Rassismus und Suprematie der politische „Elite“: Das Beispiel Justin Trudeau

Nachzulesen hier.

Wie wir alle wissen – oder wissen sollten – bezeichnet der Begriff „Rassismus“ die Überzeugungen und Politiken, die sich auf die Lehre von der Existenz verschiedener menschlicher Rassen innerhalb der derzeit existierenden Spezies des homo sapiens sapiens berufen, die die postulierten Rassen an phyischen Merkmalen oder geographischer Herkunft bzw. geographischem „Ursprung“ festmachen und die postulierten Rassen in eine Hierarchie bringen bzw. ihnen angeborene Eigenschaften zuschreiben, die sie in eine vermeintlich natürliche Hierarchie bringen.

Rassismus basiert also auf der ein oder anderen Variante der Rassenlehre und ist insofern ein historisches Phänomen als sich – anders als in der Vergangenheit – niemand mehr explizit auf eine Rassenlehre beruft, um bestimmte Politiken zu etablieren, wie das im nationalsozialistischen Deutschland der Fall war oder im südafrikanischen Apartheitssystem oder wie sie sich in den Jim Crow-Gesetzen im Süden der USA von 1877 bis zur Bürgerrechtsbewegung in den 1950er-Jahren niedergeschlagen haben.

Vor diesem Hintergrund wurde bis vor ein paar Dekaden in Deutschland statt von „Rassismus“ von „Ausländerfeindlichkeit“, von „Fremdenfeindlichkeit“, von „Xenophobie“, von „Fremdenhass“, von „Ethnozentrismus“ u.a. gesprochen, aber nicht mehr von „Rassismus“.

Das hat sich inzwischen geändert.

Es ist wieder von „Rassismus“ die Rede, ebenso wie im englischsprachigen Raum von „racism“ die Rede war und ist, normalerweise ohne dass dabei das Verhältnis eines aktuellen „Rassismus“ zum historischen, explizit auf einer Rassenlehre basierenden, Rassismus klar wäre oder geklärt würde. Heutzutage wird mit „Rassismus“ bzw. „racism“ alles bezeichnet, was irgendeine Form der Ungleichheit zwischen ethnischen Gruppen abbildet, ebenso wie Einstellungen und Verhaltensweisen, die die jeweiligen Formen der Ungleichheit hervorgebracht haben sollen.

„Rassismus“ ist damit zu einer bestenfalls vagen Formel geworden, wenn nicht zu einer politischen Totschlag-Floskel, die in aller Regel von Personen aus dem linken politischen Spektrum mehr oder weniger ohne Sinn und Zweck und quasi-automatisch gegen jeden vorgebracht wird, der in irgendeiner politischen oder weltanschaulichen Frage anders denkt oder mit Bezug auf sie anders handelt oder handeln will als sie selbst. Daher sind vermeintliche „Rassisten“ auch automatisch vermeintlich „Rechte“ und überhaupt das vermeintliche Gegenteil all dessen, was die politische (linke) “Elite” als das Ihre beansprucht, seien es bestimmte Überzeugungen, bestimmte Politiken, bestimmte Lebensweisen, ja sogar eine bestimmte Sprache.

In neuerer Zeit hat sich in diese Gemengelage der Floskeln der Begriff des „supremacist“, des Suprematisten hinzugesellt, der (per definitionem) meint, dass eine bestimmte Bevölkerungsgruppe allen anderen überlegen ist und (dementsprechen) gegenüber allen anderen dominant sein sollte. Und – wie könnte es anders sein?! – wurde der Begriff von Personen aus dem linken politischen/weltanschaulichen Spektrum in der üblichen und höchst vorhersehbaren Weise besetzt, nämlich um „Rassisten“ zu bezeichnen, also Personen, die (angeblich) meinen, die „Rasse“ bzw. ethnische Gruppe, der sie selbst angehören (oder anzugehören meinen) sei allen anderen überlegen und sollten allen anderen gegenüber dominant sein.

