Entspannte Stimmung – trotz der Verbreitung von fake news durch Faktenchecker: Effekte von auf A4 = 432 Hz gestimmter Musik

Sicher ist Ihnen bekannt, dass Musik-Therapie eine weitverbreitete Methode zur nicht-medikamentösen Behandlung von psychi(atri)schen und Verhaltens-Problemen ist. Und sicher ist Ihnen schon einmal die ein oder andere Behauptung mit Bezug auf die Heilkraft von bestimmten Tonfrequenzen oder Rhythmen begegnet.

Vielleicht haben Sie gehört, dass bestimmte binaurale Töne eine bestimmte Wirkung auf das menschliche Gehirn haben sollen.
Vielleicht haben Sie gehört, dass Musik auf der Frequenz 741 Hz Sie Ihrem höheren Selbst (was auch immer dies sein mag) zuführen wird, oder Musik auf der Frequenz 528 Hz Ihre positive Energie (was auch immer diese sein mag) erwecken werde. Vielleicht haben Sie gehört, dass Musik, die auf die Frequenz von A4 (in der Notation für Piano) = 432 Hz gestimmt ist, im Gegensatz zur A4 = 440 Hz-Frequenz, auf die der bei Weitem größte Teil der Musik, die wir täglich hören, gestimmt ist, eine entspannende Wirkung auf den Menschen haben soll, oder gar eine heilende Wirkung auf den Organismus von Menschen und Tieren.
Vielleicht haben Sie schon irgendwo gehört oder gelesen, dass Musikinstrumente in der antiken Welt (deshalb?) auf die Frequenz von A4 = 432 Hz – sagen wir der Einfachheit halber ab jetzt: 432 Hz und 440 Hz – gestimmt gewesen seien, und vieleicht auch davon, dass hinter der Einigung auf eine Stimmung der zeitgenössischen Musik auf 440 Hz auf einer internationalen Konferenz im Jahr 1939 die Absicht von Göbbels (oder schon vorher diejenigen von der Rockefeller-Foundation) gestanden hätte, diese Musik aufgrund einer ihr zugeschriebenen aggressiv machenden Wirkung zu kommerzialisieren, damit eben diese Wirkung zur Manipulation der Massen für die eigenen Zwecke ausgenutzt werden könnten.

Die genannten Behauptungen sind hinsichtlich ihrer Qualität und Reichweite sehr verschieden voneinander. So ist Musik-Therapie eine weithin akzeptierte und praktizierte – wenn m.W. auch zu wenig wissenschaftlich evaluierte – Methode. Und die Modulationswirkung binauraler Töne auf das Gehirn ist nicht nur plausibel, sondern auch durch wissenschaftliche Studien belegt:

