Antidot zu ideologischer Verblödung: Klimazusammenhänge vom Fachmann erklärt, nicht vom MS-Journalistchen verklärt

Klimaschau berichtet über Forschung, die bei Mainstream-Medien keine Chance hat

Von Sebastian Lüning

Ärgern Sie sich auch regelmäßig über die Berichterstattung zum Klimawandel in den Mainstream-Medien? Eine Weltuntergangsmeldung jagt die andere. Klimatische Kipppunkte, Dürren, Wirbelstürme, Sintflut. „Wenn wir nicht sofort handeln, fliegt uns das Klima und der Planet um die Ohren. So schlimm wie heute war es noch nie. Nur schnelles, alternativloses Handeln kann uns jetzt noch retten.“

Den meisten Mitmenschen fällt es leicht, diese medial verbreitete Botschaft aufzunehmen und zu glauben. Diejenigen mit Vorkenntnissen tun sich hingegen sehr viel schwerer, in das Klagelied uneingeschränkt einzustimmen. Denn in den allermeisten Fällen wird schnell klar, dass die verbreiteten Horrogeschichten zum Klimawandel entweder rosinengepickt, unvollständig, verdreht oder schlichtweg falsch sind. Da wird Vorwissen schnell zur „Belastung“. Das wissen Blogleser von ScienceFiles gut, denn das Blog informiert regelmäßig über das Thema.

Als ausgebildeter Naturwissenschaftler habe ich über die Jahre einen Röntgenblick entwickelt. Ich kann mittlerweile den Rost der Klimadebatte erkennen, auch wenn er aufwändig unter einer zentimeterdicken Farbschicht versteckt wurde. Zunächst habe ich eifrig an Redakteure geschrieben, um sie freundlich auf die vielleicht übersehenen Fakten hinzuweisen. Antworten gab es jedoch selten. Und wenn es eine Rückmeldung gab, dann war sie meist uneinsichtig. Daraufhin verlegte ich mich auf Beschwerdebriefe an Rundfunkräte. Denn die müssen bekanntlich per Gesetzesauftrag antworten. Das taten sie auch. Allerdings waren die Antworten sämtlich nichtssagend oder ausweichend. So habe ich mich mehrfach an den NDR-Rundfunkrat gewandt, der für die Tagesschau zuständig ist, und außerdem Briefe an die Beschwerdestellen von ZDF, Deutschlandfunk, Deutscher Welle verschickt. Es brachte nichts, denn in den Rundfunkräten sitzen unter anderem Politiker, die die Agenda ihrer Parteien verfolgen. Es wäre naiv zu glauben, dass sich Rundfunkräte von Fakten beeindrucken lassen könnten.

Vielen anderen geht es sicher genauso wie mir, vereint im Interesse an neutraler und ideologiefreier Berichterstattung zu den Themen Klimawandel und Energiewende. Mir kam eine Idee: Könnte man nicht einfach eine eigene Nachrichtensendung auf die Beine stellen? Noch vor 15 Jahren wäre dies nahezu unmöglich gewesen. Man hätte mühsam DVDs produzieren und kostenintensiv per Post herumschicken müssen. Heute jedoch sieht die Welt ganz anders aus: Broadcast Yourself! Youtube, Vimeo, Daily Motion… Online-Videos werden immer populärer und machen dem traditionellen Fernsehen und Radio Konkurrenz, demokratisieren den Nachrichtenbereich.

Ich besaß ein wenig Video-Grundwissen aus früheren Zeiten. Als Geologe hatte ich Anfang des Jahrtausends einige Male meine Videokamera auf Wüsten-Expeditionen und auf Urlaubsfahrten mitgenommen und geowissenschaftliche Filme erstellt. Das hat viel Spaß gemacht, aber der Interessentenkreis für solche Themen ist ziemlich überschaubar. Die Kamera kam schnell wieder in die Abstellkammer.

Um 2010 begann mich das Thema Klimawandel zu faszinieren. Mein Gefühl sagte mir: Irgendetwas konnte hier nicht stimmen. In meinem Geologie-Studium habe ich die meisten Unterdisziplinen der Klimawissenschaften kennengelernt. An mangelndem fachlichen Rüstzeug konnte es also nicht liegen, dass ich regelmäßig Bauchschmerzen bekam, wenn in den Medien der bevorstehende Klimaweltuntergang zelebriert wurde. Ich arbeitete mich in das Thema gründlich ein. 2012 schrieb ich mit Fritz Vahrenholt mein erstes Buch zum Thema, das gleich in der Spiegel-Bestellerliste landete. Wir starteten ein Blog. 2020 machten wir ein zweites Buch. Die Medien-Rezeption beschrieb ich hier auf ScienceFiles.



Im Sommer 2020 war dann die Zeit offenbar reif. Die Pfade von Video und Klima kreuzten sich und der Youtube-Kanal „Klimaschau“ ging auf Sendung. Auf einen Spendenaufruf meldeten sich etliche Wohltäter, die das Abenteuer mutig unterstützten. Die Youtuber-Ausrüstung konnte bestellt werden. Aber was genau braucht man eigentlich, um eine eigene Nachrichtensendung zu produzieren? Im Fernsehen sind zig Leute mit der Produktion beschäftigt. Auf Youtube muss man alles alleine machen, sozusagen eine One-Man-Band.