Seltsamerweise bringt niemand den Begriff mit der m.E. naheliegenden Idee in Verbindung, nachdem es eine sogenannte Elite in einem Land gebe, nämlich eine politische oder ideologische „Elite“, deren Urteilsvermögen oder deren Überzeugungen oder deren Lebensstil schlichtweg das/die/der beste/n, vernünftigste/n, informierteste/n etc. – setzen Sie nach Belieben etwas positiv Wertendes ein – sei/en und die (deshalb) unhinterfragte Gefolgschaft der Personen verlangen könnte, die nicht zur „Elite“ gehören. Die „Elite“ meldet ganz selbstverständlich Führungsanspruch gegenüber der Nicht-„Elite“ an. Sie hat nicht den Anspruch, als Gleiche unter Gleichen die Bevölkerung – wie in einer Demokratie – zu repräsentieren, sondern sie will sie führen und schreibt sich selbst aus unbekannten Gründen das Recht und die Fähigkeit, sie zu führen, schreibt sich Suprematie zu.

Die politische/ideoligische „Elite“ ist durch und durch suprematistisch, eben weil sie meint, „Elite“ zu sein: Die Welt zerfällt in eine „Elite“, deren quasi-göttlicher Auftrag es ist, zu führen, und in eine Nicht-„Elite“, der nichts besseres passieren kann, als von der “Elite“ geführt zu werden, zum eigenen Wohl versteht sich. Deshalb muss die „Elite“ dafür sorgen, dass die Angehörigen nicht rauchen, keinen Alkohol trinken, Elektroautos fahren etc. etc. und vor allem: nicht gegen die Verhältnisse, die die „Elite“ in ihrer „natürlichen“ Überlegenheit, u.a. in Form ihrer überlegenen Weitsicht, für die Nicht-„Elite“ geschaffen hat, aufbegehren.

Die Frage zu stellen, was genau es sei, das diese politische/ideologische Elite zur Führung aller anderen Menschen qualifiziert, wird statt als Frage, die einer Beantwortung bedarf, als Ausdruck des Aufbegehrens gewertet, und wer würde schon aufbegehren außer denjenigen Unerleuchteten, die eben deshalb, weil sie nicht „erkennen“, dass die „Elite“ sie nur zu ihrem Glück führen will, nicht zur „Elite“ gehören können.

Im so hermetisch abgeriegelten Weltbild – man ist geneigt zu sagen: in dieser ideologischen Gummizelle – können „Suprematisten“, „Rassisten“, „Hasser“ aller Art, „Gewalttätige“ oder „Gewaltbereite“ immer nur die Anderen sein, eben diejenigen, die es wagen, die „natürliche“ Überlegenheit der „Elite“ bzw. ihrer Anschauungen, Urteile oder Politiken in Frage zu stellen. Demonstranten können in diesem Weltbild immer und prinzipiell nur eben das: „Suprematisten“, „Rassisten“, „Hasser“ etc., jedenfalls keine Bürger sein, denn Bürger sind in diesem Weltbild nur diejenigen, die die Führung durch die „Elite“ fraglos hinnehmen. Bürgerrechte sind dementsprechend von der „Elite“ zugestandene Rechte, die sie geben oder nehmen kann, wem und wie sie es in ihrer selbstzugeschriebenen überlegenen Weitsicht und Urteilskraft gerade für angebracht hält.

Wer meint, er habe Bürgerrechte aufgrund seiner Staatsangehörigkeit zu einem Staat, in dem ihm durch die Verfassung oder ein vergleichbares Grundgesetz bestimmte Rechte verbrieft seien, der ist ein ewig Gestriger, der die Zeichen der Zeit nicht erkennt und nicht einsehen kann, dass es zu den schmerzhaften Pflichten der nach eigener Anschauung mit einem „höheren“ Auftrag versehenen „Elite“ gehört, verbriefte Rechte auszusetzen, wenn der „höhere“ Auftrag es erfordert. Dementsprechend hören wir immer wieder, dass die freiheitsbeschränkenden Maßnahmen durch die politische „Elite“ vom Corona-Virus erzwungen worden seien.