“The functional brain activity normally occurs throughout high synaptic activity between large networks of neurons synchronously activated and producing rhythmic oscillations … An important structure responsible for these oscillations is the thalamus, which has considerable influence on the cortex due to its relevance in the processing and retransmission of sensory and motor stimuli … Due to this high processing activity the cortical neurons work at different frequencies depending on the voltage fluctuations from the ionic flow … producing rhythms denominated brain waves that are generated by the summation of electrical interactions of networked neurons, which can be measured in cycles per second or hertz … Electrical interactions of neurons thus are related to states of consciousness … Thus, during the daily activities of a person, the cortex modulates the brain wave frequencies in the range of 0 to 40 Hz … to adapt to the demands of each behavior. In this way, brain waves occur naturally, independently of whether the person is in a state of rest or activity and it can be induced by external instruments … referred to as brain stimulators … Noninvasive brain stimulation is a technique widely used in brain therapies and for other related medical and therapeutic objectives. The technique of flashing light, with parallel sound, in a binaural beats activation version has proofed to be effective in researches investigating brain functions improvement in a range of studies. For instance looking at gains of motor functions in a post stroke situation …, temporal lobe activation of autistic children … , attention concentration improvement of children diagnosed as low learners …, working memory and attentional deficits of hyperactive children … and for children kinesthetic sense improvement …” (Calomeni et al. 2017: 135).
„Die funktionelle Hirnaktivität erfolgt normalerweise über eine hohe synaptische Aktivität zwischen großen Netzwerken von Neuronen, die synchron aktiviert werden und rhythmische Oszillationen erzeugen … Eine wichtige Struktur, die für diese Oszillationen verantwortlich ist, ist der Thalamus, der aufgrund seiner Bedeutung für die Verarbeitung und Weiterleitung sensorischer und motorischer Reize einen erheblichen Einfluss auf den Kortex hat … Aufgrund dieser hohen Verarbeitungsaktivität arbeiten die kortikalen Neuronen mit unterschiedlichen Frequenzen, die von den Spannungsschwankungen des Ionenflusses abhängen … Sie erzeugen Rhythmen, die als Gehirnwellen bezeichnet werden und durch die Summierung elektrischer Interaktionen vernetzter Neuronen entstehen, die in Zyklen pro Sekunde oder Hertz gemessen werden können … Die elektrischen Interaktionen der Neuronen sind somit mit den Bewusstseinszuständen verbunden … So moduliert die Hirnrinde während der täglichen Aktivitäten eines Menschen die Gehirnwellenfrequenzen im Bereich von 0 bis 40 Hz … um sich an die Anforderungen des jeweiligen Verhaltens anzupassen. Auf diese Weise treten die Gehirnwellen auf natürliche Weise auf, unabhängig davon, ob sich die Person in einem Ruhe- oder Aktivitätszustand befindet, und sie können durch externe Instrumente induziert werden … so genannte Hirnstimulatoren … Die nichtinvasive Hirnstimulation ist eine Technik, die bei Hirntherapien und anderen damit verbundenen medizinischen und therapeutischen Zielen weit verbreitet ist. Die Technik des Lichtblitzes mit parallelem Ton in einer Version der binauralen Beats-Aktivierung hat sich bei Untersuchungen zur Verbesserung der Gehirnfunktionen in einer Reihe von Studien als wirksam erwiesen. Zum Beispiel bei der Untersuchung der Verbesserung der motorischen Funktionen nach einem Schlaganfall …, der Aktivierung des Schläfenlappens bei autistischen Kindern … , Verbesserung der Aufmerksamkeitskonzentration bei Kindern, die als lernschwach diagnostiziert wurden …, Arbeitsgedächtnis und Aufmerksamkeitsdefizite bei hyperaktiven Kindern … und Verbesserung der kinästhetischen Sinne bei Kindern …“ (Calomeni et al. 2017: 135; übersetzt mit www.DeepL.com/Translator in der kostenlosen Version).

 

(Wer sich hierfür weitergehend interessiert, kann die Literatur nachlesen, die bei Calomeni et al. genannt ist, sowie Garcia-Argibay et al. 2019; Jirakittayakorn & Wongsawat 2017; Solcà et al. 2016.)

Dagegen sind die Behauptungen, dass Musik auf der Frequenz 741 Hz Sie Ihrem höheren Selbst zuführen wird, und dass Musik auf der Frequenz 528 Hz Ihre positive Energie erwecken werde, aufgrund der überaus vagen Konzepte „höheres Selbst“ und „positive Energie“ in den Bereich der Esoterik einzuordnen. Sie sind in dieser Form nicht wissenschaftlich überprüfbar und müssen deshalb – bis jemand diese auf vernünftige Weise theoretisch begründen kann und in klarer Weise operationalisiert, damit sie gemessen werden können – als außer- bzw. nicht- bzw. vor-wissenschaftliche Spekulationen gelten.

Bedeutet das, dass auch die Behauptung, nach der Musik, die auf die Frequenz von 432 Hz gestimmt ist, eine vergleichsweise entspannende oder gar heilsame Wirkung auf den Menschen habe, oder Musik auf der Frequenz von 440 Hz aggressiv mache, notwendigerweise ins Reich der Esoterik gehören?

Nein, denn was hier behauptet wird, kann anhand messbarer Indikatoren einer wissenschaftlichen Überprüfung unterzogen werden. So könnte man durch entsprechende Messungen überprüfen, ob sich in der Folge des Hörens von Musik auf der Frequenz 432 Hz ein Entspannungszustand, messbar z.B. als verlangsamter Herzschlag, einstellt oder ob sich eine Heilwirkung mit Bezug auf die Symptome oder Ursachen bestimmter Krankheiten einstellt, vielleicht in Form einer Regulation der Ausschüttung von Cortisol, das viele Funktionen im Körper beeinflusst.

Und trotzdem gibt es Personen, die meinen, dass diese Behauptung falsch sein müsse, weil sie selbst sie umstandslos mit anderen Behauptungen verbinden, die etwas mit der 432 Hz-Frequenz zu tun haben und entweder als falsch erwiesen sind oder nicht wissenschaftlich überprüfbar und damit bloße Spekulationen sind. Sogenannte Faktenchecker von „Reuters Fact Check“ gehen diesem Irrtum und eine Reihe weiterer Fehlschlüsse nicht einmal, sondern gleich zweimal auf den Leim, wie die Texte von ihnen vom 2. August 2021 und vom 31. Oktober 2022 zeigen.

