Pathetische, klägliche, alte Männer: George Soros spricht heute an der TU-München

Pierre Bourdieu ist schon 2002, genau am 23. Januar 2002 verstorben.

Sein Tod hat sich gerade zum, 21. Mal gejährt.
Bourdieu wurde 72 Jahre alt.

George Soros wird im August 93 Jahre alt.
Was beide verbindet ist eine Theorie von Bourdieu, seine “Kapitalientheorie”.

Vier Arten Kapital gibt es für Bourdieu.
Kulturelles Kapital, ökonomisches Kapital, soziales und symbolisches Kapital.

Kulturelles Kapital, das ist im Wesentlichen Bildung und das, was Bildung ermöglicht.
Ökonomisches Kapital ist leicht zu benennen: Geld.
Soziales Kapital umschreibt Ressourcen, die man durch soziale Beziehungen mobilisieren kann, Vitamin B ist soziales Kapital.
Symbolisches Kapital liegt in der Person, es wird erworben und zugeschrieben, in Form von Reputation, Achtung, Respekt, setzt also eine Leistung voraus, ist NICHT käuflich.

Pierre Bourdieu als ehemaliger Professor auf einem renommierten Lehrstuhl in Paris hat viel kulturelles Kapital, viel symbolisches Kapital, weil seine Arbeit geschätzt wird und er viel Respekt z.B. von Kollegen zu Lebzeiten genossen hat. Er hat – wie das bei Professoren der Fall ist – wenig ökonomisches Kapital und vermutlich soziales Kapital in eher beschränktem Umfang.

George Soros hat ökonomisches Kapital, und er versucht, dieses ökonomische Kapital einzusetzen, um die anderen drei Kapitalien zu erreichen, sich quasi einzukaufen.

Über seine Open Society Foundations versucht er symbolisches Kapital, Respekt, Achtung, Reputation zu erreichen und erlebt dabei, dass Pierre Bourdieu Recht hat, wenn er die Möglichkeit, ökonomisches Kapital in symbolisches Kapital zu tauschen, verneint. Geld schafft keinen Respekt und keine Achtung und keine Reputation. Leistung tut das. Die Leistung von Soros besteht darin, Geld zu investieren, um es zu vermehren und seine herausragende Leistung auf diesem Feld findet sich darin, sich auf Kosten der Bank of England und somit aller Briten bereichert zu haben. Das mag bei dem ein oder anderen Investor Respekt erzeugen, aber mehr nicht.

Kulturelles Kapital versucht Soros über das Verfassen von Büchern zu beschaffen, Bücher, in denen die Vorstellung seiner Person gemeinhin die folgende Form annimmt:

Soros’ Feldzug gegen das, was er als Autoritarismus, Rassismus und Intoleranz ansieht und der durch das viele Geld, das Soros mit seinen Investmentfirmen verdient, finanziert wird, hat ihm den Zorn autoritärer Regime und von Nationalpopulisten, was auch immer das sein mag, eingetragen.

Die Beschreibung der Qualifikationen dieses Mannes (hier aus “In Defence of Open Society”) ist eher bescheiden. Der Eindruck, es mit einem dieser pathetischen alten Männer zu tun zu haben, deren Langeweile dazu geführt hat, dass sie ihren Narzissmus und ihre Selbstüberschätzung öffentlich ausleben müssen, einem Leidensgenossen von Klaus Schwab mit anderen Worten, er schlägt einem am heftigsten im Vorwort zum Buch “George Soros on Globalization” ins Gesicht. Titel wie “Soros on Soros: Staying Ahead of the Curve”, runden diesen Eindruck ab und man fragt sich, warum man “Open Society: Reforming Global Capitalism”, “The Crisis of Global Capitalism: Open Society Endangered” oder “Underwriting Democracy” um nur einige der Seiten zwischen Buchdeckeln, die Soros gefüllt hat, zu nennen, lesen sollte.

Welchen Erkenntnisgewinn hätte man dabei, wenn schon die Selbstbetrachtung im zitierten Vorwort eher zu Irritation, wenn nicht Abscheu führt, angesichts eines alten Mannes, der offenkundig darunter leidet, KEIN kulturelles Kapital in relevantem Ausmaß und KEIN symbolisches Kapital in irgend einem Ausmaß vorweisen zu können, der, wenn er respektiert werden will, vordergründigen und oft genug geheuchelten Respekt kaufen muss, den niemand kennte, hätte er nicht das Geld, um sich Bekanntheit, sehr artifizielle und notorische Bekanntheit, zu kaufen. Er weiß offenkundig von sich, dass dann, wenn er nicht Milliarden ausgeben würde, um den Namen Soros zur “Marke für Philanthropie”, wie dann artig wiederholt wird, zu machen, kein Hahn nach ihm krähen würde. Vermutlich ist es diese Enttäuschung, die ihn am Leben hält.

