Großeinsatz für Tugendwedler: Grüne und andere linke Gutmenschen retten Afghanistan (aber nur verbal)

Vermutlich wird man in der Geschichte auf die Präsidentschaft von Joe Biden als kurzen Zeitraum zurückblicken, der ausgereicht hat, um das, was einst als erfolgreiche westliche Kultur bekannt war, vollständig zu zerstören. Und natürlich werden diese Betrachtungen mit den entsprechenden Zahlen, Opferzahlen angereichert werden, denn jede gesellschaftliche Degeneration, die von einer linken Ideologie getrieben wurde, hat Opferzahlen in den Millionen produziert, Opferzahlen, hinter denen sich konkrete Einzelschicksale verbinden. Aber in der geistigen Welt linker Ideologen gibt es keine Individuen. Dort gibt es nur Kollektive, gesichts-, gefühls- und willenlose Verfügungsmassen, derer man sich bedienen kann, so wie man das derzeit wieder beobachten kann:

Dass Demonstrationen zu Happenings für all diejenigen verkommen sind, die dokumentieren wollen, wie gut sie sind, das ist keine neue Entwicklung. Wir haben darüber in der Vergangenheit bereits berichtet. Demonstrationen sind zu Aufmärschen ideologischer Narzissten geworden, deren gescheiterte Persönlichkeitsentwicklung keinerlei Mechanismus der Selbstwirksamkeit gefunden hat. Ergo müssen die ideologischen Narzissten eine Meisterleistung der Schizophrenie erbringen: In einer Masse untergehen, um nicht als Einzelner aufzufallen und sich dennoch als guter Einzelmensch inszenieren, der moralisch über anderen steht, der so hoch über anderen steht, dass er die Rettung ausgesuchter Anderer zum verbalen Ziel seines narzisstischen Outings machen kann. Derartige Outings erfüllen für diejenigen, die wie die Grüne Jugend zu ihnen aufruft, eine Surrogatfunktion. Es geht nicht darum, etwas zu tun. Es geht nicht darum, eine Veränderung herbeizuführen. Es geht um nichts, was mit schnöden Dingen wie Arbeit und Anstrengung verbunden ist. Es geht darum, die eigene Irrelevanz durch Straßen zu paradieren, und sich hinterher einbilden zu können, man sei etwas, habe etwas geleistet.

Indes haben diese öffentlich inszenierten Aufmärsche der Tugendwedler immer dasselbe Muster:

Man trifft sich, um “Menschen zu helfen”. Keinen konkreten Menschen, sondern einer gesichtslosen Masse, die sich hinter Begriffen wie “Afghanen”, “Flüchtlingen” oder “Zuwanderern” verbirgt. Um wen es sich dabei im einzelnen handelt, das interessiert die kleinen grünen und roten Narzissten nicht. Konkrete Menschen stören die Inszenierung, denn mit konkreten Menschen ziehen Unterschiede ein, kommen verschiedene Interessen, Ziele und Motivationen ins Spiel. Und dann kann man nicht mehr von den “armen Menschen in Afghanistan” reden, die man retten will.

Nein, das ist falsch. Nicht die Tugendwedler wollen die “armen Menschen in Afghanistan” vor den Taliban retten, sie wollen, dass andere das tun.

Andere sollen die “armen Menschen in Afghanistan” retten und dabei IHR Leben riskieren. Dass Andere das tun müssen, ist zwangsläufig, denn die tugendwedelnden Grünlinge haben keinerlei Kompetenz, Qualifikation oder gar Ausbildung (am Ende noch in etwas das Handarbeit erfordert, wo kommen wir da hin? Der Aktivist von Welt kennt keinen Zusammenhang zwischen Glühbirne und Fassung), die sie dazu in die Lage versetzen würde, auch nur ansatzweise das zu tun, was sie nun von anderen fordern: “die armen Menschen in Afghanistan” zu retten und dabei ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Das kann man doch von Bundeswehrsoldaten verlangen, dass sie ihr Leben aufs Spiel setzen, um das umzusetzen, was die Grün- oder Rotlinge nicht können, aber fordern.

Damit ist es aber nicht genug. Denn natürlich verlangen die Grün- und Rotlinge, die sich auf Straßen in ihrer vermeintlichen Gutheit suhlen, dass andere, wieder andere, die Kosten für ihr Verlangen tragen, die Kosten für den Flug nach Afghanistan, die Rettung der “armen Menschen” vor Ort, die Versorgung der “armen Menschen aus Afghanistan”, die in ihre gerettete Zukunft in Deutschland verbracht werden … Wo kämen wir hin, wenn Aktivisten für das, was sie fordern, für andere fordern, bezahlen, es finanzieren müssten? Der ganze Witz, die ganze psychologische Komponente, die Aktivismus so attraktiv macht, wäre beim Teufel. Denn Aktivismus lebt davon, dass man sich selbst zum guten Menschen inszeniert und den anderen die Kosten dafür auferlegt. Andere zu schädigen ist die einzige Form von Selbstwirksamkeit, die Aktivisten, Grün- wie Rotlinge, kennen.

Okay, nachdem Andere ihr Leben aufs Spiel setzen sollen und wieder Andere die finanziellen und sonstigen Kosten der geforderten “Luftbrücke” tragen müssen, brauchen Grün- und Rotlinge noch Flugzeuge. Welche Flugzeuge? Na irgendwelche. Die Bundeswehr hat doch Flugzeuge oder? Airbus Airgendwas oder Transall (nein, die wurden verschrottet). Derartige Einzelheiten stören natürlich bei der Gutheitsinszenierung. Also werden sie ignoriert. Irgendwelche Flugzeuge soll irgendwer auf Kosten von irgendwem nach Afghanistan fliegen, um die “armen Menschen aus Afghanistan” zu retten.

