Ärmel-Kanal News: Die anderen Nachrichten aus dem Vereinigten Königreich [Part 1]

Vor nicht allzu langer Zeit haben wir unsere Leser gefragt, ob sie an einer mehr oder minder regelmäßigen Kolumne mit Nachrichten aus dem Vereinigten Königreich interessiert sind. 937 Leser haben auf unsere Frage geantwortet, 917 positiv (97,9%). Das ist eindeutig und Ihr Wunsch ist uns Befehl.

Wir beginnen somit heute eine neue Kolumne, eine wöchentliche Kolumne, die Samstags oder Sonntags erscheinen wird und eine Zusammenstellung von Informationen umfasst, die im Vereinigten Königreich gerade die Runde machen und in deutschen Medien mit hoher Wahrscheinlichkeit bis Sicherheit nicht berichtet werden.


Topaktuell und einmal mehr ein Zeichen dafür, wie brandgefährlich die Kommunisten aus China sind, ist ein Aufreger, der in der heutigen Mail on Sunday veröffentlicht wurde: Chinesen nutzen die Pandemie, die sie selbst geschaffen haben, um Einfluss auf westliche Bildungssysteme zu gewinnen. Dass die Chinesische Regierung mit Konfuzius-Instituten versucht, die Ausbildung an Hochschulen in ihrem Sinne zu beeinflussen, ist bekannt, wir haben bereits darüber berichtet. Doch damit gibt sich ein Regime, das weltweiten Einfluss gewinnen, sein Heil bis ins letzte Winkelchen der Erde verbreiten will, nicht zufrieden. Derzeit versuchen chinesische Unternehmen, die sich alle dadurch auszeichnen, einen direkten Link zur KPCh zu besitzen, unabhängige britische Schulen aufzukaufen, um die eigene Propaganda in die Bildung von Jugendlichen in Britannien zu implementieren. 17 Schulen im Vereinigten Königreich befinden sich bereits im indirekten Besitz der KPCh, darunter St. Michaels in Llanelli, was wir besonders übel nehmen. Unabhängige Schulen haben im Verlauf der Pandemie die Anzahl ihrer Schüler um 20% sinken gesehen, Internate haben einen Rückgang von rund 35% verzeichnet. Die Schulen haben Probleme, Finanzhilfen der Regierung zu erhalten, weil Letztere daran gekoppelt sind, dass das Unternehmen desjenigen, der Finanzhilfe nachfragt, geschlossen ist, Schulen aber offen bleiben müssen (per Verordnung der selben Regierung), um die Kinder von “essential workers” aufzunehmen. Die Wege von Matt Hancock, dem britischen Gesundheitsminister, sind in den meisten Fällen nicht nachvollziehbar.



Die Shopping-Spree chinesischer Unternehmen erhält vor dem Hintergrund, dass bereits 29 Universitäten und rund 150 Schulen in Britannien von Konfuzius Institut oder Konfuzius Klassenzimmer unterlaufen sind, Gewicht, denn das Ziel der Konfuzius Institute besteht darin, China und die Kommunistische Partei Chinas in einer der Geschichte Gewalt antuenden Weise darzustellen, leicht nachzuvollziehen z.B. bei Chairman’s Bao, eine Anspielung auf Chairman Mao, einen der größten Schlächter der Menschheitsgeschichte, ein News-Channel, der das Erlernen von Mandarin mit Geschichten aus China, in denen z.B. Xianjiang nur als Reiseziel vorkommt, mischt.

Die Diskussion über den Einfluss Chinas in Britannien ist schon seit Huawei vom 5G-Netz ausgeschlossen wurde, intensiv, die Ereignisse in Hongkong haben dazu geführt, dass dem Versuch Chinas, sich Einfluss auf das Vereinigte Königreich zu verschaffen, genauer nachgegangen wird. Der Beitrag in der Mail on Sunday ist ein Ergebnis davon.


David Frost, nun Lord Frost, Chefunterhändler des Vereinigten Königreichs in den Nahezu-Endlos-Verhandlungen mit der EU um das Austrittsabkommen, ist seit letzter Woche Minister im Kabinett von Boris Johnson und dort zuständig für alles, was mit der EU zu tun hat. Er sitzt gemeinsam mit einem EU-Vertreter den beiden Kommissionen vor, die über die Einhaltung des Nordirland-Protokolls und den Fortgang der EU-UK-Partnership diskutieren und an den zukünftigen Handelsbeziehungen im Detail basteln sollen. Gleichzeitig ist Lord “Frosty” Frost beauftragt, die Beziehungen zu allen 27 Mitgliedsstaaten der EU zu koordinieren, eine mehr oder minder offene Kriegserklärung an die EU-Kommission. Die Berufung von Lord Frost ins Kabinett Johnson ist eine Reaktion auf die katastrophalen Versuche einer Hauruck-Diplomatie der EU, die in nur wenigen Minuten mehr Porzellan zerschlagen hat als Guy Verhofstadt Tassen im Schrank hat. Die Folge dieser eindrücklichen Darstellung von EU-Inkompetenz ist eine engere Beziehung zwischen dem UK und Irland und sich mehrende Stimmen im Vereinigten Königreich, die Boris Johnson aufgefordert haben, das Austrittsabkommen mit der EU zu schreddern. Lord Frost soll diese Stimmen wohl einfrieren, und der EU gegenüber eine härtere Linie fahren.

