Die Ausübung von Freiheit ist in Deutschland genehmigungspflichtig – von schriller Minderheit und soziologischer Armut
Zwei Narrative beherrschen den derzeitigen Umgang mit denen, die allabendlich in beeindruckender Zahl spazieren gehen:
- Es ist nur eine kleine – schrille – Minderheit, eine Behauptung, die vornehmlich von einer kleinen, schrillen Minderheit, von Leuten wie Ralf Stegner oder Armin Nassehi aufgestellt wird;
- Es schicke sich nicht, seinen Protest Seite an Seite mit Rechtsextremisten zum Ausdruck zu bringen.
Vor allem Ralf Stegner, MdB für Pinneberg, SPD, zeichnet sich als Verfechter der Gesinnungstrennung aus, wie er überhaupt ein Freund davon ist, eine Form gesellschaftlicher Zweiteilung, eine Art Gesinnungsgesellschaft einzuführen, bei der die braven, die gefügigen Bürger, die alles so machen, wie es Polit-Darsteller wie Stegner für richtig halten, auf der einen Seite stehen und all diejenigen, die etwas auszusetzen haben, die kritisieren oder sonstige Formen von Häresie zum Ausdruck bringen, auf der anderen Seite stehen. Aber natürlich sind Leute wie Stegner für Rechte, für Demonstrationsfreiheit, für Meinungsfreiheit, so lange jedenfalls, so lange sich niemand die Freiheit nimmt, außerhalb der von Stegner tolerierten Freiheit zu stehen.
Es ist eines der Markenzeichen Deutschlands, dass es Leute gibt, die denken, man müsse sich die Ausübung seiner Freiheit vom Staat genehmigen lassen, müsse Spaziergänge beantragen, müsse seine Kritik in genau der Form und genau an der Stelle vorbringen, die einem zugewiesen wird. Es ist, mit anderen Worten, denjenigen, die sich für die Oligarchie an der Spitze des Staates halten, nicht einsehbar, warum sie Bürgern dieselben Rechte einräumen sollten, die sie sich selbst nehmen:
Zwei Beiträge aus der Berliner Morgenpost zwischen denen knapp zwei Jahre liegen und die die unter Linken, wie bei allen Leuten, die sich an keine Prinzipien und keine Werte binden wollen, so endemische Heuchelei, auf den Punkt bringen. Extremisten zu meiden, das schreibt man denen vor, die man ideologisch nicht mag. Die Meidepflicht für Extremisten, die gilt natürlich nicht für das eigenen ideologische Lager. Hier kann man sich gemein machen mit Steinewerfern, Brandstiftern, mit Kriminellen aller Art, denn wahre Gesinnung ist unabhängig von den Mittel, die genutzt werden, um sie durchzusetzen. Das wusste schon Stalin. Deshalb hat er seinen Gulag eingerichtet.
Das zweite Motiv, das wir hier angesprochen haben, ist die Betonung, dass sich diejenigen, die derzeit gegen “Corona-Maßnahmen” demonstrieren, in der MINDERHEIT befinden. Diese Erzählung ist sehr wichtig, denn diejenigen, die sie von sich geben, legitimieren alle ihre Aussagen durch diese Prämisse.