 

 

Ziel des ersten Textes (vom 2. August 2021) war es,

„social media claims about A=432Hz and A=440Hz musical pitches“,

d.h

“Behauptungen in den sozialen Medien über die Tonhöhen A=432Hz und A=440Hz”

als falsch zu entlarven.

Quelle: Gribenski 2023: 125

Im Zuge dieses Versuches werden im ersten der oben verlinkten Texte, im Text vom 2. August 2021, diverse Angestellte an Hochschulen angeführt, die ihre – selbstverständlich die Absicht der sogenannten Faktenchecker unterstützenden – Einschätzungen abgeben. So wird z.B. jemand mit dem Hinweis zitiert, dass nicht belegt sei, dass das Universum eine bevorzugte Frequenz habe, und jemand anderes darf darauf hinweisen, dass nicht belegt sei, dass Instrumente in der Antike auf die Frequenz 432 Hz gestimmt gewesen seien.

Dafür dass die zuerst genannte Einschätzung richtig ist, spricht Vieles, aber das bedeutet nicht, dass die Angelegenheit als geklärt betrachtet werden könnte, schon deshalb nicht, weil unsere Kenntnisse über das Universum bislang viel zu gering sind, um zu behaupten, dass es keine „bevorzugten“ Frequenzen im Universum gebe oder geben könne, ganz abgesehen davon, dass zu klären wäre, was „bevorzugt“ in einem spezifischen Kontext jeweils bedeuten soll. Die zweite Einschätzung eines „Experten“ hinsichtlich der Stimmung von Instrumenten in der Antike ist korrekt, und ebenfalls nur aufgrund fehlenden Faktenwissens: wir haben keine Möglichkeit zu überprüfen, ob antike Instrumente alle oder meistens oder zum Teil oder selten oder niemals auf die Frequenz 432 Hz, auf 440 Hz oder auf irgendeine andere Frequenz gestimmt waren, und deshalb verfügen wir nicht über die Wissensbasis, die wir haben müssten, um zu entscheiden, ob die Behauptung, dass antike Instrumente (alle, meistens, oft …?) auf 432 Hz gestimmt waren, richtig oder falsch ist.

Jemand anderes, der an einer Hochschule angestellt ist, darf den weitgehend bekannten Fakt zum Besten geben, dass es lokale und nationale Standardisierungen von Tönen oder Vorschläge, solche vorzunehmen, bereits lange vor 1939 gegeben hat. Das ist zutreffend. Z.B. hat das Philharmonic Orchestra of London für seine Zwecke im Jahr 1846 den Standard von A4 = 453 gewählt, ihn im Jahr 1895 auf A4 = 435 verändert und ihn ein Jahr darauf, 1896, erneut verändert, diesmal auf A4 = 439 (Deagan 1918: 591; Haynes 2002: 351). Auch heute noch folgt nicht alle Musik auf dieser Erde dem Standard A4 = 440 Hz.

Eine ausführlichere Darstellung der Standardisierungsgeschichte westlicher Musik liefert der Text vom 31. Oktober 2022, dessen Ziel es sein soll, zu zeigen, dass der “Tuning Standard of A = 440 Hz Was NOT Driven By Nazis And Rockefeller, Nor By ‚Desire for Discord‘“, d.h. dass der Stimmstandard von A = 440 Hz […] NICHT von den Nazis und Rockefeller angetrieben [wurde], auch nicht durch den ‘Wunsch. Zwietracht zu säen'”. Genau das zeigt der Text aber nicht – und ebenso wenig der erste Text vom 2. August 2021. In beiden Texten wird nicht gezeigt, was sie angeblich zeigen wollen. Sowohl der/die anonyme/n Verfasser des ersten Textes als auch Sarah Thompson, die den zweiten Text zu verantworten hat, haben einfache logische Fehler gemacht bzw. das Thema verfehlt:

Wenn man darauf hinweist, dass eine bestimmte Behauptung nicht empirisch belegt sei oder werden könne, dann kann man daraus nicht logisch korrekt folgern, dass die Behauptung falsch sei. Wenn man z.B. durchaus zurecht feststellt, dass nicht belegt ist bzw. nicht belegt werden kann, dass Instrumente in der Antike auf die Frequenz 432 Hz gestimmt gewesen seien, dann kann man daraus nicht schließen, dass sie nicht auf die Frequenz 432 Hz gestimmt gewesen seien. Der Punkt ist ja gerade der, dass wir nicht über die Daten verfügen, die wie bräuchten, um zu prüfen, ob die Behauptung falsch oder richtig ist. Und deshalb kann man nur diese Schlussfolgerung ziehen: die Frage muss (bis auf Weiteres) offen bleiben.