Einen neuerlichen Anlauf, kulturelles und symbolisches Kapital zu sammeln, den macht George Soros heute Abend an der Technischen Universität in München, und zwar im Rahmen der dort abgehaltenen Speaker Series. Organisiert wird diese Series angeblich von Studenten und nur für Studenten und nur wer eingeschrieben ist, darf George Soros heute Abend im Audimax einer öffentlichen Einrichtung, für deren Nutzung die Veranstalter vermutlich nicht einmal Miete bezahlen, lauschen.

Pflichtschuldig haben die Veranstalter aus Wikipedia die Formel vom bekannten Investor und Philanthropen, George Soros abgeschrieben, der die “Open Society Foundations” gegründet hat und damit für Menschenrechte kämpft. Vielleicht haben sie auch den Einbandtext zu irgend einem Buch von Soros abgeschrieben. Das ist es, was es über den Mann zu sagen gibt. Er schreibt Bücher. Er verdient viel Geld. Er finanziert die Open Society Foundations. Er kämpft gegen Rassimus und andere ismen… und er hält in München eine Rede zur Lage der Welt.

An alle Leser der 1960er Jahrgänge, die eine Universität besucht haben: Wenn an Ihrer Universität ein Geldsack eingeladen worden wäre, um einen Vortrag zu halten, ein Bonze, der sein Geld zunächst damit verdient hat, arme Steuerzahler im Vereinigten Königreich zu berauben, was wäre an ihrer Universität losgewesen?

Heute ist das anders.

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Heute kommen Studenten um einem Mann zu lauschen, dessen Auszeichnung darin besteht, Investor und Philanthrop und bekannt zu sein., eine Auszeichnung, die Tausende teilen, weshalb sie keinerlei symbolisches Kapital darstellt. Das, was der Mann zu sagen hat, ist offenkundig so wenig originell, dass es nicht einmal benannt wird. Von einer “Rede zur Lage der Welt” ist die Rede. Das hat etwas von: Bäckermeister Müller hält vor der Bäckerinnung einen Vortrag über die Konsistenz des gemeinen Frühstückbrötchens. Indes hat Bäckermeister Müller bei denen, die seinen Ausführungen beiwohnen, sicher symbolisches Kapital und vermutlich auch kulturelles Kapital, weil diejenigen, die tatsächlich zu einem Vortrag über die Konsistenz des gemeinen Frühstücksbrötchens gehen, offenkundig der Ansicht sind, ihnen könne noch etwas Neues zu diesem Thema erzählt werden. Vermutlich sind sie Bäcker wie Bächermeister Müller. Deshalb hält Bäckermeister Müller seinen Vortrag vor der Bäckerinnung und nicht im Audimax der Technischen Universität München.

Dort erzählt indes George Soros über die Lage der Welt.
Kleiner hat er es nicht. Auch dies, eines jener Phänomene, die Sozialpsychologen schon seit Jahrzehnten erforschen: Das Bedürfnis nach Anerkennung und Respekt, symbolischem Kapital, es wird von manchen Personen auf Felder der Vergabe von sozialem Status kapriziert, auf denen sie keine Spieler sind, weil ihnen die Befähigung dazu fehlt. Es ist, als wollte ein Übergewichtiger dadurch Status und Anerkennung finden, dass er den Weltrekordhalter über 100 Meter zum gemeinsamen Wttlauf herausfordert.

Und so muss man kein Zuhörer sein, um zu wissen, dass die Performance, die heute Abend in München gegeben wird, eine der Selbstbetrachtung und der begründungslos vorgetragenen Einschätzung eines alten Mannes ist, der von sich der Ansicht ist, wichtiger zu sein als er es tatsächlich ist und auf Feldern spielt, in die er sich einkaufen, aber auf denen er eben keine kompetente Darstellung geben kann. Erving Goffman hat diese Diskrepanzen in der Darstellung, zwischen dem, was man sein will und dem, was man darstellen kann und an Respekt einfordern kann, besonders gerne in die Öffentlichkeit gebracht, am liebsten im Vorlesungssaal der University of California in Berkeley, der gemeinhin gefüllt war, denn Goffman hatt Interessantes zu erzählen, war geschätzt, zuweilen gefürchtet, ein großer Wissenschaftler mit viel symbolischem Kapital, der nie im Leben einen Vortrag über “die Lage der Welt” gehalten hätte, weil er vorhergesehen hätte, sich damit bei genau denen lächerlich zu machen, die ihm Reputation und Status zuweisen können.

George Soros hat diese Einsicht nicht.
Er redet heute Abend im Audimax der TUM über “die Lage der Welt”.

Pathetisch.

 

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