Normalisierung des Entsetzlichen
Es ist seltsam:
- Geht es um physische Erkrankungen, dann ist es Ärzten zumeist vollkommen egal, ob sich A gut fühlt. Das Röntgenbild zeigt Krebs, ergo ist er krank, egal, wie er sich fühlt.
- Geht es um psychische Erkrankungen, dann wird das Subjektive dessen, der sich nun krank fühlt, mangels biologischer oder messbarer Basis überhöht, ganz so, als könne man die Qualität der Psyche durch ärztliche Kunst wiegen.
- Geht es um die staatliche Regelung der Tötung Sterbewilliger, dann laufen diese Regelungen alle darauf hinaus, die Verwantwortung für den “Selbsttod”, vom Sterbewilligen auf die Sterbehelfer zu verschieben.
- Und obschon Regierungen immer “den Menschen” helfen wollen, meist denen, die nicht ihre eigene Bevölkerung sind, werden in den letzten Monaten und Jahren immer mehr Gesetze geschrieben und verabschiedet, die die eigene Bevölkerung schädigen, die im Extrem die Eliminierung des Bürgers vor die Hilfe für den Bürger setzen.
Das sind vier der wichtigen Punkte, die Dr. habil. Heike Diefenbach im folgenden Kommentar zum Text “Selbstmordhilfe für psychisch Kranke” macht. Der Kommentar war uns zu wichtig. Deshalb veröffentlichen wir ihn als eigenen Post:
“Ich finde staatliche Sterbehilfe bei als psychisch krank Definierten einfach entsetzlich, und ich sehe diesen Schritt als einen, der direkt weiterführt ins “Vierte Reich” nach dem Entwurf des Guru Klaus Schwab und seinen Schülern, die sich zu Handlangern von Gurus Willen degradieren.
Warum?
Es ist nicht so, dass ich vollständig gegen Sterbehilfe wäre. Und schon bei der Frage nach Sterbehilfe bei phyischem, klar erkennbaren, Leid gibt es eine Menge verschiedener Aspekte und Argumente zu bedenken. Das ist und bleibt schwierig.
Aber wie schon Thomas Szasz mit Bezug auf mentale Störungen bzw. psychologische “Erkrankungen” zu bedenken gegeben hat, ist es sehr merkwürdig, dass “Krankheit” im Bereich des Physischen unabhängig davon definiert wird, ob der “Kranke” mit seinem Zustand zufrieden ist oder nicht, egal, ob es sich um Diabetes, Leukämie, Hautausschlag, wackelige Zähnen oder darum handelt, jemandem eine Gen-Therapie bzw. Pseudo-Impfung zu verpassen, auch dann, wenn er mit seinem körperlichen Zustand völlig zufrieden ist und das Risiko, sich ein Virus einzufangen, bewusst in Kauf nimmt. Wenn der “Kranke” oder “Gefährdete” nicht so will, wie “Experten” wollen, dann wird an seine Verantwortung für Angehörige oder sonstige Varianten des “Kollektiv” appelliert etc ….
Geht es dagegen um die Psyche, dann wird subjektiv empfundenes Leid des “Kranken”, also dessen, der “anormale” Verhaltensweisen oder Symptome zeigt, zum, wenn nicht allein, dann aber letztlich ausschlaggebenden Kriterium für die Schwere der “Erkrankung” verabsolutiert – und dies, obwohl sich für viele psychische Erkrankungen keine physische Basis finden lässt, wir es also im wissenschaftlichen Sinn hier nur mit Symptomen, aber nicht mit Ursachen zu tun haben, sondern bestenfalls mit Symptomen, die auf Gründe oder Motive verweisen.
Leiden ist eine menschliche Konstante. In den Worten von Marie Jahoda vor vielen Jahrzehnten:
“… we are all sick in different degrees. Actually, the differences between anyone and a psychotic may lie in the way he handles his conflicts …. apart from extremes, there is no agreement on the types of behavior which it is reasonable to call ‘sick'”.
Das alles bedeutet nicht, dass solche Konflikte nicht extrem belastend sein können oder der Versuch ihrer Bewältigung nicht physische Folgen haben könnte. Und wie es in solchen Fällen um Sterbehilfe bestellt ist, ist eine schwierig zu beantwortende Frage.