Mehr dazu: Die EU-Kommission dreht durch: Harte Grenze in Irland eingeführt

Dass Dilettantismus wie derjenige, den die EU-Kommission an den Tag gelegt hat und die Art und Weise, wie die EU-Kommission in den vergangenen Jahren versucht hat, den Brexit zu unterlaufen und die Politik in Westminster zu den eigenen Gunsten zu beeinflussen, nicht ohne Folgen geblieben ist, das zeigt eine Umfrage unter 1000 britischen Konsumenten. Sie ist zu dem Ergebnis gekommen, dass 34% der Befragten es vermeiden, europäische Waren zu kaufen. Konsumenten suchen nach Alternativen, sind bereit, wenn es ein komplementäres britisches Produkt gibt, für dieses Produkt mehr zu bezahlen als sie für das europäische Produkt hätten bezahlen müssen, und manche gehen sogar soweit, die europäischen Produkte, die derzeit nicht ersetzt werden können, ganz aus ihrem Einkaufs-Portfolio zu streichen.


Eine typisch britische Geschichte haben wir in Christchurch, Dorset, gefunden. Laurie Phillips, 78jähriger Pensionär, spielt darin die Hauptrolle. Phillips lebt an der Zufahrtsstraße zu Mudeford Quay (siehe Photo), und ist daher mit viel Verkehr und zuweilen wenig Gelegenheit, die Straße zu überqueren, konfrontiert. Da seine Appelle an den Gemeinderat, einen Zebra-Streifen auf der Straße anzubringen, ungehört verhallt sind, hat sich Phillips, gemeinsam mit zwei Konspirateuren, morgens um 5 Uhr für zwei Stunden an der Straße zu schaffen gemacht. Das Ergebnis war ein bildschöner, aber vermutlich nicht dem Standard für Zebra-Streifen entsprechender ebensolcher. Autofahrer, so berichtet Phillips, hätten den neuen Streifen akzeptiert. Nicht akzeptiert hat ihn der Gemeinderat, der den Zebra-Streifen hat entfernen lassen, und Phillips für seine Anstrengungen mit einem Bußgeld von £130 belegt hat. Phillips hat nun eine Bürgerinitiative organisiert. Ziel: Ein Zebra-Streifen.

Mudeford Quay cc-by-sa 2.0 Mike Smith

Unsere letzte Geschichte kommt aus Wales und hat Voice for Wales zum Gegenstand, einen YouTube-Kanal zweier Jungs aus Swansea, also bei uns um die Ecke, der obschon erst seit kurzer Zeit aktiv, sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Der Kanal wächst derzeit recht schnell, hat zwischenzeitlich 8.600 Abonnenten, und dass er so schnell wächst, das hat damit zu tun, dass ein Fernsehkanal, der sich Eintönigkeit und Langeweile zu verbreiten, zur Aufgabe gemacht hat, S4C, ein Kanal, der zudem in “Welsh” sendet, somit bestenfalls von 15% der Walisern überhaupt verstanden werden kann, gegen die Jungs aus Swansea mobil gemacht hat, sie des Rassismus bezichtigt, ihnen vorgeworfen hat, sie würden Wales entzweien und würden die Black und Pakistani Culture in Wales hassen – ziemlicher Woke-Krempel, der der Litanei des hilflosen Linken aus dem Brevier der politischen Korrektheit entnommen ist und gegen einen Kanal giftet, der bislang nicht einmal 10.000 Abonnenten hat.

Bei S4C liegen die Nerven blank. Wenn man wissen will, wie S4C am besten beschrieben wird, dann ist Ex-Army Paz, ein YouTuber mit sehr klarer Sprache, die beste Adresse. S4C, so sagt er, sei ein Kanal der drei Dinge verbreite: hausbackene Nachrichten, Informationen für Bauern und Spieleshows mit ekelerregenden Mittelschichtsfamilien, die man nicht ansehen könne und im Übrigen sei Wales keine schwarze Kultur, das einzige, was es in Wales an schwarzer Kultur je gegeben habe, das seine Bergarbeiter, die nach einer Schicht mit russgeschwärzten Gesichtern aus dem Stollen ans Tageslicht zurückgekehrt seien. Das ist kein Rassismus – das ist ein Fakt.

Wer des Englischen mächtig ist, dem empfehlen wird Voice of Wales, die Themen bringen viel Lokalkolorit und die beiden Jungs praktizieren diese schöne Intonierung der englischen Sprache, die man nur in Wales findet … Hinter Voice of Wales stehen zwei Jungs, diese beiden:



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