Gleiches gilt für die Frage nach den Motiven hinter der Standardisierung von A4 auf 440 Hz. Eine Darstellung der langen Geschichte der Versuche, Töne zu standardisieren, der nachweislich das Motiv der Standardisierung auf für alle Instrumente spiel- und für Sänger singbare Tonlagen zugrunde liegt, schließt als solche keineswegs aus, dass im Verlauf dieser Geschichte irgendeiner der relevanten Akteure ein weiteres oder anderes Motiv mit der Standardisierung auf eine bestimmte Frequenz für A4 gehabt haben kann, vielleicht Musik als Waffe einsetzen wollte. Wer ein mögliches Motiv durch die Anführung oder Angabe eines anderen, belegbaren Motivs, ausschließt, begeht einen logischen Fehlschluss, genau: einen disjunktiven Fehlschluss – ganz davon zu schweigen, dass Motive oder Gründe nicht zuverlässig gemessen werden können, weil niemand in Menschen hineinschauen und ihre Beweggründe für irgendetwas beobachten kann.

Was die Plausibilität der Idee, dass der Standardisierung von A4 auf 440 Hz im Prinzip ein Manipulations- oder Schädigungsmotiv zugrundegelegen haben kann, angeht, so muss man festhalten, dass es eine recht umfangreiche Literatur über akustische Kriegsführung und deren Anwendungsmöglichkeiten – von lauter Musik zu Folterungszwecken (Cusick 2008) bis zu „sonic bullets“ (Song 2018) gibt und Überlegungen zum Rechtsstatus von waffenfähigen Tönen angestellt werden (Parker 2019) und bereits im Jahr 1958 angestellt wurden (Roth 1958) und es nicht plausibel erscheint, dass die Idee von der akustischen Kriegsführung Menschen, die im 21. Jahrhundert leben, vorbehalten geblieben sein soll. Es ist also durchaus vorstellbar, dass Menschen bereits in vorhergehenden Jahrhunderten (wenn nicht Jahrtausenden) auf die Idee gekommen sind, dass es möglich sein könnte oder müsste, Musik einzusetzen, um Menschen zu verletzen oder zu manipulieren (ebenso wie dazu, Menschen zu erfreuen oder zu entspannen). Aber es ist nicht nur vorstellbar, sondern auch belegbar:

„With respect to non-lethal use of low-frequency sound, already a 1969 book on riot control mentioned that the theory of using sound as a weapon had been discussed in many scientific articles (which, however, the present author cannot confirm), that super- and subsonic sound machines had been tested for riot control, and that these machines had generally turned out to be too costly, too cumbersome and too unfocused. The only sound device discussed in some detail, the ‘Curdler’ or ‘People Repeller’ was said to emit schrieking, pulsating sound that, amplified by a 350-W amplifier, produced 120 dB at 10 m distance. In 1971 a short survey from the British Royal Military College of Science mentioned reducing resistance to interrogation, inducing stress in an enemy force, creating an infrasonic sound barrier and rapid demolition of enemy structures … Somewhat later, the journal New Scientist – in the context of reporting on weapons used by the British Army against protesters in Northern Ireland – wrote about successful tests of the ‘squawk box’, a device said to emit two near-ultrasound frequencies (e.g., at 16.000 and 16.002 kHz) which would then combine in the ear to form a beat frequency of, e.g., 2 Hz, said to be intolerable. The Ministry of Defence denied the existence of the device. A later book assumed that it had never been fully developed … U.S. forces used loud music to force M. Noriega out of his refuge in Panama in 1989 … The most specific information available at present seems to be contained in the first few pages of a SARA report of 1996,as reported in a recent overview article …” (Altmann 2001: 170-171).
„Was den nicht-tödlichen Einsatz von Niederfrequenzschall betrifft, so wurde bereits 1969 in einem Buch über die Bekämpfung von Unruhen erwähnt, dass die Theorie des Einsatzes von Schall als Waffe in vielen wissenschaftlichen Artikeln erörtert worden war (was der vorliegende Autor jedoch nicht bestätigen kann), dass Super- und Unterschallgeräte zur Bekämpfung von Unruhen getestet worden waren und dass sich diese Geräte im Allgemeinen als zu kostspielig, zu schwerfällig und zu unscharf erwiesen hatten. Das einzige ausführlich diskutierte Schallgerät, der ‚Curdler‘ oder ‚People Repeller‘, soll einen schrillen, pulsierenden Ton abgeben, der, verstärkt durch einen 350-W-Verstärker, 120 dB in 10 m Entfernung erzeugt. In einer kurzen Studie des britischen Royal Military College of Science aus dem Jahr 1971 wurden die Verringerung des Widerstands gegen Verhöre, die Erzeugung von Stress bei feindlichen Truppen, die Schaffung einer Infraschallbarriere und die schnelle Zerstörung feindlicher Strukturen erwähnt … Etwas später schrieb die Zeitschrift New Scientist – im Zusammenhang mit der Berichterstattung über Waffen, die von der britischen Armee gegen Demonstranten in Nordirland eingesetzt wurden – über erfolgreiche Tests der ‚Squawk Box‘, eines Geräts, das angeblich zwei Nahe-Ultraschall-Frequenzen (z. B. bei 16.000 und 16.002 kHz) aussendet, die sich dann im Ohr zu einer Schwebungsfrequenz von z. B. 2 Hz verbinden, die angeblich unerträglich ist. Das Verteidigungsministerium leugnete die Existenz des Geräts. Ein späteres Buch ging davon aus, dass es nie vollständig entwickelt worden war … Die US-Streitkräfte setzten laute Musik ein, um M. Noriega 1989 aus seinem Zufluchtsort in Panama zu vertreiben … Die genauesten Informationen, die derzeit verfügbar sind, scheinen auf den ersten Seiten eines SARA-Berichts von 1996 enthalten zu sein, wie in einem kürzlich erschienenen Übersichtsartikel berichtet wird …“ (Altmann 2001: 170-171; übersetzt mit www.DeepL.com/Translator in der kostenlosen Version).

Liebe Leser,

wir setzen unserer Serie zu “Heilmitteln” fort, mit der wir den Stand der Wissenschaft zu den unterschiedlichsten, nicht nur pflanzlichen Wirkstoffen, die als Alternative bzw. Ersatz für  künstliche chemische Medikationen dienen können, aufarbeiten und darstellen.

Die entsprechenden Texte sind nicht nur einmalig und nur bei uns zu finden, sie sind besonders akribisch recherchiert, denn alternative Medizin ist ein Minenfeld, auf das man sich nur gut vorbereitet begeben kann.

Weil Sie sicher sein können, dass Sie am Ende eines Textes wissen, was wissenschaftliche Studien über die Wirksamkeit eines pflanzlichen Heilmittels aussagen, wie der Stand der Forschung ist, welche Zubereitungen wirksam sind und vieles mehr und weil diese Serviceleistung mit sehr viel Recherche- und Schreibzeit verbunden ist, deshalb haben wir in der Redaktion darüber diskutiert, ob wir die entsprechenden Texte hinter einer Bezahlschranke anbieten sollten.

Wie Sie sehen, haben wir uns gegen eine Bezahlschranke entschieden.

Wir werden auch weiterhin unser Beiträge frei zur Verfügung stellen, weil wir wollen, dass unsere Texte von Nutzen für möglichst viele Leser sind, und weil wir darauf vertrauen, dass unsere Leser unsere einmaligen Angebote zu schätzen wissen und uns deshalb im angemessenen Ausmaß unterstützen werden, und in der Hoffnung, dass wir diese Serie, für die wir Mitarbeiter tagelang freistellen müssen, weiterführen können.

Vielen Dank im Voraus.

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Halten wir fest: Die sogenannten Faktenchecker von Reuters müssten auf Daten oder Informationen verweisen, die die Möglichkeit, dass Rockefeller, Göbbels oder Hitler oder sonst jemand in der Vergangenheit, der eine Standardisierung von A4 auf 440 Hz vielleicht deshalb befürwortet hat, damit Menschen manipuliert oder geschädigt werden können, vielleicht sie aggressiv gemacht werden können, direkt ausschließen. (Aber das ist praktisch nicht möglich.) Der Verweis darauf, dass es andere Motive gibt, die zugegebenermaßen näherliegen und deshalb wahrscheinlich bei den meisten der Menschen, die sich für eine Standardisierung von A4 auf 440 Hz eingesetzt haben, ihrem Einsatz für die Standardisierung auf 440 Hz (hauptsächlich?) zugrundelagen, oder dass diese Menschen diese anderen Motive selbst als ihre ausschlaggenden Motive angegeben haben, schließt das Motiv der Manipulation oder Schädigung durch diese Standardisierung logisch nicht aus.

