Sprudelnde Milliarden im Selbstbedienungsladen “Entwicklungshilfe”: (Kirchliche) Bereicherung ohne jede Kontrolle

Es soll immer noch Leute geben, die glauben, Entwicklungszusammenarbeit, wie Entwicklungshilfe heute heißt, diene dazu, “den Menschen” in Entwicklungsländern notwendige Hilfe, Unterstützung und Technologien zu bringen, um ihr aktuelles Leben zu verbessern. Das ist in weiten Teilen ein Irrtum. Entwicklungshilfe dient entweder dazu, Schwätzperten zu finanzieren, deren Ausbildung sie für den heimischen Arbeitsmarkt unbrauchbar macht oder dazu, technologische Ladenhüter, die nicht wirklich nachgefragt werden, z.B. Windräder so heftig zu subventionieren, dass vermeintliche Entwicklungsländer die nahezu Gratislieferung akzeptieren.

Ein paar Zahlen:

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit hat 2021 einen Etat in Höhe von 12,425 Milliarden Euro. Gut 98% des gesamten Etats wird für “bilaterale Zusammenarbeit” ausgegeben, also für das, was man früher Entwicklungshilfe genannt hat. Wenn Sie jedoch denken, dass Entwicklungshilfe ein Haushaltsposten ist, der sich nur bei einem Ministerium findet, dann haben Sie sich geirrt. Die folgende Tabelle zeigt, welche Ministerien Steuermittel für Entwicklungshilfe ausgeben und wie viel sie ausgeben.

Im Jahr 2017, das sind die neuesten Angaben, die sich im Haushalt für 2021 finden, haben unterschiedliche Behörden und Ministerien somit 22,1 Milliarden Euro für Entwicklungshilfe ausgegeben. Der Anteil des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) an allen Ausgaben, die im Zusammenhang mit Entwicklunghilfe anfallen, betrug 2017 rund 37%. Rechnet man auf Basis des Einzelhaushaltes des BMZ für 2021 die entsprechenden Ausgaben hoch, dann ergeben sich für 2021 Gesamtausgaben in Höhe von 32,4 Milliarden Euro. Ein erkleckliches Sümmchen, das nicht zuletzt dazu genutzt wird, Schwätzperten, die auf dem deutschen Arbeitsmarkt keinen Fuß auf den Boden bekommen, zu vermitteln.



Wer sich für den Umfang der Verdienstmöglichkeiten, die Schwätzperten in der Entwicklungshilfe entstehen, interessiert, der kann sich hier durch die Kurzübersicht der Förderbereichsschlüssel (FBS) ab 2020 lesen. 37 Seiten sind notwendig, um die ganzen Förderbereiche, die unter dem Dach des BMZ verwaltet werden, zusammenzutragen.

Einer dieser Förderbereiche ist 15170 “Frauenrechtsorganisationen und -bewegungen sowie staatliche Institutionen”, ein Allerweltsposten, von dem man kaum erwarten kann, dass er sich merklich auf die Wirtschaftsleistung von z.B. Indien auswirkt, sofern er überhaupt jenseits der Finanzierung von Schwätzperten irgend einen vorweisbaren Effekt hat.

Die Projekte, die allein im Jahr 2020 laufen oder anlaufen summieren sich auf 9.850.000 Euro, ein vergleichsweise kleiner Posten, nichtsdesto trotz ein repräsentativer Posten für die Selbstbedienungsmentalität, die in der Entwicklungshilfe vorherrscht. Hauptnutznießer der Projekte, die unter dem Schlüssel 15170 gefördert werden, ist die Katholische Zentralstelle für Entwicklungshilfe e.V. (Teil von Misereor), gefolgt von der Evangelischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe e.V. Andere Organisationen spielen im Bereich der “Frauenförderung” unter Schlüssel 15170 keine Rolle. Wenn man so will, sind die katholische und die evangelische Zentralstelle für Entwicklungshilfe e.V. Monopolisten, die sich an Steuermitteln gütlich tun.

