MOTRA-Auftrag: Corona-Bewegung diskreditieren – Wie Mietakademiker sich im Auftrag des BKA selbst diskreditieren

Alles nimmt seinen Anfang bei einer seltsamen Pressemeldung des BKA, jener Behörde, die langsam aber sicher dieselbe ideologische Linksschlagseite entwickelt wie das FBI in den USA, einer Pressemeldung, in der von “rechtsaffiner Prägung” geschwafelt wird.

Wann immer wir sehen, dass neue Begriffe mit dem Anspruch, in die Fussstapfen wissenschaftler Forschung treten zu wollen, eingeführt werden, ringen bei usn alle Alarmglocken. So auch in diesem Fall, und so haben wir uns auf die Suche nach der Herkunft von “rechtsaffin” oder “Rechtsaffinität” gemacht.

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Der Hintergrund des Konzepts der “Affinität” in der Sozialforschung ist den meisten vermutlich nicht so klar. Der Begriff stammt aus der Parteienforschung. Parteiaffinität ist eines der vielen Hilfskonstrukte, mit denen sich verzweifelte Politikwissenschaftler zu behelfen versucht haben. Warum? Nun: Man fragt Leute nach politischen Einstellungen und denkt: Ein klassischer Grüne-Wähler. Dann fragt man denjenigen, dessen Präferenzen zu politischen Themen ihn eindeutig als Wähler der Grünen ausweisen, danach, welche Partei er bei der letzten Bundestag gewählt hat oder bei der nächsten wählen würde, wenn sie am nächsten Sonntag wäre, und was sagt der Hirni: CDU. Ein typischer Fall von dumm gelaufen in der Sozialforschung, einer der vielen, die die Diskrepanz zwischen Einstellung und Verhalten aufzeigen, jenes hinreichend beforschte Phänomen, das sich darin niederschlägt, dass Käufer A VW Bestnoten in allen Bereichen erteilt und auch angibt, einen VW kaufen zu wollen. Und dann trifft man ihn im Peugeot an. Die Welt ist ungerecht und in den meisten Fällen anders, als die einfache Denke vieler Sozialforscher oder solcher, die sich dafür halten, sie modellieren kann.

Damit sind wir bei MOTRA.
Kennen Sie MOTRA?
Klingt schon nach Moder und Verwesung.

MOTRA steht für “Monitoringsystem und Transferplattform Radikalisierung”, ein “Spitzeforschungscluster”, wie man beim BMIH meint und ein “Verbund ausgewiesener deutscher Forschungseinrichtungen”, denen hier:

Ob es sich dabei um Spitzenforschungseinrichtungen handelt, deren in das BMI-Projekt entsandte Vertreter aus der Not, dass Sie in ihren Daten keine Häufung rechter, schon gar keine rechtsextremer Akteure im Rahmen von Corona-Protesten gefunden haben, eine rechtsaffine Tugend gemacht haben, ist an sich keine Frage, denn es ist ein Widerspruch in sich. Spitzenwissenschaftler verkaufen sich nicht an Regierungen oder deren Ministerien…

Das ist unsere Hypothese, die wir anhand der Einleitung zum 463 Seiten Werk von MOTRA mit dem Titel “MOTRA-Monitor
2021”, das Sie hier finden, und das so richtig viel Geld für so richtig viel BS verschlungen zu haben scheint, geprüft haben. Nachdem wir uns durch Sätze gefressen haben, deren Leere nur durch ihre Länge übertroffen wird, sind wir zur folgenden resümierenden Passage gelangt, die wir, um unseren Lesern dieselbe Freue zu bereiten, die wir beim Lesen hatten, nun in Gänze zitieren und für unsere Leser ÜBERSETZEN wollen. Unsere Übersetzung ist gelb hinterlegt.

Viel Spaß:

“Die Analysen der aufeinander abgestimmten MOTRA-Teilmodule lassen das Potenzial offenkundig werden, das in den integrierten Analysen unter wechselseitiger Bezugnahme auf die differenten empirisch-analytischen Zugänge der einzelnen MOTRA-Module steckt.”

Wenn man unterschiedliche Zugänge zu etwas miteinander kombiniert, kommt dabei etwas heraus.

“Die analog einem idealtypisch gedachten Radikalisierungsgeschehen – von der Verbreitung radikaler Deutungsangebote über die Stimulierung entsprechender Protesthandlungen bis hin zur möglichen Ausbildung expressiver politisch und/oder religiös motivierter Gewalt – aufeinander abgestimmten Teilmodule erlauben eine mehrdimensionale Abbildung von kollektiven und individuellen Radikalisierungsprozessen, die mit einer höheren Verlässlichkeit und Belastbarkeit der Befunde einhergehen.”

Wenn man eine Idealvorstellung von etwas mit Beobachtungen von etwas vergleicht, dann weicht Letzteres von Ersterem ab.

“Konstatierten wir in 2020 noch ein „einerseits intensives religiös-islamistisch konnotiertes sowie andererseits – und damit interagierend – ein multipolar-politisch motiviertes Radikalisierungsgeschehen“ (Kemmesies 2021, 28), zeichnet sich nunmehr vor allem ein themenfokussiertes, auf die Coronapandemie und die darauf abgestellte Politik Bezug nehmendes Radikalisierungsgeschehen ab.”

