Warum sind manche Leute für die Propaganda von Systemmedien anfällig?
Oder: Wie kommen ideologische Moden zustande?
Wie kommt es zum irrigen Glauben Menschen würden das Klima des Planeten bestimmen?
Wer hat die Lüge, dazu gäbe es einen wissenschaftlichen Konsens verbreitet?
Warum?
Warum wird diese Lüge von manchen geglaubt?
Was bringt Leute dazu, biologische Tatsachen in Abrede zu stellen und sich noch dümmer zu stellen, als sie es tatsächlich sind?
Das sind Fragen, die nicht erst uns beschäftigen.
Medien als Verbreiter von Ideologien, Medien, die Menschen den Klimawandel anlasten, alle Probleme, die sich aus politischen Entscheidungen nationaler Polit-Darsteller ergeben, Vladimir Putin zuschieben, die von morgens bis abends versuchen, Menschen denken, fühlen und handeln vorzugeben, sind die ersten, die genannt werden, wenn die Eingangs gestellten Fragen beantwortet werden soll.
Indes, ein medial gesendeter Inhalt ist deshalb noch kein vom Empfänger übernommener Inhalt.
Zwischen der Propaganda und der Übernahme von Propaganda, zwischen der Vorgabe ideologischen Unfugs und der Übernahme des Unfugs als eigene Meinung gibt es noch eine individuelle Entscheidung zu treffen. Die meisten von uns sind mit einer Ausstattung geboren, die es ihnen erlaubt, aufgrund kritischer Bestandsaufnahme ein eigenes Urteil zu erlangen. Die eigentliche Frage, die es zu beantworten gilt ist daher, warum es Leute gibt, die von diesen Möglichkeiten keinen Gebrauch machen?
Eine Antwort auf diese Frage haben wir bei Arthur Schopenhauer gefunden.
Schopenhauers Essay zur “Eristischen Dialektik” ist eine Sammlung von Kunstgriffen, die diejenigen anwenden, die man als Wortakrobaten bezeichnen könnte, vermeintlich intellektuelle Menschen, die versuchen, ihr nicht vorhandenes Wissen hinter vielen wohlklingenden Worten in unverständliche Sätze zu verhüllen. 38 entsprechende Kunstgriffe hat Schopenhauer gesammelt. Unter diesen 38 Kunstgriffen findet sich mit Kunstgriff 30 ein besonderer Schatz, dem man nicht nur entnehmen kann, wie ideologische Moden zustande kommen, sondern auch, was den sprachlichem Unsinn in den diese Moden gepackt sind, für bestimmte Leute so attraktiv macht, so attraktiv, dass sich manche dem Unsinn, den sie so wenig verstehen, wie dessen Schöpfer, verschreiben und Dritte, die darauf hinweisen, dass Unsinn nun einmal Unsinn ist, mit einer Energie und einem Haß verfolgen, den man nicht anders deuten kann als als pathologische Störung:
“Das argumentum ad verecundiam [an die Ehrfurcht gerichtetes Argument]. Statt der Gründe brauche man Autorität nach Maßgabe der Kenntnisse des Gegners. [Jeder will lieber glauben als urteilen]: sagt Seneca […] man hat also leichtes Spiel, wenn man eine Autorität für sich hat […] Auch sind allgemeine Vorurteile als Autoritäten zu gebrauchen. Denn die meisten denken mit Aristoteles […] [was vielen richtig scheint, das – sagen wir – ist; Nikomachische Ethik, X, 2, 1172b36]: ja, es gibt keine noch so absurde Meinung, die die Menschen nicht leicht zu der ihrigen machten, sobald man es dahin gebracht hat, sie zu überreden, dass solche allgemein angenommen sei. Das Beispiel wirkt auf ihr Denken, wie auf ihr Tun. Sie sind Schafe, die dem Leithammel nachgehen, wohin er auch führt: es ist ihnen leichter zu sterben als zu denken. Es ist sehr seltsam, dass die Allgemeinheit einer Meinung so viel Gewicht bei ihnen hat, da sie doch an sich selbst sehn können, wie ganz ohne Urteil und bloß kraft des Beispiels man Meinungen annimmmt. Aber das sehn sie nicht, weil alle Selbstkenntnis ihnen abgeht.