Ein sehr gutes Beispiel ist ein Interview mit Armin Nassehi, Professor für Soziologie an der LMU in München, das im Bayerischen Rundfunk zu hören war. Nassehi, der im Interview sehr bemüht ist, kein falsches Wort zu sprechen und die “Anführungszeichen” immer deutlich anzugeben, damit niemand denkt, er sympathisiere mit der falschen Seite, baut alle seine Aussagen auf zwei Prämissen auf:
- Alle Maßnahmen, die der deutsche Staat gegen SARS-CoV-2 trifft, sind gerechtfertigt und richtig;
- Deutschland ist unzweifelthaft eine Demokratie;
Über diese beiden Prämissen wird nicht diskutiert. Wer sie in Frage stellt, hat schon verloren, und wenn es notwendig ist, einen logischen Fehler zu begehen, wie ihn Nassehi begeht, wenn er sagt: Wären wir wirklich in einer Diktatur, könnten die Leute nicht diese Dinge behaupten”, dann ist es eben notwendig. Das ist empirisch und logisch falsch, wie schon die Tatsache zeigt, dass es in Diktaturen bzw. autoritären Systemen wie der DDR immer Regimegegner gab. Die Form, die Art und Weise, in der man in der DDR seine Kritik vorbringen musste, war eine andere, schon aus Selbstschutz. Daraus kann man, und damit sind wir beim logischen Fehler angekommen, aber nicht ableiten, dass Deutschland derzeit KEINE Diktatur ist. Der Wertebereich einer Diktatur ist breit. Das relevante Merkmal eigentlich nur die Einschränkung von Freiheitsrechten und das Verbot, bedingungslos nach seiner Fasson selig zu werden.
Insofern ist es verwunderlich, wenn Nassehi sagt, dass nicht jede Einschränkung von Handlungsfähigkeit einem Verlust an Freiheit gleichkomme. Das ist nicht nur verwunderlich, es ist falsch. Natürlich geht mit jeder Einschränkung von Handlungsfähigkeit ein Verlust an Freiheit einher. Nassehi vermischt hier die Frage, ob es sinnvoll sein kann, auf bestimmte Handlungsfähigkeiten zu verzichten mit der Frage der Freiheit. Wie die meisten Moralphilosophen geschrieben haben, kann es in bestimmten Situationen sinnvoll sein, die eigene Handlungsfreiheit einzuschränken und sich allgemeingültigen Regeln zu unterwerfen, sofern mit diesen Regeln ein Zugewinn an Lebensstandard, -Freude oder Sicherheit verbunden ist. Wenn nicht, dann nicht.
Von einem zweiten Vorsitzenden im Bayerischen Ethikrat hätte man hier mehr erwartet.
Insbesondere hätte man nicht die Wiederkehr der Leier von der Überforderung, die zu Unsicherheit und über Unsicherheit zu Stress führt, was dann in Demonstrationen mündet, erwartet. Eine sehr rustikale Erklärung für diejenigen, die derzeit spazieren gehen, die den Vorteil hat, dass sie alles und nichts erklärt, denn natürlich führt der Stress, der von Überforderung ausgeht und durch Unsicherheit hervorgerufen wird, dazu, dass sich Leute unter ihrem Sofa verstecken, sich wenn nötig, jeden dritten Tag impfen lassen, so lange man ihnen das ewige Leben, sowie Sicherheit und Kost und Logis bis zum St. Nimmerleinstag verspricht. Solche Trivialitäten in Leerformeln sind ärmlich…
Aber sie sind notwendig, denn die Erzählung, die Nassehi entweder gefressen hat oder durchsetzen will, sie setzt die schrille Minderheit gegen die stille und brave Mehrheit, die, wenn sie in der Mitte des politischen Spektrums zu finden ist, aus Überforderung und Unsicherheit und resultierendem Stress spazieren geht, um den Stress abzubauen. Und wie diese Teile der eigentlich braven und guten Mehrheit so spazieren gehen, kommen die Mephistotelesse aus allen Löchern und hinter allen Bäumen hervor. Diese Mephistotelesse, immer noch die Minderheit, damit wir uns richtig verstehen, sie setzen sich, wie Nassehi meint, mit ihren Anliegen auf den Teil der verunsicherten und überfordertern, der gestressten Mehrheit, der spazieren geht, um Stress abzubauen, obschon sie nach wie vor die Minderheit sind.
Da kommen also die Querdenker und highjacken den Spaziergang, funktionieren ihn in ihrem Sinne um, machen daraus einen Widerstand gegen die Regierung, stellen die Legitimität des Staates, der Freiheit in der Familienpackung stiehlt, in Frage, sind aber dennoch eine “relativ kleine Gruppe”, wie Nassehi beharrt, eine kleine Gruppe, der es dennoch gelingt, die überfordert, verunsichert, Gestressten aus der eigentlich braven und gefügigen Mitte der Gesellschaft für ihre Zwecke einzuspannen. Und weil sie diesen Erfolg erreicht haben, diese kleine Gruppe der Minderheiten-Querdenker, deshalb haben sie den Diskurs in Deutschland vergiftet, sagt Nassehi.