Und was erhalten Steuerzahler als Gegenleistung?
Wir haben uns die Mühe gemacht, die Titel der Projekte, die 2020 anstehen oder laufen, zusammenzustellen. Hier sind sie:

  • Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe von jungen Arbeiterinnen aus Armutsgebieten des Gouvernats Minia, Oberägypten;
  • Förderung von Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern in zehn Dörfern Oberägyptens;
  • Stärkung der wirtschaftlichen Teilhabe von Frauen und Förderung von Geschlechtergerechtigkeit in der Erzdiözese Tamale, Ghana;
  • Verbesserung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Teilhabe von Frauen im ländlichen Raum der Erzdiözese Bukavu, Demokratische Republik Kongo;
  • Verteidigung und Förderung der Rechte von Frauen und verletzlichen Kindern, Mosambik;
  • Projekt zur sozialen Mobilisierung marginalisierter Frauen durch digitale Medien, Südafrika;
  • Maßnahmen zur Prävention von häuslicher Gewalt in ländlichen Familien im Ntungamo Distrikt, Uganda;
  • Aktive Demokratiebeteiligung von Mädchen und Frauen und gendersensible Männerarbeit in den ländlichen und städtischen Regionen Tarijas, Bolivien;
  • Qualifizierung bei der Einrichtung eines Planungs-, Monitorings- und Evaluierungssystems der Partnerorganisation, El Salvador;
  • Qualifizierung bei der Einrichtung eines Planungs-, Monitorings- und Evaluierungssystems der Partnerorganisation, Mexiko;
  • Vermeidung geschlechtsspezifischer Gewalt und Verteidigung der Rechte von Frauen, Kindern und Jugendlichen in Chimandega, Nicaragua;
  • Stärkung der Arbeits- und Grundrechte von Arbeiterinnen und ihren Familien sowie ihrer körperlichen und seelischen Integrität in Ica, Peru;
  • Identifizierung und Verbreitung traditioneller Praktiken indigener Frauen in Peru zur Bekämpfung des Klimawandels;
  • Förderung der Gleichstellung von Frauen und marginalisierten Bevölkerungsgruppen, Bangladesch;
  • Gendersensitive Dorfentwicklung im Norden von Bangladesch;
  • Empowerment von Frauen, jugendlichen Indigenen und der Zivilgesellschaft duch Stärkung ihrer Rechte, Bangladesch;
  • Verringerung von genderbasierter Diskriminierung und Gewalt in Karmataka, Indien;
  • Bürgerschaftliches Engagement Jugendlicher zur Erreichung von Geschlechtergerechtigkeit in drei Städten im Bundesstaat Maharashtra, Indien;
  • Integrierte Gemeinwesenentwicklung im Falzabad Distrikt in Uttar Pradesh, Indien;
  • Verbesserung von Arbeitsbedingungen für Frauem im informellen Sektor in Gujarat, Indien;
  • Rechtshilfe, Aufklärung und Kampagnenarbeit zur Sicherung der Rechte von Frauen im südlichen Tamil Nadu, Indien;
  • Überwindung spezifischer, mitunter gewalttätiger Diskriminierung von Frauen und besonders zu fördernden Kasten im Raum Kanpur, Indien;
  • Integrierte Gemeinwesenentwicklung mit Schwerpunkt auf Geschlechtergerechtigkeit in der Gemeinde Koloriang, Arunachal Pradesh, Indien;
  • Bewusstseinsentwicklung zur Einforderung der Rechte von Frauen aus ursprünglichen und marginalisierten Bevölkerungsgruppen in Assam, Indien;
  • Selbstbestimmung und politische Beteiligung von Frauen und Jugendlichen im Distrikt Chandrapur, Maharashtra, Indien;
  • Einkommenserhöhung und politische Beteiligung weiblicher Heranwachsender im Norden und Nordwesten Indiens;
  • Fortbildung von lokalen Multiplikatoren in Kirche und Gesellschaft sowie Frauenförderung im Ukhrut Distrikt, Indien;
  • Stärkung ländlicher Frauengruppen durch nachhaltige Landwirtschaft sowie Erhalt natürlicher Ressourcen in West Manggarai., Flores, Indonesien;
  • Stärkung von interreligiösen Frauengruppen, Geschlechtergerechtigkeit, Frieden und Toleranz, Indonesien;
  • Förderung vertrauensvoller zwischenmenschlicher Beziehungen zur Vermeidung von genderbasierter Gewalt in Kambodscha;
  • Soziale Gerechtigkeit für Überlebende von geschlechtsspezifischer Gewalt in sieben Distrikten Nepals;
  • Stärkung der rechte palästinensischer Mädchen, Palästinensische Gebiete;
  • Verbesserung der Ernährungssicherung und des Einkommens von Frauen durch deren Integration in landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten in Bohol, Philippinen;
  • Genderorientierte Entwicklungsarbeit in General Santos und der Provinz Sarangani, Philippinen;
  • Stärkung der Kapazitäten aller Beteiligter im Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen gegenüber Frauen und Kindern in der Region von Davao, Philippinen;
  • Entwicklung durch Teilhabe und Mitbestimmung, Vietnam;
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Erschreckend, diese Monotonie der Schlagworte, bei denen es sich in der Regel um Leerformeln handelt. “Soziale Gerechtigkeit für Überlebende”, Genderorientierte Entwicklungarbeit”, “Stärkung von Kapazitäten”, “Förderung vertrauensvoller zwischenmenschlicher Beziehungen”, Bewusstseinsentwicklung zur Einforderung der Rechte”, “Integrierte Gemeinwesenentwicklung”, “Empowerment durch … Stärkung der Rechte”, der Blödsinn, der aus den Begriffen quillt, er ist ätzend. Dessen ungeachtet ist derartiger Schwachsinn dazu geeignet, gefördert zu werden. Man kann wohl für die meisten dieser “Projekte” vorhersagen, dass sie keinerlei gesellschaftlichen Nutzen, weder in Deutschland noch in der Gesellschaft, in der sie durchgeführt werden, haben werden, und das ist das Beste, was man davon annehmen kann. Wie es in Oberägypten ankommt, wenn ein Fuzzi aus Europa die “Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern” fördern will, das kann man sich, wenn man Araber im Allgemeinen und Ägypter im Besonderen auch nur ansatzweise kennt, bestens vorstellen.