M.E. ist es aber ohnehin nicht der interessante Punkt, ob eine Standardisierung von A4 auf 440 Hz aufgrund bestimmter Motive bestimmter Personen erfolgt ist oder nicht. Der interessante Punkt ist vielmehr, dass dies dazu geführt hat, dass die Musik, die uns täglich umgibt, so gut wie ausnahmslos auf diese Frequenz gestimmt ist und es deshalb wichtig wäre zu wissen, ob es zutrifft, dass die Frequenz 440 Hz tatsächlich negative Wirkungen auf die Hörer hat, sie z.B. aggressiv oder streitlustig macht, bzw. ob es zutrifft, dass diese Frequenz nicht die positiven Eigenschaften aufweist, die z.B. der Frequenz 432 Hz zugeschrieben werden, nämlich entspanned und harmonisierend zu wirken.

Aber hierauf bezieht sich der zweite Text von „Reuters Fact Check“, den Sarah Thompson verfasst hat, in keiner Weise, und der erste Text des anonymen Verfassers nur in einem einzigen Satz. Dort heißt es relativ weit oben im Text:

“Claims about these two musical pitches through history and its purported effect on the human brain have been long circulating the internet and been challenged by people in the music industry and academics” (Hervorhebung d.d.A.),
„Behauptungen über diese beiden musikalischen Tonhöhen und ihre angebliche Wirkung auf das menschliche Gehirn kursieren seit langem im Internet und werden von Leuten aus der Musikindustrie und von Wissenschaftlern in Frage gestellt” (Hervorhebung d.d.A.)

Über diese Behauptung und das Fehlargument ad auctoritatem hinaus, wird nirgendwo im Text der sogenannten Faktenchecker auf die “Effekte auf das menschliche Gehirn” dieser beiden Frequenzen eingegangen; keine einzige empirische Studie wird angeführt, die Effekte dieser beiden Frequenzen auf das menschliche Gehirn überprüft hätte. Anscheinend sollen Leser dieses sogenannten Fact checks dahingehend manipuliert werden, dass sie im Zuge einer falschen Generalisierung alle Behauptungen über die Frequenzen 440 Hz und 432 Hz als falsch zurückzuweisen bereit sind, weil die sogenannten Fact checker einige als falsch darstellten wollen, wenn auch nur auf der Basis von Fehlschlüssen ad auctoritatem, d.h. durch Berufung auf eine (jeweilige) Autorität (zur ausführlichen Kritik hierzu s. Salmon 1983: 182-191).

Dafür, dass diese Vermutung zutrifft, spricht die Art und Weise, in der das Fazit des „Fact Check Team“ von Reuters, das für den Text verantwortlich zeichnet, formuliert ist:

“VERDICT False. Meme includes unfounded claims and historical inaccuracies about frequencies 432Hz and 440Hz, according to experts contacted by Reuters”,

d.h.

„VERDIKT: Falsch. Das Meme enthält unbegründete Behauptungen und historische Ungenauigkeiten über die Frequenzen 432Hz und 440Hz, so die von Reuters kontaktierten Experten”.

Hier wird offen geschrieben, dass erstens das „Verdikt“ bloß auf Einschätzungen von Leuten basiert, die Reuters kontaktiert hat und die den Leuten von Reuters als „Experten“ – wofür genau und warum bleibt unbekannt – gelten, und dass zweitens das „Verdikt“, das auf „falsch“ („false“) lautet, seinerseits falsch ist, denn „falsch“ ist das „popular meme on social media”, auf das sich der Text der „Faktenchecker“ bezieht, nicht. Vielmehr, so heißt es im „Verdikt“ selbst, beinhaltet („includes“) das Meme – besteht aber anscheinend nicht gänzlich aus – unbegründete/n („unfounded“) Behauptungen, und historische/n Ungenauigkeiten („historical accuracies“). Das macht aber dasjenige, was das Meme sonst noch beinhaltet, nicht gleichermaßen unbegründet oder ungenau. Und deshalb hätte das Meme gemäß desssen, was im Abschnitt unter der Überschrift „Verdikt“ im Text von den „Faktencheckern“ selbst formuliert wird, von ihnen bestenfalls als teilweise falsch qualifiziert werden müssen, jedenfalls aber nicht als falsch („false“), was eine umfassende Falschheit suggeriert.

