Nützliche Idioten oder furchtbare Wissenschaftler? Wenn der Henker auf Forschung zurückgreift, damit es nicht so schnell geht…

Wie immer, bringt der Titel einen Gedanken in pointierter Weise zum Ausdruck, der sich aufdrängt, nachdem man eine Pressemitteilung von der Humboldt-Universität Berlin gelesen hat, die mit “Wie lässt sich die Impfbereitschaft in der Bevölkerung erhöhen?” überschrieben ist.

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Das ist natürlich keine wissenschaftliche Fragestellung, denn die Antwort auf diese Frage hat keinerlei wissenschaftlichen Erkenntniswert. Interessant ist diese Frage für Manipulateure und Propagandisten, die Bürger übertölpeln wollen, damit sie bestimmte Verhaltensweise zeigen, die von Regierungen positiv sanktioniert werden. Interessant ist diese Frage auch für Personen, die sich andienen wollen, nicht, weil sie die Antwort interessiert, sondern weil man mit der Antwort Regierungen und anderen Steuergeldverteilern signalisieren kann, dass man ein williger Beschaffer jeder Art von Legitimation für das ist, was die Regierung gerade durchsetzen will. Wie gesagt, mit Wissenschaft hat das alles nichts zu tun, obschon das, was institutionalisierte Regierungsclaqueure zusammenschreiben, von interessierter Seite natürlich genutzt wird, um zusätzlich Legitimation für das zu schaffen, was man ohnehin durchsetzen will.

Die Pressemeldung kann man schnell zusammenfassen. Ein besonders regierungsdienliches oder – andienliches Team aus von Steuerzahlern finanzierten Wissenschafts-Darstellern von der HU-Berlin und aus dem Wissenschaftszentrum Berlin, einem einstigen Forschungsstandort, der  sich zwischenzeitlich zu einem ideologischen Handlanger für Regierungsdienste aller Art entwickelt hat, will herausgefunden haben, mit welchen miesen Tricks man Leute über den Tisch ziehen und zu etwas bringen kann, was sie eigentlich nicht tun wollten.

Damit man Strategien entwickeln kann, um Bürger hinters Licht zu führen oder über den Tisch zu ziehen, sie zu etwas zu bringen, das sie nicht wollen, sind natürlich Fördergelder notwendig. 533 Millionen Euro schaufelt das Bundesministerium für Bildung und Forschung in “Exzellenzcluster” wie das Berliner Sripct, deren Zweck letztlich Dienlichkeit, Andienlichkeit, Sykophantentum zu sein scheint:

“Der Cluster „Contestations of the Liberal Script“ (SCRIPTS) wird im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder für zunächst sieben Jahre gefördert. Das Forschungsthema des Exzellenzclusters sind die gegenwärtigen Herausforderungen liberaler Gesellschaftsordnungen. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigen sich nicht nur mit der Frage, warum liberale Institutionen derzeit verstärkt unter Druck geraten, sondern gehen auch der Frage nach, ob und warum alternative Modelle zum „Liberalen Script“ weltweit immer attraktiver erscheinen.”

Das naheliegende Thema, das die “Wissenschaftler” von SCRIPT dieses Mal auf ihrer Suche nach der Antwort danach, warum “liberale Institutionen derzeit verstärkt unter Druck geraten” bearbeitet haben, es lautet: Wie kann man Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, dazu zwingen, bewegen, nudgen, übertölpeln, dass sie sich impfen lassen, gegen COVID-19 versteht sich. Das ist, wie gesagt, keine wissenschaftliche Fragestellung, aber eine, für die es Browniepunkte gibt, die man einsetzen kann, um nach Ablauf der Förderphase für “SCRIPT” ein Plätzchen in einem Ministerium zu ergattern, vielleicht streicht einem auch einer, der schon einen Platz an der ministerialen Sonne hat, über den Kopf, so dass Haarewaschen für die nächsten 10 Jahre gestrichen ist.

Wie so oft, bei pseudo-wissenschaftlichem Junk, so beginnt auch dieser mit einem als Faktum präsentierten Irrtum, wie ihn nur Uninformierte oder Ideologen begehen können. “Schätzungen zufolge”, so steht in der Pressemeldung zu lesen, “müssen mindestens 60 bis 70 Prozent der  Bevölkerung geimpft werden, um die Corona-Pandemie stoppen zu können”. Herdenimmunität, so lautet das Stichwort, das natürlich auch noch angeführt wird. Nun ist Herdenimmunität ein höchst umstrittenes Konzept, das von vielen unterschiedlichen Wissenschaftlern berarbeitet wird, ohne dass sie sich einigen können. Etwas Einigung findet jedoch für SARS-CoV-2, nämlich im Hinblick auf die folgenden Punkte:

  • Das Risiko, an COVID-19 zu sterben, ist ungleich über Altersklassen verteilt;
  • Das Risiko, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren, ist in der Bevölkerung nicht gleich verteilt – deshalb sieht man lokale Hotspots;
  • Menschen, die bereits anderen Coronaviren als SARS-CoV-2 ausgesetzt waren, also SARS, MERS, HCoV-HKU1, HCoV-NL63, können eine Resistenz gegen Coronaviren entwickelt haben;
  • Andere Faktoren, wie eine angeborene Immunität oder eine reduzierte Anzahl von Angiotensin Converting Enzymen 2 (ACE-2) kann Menschen resistent gegen SARS-CoV-2 machen;

