Malignofanten: spalten, Unfrieden stiften, ausgrenzen – Lauterbach und die Wahrheit

Seit Tagen fällt uns Karl Lauterbach wieder auf. Er ist emsig darum bemüht, ein Katastrophen-Szenario zu erschaffen, das es ihm erlaubt, seinen offenkundig nur dürftig hinter der Fassade des Biedermanns verborgenen Hass/Ärger auf Ungeimpfte, die ihm wohl als Sündenböcke dienen, auszuleben. Akteure wie Lauterbach haben wir in den letzten Wochen sozialpsychologisch erklärt, als Getriebene ihrer eigenen Fehlentscheidungen und Ideologie, die nicht in der Lage sind, aus der Realität zu lernen, weil die Realität eben in direktem Widerspruch zur Ideologie steht und weil das Bedürfnis, konsistent mit den eigenen Lügen, der eigenen Ideologie zu bleiben, so groß ist, dass alle abweichenden Beobachtungen, alle falsifizierenden Fakten aus der Realität ignoriert werden müssen.

Im letzten Post haben wir die sozialpsychologische Prädisposition, die Akteure, die wider alle Vernunft leben, mitbringen müssen, um einen Rahmen aus sozialen Bedingungen ergänzt, der in Abhängigkeit von der jeweiligen Gesellschaft eine ganz besondere Form von Belohnungsstrukturen bereitstellt, die von Akteuren, abhängig von ihrer psychologischen Befindlichkeit, genutzt werden können, um nach sozialem Status zu streben. Für Deutschland haben wir einen Fortbestand autoritärer, obrigkeits-andienlicher Strukturen beschrieben, deren Crux man dahingehend zusammenfassen kann, dass sich manche Bürger lieber dem Staat unter bzw. zuordnen und gegen MITBÜRGER Position beziehen, als dass sie gemeinsam mit Bürgern staatliche Akteure kontrollieren. Als Resultat ergeben sich Malignofanten, Personen, die ihre Gefügigkeit gegenüber denen, die sie für Obrigkeit halten, dadurch unter Beweis stellen wollen, dass sie über Mitbürger herfallen, sich Methoden überlegen, Mitbürgern zu schaden und staatlichen Akteuren zu dienen. Ergänzt wird diese Prädisposition durch das schon krankhafte Bemühen, sozialen Status ohne Kompetenznachweis zu erhalten, ausschließlich in einer Welt aus Geschwätz, vorgestellten Szenarien und dumpfer Behauptungen.

Zwangsläufig wird die Not, sozialen Status darüber zu gewinnen, dass man Mitbürgern in den Arsch [Einspruch aus der Redaktion:] Hintern tritt, in den Kreisen der Malignofanten immer größer, muss ständig eine neue Gemeinheit zur alten gesellt werden, weil zum einen die Befriedigung, die der Malignofant daraus gewinnen kann, dass er sich neue Maßnahmen ausgedacht hat, mit denen er Mitbürgern schaden will, schnell verflogen ist, zum anderen muss die neue Gemeinheit stets über die alte Gemeinheit hinausgehen, da Befriedigung ein flüchtiges Gut ist und nach Variabilität verlangt. Das Ergebnis sind wahre Orgien der Boshaftigkeit, die über kurz oder lang in dem enden, was die Geschichte zur Genüge an Beispielen menschlicher Blutrünstigkeit bereitstellt.

All das hat George C. Homans in seinen Arbeiten und Büchern, in “The Human Group [Theorie der Sozialen Gruppe]” und “Social Behavior, Its Elementary Forms [Elementarformen sozialen Verhaltens]” umfangreich beschrieben und in seinen berühmten fünf Hypothesen zum Ausdruck gebracht.

Das letzte Opus, das Karl Lauterbach auf Twitter verbreitet hat, es liest sich so:

Ungeimpfte, deren Bekämpfung Lauterbach ein besonderes Bedürfnis ist, sie sind häufiger unter denen zu finden, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet werden als Ungeimpfte. Das ist die Behauptung von Lauterbach, auf der alle seine weiteren Gewaltphantasien darüber, wie man Ungeimpften möglichst viel Schaden zufügen kann, aufbauen.

Um einen sinnvollen Gruppenvergleich anzustellen, muss man sicherstellen, dass die Gruppen, die verglichen werden sollen, auch verglichen werden können. In der Statistik behilft man sich gemeinhin damit sicherzustellen, dass Mitglieder aller Gruppen im Hinblick auf eine bestimmte Variable dieselbe Möglichkeit haben, eine bestimmte Ausprägung zu erreichen.

Im vorliegenden Fall heißt das, dass man die Inzidenz zwischen Geimpften und Ungeimpften NUR DANN vergleichen kann, wenn die Wahrscheinlichkeit, positiv getestet zu werden, für Ungeimpfte so hoch ist wie für Geimpfte und die Definition beider Gruppengrenzen eindeutig ist.