[…] Die Allgemeinheit einer Meinung ist, im Ernst geredet, kein Beweis, ja nicht einmal ein Wahrscheinlichkeitsgrund ihrer Richtigkeit.
[…] Was man die allgemeine Meinung nennt, ist, beim Lichte betrachtet, die Meinung Zweier oder Dreier Personen; und davon würden wir uns überzeugen, wenn wir der Entstehungsart so einer allgemeingültigen Meinung zusehn könnten. Wir würden dann finden, dass Zwei oder Drei Leute es sind, die solche zuerst annahmen oder aufstellten oder behaupteten, und denen man so gütig war zuzutrauen, dass sie solche recht gründlich geprüft hätten: auf das Vorurteil der hinlänglichen Fähigkeiten dieser nahmen zuerst einige Andre die Meinung ebenfalls an; diesen wiederum glaubten viele Andre, deren Trägheit ihnen anriet, lieber gleich zu glauben, als erst mühsam zu prüfen. So wuchs von Tag zu Tag die Zahl solcher trägen und leichtgläubigen Anhänger: denn hatte die Meinung erst eine gute Anzahl Stimmen für sich, so schrieben die Folgenden dies dem zu, dass sie solche nur durch die Triftigkeit ihrer Gründe hätte erlangen können. Die noch Übrigen waren jetzt genötigt gelten zu lassen, was allgemein galt, um nicht für unruhige Köpfe zu gelten, die sich gegen allgemeingültige Meinungen auflehnten, und naseweise Burschen, die klüger sein wollen als alle Welt. Jetzt wurde die Bestimmung zur Pflicht. Nunmehr müssen die Wenigen, welche zu urteilen fähig sind, schweigen: und die da reden dürfen, sind solche, welche völlig unfähig eigne Meinungen und eignes Urteil zu haben, das bloße Echo fremder Meinung sind: jedoch sind sie desto eifrigere und unduldsamere Verteidiger derselben. Denn sie hassen am Andersdenkenden nicht sowohl die andere Meinung, zu der er sich bekennt, als die Vermessenheit, selbst urteilen zu wollen; was sie ja selbst nie unternehmen und im Stillen sich dessen bewußt sind, – Kurzum: Denken können sehr Wenige, aber Meinungen wollen Alle haben: was bleibt da anderes übrig, als dass sie solche, statt sie sich selber zu machen, ganz fertig von Andern aufnehmen? …(Schopenhauer, 1995, S.60-64; nicht kursive Hervorhebungen durch uns)
Das ist eine der anschaulichsten Schilderungen des Zustandekommens von Moden und eine großartige Erklärung dafür, wie so leere und vor allem esoterische Ideologien wie der Genderismus oder der Klimawandelglaube sich etablieren können.
Allerdings lässt Schopenhauer eine Frage offen: Denn es ist zu erklären, warum manche eine wie er sagt: Meinung, übernehmen, ohne sie geprüft, d.h. rational durchdrungen und verstanden zu haben.
Zwei Antworten fallen uns ein: (1) Die Entscheidung für eine bestimmte “Meinung” ist vom Gefühl geleitet. Die entsprechende Meinung spricht Träge an, die auf der Suche nach Identität und einer Möglichkeit, sich zuzuordnen, aber des eigenen Denkens nicht im Stande oder willens sind. (2) Die vermeintliche Meinung kommt im Gewand wolkiger und monumentaler Begriffe daher, die leer sind wie z.B. Nachhaltigkeit, Toleranz, Solidarität oder soziale Gerechtigkeit, aber zum einen mit der Konnotation des Guten versehen sind, zum anderen das Versprechen mit sich bringen, gewinnbringend einsetzbar, zweckmäßig zur eigenen psychologischen oder materiellen Bereicherung zu sein.