Die Technik-Recherchen zogen sich über mehrere Wochen hin. Testberichte in Zeitschriften, auf Webseiten aber auch auf Youtube selber gibt es zuhauf. Bloß keinen Fehlkauf riskieren, lieber etwas länger Alternativen studieren. Als Kamera wählte ich das iPhone Pro 11, das ausgezeichnete Videos dreht. Das Smartphone als Kamera hat auch den Vorteil, dass man dort einen Teleprompter direkt als App installieren kann. Ein gutes Ansteckmikro musste her, ein ausrollbarer Greenscreen, ein Stativ, außerdem viele Lampen für die Ausleuchtung des Sprechers und des Greenscreen (hier, hier, hier). Mit meinem Schnittlaptop (Lenovo ThinkPad P53) bin ich sehr zufrieden. Darauf installiert ist die erstklassige Videoschnitt-Software Adobe Premiere Pro. Dem Trial-and-Error-Prinzip folgend hat es etliche Iterationen gedauert, bis alles einigermaßen zusammenspielte.

Unsere Rezension des Buches findet sich hier

Aber die Technik ist ja nur ein Teil der Herausforderung. Mindestens genauso wichtig sind der Inhalt der Nachrichten und die eigentliche Präsentation. Was könnte die Zuschauer interessieren? Welche Themen sind eher sperrig und eignen sich besser für das Blogformat? Durch meine langjährige Beschäftigung mit den Themen Klima und Energie sowie eigene Fachpublikationen habe ich keine Probleme, Nachrichtenstoff zu finden. Es gibt so viel Spannendes, dass ich im Prinzip jeden Tag eine Sendung machen könnte, ohne dass der Nachschub ins Stocken geraten würde. Trotzdem ist bereits die Auswahl der Themen zeitaufwendig, denn man muss sich durch viel Material wühlen, um gute Geschichten aufzuspüren.

Die besten Stories müssen schließlich ausrecherchiert und getextet werden. Wenn sich dann 15 Nachrichten angesammelt haben, müssen sie auf vier Sendungen verteilt werden. Was ist aktuell und muss schnell raus? Was ist eher zeitlos und kann etwas warten? Die perfekte Youtube-Sendung hat eine Länge zwischen 7-15 Minuten. Wenn ein Clip länger ist, schreckt das viele Zuschauer ab, gerade bei naturwissenschaftlich-technischen Themen. Kürzer als 7 Minuten sollte der Clip aber auch nicht sein, sonst ist der Mehrwert für den Zuseher zu gering. Und die Videos müssen gleich am Anfang Vollgas geben. Etwa ein Viertel aller Zuschauer werden in den ersten 15 Sekunden verloren.

Zunächst werden die Sprecherszenen aufgenommen, auf dem Laptop mit Graphiken zusammengeschnitten und schließlich als Video ausgespielt, das dann bei Youtube hochgeladen wird. Ich habe für jeden dieser Schritte Vorlagen und Anleitungen erstellt, um zeitsparender zu arbeiten. Wenn man hier nicht ökonomisch vorgeht, kann man sich kräftig verzetteln. Die Köningsdisziplin ist die künstlerische Darbietung. Gar nicht so einfach, wie ich feststellen musste. Ab und zu mit den Augen klimpern, gerne ein kleines Lächeln, authentische Sprechweise anstatt Roboterstimme… Wenn man ein solches Projekt wagt, dann muss man vor allem drei Dinge mitbringen: Hartnäckigkeit, Enthusiasmus und die Bereitschaft, sich besonders zu Beginn kräftig zu blamieren. Wenn dann irgendwann die „Kinderkrankheiten“ abgestellt sind, macht es sogar ein bisschen Spaß.

Die erste Klimaschau ging Mitte Dezember 2020 auf Youtube online. Themen: Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hatte eine El Niño-Vorhersage gewagt und war damit gescheitert. Der Golfstrom ist stabiler als gedacht, und die Stürme in Norddeutschland verzeichnen keine Zunahme. Mittlerweile gibt es mehr als 30 Folgen der Klimaschau. In Ausgabe 31 ging es unter anderem um das antarktische Inlandeis, das laut neuesten Forschungsergebnissen auch bis 2100 stabil bleiben wird und daher keinen Beitrag zum globalen Meeresspiegelanstieg beisteuern wird. Das reduziert die Meeresspiegel-Projektion bis zum Ende des Jahrhunderts um 25%. In Klimaschau #23 erläutere ich, wie sich das IPCC aus meinen Gutachterkommentaren zum Spezialbericht Ozean-Kryosphäre herausgewunden hat. Und das komplexe Finanzgeflecht des Klimaaktivismus war Thema in Klimaschau #16. Eine thematische Übersicht aller bisherigen Klimaschau-Beiträge gibt es auf www.klimaschau.tv.

Der Youtubekanal „Klimaschau“ hat heute knapp 3000 Abonnenten. Aktuell kommen pro Woche zwei neue Sendungen von jeweils 9-15 Minuten dazu. Uploadzeiten sind Sonntag und Mittwoch um 13:00 Uhr. Wenn auch Sie genug von der einseitigen Berichterstattung der Mainstream-Medien zum Klimawandel und zur Energiewende haben, könnte Sie die Klimaschau vielleicht interessieren. Schauen Sie doch einfach mal vorbei.



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