Aber ich denke, dass hier, einfach mit Medizin oder der Sorge des Arztes für den Patienten zu argumentieren, die “leiden” und im übrigen für unheilbar erklärt werden, obwohl die Symptome nicht auf klare Ursachen zurückgeführt werden können, nicht ausreicht. Wie im Text “Selbstmordhilfe für psychisch Kranke” angesprochen, besteht ja nicht einmal Einigkeit darüber, wie das Verhältnis zwischen Krankheit und Leiden, geschweige denn: unheilbarer “Krankheit” und Leiden, aufgefasst wird, und welchen Stellenwert Leiden im Vergleich zu Krankheit nun tatsächlich haben soll, wenn es um Sterbehilfe geht, immer eingedenk der Tatsache, dass bei psychischen Leiden nicht einmal eine einigermaßen zuverlässige Wahrscheinlichkeit darüber angegeben werden kann, wann es “unheilbar” ist.
Aber vor allem würde es völlig ausreichen, wenn der Rechtsstaat akzeptieren würde und ggf. unverfolgt lassen würde, dass/wenn jemand auf die explizite Bitte einer Person Beihilfe zu seiner Tötung leistet; es ist überhaupt nicht notwendig, eine Situation zu schaffen, in der medizinisches Personal vom Staat regelrecht verpflichtet wird, jedermann und jederfrau Beihilfe zu seiner Tötung zu leisten, was ja die notwendige Rückseite eines Rechtes ist, Beihilfe zur eigenen Tötung zu fordern.
Und seien wir uns hierüber klar: wenn jemand einem Sterbewilligen eine Todesspritze gibt (wie wenn man einen Hund einschläfert …) oder wenn jemand einem Sterbewilligen einen Giftbecher reicht, dann ist das Beihilfe zu seiner Tötung, auch dann, wenn sie auch von ihm verlangt und/oder gewollt wird. Es ist KEIN Selbstmord. Ein Selbstmörder mit einem Gewissen trägt für seine Entscheidung die Verantwortung und tötet sich selbst, statt jemandem zum Beihelfer zum Töten (manche würden auch sagen: Mord) zu machen.
Und mit Bezug auf Verlangen und Wollen sind wir schon beim nächsten Problem: wie fassen wir gesetzlich den Unterschied zwischen Verlangen und Wollen? Wie schieben wir der Möglichkeit einen Riegel vor, dass Person A über Person B “feststellt”, dass Person A zwar die eigene Tötung nicht direkt verlangt habe, aber geäußert habe, sie zu wollen/wünschen. Wie schon im Text steht: dem Mißbrauch sind Tür und Tor geöffnet.
Mag sein, dass der Mißbrauch durch die Sterbewilligen selbst erfolgt, in einer Art “Mode”, aber ich vermute eher, dass der Mißbrauch dadurch entstehen wird, dass Normalitäten geschaffen werden, in deren Zug der Staat dann z.B. aus dem ausdrücklichen Verlangen (vielleicht auf Basis der Frage nach der Zurechnungsfähigkeit des psychisch “Kranken”) ein “eigentlich Wollen” oder gar ein “Wollen-Müssen” zimmert.
Wir kennen diese Prozesse der Normalisierung des Entsetzlichen doch zur Genüge aus der Geschichte!
Und wir wollen auch nicht vergessen, dass viele Menschen während der letzten paar Jahre überhaupt erst angefangen haben, zu leiden, und zwar aufgrund der Bedingungen, die dieselben “great resetter” für sie geschaffen haben, die ihnen dabei helfen wollen, sich selbst zu eliminieren.
Wie wäre es mit mehr Unterstützung für Menschen, die psychisch leiden, in Form von Behandlung, Beratung, parktischer Hilfe bei der Meisterung der Ansprüche, die das Leben – oder zunehmend: die Regierung und die staatliche Bürokratie! – stellt, statt mit der staatlichen Beihilfe zur Tötung?
Diese Möglichkeit wäre für das “Kollektiv” natürlich teurer und aufwändiger, und deshalb ist sie für den sozialdarwinistischen, totalitären “great resetter” suboptimal.
Wie dem auch sei – einem Gesetz von solcher Tragweite sollte in einer Demokratie doch zumindest eine ausführliche, ernsthafte öffentliche Diskussion vorausgehen, wenn nicht ein Referendum, gerade, weil die Frage nach Beihilfe zur Tötung, auch auf Verlangen, alles andere als eine einfach ist.