Wie Schopenhauer schreibt, sind die Übernehmer fremder Meinugen, die des eigenen Denkens nicht fähig und des eigenen Urteilens nicht willig sind, eifrige und unduldsame Verteidiger der übernommenen Meinung, und deshalb verfolgen sie Andersdenkende mit ihrem Hass. Dummheit ist demnach auch für Schopenhauer die Grundlage, auf der Überzeugungstäter wachsen. Und weil die Überzeugungstäter keine Argumente, dafür aber viel Emotion haben, können sie die Verteidigung der von ihnen übernommenen Meinung nicht mit Vernunft und Argumenten führen. Entsprechend braucht es andere Mittel, um Kritiker mundtot zu machen.
Das bringt uns zum Kunstgriff 32:
“Eine uns entgegenstehende Behauptung des Gegners können wir auf eine kurze Weise dadurch beseitigen oder wenigstens verdächtig machen, dass wir sie unter eine verhaßte Kategorie bringen, wenn sie auch nur durch eine Ähnlichkeit oder sonst lose mit ihr zusammenhängt: das ist Pelagianismus; das ist Idealismus; das ist Spinozismus; das ist Pantheismus; das ist Brownianismus; das ist Naturalismus; das ist Spiritualismus; das ist Mystizismus, usw. […](Schopenhauer, 1995, S.66-67).
Die Reihe kann modernisiert fortgesetzt werden: das ist Rassismus, das ist Sexismus, das ist Antifeminismus, das ist Rechtsextremismus, Sie sind ein Corona-Leugner, Sie sind ein Klimawandelleugner usw. Auch hier erweist sich Schopenhauer als Kind seiner Zeit, wenn er annimmt, dass die Unterordnung unter den entsprechenden Begriff zumindest ansatzweise begründet werden müsste, und sei es auch mit noch so windigen Annahmen.
Indes reicht heute die Bezichtigung, die Denunziation, die Behauptung, X sei rechts, antifeministisch, rassistisch, sexistisch, Covidiot, Coronaleugner, Klimawandelleugner …, um im politisch-korrekten Echozimmer zur Persona non grata zu werden. Das führt notwendig zu einer Ausdünnung im Echozimmer, da die Häresien, die man gegen die dort waltende politische Korrektheit begehen kann, werden immer zahlreicher. Es immer schwieriger wird, keinen Frevel gegen den Fetisch irgendeines der Insassen zu begehen. Gleichzeitig wird der Widerspruch zwischen der ideologischen Idiotie, die in diesem Echozimmer herrscht und der Realität immer größer, so dass es den Echokammerinsassen zunehmen unmöglich wird, sich im Rahmen des Normalen zu artikulieren und sie immer frenetischer versuchen müssen, jeden Kontakt mit der Realität zu vermeiden oder anderen zu verunmöglichen.
Am Ende steht Wahnsinn, und wir sehen bereits die ersten Anzeichen dafür.
Wir dokumentieren sie zum einen in unserer wöchentlichen Wahl zum Denkbehinderten der Woche, zum anderen sind sie offenkundig in den Versuchen, noch den letzten Irren zur Normalität zu erklären…
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@manche
manche ?
Das sind die80 %, die nur eine lautstarke Autoritätsperson brauchen und dann bis zur Selbstvernichtung alles tun.
Aber das ist nicht neu, daß hat schon Milgram festgestellt !
Hihi – und das sind auch die, die sich “freiwillig” mit einer kleinen Bratwurst als Anreiz haben spritzen lassen für ein GenExperiment mit mRNA!
Ok – zugegeben – sie wußten es nicht ! Es wurde ihnen von der Regierung vorenthalten – sie wurden belogen und betrogen !
Aber ich bezweifle, daß es einen Unterschied gemacht hätte!