Beide Annahmen sind verletzt.
Die Gruppe der Ungeimpften ist nicht die Gruppe der Ungeimpften, sondern die Gruppe der Ungeimpften, der teilweise Geimpften und derjenigen, deren Impfstatus nicht bekannt ist. Wir haben diesen statistischen Trick vor Kurzem mit Bezug auf Baden-Württemberg beschrieben.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mitglied aus der Gruppe der Ungeimpften positiv getestet wird, ist höher als die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mitglied aus der Gruppe der Geimpften positiv getestet wird, und zwar deshalb weil Ungeimpfte viel häufiger getestet werden als Geimpfte. Letztere weisen sich mit ihrem Gefügigkeitszertifikat aus und müssen, wenn sie z.B. an einer Veranstaltung teilnehmen wollen, keinen Testnachweis erbringen, Erstere müssen das. Die Mitglieder der Gruppe der Ungeimpften werden somit um ein Vielfaches häufiger getestet als die Mitglieder der Gruppe der Geimpften, die solange als nicht positiv gelten, so lange sie nicht symptomatisch werden. Die große Gruppe der asymptomatische Personen, die in jungen Alterskohorten viel häufiger zu finden sind als in alten Alterskohorten und die darüber hinaus rund 20%-45% aller Getesteten stellen, wird nur für die Gruppe der Ungeimpften erfasst und für die Gruppe der Geimpften unterschlagen. Hinzukommt, dass die positiv getesteten Ungeimpften in hoher Zahl aus jungen Alterskohorten stammen, was die Wahrscheinlichkeit asymptomatischer Getesteter weiter erhöht. Kurz: Da Ungeimpfte eine viel höhere Wahrscheinlickeit haben, positiv getestet zu werden, nicht etwa, weil sie häufiger mit SARS-CoV-2 infiziert sind, sondern häufiger gestestet werden als Geimpfte, deshalb kann man beide Gruppen nicht miteinander vergleichen.

Geimpfte werden in der Regel nur dann getestet, wenn sie Symptome haben. Vor diesem Hintergrund ist es möglich, das tatsächliche Ausmaß an Betrug/Dummheit/Falschheit, das im Tweet von Lauterbach enthalten ist, auf Basis der Daten des RKI festzustellen:

Die Tabelle stammt aus dem neuesten Wochenbericht vom 11. November 2021.
Da in der Gruppe der 12- bis 17jährigen gerade erst mit der Impfung begonnen wurde, macht es keinerlei Sinn, die entsprechenden Daten einzubeziehen. In den Altersgruppen der über 17jährigen wurden in den Kalenderwochen 41 bis 44 197.433 Personen erfasst, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden und SYMPTOMATISCH an COVID-19 erkrankt sein sollen, darunter 89.369, die zweifach geimpft waren, das entspricht 45,3%. Symptomatische Erkrankung ist die einzige Möglichkeit, Geimpfte, die SARS-CoV-2 positiv sind, zu entdecken. Ihre Zahl hat über die letzten Wochen stetig zugenommen, in der Altersgruppe der 60+jährigen stellen sie bereits die Mehrheit.

In den vier Wochen (Kalenderwoche 41 bis 44) wurden insgesamt 475.187 Personen positiv getestet. Davon sind 221.654 Personen (46,6%) als symptomatisch erkrankt erfasst worden. D.h. etwas mehr als die Hälfte aller positiv Getesteten erkrankt nicht – wird nicht symptomatisch. Bei den 253.533 in den Wochen 41 bis 44 asymptomatischen, positiv Getesteten handelt es sich wohl ausschließlich um Ungeimpfte, denn Geimpfte müssen erst dann getestet werden, wenn sie Symptome zeigen. Daraus ergibt sich, dass insgesamt 384.715 Ungeimpfte in den Kalenderwochen 41 bis 44 positiv getestet wurden, davon haben 253.533 (65,9%) KEINE Symptome entwickelt. Nur jeder Dritte positiv getestete Ungeimpfte entwickelt überhaupt Symptome. Ausweislich des RKI-Wochenberichts wurden in den Kalenderwochen 41 bis 44 9.343 Personen wegen COVID-19 hospitalisiert, darunter 5.992, die als ungeimpft gezählt weden, obschon sie auch teilweise geimpft sein können. Die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Ungeimpften, der positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde, hospitalisiert zu werden, beträgt somit 1,6%.

Keine der Behauptungen, die Lauterbach aufstellt, ist richtig. Seine Zahlen sind weitgehend erfunden, denn niemand weiß, wieviele Geimpfte man testen muss, um einen positiven Geimpften zu finden, da Geimpfte nur dann getestet werden, wenn sie Symptome aufweisen. Lauterbach weiß das entweder nicht, oder er lügt absichtlich.

Ob die Intensivstationen Mitte Dezember voll sein werden, das weiß heute niemand, einfach deshalb, weil wir erst in der Mitte des Novembers sind und niemand sicher vorhersagen kann, was im Dezember sein wird, auch Lauterbach nicht, obschon zu befürchten steht, dass er tatsächlich denkt, er könnte das.

Warum wir Lauterbach als Malignofanten ansehen, das zeigt sein dritter Tweet sehr deutlich. Wer Ungeimpften unterstellt, sie würden mit dem Leben der anderen spielen, wohlwissend, dass geimpfte Superspreader nicht nur in der Literatur beschrieben werden, sondern eine ganz reale Erscheinung des täglichen Lebens geworden sind, der will offenkundig nichts anderes als spalten, Gräben aufreisen, aufhetzen, Volksverhetzung betreiben. Wer sich daran gütlich tut, unangenehme und teure Strafen für Menschen zu fordern, die ihre Freiheit, über ihre körperliche Unversehrtheit zu bestimmen, in Anspruch nehmen, der weist sich als jemand aus, der nicht einmal in der Nähe des Bodens steht, der demokratische Gesellschaften trägt.

Wir habe im letzten Post von der großen Not mancher Deutscher, sich gegen ihre Mitbürger zu positionieren, sich beim “ideologischen Zeitgeist” anzudienen, sich bei “Obrigkeit” anzudienen oder als Teil derselben zu inszenieren, geschrieben. Wir nennen diese Leute Malignofanten. Lauterbach erfüllt alle Kriterien, um in die Klasse der Malignofanten einsortiert zu werden. Er ist ein Feind von Individualismus, Selbstbesimmung und Freiheit und somit ein Anti-Demokrat.



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