Ich glaube, man muss nicht die Assoziation an “Soylent Green” haben, wenn man von diesem Gesetz hört, um es entsetzlich zu finden!
Wen’s interessiert, das “alte” Buch von Thomas Szasz zu lesen, das heute alles in Allem und abgesehen von der ein oder anderen Terminologie, die heute außer Mode ist, immer noch aktuell ist, hier die bibliographischen Angaben:
Szasz, Thomas, 1997: Insanity: The Idea and Its Consequences. Syracuse, New York: Syracuse University Press.
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Es gibt Leute, die leiden einfach nur unter ihrer Psyche. Ich will das nicht lächerlich machen oder veralbern, aber solche Leute gibt es einfach. Früher hätten die einfach 10-12 Stunden pro Tag gearbeitet, todmüde ins Bett gefallen und gar nicht genug Zeit zum Leiden unter der Psyche gehabt, und wenn sie mal Feierabend hatten, dann wartete eine Flasche Hochprozentiges oder das eine oder andere, interessante inländische Kräutlein oder Pilzchen.
Das hat durchaus funktioniert. Diese Leute haben durchaus ein durchschnittliches Lebensalter erreicht, als funktionierende Mitglieder der Gesellschaft.
Oder die haben sich in “Zeitkapseln” zurückgezogen, zum Beispiel in Klöster o.ä.
Diese Leute muss man nicht umbringen, auch nicht mit assistiertem Selbstmord.
Es gibt übrigens aus den Niederlanden den Bericht, dass ein bedeutender Anteil der assistierten Selbstmorde einfach nur alte Leutchen mit den üblichen, altersgerechten Gebrechen sind, die keine Lust mehr haben bzw. denen das von der Familie eingeredet wird, einfach, weil sie zur Last fallen.
Ja, es gibt Fälle, da würde ich sagen, helft der Person, es zu beenden. Das sind aber so derartig wenige Fälle, dafür braucht man kein Gesetz.
Noch was: passive Euthanasie ist legal in Deutschland. Passive Euthanasie liegt vor, wenn der Patient nicht an der Krankheit stirbt, sondern wissentlich an der Behandlung, die aber nötig ist, um die Symptome der Krankheit zu lindern. So weiß man, dass die Schmerzmittel, die bei unheilbar Kranken verabreicht werden, diesen Kranken töten werden, aber die Zeit bis zu seinem Tod wird erträglich gemacht.
Und wie viele Familienangehörige und Ärzte von schwer (psychisch) Kranken werden sagen, dass sie aus Mitleid und Verständnis den assistierten Tod unterstützt haben, nur um endlich den Plagegeists loszuwerden? Nur um das Gejammer nicht mehr hören zu müssen und “er wollte es ja” . ich denke, durchaus einige.
Ihr Kommentar, erinnert mich an die Aussage meiner Mutter, einer schwerarbeitenden Baeuerin und Mutter von 7 Kindern.
Als ich sie fragte, ob sie Hitzewallungen, waehrend ihrer Wechseljahre hatte, antwortete sie, “Nein, dazu hatte ich gar keine Zeit”.
Die Psyche scheint um so mehr zu leiden, je mehr man sich mit Gefuehlen und Emotionen beschaeftigen kann, sich ich dessen bewusst wird und auch die Zeit dazu hat.
Menschen in Ueberlebensituatinen, wie die Vertriebenen, Menschen in den Bombenaechten oder auch nur in einem Autounfall verwickelt, wollen einfach nur, dass sie und ihre Kinder ueberleben. Irgendwo habe ich gelesen, dass die Selbstmordraten in Krisen- und Krieg Situstionen zurueck gehen.
Alte Leute wollen sterben, wenn sie chronisch krank sind, starke Schmerzen haben, ,schwerbehindert sind, vereinsamt sind und meinen ihr Leben gelebt zu haben.
Eine lebensfrohe,selbstaendige, unternehmenslustige, geistig fitte 91 jaehrige gute, langjaehrige Bekannte und “Ersatzmama”, hatte nach einem Fall, mit Hueftbruch und deswegen bettlaegrig,keinen Lebenswillen mehr.