@zdago: Es hätte einen Unterschied gemacht, aber wohl keinen sehr großen. Die “Impfung” war nie ein Schutz vor der Infektion, bzw. vor der Weitergabe des Virus. Allerdings wurde genau das behauptet, und die Sorge, alte und kranke Angehörige anzustecken, war für viele, z.B. eine meiner zwei Schwestern, der wesentliche Grund, an einem globalen und äußerst bösartigen Experiment teilzunehmen. Die anderen “Geimpften” waren mit der “Impfung” zwar nicht vor der Infektion und ihrer Weiterverbreitung geschützt, wohl aber vor dem Ausschluss von fast allen sozialen Aktivitäten. Sehr oft gab es auch Druck durch Angehörige. Ohne die Sorge vor dem Verlust familiärer Kontakte hätte ich mich nie modRNA-therapieren lassen; hinzu kommt, dass ich noch im Sommer 2021 ein naives Vertrauen in die Medizin hatte. Ich bezweifle nicht, dass meine Teilnahme-Motive höchst verbreitet waren.
–
Im Unterschied zu vielen habe ich allerdings nie gegen “Nicht-Geimpfte” gehetzt, sondern im Gegenteil in meinem kleinen Kreis zur Vernunft und zur Toleranz geraten. Es war sogar die Hetze gegen die Nicht-Gepieksten, die mich endgültig an der Sache zweifeln ließ. Ich behaupte nicht, dass ich eine Widerstandskämpferin gewesen wäre (ein Typ, der vermutlich so nachträglich wie auch in früheren Fällen demnächst in allen MS-Redaktionen sitzen wird. Eine MDR-Funktionärin macht seit einigen Tagen mit nachträglicher und, so gesehen, überflüssiger “Kritik” den Weg für die ihr folgenden Mitarbeiter frei). Nein, ich war nie eine Widerstandskämpferin. Aber ich war auch keine Mitläuferin und erst recht keine Mittäterin, im Unterschied zu der erwähnten MDR-Schranze.. Sollte es zur Abrechnung kommen, gehöre ich zu denen, die nichts zu fürchten und jedes Recht auf Vergeltung haben. Es geht ja um Vergeltung außer für den sehr gefährlichen Massenversuch auch für einen zerstörten Rechtsstaat, der deutsch und demokratisch war. All das haben die Linksliberalen zuerst “kritisiert”, dann für rächz oder mindestens zu nostalgischem Quatsch erklärt und schließlich zerstört.
Der Widerspruch gegen die mainstreammedialen Narrative bleibt zu unbekannt. Das liegt nicht nur an der normalen Medienwelt, sondern auch an der Bücherbranche:
https://philosophia-perennis.com/2022/12/04/die-buecherbranche-refugium-der-demokratie-oder-der-buecherverbrennung-fuer-feiglinge/
In Siddhartha spricht Hermann Hesse von den Kindermenschen, die im Gegensatz zum vergeistigten Siddhartha emotional sein können, an das Leben in all seinen Facetten hingegeben leben können. Ich meine, dass Hesse neidisch auf die von ihm so genannten Kindermenschen gewesen ist, und die Beschreibungen von Kindermenschen, an die ich mich erinnern kann, weisen nicht darauf hin, dass die Kindermenschen inhärent denkbehindert sind. Und im Steppenwolf fühlt Hesse (als Harry Haller) einen so großen Widerspruch in sich, der daher rührt, dass er einerseits bürgerlich-angepasst sein möchte, aber jedesmal, wenn er sich an die Moden seiner Zeit anpassen möchte, in ihm der Steppenwolf aufsteht und rebellisch wird, dass er sogar an Selbstmord denkt. Ich habe das Motiv des Steppenwolfes bis eben immer losgelöst vom gesellschaftlichen Hintergrund, vor dem Hesse geschrieben, und den er im Buch verarbeitet hat, gesehen. Der Steppenwolf war für mich mehr Symbol gewesen für den Mensch in der heutigen Zeit, der nicht authentisch sein kann, weil die gesellschaftlichen Anforderungen (nicht zuletzt in der Arbeitswelt) eine Disziplin erfordern, die jegliche Individualität und “animalische” Spontanität von vornherein ausschließen. Der Steppenwolf als Symbol für den Menschen in einer zunehmend neurotischen, zunehmend psychotischen Gesellschaft. Jetzt aber denke ich, dass Hesse sich nicht an die Denkbehinderten seiner Zeit anpassen konnte, und jeder Versuch, etwas politisch-korrektes nachzuschwätzen, mißlungen ist. Hesse war der Gesunde unter den Denkbehinderten, der die Denkbehinderungen so deutlich wahrgenommen hat, dass er anscheinend mehr unter der Denkbehinderung der Anderen gelitten hat als die Denkbehinderten. — Ich habe “Jugend ohne Gott” von Ödön v. Horvath nie gelesen, erinnere mich aber auf dem Rücken der Suhrkamp-Ausgabe von “Jugend ohne Gott” (so vor 20 Jahren) sinngemäß gelesen zu haben, dass sie (die Jugend ohne Gott) wie Maschinen, wie Werkzeuge sein wollten, die von anderen für deren Zweck gebraucht wird.