Ja.
Das sind soziologische Analysen, die selbst Ulrich Beck dazu veranlasst hätten, sich die Haare zu raufen und die Niklas Luhmann wahrscheinlich in kaum vernehmlicher Fistelstimme als etwas bezeichnet hätte, was niemand versteht, sowohl inhaltlich als auch akustisch. Die Deutsche Soziologie, so hat einmal ein Chemnitzer Soziologieprofessor gesagt, die ist eben nicht besser.
Recht hat er.
Und wie ist das mit Ihnen, warum gehen Sie spazieren?
Gehören Sie zur verführten, überforderten, verunsichert, gestressten, aber eigentlich grundguten Mitte der Gesellschaft?
Oder sind Sie einer jener Verführer, einer jeder Bösewichte, die bei Spaziergängen als schrille Minderheit auftauchen, um die Richtung vorzugeben: “rechts abbiegen, nicht geradeaus da vorne”?
In Deutschland geht die Angst um.
Dass sich deutsche Bürger in großer Zahl auf der Straße einfinden, um gegen ihre Regierung zu demonstrieren, das haben all diejenigen, die sich seit Jahrzehnten auf Kosten eben dieser Bürger eingerichtet haben, nicht auf der Rechnung. Sie sind kurz vor Panik.
Geht spazieren!
10. Januar 2022: Lübeck;

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Wenn sie wenigstens auf die Steuergelder der “Nazis” verzichten würden…
Da könnte mich Ralle Stegner den ganzen Tag in die rechte Ecke stellen.
Naja wenn es ums Geld der vielen “Rechten” im Land geht, da drückt auch der teils linksextreme Sauhaufen der Öffentlich-Rechtlichen alle Augen zu. Oder um es anders zu schreiben, wir bezahlen die Leute noch fürstlich dafür, dass sie uns seit Jahren bis weit unter der Gürtellinie beleidigen und diffamieren. Naja irgendwann fliegt der Deckel weg, dann schaun mer mal 😉
Schrille Sprüche von Vetretern einer schrillen Soziologie. Ich finde es äußerst bedauerlich, dass Nassehi als Soziologe einen weiteren Sargnagel für die Beerdigung der Soziologie (zumindest in Deutschland) liefert. Sie hat doch ohnehin schon einen unterirdisch schlechten Ruf, weil sie außerhalb der Uni statt als Wissenschaft als Ideologie angesehen wird – und das leider auch oft ist, wie in diesem Fall.
Als Soziologe sollte er wissen, dass er der Soziologie keinen Gefallen tut, wenn er in ihrem Namen Widersprüche und schlichten Unsinn verbreitet in orwellianischer Manier, nach der Krieg Frieden ist und Freiheitsentzug Freiheit (oder noch perverser: die Vorbedingung für Freiheit). Warum sollte sich ein intelligenter Mensch an diesem Blödsinn beteiligen!?
Als Soziologe sollte er wissen, dass die soziale Welt hinreichend komplex ist, um soziale Gruppen nicht in die Guten und in die Bösen einteilen zu können. Obwohl – wer es in unmittelbarer Nachbarschaft mit Feministen und Genderisten aushalten muss, wie das am ehemals soziologischen Institut der LMU der Fall ist, der muss wahrscheinlich sein Weltbild entsprechend anpassen und in Schablonen von „Guten“ und von „Antis“ zu labern und – schlimmer – zu denken lernen, wenn es ihm unmöglich ist, seine kognitiven Dissonanzen dadurch aufzulösen, dass er sich einen anständigen Job sucht.