Ihre Problem Loesung , die wie gewollt zu ihrem Tod fuehrte, war langsam, ueber Wochen immer weniger zu essen, so dass ihrer Koerper sich daran gewoehnte, der Hunger immer weniger wurde und sie immer schwaecher wurde.
Die letzten Wochen, lebte sie von ein/ zwei Scheiben Toast und mehrere Tassen Tee, Fluessigkeit war wichtig,, und mehreren Schmerztabletten. sie schlief auch immer mehr.
Bei unseren regelmaessigen Besuchen, war sie lustig, ironisch, gespraechig wie immer.
Die Aufforderung doch mehr zu essen, ignorierte sie, bat uns einen Teil zu essen oder liess es einfach zurueck gehen.
Am Tag vor ihrem Tod, hallunizierte sie etwas, sah Engel, tote Familienangehoerige und erzaehlte uns davon. Wir redeten ueber Erinnerungen und sie wollte, das wir ein Glass Rotwein mit ihr trinken. Es war ein friedvoller Abschied, sie ist einach eingeschlafen.
Kurz vor ihrem Tod ezaehlte sie,, dass das eine Methode ist, die in ihrer Assisted Living Facility bekannt .war und sich herum gesprochen hatte.
Zum Essen und zur Zwangsernaehrung wird niemand gezwungen.Es wird gefragt, was man zum Essen haben will , dass wird dann gebracht , nicht mehr und nicht weniger. Ansonsten wird man damit in Ruhe gelassen, jedoch alles andere wie Bett, Kleidung, Dusche, Unterhaltung, Gartenbesuche, Besuche von Angehoerigen und Freunden,TV, Computer, so comfortable wie moeglich gemacht.
Selbtmoerder, die Verantwortung fuer ihren Tod uebernehmen und niemanden zum Sterbehelfer machen, hinterlassen, trotzdem ein lebenslanges Trauma, bei denen, die sie auf finden. Die Familien und Freunde, fragen, was sie falsch gemacht, welche Zeichen sie uebersehen, was ihr Anteil war ud ob sie den Selbstmord haetten verhindern koennen, Auch ein Abschiedsbrief, in dem darum gebeten wurde, sich nicht in der Schuld zu sehen, hilft nicht viel weiter.
Staatliche Sterbehilfe, ist aeusserst gefaehrlich,, da diverse Vorgaben und Gesetze
missbraucht und zu sinistren Zielen genutzt und umgewandelt werden koennen.
Beispiele dazu sind die Notstandsgesetze oder Coronavorgaben.
ich möchte nochmal auf die Dystopia-Filmreihe in der ZDF-Mediathek hinweisen, die sich auch mit dem Thema des Ermordens alter, unproduktiver Anteile der Gesellschaft beschäftigt: “Endjährig”: wer über 80 Jahre alt wird, dem werden Sozialleistungen, Essen und medizinische Versorgung gestrichen, Selbstmord-Kits werden dafür umsonst ausgegeben. Für das Kinderkriegen hingegen bekommt man einen Bonus.
Spoiler:
Ein alter Vater bekommt keine Medikamente und kein Essen mehr, Rente ist fast nichts, Sohn kann sich die Versorgung des Vaters nicht leisten. Dafür bekommt jede Frau, die Mutter wird, Prämien für die Versorgung ihrer Familie. Letztlich tötet der Sohn den Vater mit einem Selbstmord-Kit und zeugt mit einer Frau ein Kind.
Gut beschrieben, die Selbstbestimmung ist der Kern um den sich alles dreht!
Eine Gesellschaft, welche Hähnchen rettet, aber Embryos und Kranke tötet………….
Eine Gesellschaft, die ihr übergroßes Bedürfnis auf Bestätigung, dass die Welt ein dunkler, böser und dummer Ort ist, mit dem Konsum von Medien, die genau dieses Bild in sehr verdichteter Form liefern, befriedigt… …und sich damit von den lebenswichtigen Quellen der Freude, der Begeisterung, der Motivation, etwas Wertvolles zu schaffen, abtrennt. Andererseits erleben wir womöglich gerade die Geburtswehen einer neuen Welt, die weder das Neue Normal Schwab’scher Prägung ist, noch das Bessere Normal als Antwort auf das Neue Normal, auch nicht das messianische Zeitalter, sondern etwas, was noch kaum vorhersehbar ist, obwohl die Sehnsüchte der Menschen die gleichen wie zu allen Zeiten sein dürften, aber die technologischen Möglichkeiten noch nicht wirklich klar sind. Und daraus ergibt sich ein Maß an gefühlter Unsicherheit, dass beängstigend sein kann. Dennoch würde ein bißchen mehr Optimismus der Seele wohl tun.