Wenn Sie wissen wollten, wie Kolonialismus heute aussieht, dann haben sie gerade eine Liste der derzeitigen Kolonisationsversuche gesehen, die Beseelte aus katholischer und evangelischer Schwätzpertenschmiede auf harmlose Menschen in Ländern losgelassen sieht, die diese Beseelten als der Hilfe bedürftige Entwicklungsländer ansehen und entsprechend mit dem Heil des Empowerments und der Gleichstellung missionieren wollen. Man kann es sich aussuchen: Entweder das Ganze ist der Versuch von “ideologischen Herrenmenschen”, die Unterentwickelten in den Entwicklungsländern ideologisch zu beschulen oder es ist einfach nur eine Form der Selbstbedienung, bei der man Leerformeln, Modebegriffe vorbringen muss, damit es bei denen, die über Förderung entscheiden, klick macht.

Wir haben gesagt, dass die 9,85 Millionen Euro, die in die Projekte oben fließen, weitgehend bis vollständig verschwendet sind. Diese Hypothese steht, und wir würden sie gerne überprüfen, indes: Es gibt keinerlei Transparenz. Die Gelder fließen an die “katholische Zentralstelle für Entwicklungshilfe e.V.” bzw. das evangelische Pendant und dort versickern die Gelder. Eine Rechnungslegung oder ein Nachweis der Mittelverwendung für die Öffentlichkeit findet nicht statt. Das einzige, was man bei der katholischen Zentralstelle finden kann, sind allgemeinst gehaltene Hinweise wie diese:

 