Nur: Wer qualifiziert sich als “armer Mensch aus Afghanistan”?
Nehmen wir wahllos jeden und jede Karim und Samira mit? Die ersten 100, die es im Wettlauf mit den anderen 1000 zum Flugzeug schaffen?

Oder nehmen wir nur diejenigen mit, die sich in den letzten Jahren als Helfer deutscher Truppen ein Auskommen verschafft haben und nun in unmittelbarer Lebensgefahr schweben? Wie ist das mit der Geschlechtergerechtigkeit, die für Rot- und Grünlinge immer so wichtig ist? Darf immer nur dann ein armer Mann aus Afghanistan in ein Flugzeug, wenn bereits eine arme Frau aus Afghanistan im Flugzeug Platz genommen hat? Werden Mitarbeiter aus den so wichtigen Genderprojekten, die die Bundesregierung mit Millionenbeträgen gefördert hat, bevorzugt ausgeflogen? Immerhin haben diese Projekte die Welt verändert. Man kann das derzeit in Afghanistan sehen, am bleibenden Eindruck, den der Versuch der Linken, über vorhandene kulturelle Identitäten hinwegzuwischen und das allein selig machende Heil ausgerechnet der beschränken Sichtweise des Genderismus zu bringen, auf die Taliban hat.

Bundestags Drucksache 16/6593 Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen;

Fragen über Fragen.
Und dann gibt es noch das kleine Problem, dass die zu Rettenden zum Flughafen gebracht werden müssen, durch ein von Taliban besetztes Kabul, um dort in irgendwelche deutschen Flugzeuge, die irgendwelche deutschen Piloten, auf Kosten deutscher Steuerzahler, nach Kabul geflogen haben, um dort, irgendwelche oder konkrete arme Menschen oder wen auch immer, einzusammeln und nach Deutschland zu bringen, damit sich die Spinner, die oben zur Demonstration aufgerufen haben, darüber freuen können, dass (irgendwelche) armen Menschen (von denen man mehr nicht wissen will) aus Afghanistan von irgendwem in irgendwelchen Flugzeugen gerettet wurden.

Das erfordert natürlich Planung und Abstimmung, etwas, das man im deutschen Außenministerium offensichtlich nicht kennt. Dort herrscht wohl die Überzeugung vor, die “Partner” vor Ort, also die britischen und die US-amerikanischen Soldaten, die die Folgen der Idiotie von Joe Biden zu tragen haben, würden nur darauf warten, dass endlich das langersehnte Flugzeug aus Deutschland eintrifft, um die Afghanische Welt zu retten. Und dann stellt sich heraus, dass vor Ort kein roter Teppich, keine Kinder, die Blumen auswerfen und singen und kein Empfangskomitee wartet:

Ein klassischer Beleg für Aktivismus, der an der Realität scheitert.

Es gibt eben eine große Kluft zwischen dem, was Ideologen gerne tun wollen, weil ihnen gerade danach ist, und dem, was unter den herrschenden Umständen getan werden kann. Davon wissen die Grünlinge, die gestern demonstrieren waren und heute demonstrieren wollen, natürlich nichts. Sie bedienen sich der “armen Menschen aus Afghanistan” ja nur, und zwar in derselben Weise, in der sie sich der “armen Menschen aus Syrien” bedient haben. Diese “armen Menschen” dienen als grobes Holzschnitt-Demonstrationsobjekt, als gesichtslose Masse, anhand derer, man sich moralisch inszenieren zu können glaubt, auf Kosten anderer versteht sich.

Quelle: Titanic

Kant hat in seiner Metaphysik der Sitten ein Instrumentalisierungsverbot verankert: “Handle so, dass du die Menschheit, sowohl in deiner Person als in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloss als Mittel brauchst.” Letztlich geht es Kant darum, dass wir andere nicht auf eine Funktion, die sie für uns – ohne ihr Zutun, erfüllen, reduzieren. Das berühmte Beispiel des Taxifahrers, das sich in manchen Diskussionen des Instrumentalisierungsverbots findet, ist einerseits ein Beispiel, in dem wir als Fahrgast den Taxifahrer als Mittel benutzen, um unseren Zweck zu erfüllen, z.B. zum Bahnhof zu gelangen. Die Interkation zwischen Taxifahrer und Fahrgast ist jedoch symmetrisch und erfüllt somit den etwas kryptischen Vorsatz von Kant “sowohl in deiner Person als in der Person eines jeden anderen”, denn für den Taxifahrer sind wir als Fahrgast Mittel zum Zweck “Lebensunterhalt”. Letztlich geht es also um symmetrische Beziehungen, darum zu verhindern, dass sich Personen auf Kosten anderer produzieren, etwa in dem sie sich auf Kosten von “armen Menschen in Afghanistan”, die für sie nur Mittel zum Zweck sind, inszenieren. Denn die “armen Menschen aus Afghanistan”, sie haben nichts davon, dass irgendwelche Persönchen durch Städte ziehen. Die einzigen, die davon einen Nutzen haben, das sind die Persönchen, die sich der “armen Menschen aus Afghanistan” bemächtigen, um Selbstwert zu generieren und von sich sagen zu können: “Hach, was sind wir gut”.

Dass sie zudem, um sich selbst zu inszenieren, sich als Tugendwedler zu produzieren, unkonventionelle Formen politischer Beteiligung zerstören, das ist ein Kollateralschaden, über den wir schon mehrfach geschrieben haben.



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