Es ist aber auch möglich, dass das „Fact Check team“ von Reuters, das für den Text verantwortlich zeichnet, nicht manipulieren wollte, sondern selbst die Angewohnheit hat, Fehlschlüssen ad auctoritatem und Fehlschlüssen der falschen Generalisierung aufzusitzen gemäß dem Motto: „Der oder die hat gesagt, dass etwas falsch sei, und wenn jemand sagt, dass es falsch sei, dann muss es auch falsch sein, und wenn etwas falsch ist, dann muss alles, was damit zusammenhängt, falsch sein“. Wenn man beobachtet, wie weit verbreitet diese Form des fehlerhaften Denkens ist und wie es regelrecht in Medien, von Personen in öffentlichen Positionen und sogar im „Bildungs“-Wesen kultiviert wird (wenn z.B. Kindern erzählt wird, sie sollten den Wahrheitsgehalt eines, sagen wir: Textes auf einem Blog danach beurteilen, ob der Blog ein Impressum habe), dann, so fürchte ich, muss man davon ausgehen, dass auch das Personal bei sogenannten Faktencheckern in der beschriebenen Weise „denkbehindert“ ist.

In jedem Fall bleibt in den Texten, die Reuters sogenannte Faktenchecker zum Thema 440 Hz/432 Hz produziert haben, der entscheidende Punkt, nämlich die Frage, ob die Frequenzen 440 Hz und 432 Hz tatsächlich die Wirkungen, die ihnen zugeschrieben werden, unberührt.

Der einzige Bezug in den Texten, den man mit viel gutem Willen zu dieser Frage herstellen könnte und so etwas wie ein relevantes Argument enthalten könnte, ist der folgende Absatz im Reuters-Text vom 2. August 2021, der ohne erkennbare Anbindung an vorhergehende oder folgende Absätze bleibt:

“Prince Charles Alexander, also a Professor of Music Production and Engineering at Berklee College of Music …, said that ‘most listeners’ sensibilities are not fine tuned enough to discern the difference [between A=432Hz and A=440Hz]”,

d.h.

„Prinz Charles Alexander, ebenfalls Professor für Musikproduktion und -technik am Berklee College of Music …, sagte, dass die Sensibilität der ‚meisten Hörer‘ nicht fein genug eingestellt ist, um den Unterschied [zwischen A=432Hz und A=440Hz] zu erkennen”.

Falls man behaupten wollte, dass die beiden Frequenzen ihre Wirkung über das bewusste Hörerlebnis entfalten würden, dann könnte man das als Widerlegung dieser Behauptung ansehen – wenn zutreffen sollte, was Prince Charles Alexander den sogenannten Faktencheckern von Reuters erzählt hat. Aber es ist falsch. Dass es falsch ist, jedenfalls dann, wenn Personen Musikstücke, die in einer der beiden Frequenzen gespielt werden, im direkten Vergleich zu hören bekommen, kann man im Experiment an sich selbst und seinen Freunden oder Bekannten (hier, hier oder hier) feststellen.

Im Rahmen seiner Bachelor-Arbeit aus dem Jahr 2018 hat Simon Palmblad ein solches Experiment mit 30 Personen durchgeführt und festgestellt:

“In general, the individuals were able to discern differences between both versions and on average deemed them to contain sufficient uniqueness to more often than not have a preference towards one of the versions … From these results, it is possible to see that tuning to A = 432 Hz moved the spectral centroid enough to affect both the tone of the composition and to be discernible by human ear when compared to standard tuning” (Palmbald 2018: 27).
„Im Allgemeinen waren die Personen in der Lage, Unterschiede zwischen beiden Versionen zu erkennen, und hielten sie im Durchschnitt für so einzigartig, dass sie in den meisten Fällen eine der beiden Versionen bevorzugten … Aus diesen Ergebnissen geht hervor, dass die Stimmung auf A = 432 Hz den spektralen Schwerpunkt so weit verschoben hat, dass er sich sowohl auf den Klang der Komposition auswirkt als auch im Vergleich zur Standardstimmung für das menschliche Ohr wahrnehmbar ist” (Palmbald 2018: 27).