Er sollte als Soziologe aber jedenfalls wissen, dass alle Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen „Stress“ erleben können, und „Stress“ derzeit vor allem (aber zumindest: auch) in Form eines Legitimationsstresses bei denjenigen vorkommen dürfte, die von der Materie keine Ahnung haben, aber der Versuchung nicht widerstehen können, sich als Besetzer öffentlicher Ämter nach Kräften zu inszenieren. Kann er die Vorder- oder der Hinterbühne nicht unterscheiden, wie es jeder Student kann, der seinen Goffman gelesen hat (oder ihn vorgekaut bekommen hat)?! Ist das sträflich naiv, oder liegt etwas wirklich sinistres hinter diesem soziologischen Ausfall?
Er sollte als Soziologe ebenfalls wissen, dass Soziologen sich gewöhnlich darum bemühen, ihre Argumentation auf Daten aufzubauen, und wenn keine solchen vorhanden sind, in der Möglichkeitsform zu formulieren und wenigstens eine logisch widerspruchsfreie Argumentation zu liefern. Statt dessen geriert er sich wie ein Gotteskrieger, der über die Ungläubigen zu Gericht sitzt, aber vielleicht gnädigerweise wegen deren unterstellten „Stress“ und wenn sie sich einsichtig zeigen, mildernde Umstände walten lässt.
Mein Güte, wie soll ein Soziologe sein Fach angesichts solcher Aufführungen noch guten Gewissens verteidigen können!? Diese Ausführung ist, es tut mir wirklich leid, das sagen zu müssen, soziologisch ungenügend und macht menschlich betroffen.
Aber erinnern wir uns: Soziologie muss nicht so sein, und Soziologen müssen sich nicht so aufführen ….
Ich sehe und empfinde die Spaziergänge bei uns (Kleinstadt mit 10000 Einwohnern und geschätzt so 400 auf den Spaziergängen) eher so als angenehmste, regelmäßige, gesellschaftliche Zusammenkunft ,der man zur Zeit so beiwohnen kann. Es gibt ja theoretisch kaum noch andere Möglichkeiten, sich irgendwo mit einer größeren Anzahl anderer Menschen zu treffen.
Nach der Logik dieses Soziologen ist eigentlich jeder, der jetzt demonstriert, ein Querdenker. Ich möchte nur daran erinnern, dass die, die jetzt demonstrieren, sich nur zeitlich von den Querdenkern unterscheiden. Die damaligen Querdenker sind doch pi mal daumen identisch mit den jetzigen Spaziergängern, nur dass man eben genug Zeit hatte, sie zu diffamieren. Der einzige Unterschied ist vielleicht, dass die Querdenker ein besseres Frühwarnsystem hatten und jetzt auch jene auf die Strasse gehen, bei denen dann endlich der Groschen gefallen ist.
Merkwürdigerweise ist nur Widerspruch der Nazis unwillkommen, deren Geld, heisst Arbeitskraft, dagegen gern genommen, von jedermann.
Wir sind das Volk! und Einigkeit, Recht und Freiheit
passten nie besser als heute, um eine vom Steuerzahler fettgefütterte abgehobene und selbstgefällige Entourage von Politik, Medien und NGO‘s/Stiftungen wieder in die Produktion zu schicken.
Kurz vor der Panik? Noch nicht. Das zubereitete Gericht muss noch etwas mehr kochen, noch ein wenig mehr garen, bevor die Köche zu Tisch gegeben werden, um es selbst auszulöffeln. Das dauert noch. Wenn ich einen Tip abgeben sollte, wo es zuerst passiert, dann tippe ich auf die USA. Vielleicht sogar noch in diesem Jahr. Einfach deshalb, weil es dort eine klare politische Opposition gibt, die in verschiedenen Bundesstaaten klar auf Gegenkurs ist, und wo sich auch die Justiz nicht so an die Leine legen lässt wie in der deutschen Pseudodemokratie. Ich war nie ein Freund des amerikanischen Systems und der US-Politik, aber eines muss man den Amerikanern lassen: von Freiheit und ihrer Verteidigung verstehen sie etwas. Jedenfalls im eigenen Land.
