Linke sind autoritär, und nicht am einzelnen Menschen interessiert
Der folgende Kommentaraustausch zwischen MasedPringle und Dr. habil. Heike Diefenbach ist zu wichtig, als dass wir ihn auf den Kommentarbereich reduzieren wollen. Es geht darin, im Anschluss an den heutigen Beitrag von Dr. Diefenbach, um den Versuch der Manipulation durch Personalisierung, wie man ihn in der Regel u.a. bei Linken beobachten kann, die mit Herz-Schmerz-Einzelfällen versuchen, für ihre Sache zu trommeln, also unter Anwendung des individualistischen Fehlschlusses, oder die Einzelfälle ausnutzen wollen, wenn sie wieder einmal eine “Verschärfung” oder sonst eine der bei Linken so beliebten freiheitsberaubenden Maßnahmen durchsetzen wollen.
Diskutiert wird dies im Beitrag in Bezug auf den person-positivity bias:
Der “person-positivity bias” bezeichnet die menschliche Tendenz, Einstellungsobjekte um so positiver zu bewerten, je eher sie individuellen Menschen ähneln (Sears 1983), also auch z.B. einen einzelnen Menschen, der (unter vielen anderen Eigenschaften) Mitglied in einer Gewerkschaft ist, positiver einzuschätzen als (die Gruppe der) Gewerkschaftsmitglieder oder gar die Gewerkschaft.
Dazu schreibt Kommentator “MasedPringle”:
“Deshalb erfinden und begründen die Linken auch gern Sozialleistungen für/mit eher seltene(n), tragischen oder ungerechten Einzelfälle(n), die dann von der sie kassierenden Mehrheit lediglich abgestaubt und missbraucht werden. Grundrente und gepamperte (angebliche & absichtliche) Alleinerziehende fallen mir da spontan ein.”
Die Entgegnung von Dr. habil. Heike Diefenbach entwickelt eine Hypothese, von der wir denken, dass sie hervorragend geeignet ist, um Linke, das, was wir in der Redaktion als “Linkes Syndrom” bezeichnen, die autoritäre Struktur der linken Persönlichkeit, die Tendenz von Linken, über Menschen hinwegzugehen, um die Haltung von Linken gegenüber dem “lumpigen Individuum”, wie es schon Engels formuliert hat, bloßzustellen:
Dr. habil. Heike Diefenbach:
Stimmt!
Aber nicht alle Einzelfälle werden von Linken gleichermaßen gewürdigt. Sie mögen es z.B., zu zeigen, wie ein einsamer Eisbär auf einer ebenso einsamen Eisscholle durch’s weite Meer treibt, aber sie kommen nicht auf die Idee, zu zeigen, wie eine Fledermaus von den Flügeln eines Windkraftrades in Teile zerhackt wird. Und „human interest“-Berichte von Gaststätten-Besitzern, die durch den lockdown finanziell ruiniert werden oder wurden, scheinen mir auch nicht gerade das zu sein, was Linke mögen oder aufgrund ihrer Wertschätzung für das individuelle Leben und Wohlergehen in Medien verbreiten möchten.
Man müsste also erklären, warum ein Einzelfall anders behandelt wird als ein anderer. Und das kann man nicht erklären, wenn man von einer allgemeinen Präferenz für „human (oder animal) interest“-Berichte ausgeht oder vom „person positivity bias“ als solchem.
Eine Erklärung, die mir einfällt, könnte sein, dass dem „human interest“ von Linken gar kein „person positivity bias“ in seinem eigentlichen Sinn, zugrundeliegt, dass es beim „human interest“ von Linken also gar nicht um den INDIVIDUALISIERENDEN Blick auf das einzelne Lebewesen und sein Wohlergehen geht, sondern um einen ESSENZIALISIERENDEN Blick, bei dem das einzelne Lebewesen auf ein, vielleicht zwei, drei, Merkmale, reduziert wird und so zu einem Typus wird, zu einem Symbol, das als solches gerade nicht für ein individuelles Lebewesen steht. Nicht umsonst sprechen Linke gerne von „der Frau“, als sei mit dem Verweis auf Weiblichkeit alles andere über diesen Menschen schon mitgesagt, und das, obwohl die Rede von „der Frau“ klingt, als würde damit ein einzelner Mensch bezeichnet.