Mir würde als dritte Antwortmöglichkeit, warum mancher Schwachsinn so leicht angenommen wird noch schlechtes Gewissen einfallen. Das Gefühl, schuldig zu sein oder zu werden, besonders verpflichtet zu sein, usw.
Uns wurde ja eingebläut, dass wir ständig gegenüber allem und jedem ein schlechtes Gewissen haben müssen: „Ja, wahrscheinlich haben wir es in allem übertrieben. Uns ging es einfach zu gut, jedenfalls besser, als wir es verdient haben und andere mussten dafür leiden. Dafür kriegen wir gerade die Quittung.“
Und nun kommt die Erlösung: „Lass Dir Impfbrühe spritzen, dann kann Dir niemand mehr einen Vorwurf machen.“. Oder „Wasch Dir den Hintern mit einem Waschlappen, sonst verliert die Ukraine.“
Niemand will ein schlechter Mensch sein. Aber wenn man ganz normalen Menschen ständig suggeriert, sie wären es, und derartige recht einfache Lösungen als Ablass anbietet, dann kommt eben so etwas dabei heraus. Und wenn man dagegen argumentiert, attackiert man nicht mehr den Unfug, sondern den mühsam gewonnenen Seelenfrieden des Anderen. Kann nur Streit geben.
Viele gute Gedanken, die nachvollziehbar sind. Meiner Einschätzung nach ist es der “Nachkriegs-Lifestyle”, der die Menschen dahin gebracht hat, sich nicht mehr für ihr Unwissen und Denkfaulheit zu schämen. Mangelndes Wissen sehe ich auch als Nährboden für Beeinflussbarkeit durch Propaganda. Beispiel: Seit Jahren kann man, wenn man interessiert ist, über die kriminellen, gar tödlichen Machenschaften der Pharmaindustrie lesen oder sehen. Seit Jahren wird thematisiert, wie problematisch die “Auftragsforschung” für Forschung und Lehre ist. Seit Jahren wird die Politik bedrängende Lobbyarbeit zur Sprache gebracht. Man könnte wissen, dass was “Faul ist im Staate Dänemark”. Aber es interessiert halt nicht. Wenn ich weiß, dass es lebensgefährlich sein kann, eine rote Ampel zu ignorieren, beachte ich sie oder die Geschehnisse vor Ort. Die Wohlstandgesellschaft ist leichtes Opfer der Manipulierer.
Meine beste These ist, dass das Regine schlicht zu doof ist, jeden elfjährigen “Triumph des Willens” zu zeigen und l auch nur leicht beeinflussen Kindern dann zu erklären, warum Nazis Scheisse waren.
Die Alternative zu “zu doof” wäre Bösartigkeit, dann will das Regime halt schlimmer sein als die Nazis.
Ah – um Ihre Frage zu beantworten: weil Menschen schlicht unglaublich blöde sind. Ich bin da auch keine Ausnahme.
Die Propaganda kommt über alle Kanäle, sich dem als normaler Mensch mit 8-Stunden-Job und lokalem Käseblatt-Abo samt Öff-Rechtlichen zu entziehen, ist schon schwierig.
Dann sieht man noch, wie Andersdenkende niedergemacht werden, also entscheidet man sich als normaler Mensch mit 8-Stunden-Job, den man braucht und behalten will, dafür, die Klappe zu halten und ggf. die richtige Parole zu sagen oder das richtige Abzeichen am Revers zu tragen und unter Arbeitskollegen auch nicht das falsche zu sagen.