Lesenswerter Abschied aus der grünen Partei einer grünen Krebsforscherin und BVV-Mitgliedes:
https://twitter.com/F_I_Briest/status/1480866440307781639/photo/1
Auch dieser Beitra ist sehr lesenswert:
“Dr. Franziska Briest@F_I_Briest
Ich bin keine Politikwissenschaftlerin und möglicherweise sehe ich das alles aus einer oberflächlich-naiven Sicht, aber kann es sein, dass sich rechte und linke Narrative in dieser Pandemie umgekehrt haben?
Linke
– fordern einen harten Staat
– gewichten Sicherheit höher als
Freiheit
– stellen den Schutz von Kindern in den Vordergrund, ein Narrativ der sonst massiv von Rechten gespielt wird
– rufen zu Denunzierung auf
– lassen sich freiwillig überwachen und es gibt keinen Aufschrei wenn die Polizei auf Nachverfolgungsdaten zugreift
– Bildung und Partizipation vor allem nicht-privilegierter Menschen wird geopfert
– Einschränkung von Mobilität wird hin genommen
– Homeoffice zu Bedingungen, die Gewerkschaften früher niemals akzeptiert hätten, läuft seit zwei Jahren ohne Kritik an den Bedingungen
– Meinungspluralismus wird
als Bedrohung kommuniziert
– Menschen werden aufgrund ihrer politischen Einstellung „zum Schutz anderer“ diskriminiert
– Das Wohl des Kollektivs steht über der Freiheit des Einzelnen
Rechte:
– lehnen Impfungen ab (sonst eher verbreitet im linken
Bildungsbürgertum)
– verbreiten esoterischen Bullshit (den man im rechten Spektrum sonst eigentlich fast nur bei den Völkischen findet)
– stellen Datenschutz über Sicherheit
– unterschätzen Gefahren für die Öffentlichkeit, die sie sonst eher aufblasen (zB früher: Einzelfälle
von Terrorismus oder im Kontext der Migration seit 2015 werden hochstilisiert, >100.000 Tote durch eine Infektionskrankheit aber klein geredet.)
– lehnen Law und Order Politik ab
– „entdecken ihr Herz“ für nicht-privilegierte Menschen
– auf einmal sind offene Grenzen ohneKontrollen wichtig
Klar gab es nie „die“ Rechte oder „die“ Linke und immer schon liberale Strömungen im rechten und autoritäre Ansätze im linken Milieu.
Aber für mich ist da in den letzten zwei Jahren einiges mehr durcheinander geraten als ein bisschen „Deko“.
Nachtrag:
Ich weiß, dass sich vieles derzeit nicht auf der rechts-links, sondern der autoritär-liberal Achse abspielt. Ein Teil der normativen Aspekte oder der Diskurs-Methodik lässt sich sicher damit erklären.
Aber so richtig klassische Narrative wie Esotherik oder
„Kinderschutz“ bekommt man damit auch nicht verortet.
Zumal einfach Werte und Rote Linien, die von der Mehrheit der linken Parteien und zivilgesellschaftlichen Akteure vertreten wurden, direkt obsolet geworden sind. Da hilft ein Vergleich mit der DDR wenig, weil das mE nicht die Bezugsgröße für den Vorher-Nachher Vergleich darstellt.”
https://twitter.com/F_I_Briest
.
Das örtliche SPD–Blatt HAZ hat heute auf zwei Seiten eine neue Propagandaparole ausgegeben: Streiche “Corona–Leugner”, setze “Neonazi” (T–Online übrigens auch). Multipolar hat nach eigenen Angaben bei den Länder–Innenministern nachgefragt und in der Addition knapp 300.000 Neonazis bei 1.500+ Spaziergängen ermittelt (https://multipolar-magazin.de/artikel/300000-gegen-impfpflicht.)
.