Oder nehmen wir das Flüchtlingsbeispiel (weil es ja auch in den Forschungen, von denen ich berichtet habe, vorkommt):
Bilder von verwahrlosten, vielleicht hungernden, einsamen minderjährigen Flüchtlingen dienen vielleicht gerade nicht der Individualisierung von Flüchtlingen, sondern – sozusagen umgekehrt – der Essenzialisierung von Flüchtlingen. Wenn die Essenz von Flüchtlingen ist, unschuldige, bedauernswerte Menschen, die ohne eigenes Verschulden in Not geraten sind und nun in einer bedauernswerten Lage sind, zu sein, wie es die Kinder auf dem Bild vielleicht sind, dann wird das Bild von den Kindern zum Symbol für DEN Flüchtling, dessen Essenz in den genannten Eigenschaften besteht. Das ist aber gerade das Gegenteil einer Individualisierung von „Flüchtlingen“ als Menschen mit den verschiedensten Hintergründen, den verschiedensten Motiven, in den verschiedensten Lebenslagen.
Was ich sagen will, ist ungefähr: man richtet den Blick vordergründig auf einen Einzelnen, aber tatsächlich will man nicht den einzelnen Menschen in seiner Individualität samt seiner individuellen Lage zeigen, sondern man will ihn lediglich als Exemplar eines Typus darstellen, als Exemplar einer Sammlung von Menschen, die dieselbe „Essenz“ haben [das selbe Wesen], eben die, ein armer, bedauernswerter, unverschuldet in Not geratener Flüchtling zu sein. Und wenn das die „Essenz“ [das Wesen] solcher Leute ist, dann ist sie es eben, egal, ob es sich um Kinder handelt, Angehörige von Schlepperbanden, Erwachsene, die vor einem Krieg oder vor Verfolgung geflohen sind, oder Erwachsene, die einfach irgendwo ein besseres Leben suchen, oder Erwachsene, die ein besseres Leben an einem bestimmten Ort suchen, weil ihnen dort ein bereits ansässiger Verwandter einen Job verschaffen kann, etc. etc. Diese Beispiele verschiedener Menschen mit verschiedenen Motiven in verschiedenen Lagen bilden einen Anflug von Individualität ab, aber genau diese soll ja nicht durch „human interest“-Berichte nahegelegt werden, sondern eben, dass Menschen einen bestimmten Typus darstellen, der durch eine bestimmte Essenz gegenüber anderen Typen ausgezeichnet ist.
Und das zu vermuten, liegt ja nahe: Wie sonst könnte man einen einzelnen Menschen zum Gegenstand in einem „human interest“-Bericht über Flüchtlinge – und eben nichts anderes, nicht über Väter, Geschiedene, Weltreisende, was weiß ich – machen?!
Ich weiß nicht, ob diese Spekulationen einer genaueren Analyse standhalten würden, ganz zu schweigen von einer empirischen Prüfung (und ich weiß auch nicht auf Anhieb, wie man diesen Unterschied zwischen Individualisierung und Essenzialisierung in einer experimentellen Studie umsetzen könnte), aber in jedem Fall denke ich, dass hier noch einiger Forschungsbedarf besteht: was genau ist es, was dem Interesse an einem Einzelfall zugrundeliegt und dem Desinteresse an einem anderen?