Die „Elite“ kann nichts falsches, nichts moralisch fragwürdiges tun, denn sie ist ja „Elite“. Deshalb ist sie der Bevölkerung auch keine Rechenschaft darüber schuldig, warum sie sich nicht um deren Anliegen kümmert, warum sie sich – wie Trudeau – der Aussprache mit (zumindest Teilen) der Bevölkerung entzieht, und sei es durch physische Flucht. Sie sieht ihre Aufgabe ja nicht darin, die Bevölkerung möglichst umfassend zu repräsentieren, sondern – im Gegenteil – sie zu dominieren und zu führen, wohin sie, die „Elite“ will, nicht, wohin die Bevölkerung will. Nur andere Leute machen Fehler, sind unvernünftig (und müssen z.B. „genudgt“ werden). Wenn die politische „Elite“ Verbrechen an der Menschheit oder der Menschlichkeit begeht, dann sind es gar keine. Sie transformieren sich in den bedauerlichen Ausdruck der Pflichterfüllung, das die politische „Elite“ wie ein Joch zu tragen bereit ist, das ihnen ihr „höherer“ Auftrag auferlegt. Sie tut dann nur, was sie tun muss. Wen erinnert das nicht an die Vorstellung des „white man’s burden“?!

Kann es sein, dass die politische „Elite“ nicht nur suprematistisch gegenüber Angehörigen der Nicht-„Elite“, also gegenüber Andersdenkenden und Andersmeinenden, die ja per definitionem zur Nicht-„Elite“ gehören, eingestellt ist, sondern auch rassistisch ist?

Wenn wir betrachten, was derzeit in Kanada passiert, haben wir m.E. eine Fallstudie vor Augen, anhand derer Suprematie und Rassismus der politischen bzw. ideologischen „Elite“ sehr deutlich wird.

Justin Trudeau hat wie so viele andere Angehörige der politischen „Elite“ in so vielen anderen Ländern keinerlei Schwierigkeiten, die Bürgerrechte der Bewohner Kanadas so weit einzuschränken, dass man von einer weitgehenden Aussetzung derselben sprechen muss, und dies, um sie, wenn nicht vor Covid-19, dann – in Übereinstimmung mit der Ideologie des World Economic Forum bzw. des Herrn Schwab – vor dem Untergang der Welt durch angeblich unverantwortlichen Wildwuchs der Überzeugungen und Lebensweisen in der Gesellschaft zu retten. Kaum regt sich unübersehbar großer Widerstand gegen seine übergriffige Politik, beginnt er – wohl nach kurzer Beratung durch die weltanschaulichen Chefs im WEF – die Bewertung der Widerständigen als „Hasser“, als „Suprematisten“ als „Rassisten“, eben als Nicht-„Elite“. Trudeau bemerkt (wieder: wie so viele andere Angehörige der politischen „Elite“ in so vielen anderen Ländern) nicht, dass er sich, wenn er den Status von Menschen als Bürger für diejenigen reserviert, die sich der Führung durch die politische „Elite“ von eigenen Gnaden widerstandslos fügen, just damit selbst als Suprematist, als elitärer Führer angeblich im Geiste schlichter und bloß deashalb widerständiger Bürger inszeniert.