(Allein aus Sicherheitsgründen sollte man ja langsam daran denken, ein Regenbogen-Band zu kaufen und ans Revers stecken, denke ich.)
Ach ja, und dann sind scheinbar wirklich alle FührungsAutoritäten hinter dem Great Reset. Prince charles:
https ://www.youtube.com/watch?v=ZgKX6vPo6Cc
Hat Musk sich eigentlich mal direkt gegen den Great Reset ausgesprochen? Soweit ich mich erinnere, argumentiert er lediglich gegen einzelne Ziele des Great Reset, z.B. Begrenzung der Menschheit. Von der ganzen, steuerfinanzierten Förderung “grüner” Technologien profitiert er ja sogar.
Schopenhauer hat ja nicht nur Techniken des Blendens in seinem Essay zur eristrischen Dialektik behandelt, sondern schön verstetigt über sein gesamtes Werk Hegel als größten Blender dargestellt. Desweiteren Korruption im Universitätswesen thematisiert sowie ein System aus Literaturzeitungen, die einen ideologischen Trend vorgeben, beklagt. Ein weiteres Steckenpferd von ihm war die Kritik an übereifriger Klempnerei an der deutschen Sprache.
Da Hegel nun die heilige Kuh aller Marxisten war und ist, andererseits Schopenhauer so viele Parallelen zum zeitgenössischen konservativen kritischen Lager aufweist, könnte man doch eigentlich behaupten, dass Schopenhauer sich zu Hegel und seiner Zeit verhält wie so mancher konservativer kritischer Autor bzw Blog zum neulinken Milieu. Ich sehe da eine Kontinuität der Lager über die Zeit.
Mich haben Irenäus Eibl-Eibesfeld, Arnold Gehlen und Konrad Lorenz stark geprägt, also die evolutionäre Perspektive gerade in Bezug auf das menschliche Verhalten, sprich: die These vom Vorherrschen angeborener Prägungen bzw von Sozialinstinkten, die bis ins tagesaktuelle Wahrnehmen, Denken, Urteilen und Handeln durchschlagen. Noch platter: Rudeldenken. Ich brach mein Soziologiestudium damals genau aus dem Grund ab, weil die Soziologie Anfang der 90er diesen geisteswissenschaftlich-marxistischen Turn nahm und die Ethologie nicht als befruchtendes Nachbarfach behandelte, sondern als “biologistischen” Sündenfall.
Euer Bild im Aufmacher habe ich sofort erkannt: „Bundesbank Ulm“
Die -ismen, die Schopenhauer kannte, waren inhaltlich noch einigermaßen von anderen Begriffen für andere Ansichten abgrenzbar. “Rassismus”, “Sexismus”, “Glaube an Fakes und Verschwörungstheorien”, “klimaschädigendes Verhalten” etc. sind Begriffe, die überhaupt keine Grenzen mehr haben, auch keine unscharfen. Die Propagandamaschinerie versteht gar nicht in jedem Kontext genau dasselbe unter ihren Schlachtrufen. Es sind Reizworte ohne jeden Inhalt. Typisch für die Lügenpresse ist schon seit Jahren die Behauptung, ein Nazi sei nicht notwendig ein Nationalsozialist. Nein, ob jemand mit einer unerwünschten Meinung zu Corona, zum “Klimakampf”, zu “Gender mainstreaming” oder zu sonst etwas, dass es zur Zeit des tatsächlichen NS noch gar nicht gab, ein “Nazi” sei, das sei doch “eine Definitionsfrage”. Wer das Recht auf Definitionen hat, und die politische und mediale Klasse befinden sich in seinem uneingeschränkten Besitz, kann sagen, was er will – es “stimmt” immer und ausnahmslos. Was “stimmt” und was nicht, ist nämlich auch eine Definitionsfrage, die in keiner Weise von realen Gegebenheiten abhängt.