Aber natürlich gibt es bei Misereor einen “Evaluierungsbericht“. Man legt, so hat es den Anschein, großen Wert darauf, Projekte, die von Misereor finanziert wurden, auch evaluieren zu lassen. Ein Hochglanzbericht, Jahresevaluierungsbericht genannt, wird eigens produziert, um die hervorragenden Ergebnisse der Projekte, wie sie mit den Evaluierungen belegt werden, zu dokumentieren. Indes findet sich kein einziger konkreter Hinweis darauf, was wie wozu evaluiert wurde. Dass Bodenerträge durch den Einsatz von Kompost gesteigert werden können, ist nicht wirklich verwunderlich und wäre vermutlich auch ohne “Projekt” kommunizierbar gewesen.

Ein genauerer Blick auch einige der Evaluierungen zeigt einmal mehr den missionarischen Sendungseifer, der schon in den Projektnamen oben zu Tage getreten ist:

“Das Projekt in Ghana bildet ein Modellprojekt für den Einsatz von Agrarökologie. Hier erhöhten sich die Erträge und damit die Einkommen signifikant. Weil die staatliche Landwirtschaftspolitik in Ländern wie Nigeria den Einsatz von synthetischen Düngemitteln fördert, ist es nicht immer einfach, die Partnerorganisationen von den langfristigen Vorteilen der Agrarökologie zu überzeugen.”

Natürlich sagt eine “signifikante Erhöhung der Erträge”, wobei signifikant so ziemlich alles zwischen 5% und 100% sein kann, nichts darüber aus, wie sich die Erträge der Agrarökologie-Bauern im Vergleich zu den Erträgen der “synthetisch” düngenden Bauern entwickelt haben, ob, mit anderen Worten, hier konkurrenzfähige Bauern am Ende stehen oder am Ende des Projekts lediglich zu vermelden ist, dass die Förderphase genutzt wurde, um die eigene, nicht konkurrenzfähige Ideologie durchzusetzen, auf Kosten der Bauern versteht sich, die zudem gegen ihre Regierung aufgebracht wurden.

Oder ein Beispiel aus Oberägypten:

“Die Partnerorganisation unterhält 35 Elementarschulen (6.– 9. Klasse) im ländlichen Oberägypten und leistet einen wichtigen Beitrag zum Kinderrecht auf Bildung. Sie legt Wert auf Bildungsqualität und Lernerfolge sowie auf eine wertebasierte Bildung und Erziehung. Im Verlauf des Projekts wurde ein Modell für Unterrichtsqualität geschaffen und die Schulkultur nachhaltig verändert. Dazu gehören die Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer in kinderzentrierten Lehrmethoden, der Verzicht auf psychische und physische Strafen und die Beteiligung von Eltern sowie Schülerinnen und Schülern an Schule und Lernen. Das Management der Schulen ist jetzt professionalisiert und qualitätsorientiert ausgerichtet. Die Infrastruktur wurde verbessert. Die außerschulischen Aktivitäten sind auf ein gutes Miteinander oder auf das Empowerment von Mädchen ausgerichtet. Die Schulen konnten sich als wichtige Akteure auf der lokalen Ebene etablieren. Die Partnerorganisation erhielt die Empfehlung, die Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer hinsichtlich der Gestaltung von Lernprozessen und der Verbesserung der Lernumgebung, zum Beispiel Unterricht im Team, fortzusetzen sowie die Gehälter mindestens auf das Niveau der staatlichen Schulen anzuheben.”