Läge die Antwort einfach in der ideologischen Nähe des jeweiligen Einzelfalles, dann dürfte es keinen mehr oder weniger durchgängig zu beobachtenden „person positivity bias“ geben, und Konservative müssten eine Präferenz für „ihre“ Einzelfälle haben ebenso wie „Liberale“ eine Präferenz für „ihre“ Einzelfälle haben. Also spielt hier (außerdem?) etwas anderes eine Rolle, und ich vermute, dass eben der individualisierende Blick nicht immer gleich beschaffen ist, dass man – wie gesagt – auf den Einzelnen als individuellen Menschen in seiner gesamten, ihm eigenen Individualität, schauen kann oder auf den individuellen Menschen als Träger einer „Essenz“, die er mit anderen teilt, als Exemplar eines Typus.
Wir denken, dass dies keine Spekulation darstellt, wie Dr. Diefenbach schreibt, sondern eine sehr gute Hypothese, die beschreibt, wie Linke ein essentielles Prokrustesbett für Menschen zimmern, in das sie die jeweiligen Individuen dann einpassen, um sie zu standardisieren, und standardisieren müssen Linke die Welt um sich herum, weil sie nicht in der Lage sind, mit der Komplexität der Wirklichkeit umzugehen. Ihre autoritäre Persönlichkeit, die keinerlei Toleranz für Abweichung kennt, keinerlei Ambiguitätstoleranz, erfordert es, die Welt auf krude Wesenheiten zu reduzieren und die Vielfalt der Individuen auf diese Essenzen zu reduzieren.
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Linke, sind unisono mit Schwarmintelligenz gesegnet. Es zählt die Wahrheit durch Mehrheitsbeschuß und sie feiern sich deswegen als lupenreine Demokraten. Deren kollektivistische Neigung/Ausrichtung oder noch schlimmer, hat keinen Platz für Individualismus. Das einzelne Schicksal zählt nur, wenn es in die ideologische Richtung paßt. also zu propagandistischen Zwecken, um die Wankelmütigen zu sich zu ziehen. . Das Einzelschicksal eines Iosseb Bessarionis dse Dschughaschwili, auch als Josef Wissarionowitsch Stalin bekannt, war in den letzten Stunden seines Lebens, oder besser, Dahinscheidens, jämmerlich, qualvoll, einsam. Niemand hatte sich getraut die Tür zu öffnen. Aus Angst mit sehr individuellen Reaktionen seines Charakters konfrontiert zu werden. Man wartete und diskutierte. Als man sich nach vielen Stunden zum Betreten seines Schlafzimmers entschloß lag er am Boden, teilweise noch bei Bewusstsein (Apoplexie), röchelnd, nichts sagend. Man ging wieder, machte also erst einmal nichts und wartete. Denn hätte man den Arzt geholt und Stalin würde gesunden, wären seine Reaktionen fürchterlich. Warten war daher sehr vernünftig. Viele Stunden, oder erst am nächsten Tag, später kam der Arzt und durfte den Tod feststellen. Ob dieser führende Kommunist irgendwelche Gedanken, Ängste, Panik bis zum seinem Frieden hatte, ist nicht überliefert. Wie auch? Sicher ist, dass er in seinen Exkrementen und Übergebenen lag, während er so “dahinging”.
Ich habe keine sichere Antwort gefunden, ob das Schicksal so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit entwickelt. Ich vermute eher Zufall, wenn dieses auftreten sollte.
Linke entlarven sich meist ziemlich schnell: sie haben oft keine Argumente. Wenn was kommt sind es Ad Hominem Attacken (Angriff der Person). Wenn sie mir nicht vorher schon das Kraut ausgeschenkt haben, versuche ich darauf hinzuweisen (ein ad hominem bringt rein gar nix) und auf die Sachebene zu wechseln. Gelingt selten genug. Aber wenn es nicht gelingt ist auch klar, da ist nichts weiter zu holen. Jede weitere Diskussion erübrigt sich.
Denkbar, dass bin ich einfach zu platt unterwegs bin.
