DLF-Diffamierungsfunk: Michael Watzke, Corona-Denunziation und Stromstöße

Eine der beeindruckendsten Stellen im Buch “Backing Hitler“, das der kanadische Historiker Robert Gellately geschrieben hat, eine so beeindruckende Stelle, dass sie sich auch im Buch von Laurence Reese “The Nazis: A Warning from History” wiederfindet, spielt in Würzburg. Sie betrifft Denunziation, das anonyme Anschwärzen von Deutschen durch Deutsche bei der Gestapo. Die Gestapo in Würzburg war personell nicht gut ausgestattet, aber selbst wenn sie personall gut ausgestattet gewesen wäre, sie hätte dem Ansturm der Volksgenossen, deren ganzes Streben darauf gerichtet war, sich anzuschleimen und andere ans Messer zu liefern, nicht Stand gehalten.

Das war die Vorrede zum Beitrag von Michael Watzke für den Diffamierungsfunk.

Der Diffamierungsfunk, der früher einmal Deutschlandfunk hieß, früher, als beim Deutschlandfunk noch Journalisten beschäftigt waren, deren Berufsethos darin bestanden hat, Geschichten zu recherchieren und nicht darin, anonymen Psychologiestudentinnen ein Denunziationsforum zu bieten, das gleichzeitig genutzt werden kann, um der politischen Korrektheit rektal zu begegnen, dieser Diffamierungsfunk präsentiert am 24. Februar 2021 einen Beitrag von Watzke, in dem eine anonyme Psychologiestudentin, deren menschlicher Wert mindestens zweifelhaft ist, ihren Professor an der Universität Regensburg diffamieren darf. Regensburg ist nicht weit von Würzburg, für diejenigen, die es nicht wissen.



Die Vorwürfe, die die anonyme Denunziantin gegen den Professor, den Watzke natürlich, guter Rektalheld, der er nun einmal ist, namentlich ausstellt, die Vorwürfe die diese “Studentin” im Diffamierungsfunk erheben darf, eine Rundfunkanstalt mit Angestellten wie Watzke, zu denen Studentin leicht Zugang zu finden scheint, sie sind – so denkt Watzke wohl – gravierend.

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  • Er, der Regensburger Professor, würde Corona verharmlosen, ereifert sich die feige Studentin, die lieber anonym diffamiert als zu dem zu stehen, was sie behauptet.
  • Er habe “unwissenschaftliche Quellen wie den umstrittenen Querdenker Boris Reitschuster und dubiose Telegramkanäle zitiert”. Boris Reitschuster ist natürlich kein Mitglied der Querdenker-Bewegung, wie hier suggeriert werden soll. Watzke nutzt die Gelegenheit, um seine Sorgfaltspflicht zu ignorieren und ein wenig Rufmord zu versuchen. Und angesichts der Tatsache, dass Watzke durchreicht, was eine anonyme Psychologiestudentin ihm brühwarm erzählt hat, fragt man sich, wie ein Telegram-Kanal aussehen müsste, um dubioser zu sein, als das, was beim Diffamierungsfunk normal zu sein scheint.
  • Der schlimmste Vorwurf, den die Psychologiestudentin dem Professor aus Regensburg macht, der besteht darin, dass der Professor seine Studenten aufgefordert hat, “methodische Fehler in einer Corona-Studie des Virologen Christian Drosten” zu finden. Das ist ein Sakrileg. Das ist Häresie, und das ist der beste Beleg dafür, dass die Psychologiestudentin, die offenkundig mehr Kompetenz in Denunziation als in Wissenschaft hat, an der Universität fehl am Platze ist, denn Wissenschaft hat nichts mit Glauben oder politischer Korrektheit zu tun. Wissenschaft ist politisch inkorrekt oder wertlos und in jedem Fall Gegenstand von Kritik. Da Drostens Arbeiten bekanntermaßen eine Reihe methodischer Fehler aufweisen, ist die Übungsaufgabe für Studenten eine gute Gelegenheit, Erlerntes zu demonstrieren. Offenkundig ist die Psychologiestudentin damit überfordert. Denunziation liegt ihr eher.