Die angebliche Evaluierung vermittelt keinerlei konkreten Erfolg, dass Wert auf “wertebasierte Bildung und Erziehung” gelegt wird, lässt Schlimmes vermuten, denn die Vermittlung von Kenntnissen in Mathematik und Rechtschreibung und Lesen hat nichts mit “wertebasierter Bildung”zu tun. Dass ein Modell für Unterrichtsqualität geschaffen wurde, sagt überhaupt nichts über die “Unterrichtsqualität” aus, dass “kinderzentrierte Lehrmethoden” importiert wurden, sagt nichts darüber aus, wie diese neuen Methoden in der autochthonen Gesellschaft aufgenommen werden. Dass Aktivitäten auf ein “gutes Miteinander” oder “das Empowerment von Mädchen ausgerichtet” sind, ist eine weitere Leeformel, und dass sich Schulen als “wichtige Akteure auf der lokalen Ebene etablieren” konnten, sagt überhaupt nichts über die Schülerzahl und den Bildungserfolg der Schüler aus. Das ist keine Evaluierung, das ist Geschwätz. Die Verwendung der Mittel, die mit Geschwätz eingeworben wurden, soll mit weiterem Geschwätz legitimiert werden.

Falls Sie noch ein Beispiel für inhaltsloses Geschwätz, das als “Evaluation” verkauft werden soll, benötigen. Hier eines, das ein Projekt in Südafrika zum Gegenstand hat:

“Das Gutachterteam bewertet den Aufbau von demokratischen Strukturen und Prozessen auf der Führungsebene der Basisorganisation positiv. Hier gibt es Räume für Reflexion und strategisches Denken, und es werden Kontakte zu nationalen und internationalen Netzwerken ausgebaut. Auf der lokalen Ebene wurden demokratische Prozesse zur bewohnergerechten Verbesserung der Siedlungen geschaffen. Die Basisorganisation führt in den Siedlungen partizipative Planungen durch, in denen lokale Ziele und Bedarfe identifiziert und Baumaßnahmen geplant werden. Die  Unterstützung der lokalen Ebene resultiert darin, dass die Gemeinden aktiv am politischen Prozess teilnehmen können und Rechte und kommunale Dienstleistungen gegenüber der lokalen Verwaltung einfordern.”

Mit Steuergeldern wurde offensichtlich der Aufbau von “demokratischen Strukturen und Prozessen”, was auch immer sich dahinter verbergen mag, bei einer “Partnerorganisation” finanziert und ein “Gutachterteam” bewertet den Aufbau “positiv”. Warum auch nicht? Denn es gibt “Räume für “strategisches Denken” und für “Reflexion”, und es werden Kontakte zu “nationalen und internationalen Netzwerken aufgebaut”. Hier findet sich kein einziger Hinweis, dass die Mittel, die eingesetzt wurden, in irgend einer Weise den Menschen vor Ort zugute gekommen sind. Sie wurden, das ist sicher, verwendet, wohl um ein “Netzwerk” aufzubauen. Aber natürlich gibt es “partizipative Planung” vor Ort. Was man darunter zu verstehen hat, was damit bewirkt werden soll, was dabei herauskommt, Fragen, die eine Evaluation normalerweise beanwtortet: Was sollte erreicht werden, und was wurde erreicht?, sie finden sich nicht einmal ansatzweise in der angeblichen “Evaluation”. Was sich findet ist Geschwätz und dass sich Geschwätz findet, das ist kein Wunder:

“Die neunmonatige Evaluierung durch einen deutschen und einen ruandischen Gutachter bezog mehr als 900 Männer und Frauen in die Projektauswertung ein: Direkt von den Projekten Begünstigte und über 200 Personen aus Dorf- und Jugendgruppen, Friedenskomitees oder öffentlicher Verwaltung sowie über 100 Projektmitarbeitende. Nach einer Einführungsveranstaltung zur Evaluierung fanden vor Ort Befragungen, teilnehmende Beobachtung und Gruppentreffen mit den Menschen statt, die in den Dörfern und Gemeinschaften mit den Projekten arbeiten. Jeder Projektbesuch endete mit einem Auswertungsworkshop. Hier wurden die Evaluierungsergebnisse mit dem Direktorium und dem Fachpersonal des Projektpartners reflektiert. Schließlich trafen sich in einem regionalen Workshop Delegationen aller Projektpartner, um die Projektbewertungen gemeinsam als Querschnittsergebnisse zu fassen und insbesondere für die systematische Weiterentwicklung der Projekte zu nutzen.”