Menschen denken nun mal in Bildern. Im Beispiel der Migration und des Flüchtlings, könnte ich die Assoziation haben “Flüchtling = das Bild des toten Jungen Alan Kurdi am Strand”. Möglich wäre aber auch “Flüchtling = das Foto von Anis Amri und den Breitscheidplatz nach dem Attentat”. Tatsächlich kommt bei mir bei der Erwähnung Breitscheidplatz immer das Bild des polnischen LKW Fahrers und die Vorstellung was der in seinen letzten Sekunden wohl durchlitten hat.
Diese Bilder / Assoziationen steuern wie ich meine, wie wir über Migration denken, debattieren und unsere Grundhaltung steuern. Wollte ich daran was ändern müsste ich die Bilder ändern. Aber darauf haben Medien, auch Social Media, aber auch die Werbeindustrie ein ziemliches Monopol.
Es gibt aber eine andere Taktik, die z.B. im betrieblichen Alltag durchaus funktioniert: ich muss den Leuten erklären, dass jede Diskussion auf der Lösungsebene endlos geht und nie zu einem irgendwie gearteten sinnvollen Ergebnis kommt (Grund u.a. die Bilder im Kopf). Im Betrieb brauche ich aber Ergebnisse, ein Team muss – auch wenn es hart ist – sich auf ein Ziel einigen. Deshalb muss ich weg von der Lösungsebene und hin zur Problemebene. Was nie einfach ist und auch nicht schnell geht. Aber auf der Problemebene kriege ich – wohl mit Mühe – eine Einigung hin. Ist das schwere Kind mal geboren, ist dann auch meist die Lösung offensichtlich. Wie gesagt, einfach ist die Übung nicht, weil ständig das “ich hab doch die Lösung schon lange im Kopf” die Problemdiskussion überlagert.
Ja, das Schubladendenken ist im Linksextremismus fest verankert. Sei es in Sachen Opfer-Gruppen und Hierarchien als auch im Konzept von Räten im Sozialismus/Kommunismus/Räterepublik. Die Bevölkerung wird dort immer anhand von völlig willkürlichen Linienziehungen eingeteilt. Aber wie ich beim anderen Artikel schon schrieb, liegt es bei den Einzelfällen doch vermutlich etwas anders. a) Zum einen ist dies eine kindliche Form der Erzählung für einen kindlichen Rezipienten. “Nachrichten in einfacher Sprache für geistig Minderbemittelte.” Allerdings ist es b), wie ich meine, eine extrem dumme Strategie, weil die präsentierten Prototypen, von denen man nur einen akribisch selektierten Ausschnitt erfährt, bei genauer Betrachtung immer zusammen brechen. Übrigens egal ob mit positiver Absicht (der arme Flüchtling) oder mit negativer Absicht (der böse Nazi). Deshalb ja auch “Deplatforming” – Nichts ist schlimmer, als wenn der Konservative, den man eben noch als Nazi verleumdete, sich dem Publikum plötzlich als ganz netter, humoriger und freundlicher Zeitgenosse herausstellt, während der Flüchtling in Wirklichkeit nicht 17 sondern 21 Jahre alt ist, die Scharia will, seine 15-jährige deutsche Freundin ins Kopftuch zwingt und ihr jeden Kontakt zu ihren Freunden verbietet. Relotius auch hier noch als Beispiel angeführt, der ausschließlich so gearbeitet hat, dessen Lügengeschichten komplett zusammen gebrochen sind. Deshalb denke ich, dass der “person-positivity bias” sich ausschließlich darauf beziehen kann, eine GRUPPE oder eine Praxis zu nennen, um erfolgreich zu sein. Niemals auf eine einzelne Person bezogen.
Ich weiß gerade nicht, ob ich die Problematik richtig erfaßt habe, aber es wird Propaganda noch immer mit Einzelen gemacht, nie mit der Masse. Es ist immer DAS kleine Kätzchen, was Feuerwehr vom Baum rettet, DER hungernde Neger, DIE diskriminierte Zigeunerin, DER ertrinkende Eisbär, DER letzte Fettfleck, dem Augenmerk geschenkt wird, meist bekommen die dazu noch Name, Alter, Herkunft, so gehören die quasi zur Familie, man kennt sich, man hilft sich.