Was mich hier fasziniert, ist die Tatsache, dass es in einer großen deutschen Redaktion offensichtlich niemanden mehr gibt, der intellektuell in der Lage ist, einen Sachverhalt bis zum Ende zu durchdenken. Seit Wochen steigt die Zahl der Spaziergänge und –gänger. Dieses Nazi–Narrativ ist dazu verurteilt, binnen kürzester Zeit zusammenzubrechen. Jeder, der die Videos sieht oder einen der Spaziergänge sehen kann, erkennt die Lüge sofort.
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Kontaktschuld – eine beliebtes Mittel zur Diffamierung. Wird gerne von Diktaturen und deren Apologeten genutzt. Siehe 1933-1945 bzw. 1949-1989. Auch zur Zeit wiedermal ganz groß in Mode… .
Ich möchte mich mit folgender Äußerung für den Denkbehinderten der Woche bewerben: ich habe nichts dagegen, dass die Bürger für ihre Freiheit spazieren gehen, solange sie dabei zu Hause bleiben!
Warum gehe ich spazieren?
Ich habe mich inhaltlich mit denjenigen Personen, die bis 2020 als angesehene Experten galten, beschäftigt. Mir aufmerksam deren Auffassungen und Begründungen zum Thema angesehen und angehört. Es waren Leute wie Bhakdi, Wodarg, Yeadon, Hockertz, Malone, Montagnier, McCullough und viele andere mehr. Deren Argumentation hinsichtlich Qualität und Schlüssigkeit mit derjenigen von Leuten wie Drosten, Spahn, Wieler oder Lauterbach verglichen. Danach einigen Rechercheaufwand betrieben und geleakte Dokumente gefunden.
Nach Abwägung der Gesamtumstände habe ich zweifelsfrei erkennen müssen, dass hier eine üble Agenda am Laufen ist, die nicht im Geringsten medizinisch/wissenschaftlich begründbar ist. Die aber geeignet und höchstwahrscheinlich auch dafür vorgesehen ist, den ehemals freien Westen komplett in eine Staatsform zu transformieren, die ich persönlich als Diktatur bezeichne.
Ein Staat, in dem ich als Bürger daran gehindert werde, mein Recht auf freie Meinungsäußerung und friedliche Versammlungsfreiheit auszuüben und in dem jede von der Regierung abweichende Stimme sofort aufs heftigste diffamiert wird, ist in meinen Augen keine Demokratie mehr. Ergänzt wird dies damit, dass das Leben eines jeden Menschen von der Geburt bis zum Tod zwingend und unumkehrbar mit der Pharmaindustrie verbunden werden soll und es aufgezwungene Injektionen mit Substanzen geben soll, die keinerlei Nutzen haben, aber immensen Schaden anrichten.
Das Ganze als negative Krönung noch damit verbunden, dass mit dem Einstieg des Impfpasses ein digitales Kontrollsystem eingeführt werden soll, das jeden Menschen beliebig steuerbar und „auslesbar“ macht.
Das alles wegen einer Atemwegsinfektion, die nach weltweit erhobenen Daten eine IFR von rund 0,15% aufweist, bei unter 70-Jährigen mit rund 0,05% nochmals darunter. Und die nun durch Omikron nochmals ungefährlicher geworden ist. Also eine Atemwegserkrankung, die für 99%+ keine Bedrohung darstellt.
Ich sehe die Errichtung eines totalitären Systems mit vollständiger Kontrolle des einzelnen Menschen, der darüber hinaus auch noch gezwungen werden soll, sich zwangsweise toxische Substanzen injizieren zu lassen. Ich sehe das Ende der gekannten Demokratie.
Deshalb gehe ich spazieren. Wenn ich es denn kann.
Ich lebe in Mannheim, Baden-Württemberg, rund 300.000 Einwohner. Mannheim dürfte gegenwärtig eine der übelsten Polizei-Städte in Deutschland sein. Spaziergänge werden dort mit einer polizeilichen Wucht und Aggressivität bekämpft, wie ich es zuvor nicht für möglich gehalten hätte.
