultischen Wahnsinn und Fanatismus anheim zu fallen.



Dr. habil. Heike Diefenbach hat gestern in einem immens wichtigen Text und mit Bezug auf Thomas Sowell beschrieben, wie diejenigen, die Sowell “die Gesalbten” nennt, versuchen, ihre Heilslehre unter die Menschen zu bringen, wobei das Ergebnis dieses Versuchs, ob des beschriebenen Prozeses, der die Heilslehre immer heftiger in Widerspruch zur Realität bringt, notwendig in Zwang, Repression, Unterdrückung, Gängelung, physische Zerstörung münden muss. Es ist kein Zufall, dass kommunistische, sozialistische, nationalsozialistische Systeme früher oder später immer dabei ankommen, Gegner, Kritiker zu isolieren, zu internieren und letztlich dann zu ermorden. Das ist ein zwangsläufiger Prozess, dessen psychologische und soziale Grundlagen wir in einem anderen Post beschreiben.

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In vergangener Zeit waren häufig Universitäten die Horte dessen, was man als Anker in der Realität bezeichnen kann. Wichtige Erfindungen, Entdeckungen, wichtige theoretische Grundlegungen, sie wurden an Universitäten vorgenommen, dass sie von Universitäten ausgehen konnten, lag an dem, was Wissenschaft auszeichnet: Eine Kultur des Streits. Streit darüber, welche Aussage die Realität am besten beschreibt. Streit über die Interpretation von Forschungsergebnissen. Streit über den Stellenwert von Hypothesen. Streit über die besten Methoden, um Forschungsfragen zu beantworten, Streit über alles und jedes und vor allem Streit über Ideen. Damit Streit möglich ist, ist eine Streitkultur notwendig, deren unverrückbares Fundament die Möglichkeit jede, jede noch so abstruse Idee zum Ausdruck zu bringen, ist. Meinungsfreiheit ist die Basis jeder Wissenschaft. Ohne Meinungsfreiheit gibt es keinen Fortschritt, keine Erfindung, keine Bewegung, nur Degeneration.

Und Degeneration ist der Begriff, der leider den Zustand der meisten Universitäten heute am besten beschreibt. Ausgerechnet an Hochschulen haben sich Feinde der Wissenschaft, Anti-Demokraten und Personen breit machen können, die weder über die psychologischen noch die kognitiven Voraussetzungen verfügen, um Wissenschaft zu betreiben. Folglich geht es ihnen darum, Wissenschaft zu verhindern.



Heilslehren wie der Genderismus haben kein Interesse an der Realität, denn ihre Heilslehre ist – wie die Kultisten glauben – Wahrheit. Und wie jeder Kult, so muss auch der Genderismus seine Wahrheit gegen jede Kritik verteidigen. Weil diese Verteidigung nicht auf der Grundlage von Argumenten und Syllogismen, auf der Grundlage der Methoden der Wissenschaft erfolgen kann, versuchen Genderista Kritiker zu denunzieren, als Anti-Femisten, als alte weiße Männer, jedes Mittel ist recht, um die eigene Unfähigkeit, ein Argument zu machen, das geeignet ist, Kritik zu entkräften, zu verbergen. Natürlich sind derartige Versuche, die eigene Unfähigkeit zu verbergen, so lange zum Scheitern verurteilt, so lange es Kritiker gibt. Deshalb sieht man im Genderismus, wie übrigens in der Rassenlehre des Dritten Reiches auch, Versuche, Kritiker auszuschließen, wegzumobben, bestimmte Ideen undenkbar zu machen, sie zu verbieten, diejenigen, die sie dennoch denken, zu Aussätzigen zu machen und aus der institutionellen Wissenschaft auszuschließen.

Der Genderismus war das Trojanische Pferd, das die Regierung in Hochschulen geschoben hat. Er hat die Zerstörung von Wissenschaft, die nunmehr zum Konstrukt des Patriarchats oder zu anderem Blödsinn stilisiert wurde, eingeleitet. Harte Methoden, die in Sozialwissenschaften zu finden waren, umfassende Methodologien, die vielleicht am schärften in der mathematischen Soziologie umrissen sind, wurden von qualitativen Methoden, die zum Kaffeekränzchen in der Hausfrauenwissenschaft des Genderismus umfunktioniert wurden, ersetzt. Hypothesenprüfung entfiel, denn wo ideologische Wahrheit verbreitet wird, bedarf es keiner Prüfung der eigenen Annahmen mehr, denn es werden ja keine Annahme gemacht, sondern es wird Wahrheit verkündet. Schließlich wurde alles, was Wissenschaft möglich macht, von der Streitkultur bis zur Methode als “Erfindung des weißen Mannes” abgelehnt und durch ein Wirrwarr von Unfug ersetzt.

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Unfug übt eine unglaubliche Anziehung auf dumme Menschen aus. Insofern ist es wohl kein Wunder, dass Hochschulen von dummen Menschen, auf der Suche nach einer Identität und auf der Suche nach einem Sinn im Leben überschwemmt wurden, die willige Täter im Dienste ihrer absurden ideologischen Monstrositäten sind. Dem Genderismus folgte der Antirassismus, die LSBTIQxyz-Bewegung, die Queer Studies, die Postcolonial Studies, die Notwendigkeit, den eigenen Blödsinn gegen die Realität abzuschirmen, wurde immer dringender. Es entstanden Schutzräume, Vertreter anderer als der geheiligten Ansicht wurden zunächst ausgegrenzt, dann zensiert, dann verfolgt und seit Neuestem wird versucht, Menschen, die noch normal denken und eben nicht einer der vielen linken Idiotien anhängen, die allesamt den gemeinsamen Kern teilen, KEINE Wissenschaft, sondern ideologischer Salbader zu sein, zu canceln, nicht nur das, alle Spuren, die sie in der Welt hinterlassen haben, sollen beseitigt werden. Die Säuberungswelle, die derzeit als Cancel Culture durch Hochschulen geht, erinnert nicht von ungefähr an die Beseitigung dessen, was die Nazis als Entartete Kunst angesehen haben, durch die Nazis und natürlich erinnert die Säuberungswell an die Kulturrevolution, die Mao ausgerufen hat. Im Geiste sind die ideologischen Krieger, die sich an Hochschulen eingenistet haben, alle Bücherverbrenner, die im Dritten Reich zum erfolgreichen Mitläufer geworden wären. 