Wenn Bürger für Trudeau (und Konsorten) diejenigen in der Nicht-„Elite“ sind, die sich frag- und widerstandslos der Führung durch die angebliche „Elite“ fügen, und diejenigen Nicht-„Eliten“-Angehörigen, die dies nicht tun, „Suprematisten“ oder „Rassisten“ sind, was sind dann all diejenigen Menschen, die nicht zur „Elite“ gehören, die Widerstand gegen deren Politik zeigen und die außerdem keine weiße Hautfarbe haben oder einer anderen Religion als der christlichen Folgen o.ä.? Sind sie in der ideologischen Gummizelle der politischen „Elite“ nicht vielmehr immer und überall Opfer von Suprematisten, statt selbst Suprematisten zu sein? Sind sie nicht immer und überall und unausweichlich Opfer von Rassisten bzw. „rassistischer Strukturen“, statt selbst Rassisten zu sein?

Sie sind für Leute wie Trudeau, die meinen, einer politischen „Elite“ anzugehören, einfach niemand. Er sieht sie nicht. Sie kommen nicht vor. Ihre Existenz wird nicht einmal explizit bestritten; ihnen wird ihre Existenz gar nicht erst zugestanden. Es gibt sie einfach nicht, denn es kann sie gemäß der ideologischen Gummizelle, in der die politische „Elite“ ihre (gezählten) Tage fristet, nicht geben. Und das ist m.E. die schlimmste Form von Rassismus, die es geben kann: Menschen mit anderer Hautfarbe oder anderer kultureller Prägung oder Zugehörigkeit zu einer anderen ethnischen Gruppe überhaupt nicht wahrzunehmen, so, als seien sie nicht existent. Beziehungsweise: sie immer dann wahrzunehmen, wenn man sich als Führer einer Gruppe von „natürlichen“ Opfern inszenieren kann, seine Überlegeneheit dadurch zementieren kann, dass man sich zu ihrem „Anwalt“ erklärt, aber sie überhaupt nicht wahrzunehmen, wenn sie sich anschicken, als Bürger unter Bürgern von ihren Bürgerrechten Gebrauch zu machen. Dementsprechend ignoriert Trudeau einfach die Tatsache, dass unter den Menschen, die auf dem Parliament Hill und an den Straßenrändern überall in Kanada die widerständigen Trucker beklatschen und sich mit ihnen solidarisch zeigen, sie unterstützen, Menschen verschiedener Hautfarben, Kulturen, Religionen sind.

„Weiße“ Bürger werden von ihm immerhin noch beschimpft und bekämpft, was ihre Wahrnehmung, ja, sogar, eine Form der Auseinandersetzung mit ihnen, darstellt, Andersfarbige/-kulturelle/-religiöse jedoch nicht. Wenn sie sich widerständig zeigen, dann sind sie nicht der Beschimpfung, ja, nicht einmal der Wahrnehmung, wert. Sie sind für Personen wie Trudeau so weit unten in der Hierarchie angesiedelt, dass sie für sie „unwahrnehmbar“ und „unerwähnbar“ sind – es sei denn, sie lassen sich von der politischen „Elite“ zur ideologischen Kriegsführung benutzen bzw. gegen den „eigentlichen“ Gegner, dem aufmüpfigen, „weißen“ Angehörigen der Nicht-„Elite“ ausspielen.

Die Hierarchie in diesem Weltbild sieht also wie folgt aus:

Ganz oben ist die poltische „Elite“ von eigenen Gnaden. Es folgen mit weitem Abstand die folgsamen Bürger. Wieder mit weitem Abstand folgen widerständige Bürger der eigenen Hautfarbe, Kultur o.ä., und das Schlusslicht bilden die „Unwahrnehmbaren“/“Unerwähnbaren“, die widerständig sind und eine andere Hautfarbe, Kultur o.ä. haben.

Wenn es heute noch oder wieder Sinn macht, von „Rassismus“ zu sprechen, dann sehe ich den Begriff angebracht, wenn es darum geht, die vollständige Mißachtung gerade von Nicht-„Weißen“ oder „Nicht-Christen etc. in ihrer Eigenschaft als Bürger, als vollwertige Bürger unter anderen Bürgern, durch Angehörige der sogenannten politischen „Elite“ zu bezeichnen.



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