Am 20.12.2021 habe ich selbst an einem Montagsspaziergang teilgenommen. Kurz vor Beginn teilte die Polizei per Lautsprecher mit, die Stadtverwaltung Mannheim habe den Spaziergang und alle vergleichbaren Aktivitäten per Verbotsverfügung untersagt. Alle anwesenden Personen wurden aufgefordert, die Örtlichkeit (Fußgängerzone am Mannheimer Wasserturm) umgehend zu verlassen. Für dieses Verbot gab es keinerlei inhaltlich nachvollziehbaren Grund. Der einzige Grund war der, jedwede Art von Protest der Bevölkerung gegen einen immer totalitärer werdenden Staat zu unterdrücken. Die Anwesenden waren allesamt der bürgerlichen Mitte zuzuordnen und friedlich. Aber sie entfernten sich trotz Polizeidurchsage nicht, sondern blieben standhaft.
Nach einiger Zeit setzten sich die Menschen friedvoll in Bewegung und skandierten „Frieden, Freiheit, keine Diktatur!“, wie man es derzeit bei vielen Spaziergängen hört. Schon nach wenigen Minuten wurde der Spaziergang von der örtlichen Polizei eingekesselt. Ein Entweichen war zunächst nicht möglich. Schließlich gab es dann doch stellenweise ein Durchkommen, weil die örtliche Polizei mit der Absperrung der sehr breiten Fußgängerzone überfordert schien.
Die Personen, die ihren Spaziergang fortsetzten, wurden daraufhin von der Polizei regelrecht gejagt und alsbald erneut eingekesselt (auch ich). Bei dieser Einkesselung war es dann nicht mehr die örtliche Polizei, sondern eine Landeseinheit der Bereitschaftspolizei in schwarzer Kampfmontur mit Helm. Vereinzelte Versuche, die Absperrung zu verlassen, wurden niedergeknüppelt. Wir mussten dann eine Stunde in bitterer Kälte in der Einkesselung ausharren und wurden EINZELN zu einem Polizeibus ABGEFÜHRT, wo die Personalien aufgenommen wurden.
In den darauffolgenden Wochen setzte die Polizei in Mannheim auch noch zusätzlich Hunde- und Reiterstaffeln ein. Berittene Polizei (!) gegen friedliche Bürger, die nichts anderes wollen, als ihren Protest gegen Regierungsmaßnahmen zu äußern. Also ein in einer Demokratie legitimes Recht wahrnehmen wollen.
Am vergangenen Montag (10.01.2022) wurde das Polizeiaufgebot in Mannheim dann nochmals aufgerüstet. Ich war mit meiner Frau vor Ort und wollte erneut – falls irgendwie möglich – am Spaziergang teilnehmen. Diesmal waren derart viele Mannschaftswagen der Polizei zu sehen, dass man den Eindruck hatte, dass die Fußgängerzone in Mannheim nur noch aus Polizisten besteht. Ich habe die Polizeifahrzeuge nicht gezählt, aber es waren sicher rund 30 oder noch mehr Fahrzeuge. Plus Reiterstaffel.
Offenbar gab es im Vorfeld entsprechende Hinweise auf die extreme Polizeipräsenz, die einen friedlichen Spaziergang unmöglich machen würde, und der Spaziergang wurde daraufhin gegen 17.00 Uhr über einen Telegram-Kanal abgesagt (was meine Frau und ich aber nicht wussten). Das riesige Polizeiaufgebot war dann vollkommen unnötig vor Ort. Immerhin war diese riesige Zahl an Polizisten, die in Mannheim war, durch den geplatzten Spaziergang in Mannheim gebunden und konnte nicht gleichzeitig an einem anderen Ort sein. Anderenorts konnte also mit weniger Polizei spazieren gegangen werden.
Wir werden sehen, wie sich die Sache in Mannheim weiter entwickelt. Wenn es hier unmöglich wird, dann gehen wir eben nach Heidelberg. Oder nach Bruchsal. Oder nach Karlsruhe. Oder nach Frankfurt. Die Polizei kann nicht überall sein.
Ich möchte keine Diktatur, sondern ein freies, selbstbestimmtes Leben. Darum gehe ich spazieren.