Um zu schätzen, welcher Anteil der Bevölkerung immun sein muss, damit sich Herdenimmunität einstellt, ist es notwendig, diese Faktoren in Rechnung zu stellen. Offenkundig ist das den Berlinern Exzellenzcluster-Insassen vollkommen unbekannt, denn sie hantieren mit Zahlen von 60% und 70%, die man nur dann ernsthaft vorbringen kann, wenn die Gefahr, sich zu infizieren, über alle Mitglieder einer Gesellschaft gleich verteilt ist, was sie bei SARS-CoV-2 definitiv nicht ist. Und weil dem nicht so ist, kommen richtige Wissenschaftler, die sich mit der Frage der Herdenimmunität beschäftigen, zu dem Schluss, dass schon 20% der Bevölkerung ausreichen können, um Herdenimmunität zu erreichen. Wir haben eine dieser Studien, die von Lourenco et al. (2020) hier besprochen.

Lourenco, José, Pinotti, Francesco, Thompson, Craig & Gupta, Sunetra (2020). The impact of host resistance on cumulative mortality and the threshold of herd immunity for SARS-CoV-2.


Aber natürlich können die Insassen des Berliner Exzellenz-Clusters solche Forschungsergebnisse nicht wahrnehmen, denn sonst ist ihre schöne Idee, sich bei der Regierung anzuschmiegen, hinfällig, die Idee, zu deren Formulierung die Annahme notwendig ist, dass dann, wenn man diejenigen, die noch nicht wissen, ob sie sich impfen lassen wollen und diejenigen, die sich nicht impfen lassen wollen, in Ruhe lässt, die Herdenimmunität nicht erreicht werden kann. Nichts ist dem Pseudowissenschaftler näher als sich über seine Mitbürger zu ereifern und Methoden zu ersinnen, wie er seine Mitbürger in ihrer Autonomie beeinträchtigen und manipulieren kann. Es müssen ganz kleine Persönchen sein, die so etwas nötig haben. Aber das nur nebenbei. Die falsche Annahme der viel zu hohen Schwelle zur Herdenimmunität wird dann genutzt, um auf Grundlage einer natürlich repräsentativen Befragung von 20.500 Personen (dieser Junk hat so richtig viel Geld gekostet, im sechsstelligen Bereich) zu den folgenden Ergebnissen zu gelangen:

  • Wenn man jüngeren Befragten verspricht, ihnen “Freiheiten” zurückzugeben, dann lassen sich die Unentschlossenen unter ihnen impfen.
  • Ältere Befragte manipuliert man am besten unter Mithilfe des Hausarztes in die Impfbereitschaft,
  • Finanzielle Anreize helfen auch, aber es müssen mindestens 50 Euro sein.

Durch eine Kombination dieser Maßnahmen kann die Impfbereitschaft um 13 Prozentpunkte gesteigert werden. 

Ja.

Und mehr fällt den angeblichen Wissenschaftlern nicht dazu ein.

So muss das im Dritten Reich gewesen sein, wenn Wissenschaftler Forschungsergebnisse gelesen haben, in denen von der menschlichen Widerstandskraft gegen Kälte berichtet wurde oder beschrieben wurde, welche Druckverhältnisse Menschen aushalten und wo die Grenze zur körperlichen Desintegration liegt, wohlwissend, dass die Ergebnisse am lebenden menschlichen Objekt gewonnen wurden, das anschließend nicht mehr lebendig war.

Die angeblichen Wissenschaftler finden es schicklich zu untersuchen, wie die Freiheiten, die Menschen von ihren Regierungen geraubt wurden, instrumentalisiert werden können, um die Beraubten auch noch für die neueste Perversion der Regierung gefügig zu machen. Und dazu fällt den angeblichen Wissenschaftlern, die in einem Projekt arbeiten, in dem es um den Fortbestand liberaler Institutionen geht, und dazu gehören Grundfreiheiten, nichts ein, gar nichts. Sie tun so, als wäre der Entzug und die Instrumentalisierung von Freiheitsrechten nicht etwas, das Diktaturen und andere Zwangsregime auszeichnet, sondern normal, so normal, dass es zu den Wohltaten gehört, die ein Staat seinen Bürgern, natürlich nur denen, die sich staatsdienlich verhalten, angedeien lassen kann, Freiheiten zuzuteilen, auf der nach oben offenen Sykophantenskala.

Es ist nicht leicht die Verachtung, die wir für solch’ andienende Kriechdemiker haben, in Worte zu fassen. Wir hoffen, die Verachtung kommt in diesem Post einigermaßen rüber…

Wie das Dritte Reich möglich war, das kann man jeden Tag aufs Neue erleben, an jedem Tag, an dem die angeblichen Wissenschaftler Schlange stehen, um den Ersten Preis in professionellem Anschleimen von ihrer Regierung verliehen zu bekommen. Und die Krönung ist, dass dieselben Leute, die von diesen Pseudo-Wissenschaftlern übertölpelt werden sollen, diejenigen sind, die für diese Pseudo-Wissenschaftler mit ihren Steuern aufkommen müssen. 

Ironie wird zu Sadismus.


Wenn Sie mehr von Kriechdemikern lesen wollen, sie sind auch Hauptdarsteller des letzten Beitrags von Dr. habil. Heike Diefenbach.



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