Sie sind eine Gefahr nicht nur für die Wissenschaft, sondern für die Demokratie, die Freiheit. Und weil sie das sind, hat David Davis im House of Commons die “Freedom of Speech (Universities)” Bill eingebracht, die verhindern soll, dass Hochschulen noch weiter zu ideologischen Shitholes werden, in denen nur diejenigen willkommen sind, die sich gerne in ideologischem Shit suhlen.

Die Freedom of Speech (Univeristies) Bill ist eine so genannte Private Member Bill, ein Gesetzentwurf, der von einem einzelnen Abgeordneten eingebracht wird und deshalb auf die Unterstützung anderer Abgeordneter angewiesen ist. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass David Davis mit seinem Gesetzentwurf bei Liberal Democrats, die alles sind, aber nicht liberal, und bei Labour auf wenig Gegenliebe stoßen wird, denn die Kulte, die sich an Hochschulen eingenistet haben, sind linksidentitäre Kulte deren Netzwerke bis in die Reihen von Labour und LibDems reichen. Wir denken dennoch, dass dieser Gesetzentwurfe eine gute Chance hat, den Royal Assent zu erhalten und Act zu werden, denn schon in der Vergangenheit hat der britische Bildungsminister Gavin Williamson Anstrengungen unternommen, um die Cancel Culture und die identitären Spinner an Hochschulen auf lange Sicht zu beseitigen. Wir haben davon berichtet.

An dieser Stelle wollen wir die Rede, mit der David Davis seine Bill in der ersten Lesung am 19. Januar um 13.42 Uhr eingeführt hat, wiedergeben. Den wichtigsten Teil davon, haben wir übersetzt. Die gesamte Rede findet sich hier.

“Der Hauptgrund dafür, dass unser Königreich eine große Nation ist, kann in wenigen Worten umschrieben werden: Freiheit – Handlunsgfreiheit, Versammlungsfreiheit, Meinungsfreiheit, gesetzlich garantierte Freiheit. Unter diesen Freiheiten ist die Meinungsfreiheit die kostbarste Freiheit. Meinungsfreiheit ist die Grundlage der Entwicklung unserer Kultur, unserer Gesellschaft, unserer Literatur, unserer Wissenschaft und unserer Ökonomie. Tatsächlich ist unser heutiger Reichtum mehr dem freien Austausch von Ideen als dem Austausch von Gütern geschuldet. Meinungsfreiheit ist grundlegend für alles, was wir haben, zu allem, was wir sind, zu allem, wofür wir stehen.

Vor über 300 Jahren hat dieses Parlament die Meinungsfreiheit in der Bill of Rights verankert. Die Bill of Rights wurde zum Symbol der Hoffnung für Menschen in allen Winkeln dieses Planeten.

[…]

Heute gibt es einen zerstörerischen Trend an unseren Universitäten, der darauf gerichtet ist, jeden an der Verbreitung von Ideen zu hindern, an denen bestimmte Gruppen Anstoß nehmen oder die sie ablehnen. Sprechen wir es klar aus: Es geht hier nicht darum, zarte Verletzlichkeiten vor Schmerz zu schützen. Es geht um Zensur. Wir können unsere Empfindlichkeiten dadurch schützen, dasss wir einer Rede-Veranstaltung fern bleiben. Niemand wird zur Teilnahme gezwungen. Aber wenn explizit Amber Rudd, Germaine Greer , Peter Tatchell, Peter Hitchens und andere, daran gehindert werden, an Universitäten zu reden, dann geht es nicht darum, die eigenen Empfindlichkeiten zu schützen, dann geht es darum, anderen das Recht streitig zu machen, den Reden dieser Leute zuzuhören und vielleicht das zu kritisieren, was sie sagen. 

[…]

Was ist das Ziel des Gesetzentwurfs? Universitäten werden dazu verpflichtet, Meinungsfreiheit auf ihren Campusen zu gewährleisten. 


Wie es mit dem Gesetzentwurf weitergeht, von dem wir denken, dass er einer der wichtigsten Gesetzentwürfe ist, die Universitäten zum Gegenstand haben, darüber werden wir unsere Leser regelmäßig unterrichten. Dass dieser Gesetzentwurf, wenn er denn Gesetz wird, das Ende der oben beschriebenen Kulte im Vereinigten Königreich einläuten wird, ist offenkundig, denn mit der Verpflichtung, Meinungsfreiheit zu gewährleisten, kommen die Redner, die die linksidentitären Kultisten in ihren universitären Schutzräumen nicht ertragen können, die sie fernhalten wollen und mit diesen Rednern kommt der Widerstand und das Ende des Kults, der schon viel zu lange an Universitäten nicht nur an Ressourcen, die für Wissenschaft vorgesehen sind, schmarotzt, sondern in eben diesen Universitäten immensen Schaden angerichtet hat. 



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