2020 gab es mehr und andere Themen, die Basis für “Radikalisierung” waren, als heute.

“Während sich in 2020 zunächst nur radikale Protesthaltungen und entsprechende Positionierungen aus der zunehmend gesamtgesellschaftlich als konfliktgeladen erlebten Krisensituation herauskristallisierten, schlug das Radikalisierungsgeschehen umfassender in strafbewehrte Handlungen um und ließ eine in zunehmend breiteren Gesellschaftskreisen um sich greifende verschwörungstheoretisch konnotierte Elitenfeindlichkeit, System- und Regierungsskepsis sowie Demokratiedistanz offenkundig werden.”

Irgendwie hat 2020 alles etwas mit Krisen und Konflikt zu tun und irgendwann danach gibt es auch Straftaten und noch irgendwann später gibt es immer mehr Leute, die die Regierung und andere demokratische Institutionen kritisch sehen.

“Dass Corona als ein Treiber des gesellschaftlichen Radikalisierungsgeschehens erscheint, vermittelt sich auch über eine entsprechend thematisch ausgerichtete Intensivierung der Forschungsaktivitäten (hierzu auch Kemmesies/Heimerl in diesem Band).”

Weil es mehr Forschung zu Corona gibt, radikalisieren sich immer mehr Leute.

“Mit Ravndal et al. (2022), die eine international vergleichende Analyse rechtsmotivierter terroristischer Bestrebungen und Gewalt in Westeuropa für den Zeitraum 1990 bis 2021 durchführten, ist zu fragen, inwieweit die pandemiebezogenen gesellschaftlichen Herausforderungen zur Erscheinung eines „new type of group-based anti-government threat […] in Western Europe“ (ebd. 33) führten.”

Ravndal et al. fragen, ob Corona und die Reaktionen der Regierungen zu etwas geführt haben, das wir nicht übersetzen können, weil wir nicht wissen, was gemeint ist. Wir fragen das auch mal. (und zitieren können Sie auch nicht, ebenda im Text, my goodness…)

“An diese Frage aus einem phänomenspezifischen, auf rechten Terrorismus und rechte Gewalt ausgerichteten Forschungskontext knüpft indirekt eine weitere Beobachtung der MOTRA-Analysen an, die in einer Sonderauswertung umfänglicher dokumentiert ist (MOTRA 2022).”

Wir haben noch etwas geforscht. Aber das verraten wir hier nicht.

“In der Gesamtschau der in die Analysen eingegangenen unterschiedlichen empirischen Perspektiven – in der Spannbreite von repräsentativen Bevölkerungsumfragen über Analysen sozialer Medien und  Expert*inneninterviews bis hin zu prüfenden statistischen Analysen der PMK-Datenbestände – vermittelt Gesamtschau sich zwar insgesamt das Bild einer heterogenen Corona-Protestbewegung, in der unterschiedliche weltanschauliche Milieus und auch ideologische Strömungen anzutreffen sind.”

Von wo und wie auch immer wir auf die “Corona-Protestbewegung” blicken, wie auch immer wir sie analysieren, immer ist sie heterogen und nicht eindeutig ideologisch zuordenbar.

“Gleichwohl aber [?] wird, aus den unterschiedlichen empirisch-analytischen Perspektiven betrachtet, ein weltanschaulich-ideologischer Schwerpunkt erkennbar, in dem vorrangig rechtsaffine – von populistischen bis hin zu extremen – Weltanschauungen beziehungsweise Ideologeme anzutreffen sind, die häufig verschwörungstheoretisch unterlegt und systemkritisch-demokratiedistant ausgerichtet sind.”

Weil es unser Auftrag war und Münch und Faeser sonst sauer werden, und weil wir sonst nichts gefunden haben, haben wir einen “rechtsaffinen” Schwerpunkt geschaffen, wobei wir rechtsaffin als neue Kategorie der Sozialforschung eigens erfunden haben.

“Kurzum: “

Lol

“Die Corona-Protestbewegung ist politisch-weltanschaulich-ideologisch auffällig stärker rechts als links ausgerichtet, was offenbar ebenso für ein mit den Coronaprotesten assoziiertes Kriminalitätsgeschehen zu reklamieren ist (ebd. 17).”

Mittlerweile haben wir uns überzeugt, dass das, was so heterogen ist, dass es nicht eindeutig ideologisch zuzuordnen ist, doch eindeutig ideologisch zuzuordnen ist, natürlich rechts, wo sonst? Und natürlich gibt es auch Kriminalität, rechts, wo sonst? [Schon weil rechts alles ist, was rechts von linksextrem kommt]

“Auffällig ist darüber hinaus, dass Bezüge zu einem religiös-islamistisch motivierten Straftatengeschehen mit Blick auf etwaige Coronabezüge zu vernachlässigen beziehungsweise quasi nicht gegeben sind (ebd. 16). “

Al Kaida interessiert sich nicht für Corona.

Falls Sie sich fragen, wer sich mit diesem Bullshit und als Auftragswissenschaftler des BKA diskreditiert hat. Die hier:

Ihr Steuergeld eingesetzt, um Sie zu bekämpfen.
Willkommen in Faesers World.



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