–
Und das geht auf eine Tiefenverlogenheit zurück, die außerhalb der woken Nomenklatura und bei Leuten, die in diese Nomenklatura aufzusteigen hoffen, nie in dieser extremen Gestalt vorliegt. Auch Irenäus Eibl-Eibesfeldt und Konrad Lorenz können diese Tiefenverlogenheit nicht erklären. Sie mögen sie in Einzelfällen wahrgenommen, aber als krankhaft und nicht repräsentativ angesehen haben (ich erinnere mich nicht genau genug an jedes ihrer Werke, um das sagen zu können). Jedenfalls ist diese Art Verlogenheit aufs engste mit der “Fluidität” der Woken verbunden. Als Annalena Baerbocks gefälschter Lebenslauf aufflog, strickte sie sich den nächsten, und nicht nur sie selbst, sondern die meisten in der Grünen Partei kapierten einfach nicht, dass Baerbocks Kanzlerkandidatur mit der Feststellung der gefälschten Vita gelaufen war.
Ein paar Gedanken zu Ihrem Nazi-Einwand. Als Individualist kann ich selbst gar kein Nazi sein. Der Name sagt es bereits – es waren Sozialisten. Ein inhärentes Merkmal aller sozialistischen Bewegungen ist es, das Individuum in das sozialistische Denkraster zu zwingen oder wer sich widersetzt zu eliminieren. Die Ironie der heutigen Zeit ist es, dass diese sozialistischen Methoden in neuer vielfältiger Form wieder ausgelebt werden mit dem Zusatz, dass derjenige, der auch nur einer dieser komplett unsinnigen Thesen widerspricht noch als falscher nämlich Nationalsozialist gebrandmarkt wird. Als ob es nichts anderes gäbe? Wer Gegner dieses Mülls ist, kann nur Nazi sein, denn es gibt nur Nazis und Antifas – wie billig! Diese Leute sind zu blöd, um die Geschichte verstanden zu haben. Denn Impfpflicht ist Nazitum – nicht der Widerstand dagegen. Mainstreaming ist Nazitum – Gleichstellung führt zur uniformierten Masse. Genauso wie die gepriesene Diversität gar keine echte ist, weil man Menschen mit anderer, d.h. diverser Meinung, diffamiert.
Meine Erklärung über Rudeldenken ist sicher grob und erfasst nicht diese Tiefenverlogenheit der linksgrünen Führungskader, aber doch einen Großteil des Herdenverhaltens. Ich sehe da was Psychiatrisches, die teils virtuosen Immunisierungsstrategien von Irren. Die Linken haben ja eine lange Tradition der Manipulationstechniken, waren schon immer literaturaffin und beherrschten daher die Kunst, etwas in ein beliebiges Licht zu rücken, also eine große Virtuosität in der Technik der Darstellung. Künstler sind meiner Meinung nach immer zu einem großen Teil nah am Poststrukturalismus gebaut, sie beherrschen die Welt der Zeichen, und da stört dann die Realität als Korrektiv. Wobei das natürlich nicht auf die Annalenas zutrifft, denn die beherrschen ja rein garnix.