Ergebnisse werden reflektiert, es wird befragt, ausgewertet, es gibt Workshops, und Einführungsveranstaltungen, aber es gibt offenkundig keine Ergebnisse, die man mitteilen könnte, Marke: Wir haben 200.000 Euro eingesetzt, um XY zu erreichen, und wir haben unser Ziel insofern erreicht, als 75% von XY umgesetzt werden konnte… Warum am Ende der Evaluation immer Geschwätz und nie ein Ergebnis steht, das wird auf den Seiten 23-24 des Jahresevaluationsberichts deutlich:

“Projektinhalte und -arbeit wurden vorrangig nach den Kriterien Relevanz, Effektivität, Effizienz, Wirkung und Nachhaltigkeit bewertet. Zweitens wurden das Leistungsspektrum und die Funktionsweise der Trägerorganisation betrachtet. Drittens wurde die Fähigkeit der Projekte geprüft, durch Vernetzung mit institutionellen Akteuren (Politik, Verwaltung, Soziales, Wirtschaft etc.) friedensfördernde Synergien herzustellen.”

Man muss das zweimal lesen, um sicherzustellen, dass man sich nicht verlesen hat und dann mit beiden Händen den Kopf anhalten, der von alleine schüttelt, dauerhaft. Wenn Sie ein Projekt durchführen, um eine Straße von A nach B zu bauen und zum Abschluss des Projekts evaluieren wollen, ob das Ziel des Projekts auch erreicht wurde, dann wäre das Naheliegende, zunächst zu schauen, ob es eine Straße von A nach B gibt, ob diese Straße den Anforderungen entspricht und die Qualität ausreichend ist, um die Straße auch zu nutzen. Nicht so bei Miseror. Nicht das Ergebnis, die Straße, wird evaluiert, sondern der Plan zum Bau der Straße: Ist er effizient, effektiv und nachhaltig? Im nächsten Schritt wird dann evaluiert, ob das Bauunternehmen, das die Arbeiten an der Straße durchführen soll, über funktionierende interne Prozesse verfügt, schließlich wird geprüft, ob mit dem Straßenplan eine Vernetzung zwischen Bauunternehmen und ortsansässigen Politikern, Gewerkschaften und sonstigen Leutchen, die vielleicht nebenbei ein Zubrot verdienen wollen, möglich ist.

Wundert Sie noch etwas?
Uns nicht mehr.

Wir fassen zusammen:

  • Milliardenbeiträge fließen in die Entwicklungshilfe;
  • Große Summen werden für nichtssagende Projekte, die der ideologischen Kolonisation von Afrika, Süd- und Mittelamerika sowie Asiens dienen, ausgegeben;
  • Es gibt keinerlei Rechenschaft über die Mittelverwendung. Was z.B. aus den 100.000 Euro wurde, die eingesetzt wurden, um “Bewusstseinsbildung zur Einforderung der Rechte von Frauen aus ursprünglichen und marginalisierten Bevölkerungsgruppen in Asien” zu schaffen, das weiß niemand. Es gibt keinerlei Transparenz über die Verwendung der Mittel. Das Projekt unter der idiotischen Bezeichnung wird beantragt, es wird bewilligt, das Geld fließt. Und das war es. Wofür das Geld konkret ausgegeben wurde, wem es zugute gekommen ist, welche Ziele erreicht werden sollten und welcher konkrete Nutzen aus diesem Projekt entstanden ist, das alles sind Fragen, die nicht beanwtortet werden, und es sind alles Fragen, die ein Ministerium, das verantwortlich mit Steuergeldern umgeht, natürlich stellen würde … Obschon: Ein Ministerium, das verantwortlich mit Steuergeldern umgeht, würde einen solchen Junk gar nicht finanzieren…

Man kann somit feststellen, dass die Entwicklungshilfe in weiten Teilen ein Selbstbedienungsladen ist, der es denen, die sich bereichern, erlaubt, ihre Selbstbereicherung ohne jegliche Kontrolle und unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchzuführen.



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