Das wohl deutlichste Zeichen dafür, es mit einer psychologisch auffälligen, vermutlich etliche Kriterien psychisicher Störung erfüllenden Psychologiestudentin zu tun zu haben, findet sich in diesem O-Ton:

“Natürlich dürfen Dozierende Forschungsergebnisse kritisieren. Allerdings war Prof. … Kritik zum einen eher emotional als sachlich formuliert. Zum anderen hat er Gegenpositionen nicht ausreichend in seinen Unterricht miteinbezogen. Er hat seine privat-persönliche Meinung nicht als solche gekennzeichnet, sondern als erwiesen dargestellt.“

Wer solchen geistigen Durchfall allen Ernstes seinen Konsumenten durchreicht, der hat die Grenze vom Journalismus in die Diffamierung überschritten. Was ist nur aus der von Link(sextrem)en so häufig beschworenen “Subjektivität” geworden? Wenn jemals etwas subjektiv war, dann Beurteilungen, die keinerlei Beleg, keinerlei Möglichkeit der Nachvollziehbarkeit für andere mitliefern. Alles, was oben zitiert wird, sind persönliche Wertungen, die von Watzke als Quasi-Faktum dargestellt werden, die er offenkundig ungeprüft teilt, was man nur mit einem innigen ideologischen Band, das ihn mit seiner anonymen Quelle verbindet, erklären kann. Mit Journalismus hat das nichts zu tun.

Mit Journalismus haben auch die Fehler und Idiotien, die Watzke in seinem Diffamierungsstück verbreitet, nichts zu tun. Dass er suggeriert, Boris Reitschuster sei Teil der Querdenker-Bewegung, ist ein solcher, wohl absichtlicher Fehler. Der Fehler, der die vollkommene Ungeeignetheit Watzkes wegen Inkompetenz zur Schau stellt, der liest sich so:

“… gibt derzeit an der Universität Regensburg ein Online-Seminar zu experimenteller Kognitions-Psychologie. Darin geht es auch um das Milgram-Experiment, bei dem in den 60er-Jahren Versuchsleiter ihre Test-Teilnehmer mit Stromstößen quälten, wenn es ihnen befohlen wurde.”

Das berühmte Experiment von Stanley Milgram haben wir hier dargestellt. Wer will, der kann es nachlesen. In Milgrams Experiment wird einiges getan und viel Show aufgefahren, um die Versuchspersonen zu narren, damit sie, wie der Narr vom Diffamierungsfunk glaubt, sie würde ihrem Gegenüber, dem Lernunfähigen Schauspieler, den Milgram engagiert hat, TATSÄCHLICH STROMSTÖSSE verabreichen. Natürlich gibt es im Experiment KEINE Stromstöße. Nur Inkompetente wie Watzke glauben so etwas oder Inkompetente, wie die anonyme Psychologiestudentin, die ihm diesen Müll wohl erzählt hat. Es war alles gefakted, nur die Reaktionen der Probanden waren echt. Dass die Stromstöße gefakt waren, war wichtig, denn manche Versuchspersonen hatten keine Skrupel, Stromstöße zu verabreichen, die das Gegenüber umgebracht hätten, wären sie echt gewesen. Milgram zeigt in seinem Experiment, wie bereitwillig sich Personen dazu instrumentalisieren lassen, Menschen, die sie nicht kennen, zu schaden, wenn ihnen nur von einer Autorität freie Hand gegeben wird und sie sich auf der richtigen Seite wähnen. So wie sich Watzke und seine anonyme Denunziantin auf der richtigen Seite wähnen, auf der Seite derjenigen, die jeden Zweifel daran, dass SARS-CoV-2 die Gefahr ist, zu der es stilisiert wird, jeden Zweifel daran, dass die Sterblichket an COVID-19 tatsächlich eine Übersterblichkeit dokumentiert, jeden Zweifel an der Wirksamkeit von Masken unterdrücken wollen, weil ihre Religion Kritik verbietet, zur Häresie erklärt.

Nun ersetzen Sie SARS-CoV-2 mit “Juden”, COVID-19 mit jüdisch-bolschewistische Weltverschwörung und Masken mit Rassengesetzen und Sie wissen, was der Gegenstand der Experimente war, die Stanley Milgram durchgeführt hat.

Der Professor, der hier an den Pranger des Diffamierungsfunks gestellt werden soll, heißt Christof Kuhbandner. Falls jemand den Namen der anonymen Denunziantin, die sich als Psychologiestudent tarnt, kennt, bitte uns mitteilen, wir veröffentlichen den Namen, um die Denunziantin zu der Ehre kommen zu lassen, die ihr gebührt.



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