Eine Gesellschaft, die ihre eigenen Angehörigen und vor allem Kinder Gefahren aussetzt, die sie selber (noch) als illegal definiert, aber nicht mehr juristisch verfolgt. (Illegale Einwanderung).
Eine Gesellschaft, die ihre eigenen Obdachlosen auf der Straße lässt und fremde …
Eine Gesellschaft, die ihre eigenen, wenig qualifizierten Arbeitslosen behandelt wie Dreck, hingegen aber wenig qualifizierte, fremde …
Deshalb bewundere ich die Briten bis zu einem gewissen Maße, die haben dem zumindest teilweise einen Riegel vorgeschoben 😉
Wo kann man heute noch solche Beiträge lesen ! Großartig, danke.
Eine große Gefahr sehe ich darin, dass man heute sehr leicht als “psychisch krank” beurteilt werden kann. Ehe man sich versieht, bekommt man eine Diagnose wie z. B. Depression, Anpassungsstörung, ADHS, Entwicklungsstörung, … Das öffnet die Tür weit für den Mißbrauch des Gesetzes.
Wie sieht das eigentlich aus, wenn jemand psychisch krank und deshalb entmündigt ist? Entscheidet dann der Betreuer, der Staat – und in wessem Sinne?
Da sagt der freundliche Sozialpsychologe in deiner Klinik dir dann:
“Sie sind doch mit einer psychischen Erkrankung / Krebserkrankung / Herzinsuffizienz diagnostiziert worden. Sie sind ja schon im mittleren Alter, sie haben wegen ihrer Erkrankung ihren Job verloren und so schnell werden sie keinen neuen bekommen, nicht in ihrem Alter. Überlegen sie doch mal, ob sie ihrer Familie wirklich zur Last fallen wollen oder ob sie es beenden wollen. Es tut nicht weh und dann haben sie alle ihre Probleme gelöst.”
In einer freien Marktwirtschaft, wo jeder einfach so ersetzt werden kann, bist du anscheinend ab 45-50 ein wertloser Arbeitnehmer. Kommen dann noch alterstypische Erkrankungen dazu, dann ist es schnell vorbei.
Das ist verrückt.
Anstatt das man versucht, den Leuten neue Jobs zu vermitteln, landen die beim Arbeitsamt als “unvermittelbar”.
Den Firmen in Europa geht es noch viel zu gut, die können noch aus dem vollen schöpfen und sich junge Arbeitnehmer suchen.
Ich erinnere mal daran, was man bei der Abwicklung der Kohlezechen im Ruhrgebiet gemacht hat: es wurden keine “frischen” jungen Leute mehr als Bergleute ausgebildet, also mussten die noch betriebenen Zechen auch mal einen Bergmann anstellen, der schon in seinen 40ern war und für einen Bergmann ist das schon recht alt. Aber es gab nicht mehr so viele Bergmänner auf dem Arbeitsmarkt und schon gar nicht viele junge Bergmänner.
Das hat funktioniert: Umschulungen, Frühverrentungen, Expansion in andere, aber verwandte Branchen, billige Kredite, Beratung bei der Umwandlung usw.
Allein schon die Idee, die Gesellschaft “jünger” und “kosteneffizienter” zu machen, indem man Giftspritzen verabreicht, ist rein ökonomisch derartig unsinnig, das man sich fragen muss, wie einige Leute darauf gekommen sind. Die Giftspritzen machen die Leute erstmal krank, dadurch entstehen erstmal wesentlich höhere Krankenkosten, also erstmal nix mit einer Steigerung der Kosteneffizienz. Dann sterben einige, d.h. in einigen Familien fehlt ein Elternteil oder ein Bruder oder eine Schwester oder die Großeltern. Das bedeutet häufig, dass ein Einkommen fehlt, denn nicht nur Eltern sondern auch Großeltern legen zum Familieneinkommen etwas dazu, und heutzutage häufig auch Onkel, Tanten und viele Teenager haben auch schon kleine Jobs.