Wie hieß er noch, Barnays oder so, der Großmeister der Propaganda, bei dem kann man das nachlesen und anhand von Goebbels, Waschmittel- und Brot-für-die-Welt-Werbung oder auch einer beliebigen Sendung im sogenannten “Deutschlandfunk” in praxi studieren, wie derlei dann von Profis ausgestaltet wurde und wird.
Ich meine auch, das ist seit jeher Brauch in Werbung und Propaganda. Das als “Essentialisierung” anzusehen ist mE durchaus richtig, es ist eine Art Ikonenbildung.
Ich gehe mal davon aus, daß Individuen als solche in einem kurzen Text oder einem einzigen Bild kaum abzubilden sind, weil sie einfach viele unterschiedliche Facetten haben, die man kaum in einem “Schnappschuß” erfassen kann. Bei Bewerbungsunterlagen z.B. wird das unter dem Aspekt “was sieht gut aus” versucht. Ganz anders sind Zeitungsartikel oder gar Filme, Videos und Rundfunk, da wird immer holzschnittartig reduziert, und viel wichtiger als die Person ist, daß der Typus oder Topos als Botschaft funktioniert.
Ich würde sogar die These anbringen wollen, daß in der öffentlichen Kommunikation gar keine Individuen vorkommen (können?), sondern ausschließlich Typen, Topoi und Ikonen.
Ich denke, daß das mit der Yellow Press im 19.Jhdt. einen Aufschwung nahm, und mit dem Personenkult des 20.Jhdts (Stalin, Hitler, Mao..) einen Höhepunkt erlebte.
Frau Dr. Diefenbach, ich habe gerade etwas gefunden, wo Sie eventuell eine wahre Freude dran haben werden! (Das hatte Danisch vor einen Tagen bei Twitter verlinkt):
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https://www.psypost.org/2021/02/new-study-suggests-people-with-dark-personalities-weaponize-victimhood-to-gain-advantage-over-others-59806
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Das passt wie angegossen zum Thema. Es erklärt, warum linke das tun und warum sie sind, wie sie sind.
Aus meiner Sicht scheint es eine Form von verdecktem (faschistoiden) Rassismus zu sein, deren Ausdruck auf der verallgemeinerten Form der Stereotype (Einzahl) im Individuum aufbaut (z.B. der Arbeiter)
Im Vergleich dazu baut der eher konservative Ausdruck auf die Form der Mehrzahl bzw. der korrekten Quantität (z.B. die Chaoten).
Dadurch wirkt die linke Ausdrucksweise/Kommunikationsart persönlich, nah, besonders, essentiell.
Das ist, aus meiner Sicht, die wirkweise der Kommunikation.
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Fun Fact: Wenn man im Plural spricht, ist die linke Antwort schnell Rassismus/Diskriminierung. Währenddessen die Nutzung der Singularform, von einem nicht linken, mit Vorwürfen als Lügner bis zum N Wort reicht.
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Würde man diese Kommunikationsart aus der Betrachtung herausnehmen, folgen diese Leute genauso ihren eigenen Interessen und sind auf Selbst-Vorteil aus.
Da sie individuell nicht stark sind suchen sie sich meist “schwache” Themen bei denen sie sich stark fühlen können & wahrscheinlich erfolgreich sind. Konflikte meiden Sie meist auf individueller Ebene, fechten diese jedoch umso stärker je mehr Gleichgesinnte finden.
Keine Ahnung, ob das hilfreich ist. Sind nur subjektive Beobachtungen.