Ihre Analyse trifft es sehr gut. Man kann Menschen gut unterteilen in jene die Kontrolle über sich, also ihre Ängste und Verstand haben, und jene die sich nicht selbst kontrollieren können. Diese Unterscheidung ist deshalb gut anwendbar, weil es egal ist welchen Unterbau das Individuum besitzt, also Bildung, sozialer Stand oder Charakter. Diese Kontrolle/Disziplin bedarf einem gewissen Kritikbewusstsein, einem funktionierenden Bewusstsein überhaupt und der Fähigkeit sich zu reflektieren. Wer seine Umwelt und sich selbst zum größten Teil Unterbewusst wahr nimmt, der träumt zwar viel, hat aber vergleichsweise wenig Zeit Dinge in einen Kontext zu stellen. Die letzten 2 Jahrzehnte haben wir es zudem mit dem Phänomen zu tun, das Medien, Politik, Medizin, Werbung und viele mehr, rein auf der emotionalen Ebene mit den Konsumenten kommunizieren. (Sie schreiben es ja schon) Auf einer infantil emotionaler Ebene. Sie suggerieren den Menschen dass das was sie sehen sie nicht begreifen können. Nur ‘Experten’, ‘Journalisten’ und ‘Politiker’ verstehen was in der Welt vor sich geht. Für einen Moment ist dieses System vielleicht auch für den Unbedarftesten durchschaubar, aber diese Entmündigung dauert nun schon Jahrzehnte an, und Menschen die keine Kontrolle über ihren in- und output haben kapitulieren ohne es zu merken. Ein wesentlicher Bestandteil dessen, womit in der Öffentlichkeit auf die Menschen eingewirkt wird ist die Verlustangst. Eine sehr kindliche Angst die bei gewachsenen Charakteren, bei erfahrenen Persönlichkeiten keine Rolle spielen sollte. Denn wer weiß wie Natur und Gesellschaft funktionieren, der weiß dass das loslassen, weggeben und verlassen Teil der Menschwerdung ist und den Horizont erweitert. Bei kindlichen Charakteren jedoch, also Menschen die schon von der Verlustangst befallen sind wenn sie nur darüber nachdenken ob sie etwas kritisch sehen sollten, bei diesen Leuten kann sich erst gar keine Entwicklung einstellen Dinge auch mal zu reflektieren und sie in einen kausalen Kontext zu stellen. Aber es gibt diese Unterentwickelten eben schon immer, man kann es nachlesen nicht nur bei Schopenhauer. Das man sie benutzt um jene zu zerstören die dem korrupten System in den Arsch treten ist auch nichts Neues. Das wirkliche Phänomen ist, das diese Knechte der Armseligkeit nicht durch Sozio- oder Psychopathen unterdrückt werden, sondern durch ihresgleichen.
PS, man lese den tweet von Frau Kathy. Sie schafft es mit 200 Zeichen zu erklären wofür ich Stunden bräuchte: https://twitter.com/dornigeRose/status/1599531460016209920
Seit vielen Jahrzehnten wird untersucht, wie Menschen zu ihren Überzeugungen gelangen. Die Entwicklungspsychologie sammelt dazu beispielsweise Daten. Eine ihrer Erkenntnisse: in der Konformität ist eine Bewältigungsstrategie Introjektion – die Übernahme von Normen, Definitionen, Werten oder Überzeugungen.
Quelle: Susanne Cook-Greuter, ‘Ego Development: A Full-Spectrum Theory Of Vertical Growth And Meaning Making’
Deshalb ist die allgemeine Annahme, die Krise wäre durch Manipulation/Indoktrination entstanden, vermutlich ebenfalls eine übernommene Überzeugung einer Entwicklungsphase. Die Abstraktion der Perspektive, eine Überzeugung entstand durch Introjektion und nicht Indoktrination, ist in dieser Phase noch nicht möglich.
Da beispielsweise die Konformität zur Normalverteilung gehört, ist der Vorwurf der Manipulation allgemein verbreitet.
Ob die Normalverteilung in den kommenden Jahrhunderten sich weg von der Konformität entwickelt und der Vorwurf der Manipulation nachlässt, ist vermutlich noch offen.
Die Geschichte ist doch voller Erscheinungsformen von Manipulation: von der Rhetorik angefangen über die komplette Welt der Produktwerbung bis zur politischen Agitation, vom täglichen vereinzelten Akt, jemanden um den Finger zu wickeln bis zur Indoktrination ganzer Populationen über religiöse oder nachreligiöse Ideologien. Die Standardnormalverteilung ist eine Eigenschaft der Realität selbst, daraus kann man als allerletztes die Ungültigkeit von etwas ableiten, aber sie ist auf der andern Seite natürlich auch kein hohes Wahrheitskriterium, wie das Geschwafel vom Konsens in der Wissenschaft suggerieren will. Vielleicht verstehe ich Sie aber auch falsch.
“Am Ende steht Wahnsinn, und wir sehen bereits die ersten Anzeichen dafür.”
= Die Glotze, täglich.