Das erklärt auch eine Tendenz im Journalismus, soziale Probleme anhand von “individuellen Personen”, die als Repräsentanten der Situation vorgestellt werden, dem Publikum erläutern zu wollen, bzw. die Lösung des Problems auf die einzelne Person maßgeschneidert darstellen zu wollen. Das hat am Ende zu einem Phänomen wie Relotius geführt, denn für die Leser ist es ohnehin nicht nachvollziehbar, ob eine Person mit Aliasnamen und der Anmerkung “Name von der Redaktion geändert” real existiert oder nicht. Der Einfachheit halber kann man dann schon darauf kommen, solche Personen einfach zu erfinden.
Mir fällt soweit nichts ein, um Ihre Hypothese zu falsifizieren. Ich würde gerne ein paar Ideen hinzufügen. Menschen- und Weltbilder sind notwendigerweise essentialistisch, wenn sie vereinigend wirken sollen. Der kleinste gemeinsame Nenner verbindet die verschiedenen Bruchzahlen. Der Nenner wäre in diesem Bild die gemeinsame Essenz, und die Zähler wären die Individuen. Der kleinste gemeinsame Nenner kann die Herkunft, das Herkunftsland sein, die gemeinsame Religion, das Interesse an Soziologie und Psychologie, das Interesse arbeiten zu gehen. Das Individuum reiht sich zwangsläufig in die Gruppe und das gemeinsame Ziel ein. Auf Arbeit müssen alle an einem Strang ziehen, da hat das Individuum nur was in der Pause zu melden. Das ist auch bei der Arbeit an einer besseren Welt nicht anders. Der Essentialismus hat dementsprechend auch eine praktische Dimension, eben weil das als sicher erkannte Menschen- und Weltbild das Entscheiden und das Handeln erleichtert. (“Sicher” ist nicht gleichzusetzen mit “richtig” oder “sinnvoll” usw). Ständiger Zweifel – mit Ausnahme des ständigen Zweifelns im Rahmen der wissenschaftlichen Methode – hemmt, kann sogar pathologisch sein, und eine Person lebensunfähig machen.
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Ich würde sagen, dass es auch “konservative” und “liberale” essentialistische Bilder gibt, die sind nur nicht weit verbreitet, weil das grün-linke Weltbild derzeit dominant ist. Vermutlich wäre auch das Anschreiben z. B. gegen die Ideologie des menschgemachten Klimawandels weniger wichtig, wenn die Lösung nicht die Zerstörung des bewährten, wohlstandsschaffenden Systemes wäre.
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Und schließlich: Linke sind ja durchaus zur Differenzierung auch auf persönlicher Ebene fähig, aber Linker ist nicht gleich Linker, und nicht jeder Mensch ist eine geistige Leuchte, oder hat das Interesse daran, eine geistige Leuchte zu sein, und sein Leuchten durch stetes Befüllen mit dem Öl des Wissens zu erhalten.
In-dividualität heisst Un-teilbarkeit.
Der Mensch , wie alles , besteht aus Transzendenz (Potentialität) und Immanenz : Leere und Form im Zenbuddhismus. Im Menschen werden beide untrennbaren Teile sich selbst bewusst (Jesus Christus :” Ich und der Vater sind eins”)
Jeder Faschismus streicht die Transzendenz des Menschen und (zer) stört damit seine schöpfungsgemässe
In-dividualität. Was übrig bleibt als bewusste Wahrnehmung ist dann die nur noch immanente Seite des Menschen , die weil nur noch immanent objektiviert wird. Alle Menschen sind dann Objekte und werden ,wie alle Objekte benutzt ! Für Liebe , die aus der Identität von Immanenz und Transzendenz entsteht, ist kein da kein Platz
Ein Aspekt: Die Ausrichtung und Strukturierung dieser Menschen, grundsteinlegend in der Pubertät, basiert auf den “besonderen Einzelleistungen” ihrer Avantgarde, die da wären Popstars, Schauspieler …gemeinhin Actors. Diese “vermitteln” primär emotionale “Inhalte” als Solo-Emotionalität. Und der Strom kommt ja, wie mittlerweile jeder weiss, aus der Steckdose.
Irgendwie fällt mir da wieder dieser Satz ein (Restle oder so): ” …Madonna und Robert De Niro und 200 Wissenschaftler…..”
Ein Beitrag aus der Sozialpsychologie: Wie bewegt man Menschen etwas zu tun? Wie kriegt man sie entgegen ihren Neigungen mitzumachen, um ein politisch für richtig und wichtig eingebildetes Ziel zu erreichen?
Mit Argumenten da voranzukommen ist umständlich, es geht einfacher:
Rückzug auf ganz elementare biologische Verhaltensweisen: Wenn einer aus der sozialen Gruppe von Vertretern einer fremden sozialen Gruppe angegriffen oder in Notlagen gebracht wird, tun sich die Artgenossen instinktiv zusammen und greifen gemeinsam ein. Der Löwe, der einen Wildhund am Wickel hat, wird von dessen Kumpanen von allen Seiten so heftig bedrängt, daß er schließlich doch lieber weicht, weil die zehn anderen um ihn herum ihm die Beute sauer machen und ihm vielleicht sogar Verletzungen beibringen. So geht’s auch dem Bären, der einen Wolf loswerden will, der Hornisse, die vor einem Bienenstock Beute machen will, am Ende ist sie die fest umringte, die in der Hitze erstickt. Usw.
Fazit für den Menschen: Wenn du die Leute auf deine Seite ziehen willst, zeige einen Benachteiligten, Angegriffenen, ein leidendes Kind, male eine Katastrophe, und sie kommen zu Hilfe mit ihrem Rudel-Helferinstinkt.
Deshalb jammern die Linken ewig über die Ausbeutung der Arbeiter, die Benachteiligung der Frauen, das Elend der “Flüchtlinge”, den geknechteten Afroamerikaner etc., den zu niedrigen Lohn, gerade wenn sie gar nicht selbst betroffen sind.
Das ist das Wesen der Demagogie: Aufbau von Feindbildern und Bedrohungsszenarien.
Schlagkräftige Argumente sind anstrengend, und die intelligentesten sind die Linken entgegen ihrer Selbsteinschätzung nun wahrlich nicht. Aber sie agitieren gut. Angela Merkel hat das als Sekretärin für Agitation und Propaganda in der DDR eingeübt und wendet es bislang recht erfolgreich an: Flüchtlingspolitik, Atomausstieg, Finanzen und immer wieder: WIR schaffen das!
…und vergeßt bitte nicht den Neid.
Das “Linke”, vormals das christlich religiöse Wesen, aus dem sich das Linke als seine säkulare Variante herausentwickelt hat, gründet nach Nietzsche wesentlich auf Neid, in seiner Terminologie “Ressentiment” genannt. Aufs Wesentliche logisch eingedampft hat es dann der leider übel selbstbeleumundete T. Kaczynski in seinem Una-Bomber Manifest (kostenlos im i-net downloadbar) direkt auf den ersten Seiten über die Psychologie des Linken. Ich verstehe aber Science files wie jeden andern Blog, die Finger vom Ted zu lassen, denn das wäre ne Steilvorlage für Kontaktschuldsucher.
Nur soviel von mir: die Perspektive auf den Einzelnen einerseits und die summarische Perspektive nach gemeinsamen Eigenschaften ergeben keinen Widerspruch, sondern bedingen selbstverständlich einander. Platt: man will dem Einzelnen helfen und sovielen Einzelnen, wo geht.
Eigentlich haben wir in jeder modernen Gesellschaft eine Krise des Humanitären, also nicht daß es inhumaner würde, sondern so gemeint, daß das gute Wollen immer weniger eine Rolle spielt und dem Menschen am besten durch “kalte” Systeme zu helfen ist, etwa Versicherungen. Das kommt ontop zu dem von Ted Kazcynski Gesagten.