In einer anderen Qualifikationsarbeit hat die Autorin, Jessica Fan, ebenfalls festgestellt, dass von den 57 Studenten, aus denen sich das Sample in ihrem Experiment zum Vergleich der Wahrnehmung von Musikstücken in 440 Hz und 432 Hz zusammensetzte, die große Mehrheit einen Unterschied zwischen den Musikstücken auf verschiedenen Frequenzen hören konnte. Fan konnte keine klare Präferenz für Musikstücke in 440 Hz oder in 432 Hz unter den Studenten im Sample finden, und unter Palmblads Probanden hatte eine Mehrheit von dreizehn eine Präferenz für die Version in 440 Hz, während neun die Version in 432 Hz bevorzugten und acht keine Präferenz für eine der beiden Versionen hatten (Fan 2022: 28; Palmblad 2018: 25).

Wenn man nicht davon ausgehen möchte, dass ausgerechnet Sie und ich, unsere Freunde und Bekannten sowie die Probanden von Palmblad und Fan allesamt nicht zu den „meisten Hörern“ gehören, dann muss man die im Text von Reuters sogenannten Faktencheckern zitierte Behauptung der angeblichen Autorität Prince Charles Alexander am Berklee College of Music als falsch einordnen, was einmal mehr illustriert, dass man nicht vom behaupteten Status einer Person als Autorität auf die Richtigkeit ihrer Einschätzungen schließen kann.

Wir wissen weiter aus eigener Erfahrung, dass Musikstücke verschiedener Genres, verschiedener Geschwindigkeiten, verschiedener Rhythmen, in Dur- oder Molltonleitern oder Melodien, die auf verschiedenen Instrumenten gespielt werden, z.B. einer Violine oder einem Cello, unterschiedlich auf uns wirken, uns z.B. traurig oder fröhlich stimmen, uns auf die Nerven gehen oder uns ein Gefühl der Ruhe und Entspannung vermitteln. Nicht umsonst hat James Horner Blasinstrumente in seiner Filmmusik für den Vorspann der „Star Trek“-Filme (z.B. „The Wrath of Khan“) benutzt, und nicht umsonst weiß jeder, der einen Film schaut, dass eine Kuss-Szene in Filmen oft von Geigenmusik begleitet ist (s. hier und hier).


Ist es vor diesem Erfahrungshintergrund nicht auch möglich, dass Musik auf verschiedenen Frequenzen, unabhängig davon, ob man sie jeweils als fröhlich oder traurig, aufpeitschend oder beruhigend etc. empfindet, unterschiedlich auf den menschlichen Organismus wirkt? Ob das so ist oder nicht und welche Wirkungen Musik auf welchen Frequenzen ggf. hat, sind Fragen, die nur durch empirische Untersuchungen beantwortet werden können, und die entsprechende Forschung steckt noch in ihren Anfängen.

Erste Studien und mit ihnen: Antworten liegen jedoch bereits vor, und zwar speziell mit Bezug auf Wirkungen von Musik auf der Frequenz 440 Hz mit Wirkungen von Musik auf der Frequenz 432 Hz. Dabei wird Musik auf der Frequenz 440 Hz als Referenz benutzt, um die Wirkungen beobachten zu können, die Musik auf der Frequenz 432 Hz im Vergleich zur Musik auf der Frequenz 440 Hz erzielt. Das hat (u.a.) den Vorteil, dass man nicht um Worte oder Wertungen streiten muss, d.h. nicht darüber streiten muss, ob Musik auf der Frequenz 440 Hz aggressiv macht oder anregend wirkt, belebend oder aufputschend wirkt. Vielmehr lässt sich unabhängig von wertenden Beschreibungen der Referenz, hier: der Musik auf der Frequenz 440 Hz, beobachten, welche Wirkungen ggf. Musik auf der Frequenz 432 Hz relativ zur Referenz hat.

Die m.W. neueste Studie zur Wirkung von Musik auf der Frequenz 440 Hz und von Musik auf der Frequenz 432 Hz stammt von Calamassi et al. (2022):

“Healthcare providers in the emergency first response units have been exposed to a considerable stress during the SARS-CoV-2 pandemic. This study was designed to identify the effects of listening to music during the work break compared to the routine break (in the absence of listening to music) on the level of state anxiety and the vital parameters of the nurses on duty at the operations center. Methods: Randomized, controlled, three-arm, double-blind, single-center clinical study. Healthcare providers were divided into three groups according to study intervention (Group 1: listening to 440Hz music; Group 2: listening to 432Hz music; Group 3: liberal activity). The study was conducted during the working hours of dayshifts in an emergency first response unit station located in Tuscany, Italy” (Calamassi et al. 2022: 1).
„Während der SARS-CoV-2-Pandemie waren die Pflegekräfte in den Notfalleinsatzzentralen einer erheblichen Belastung ausgesetzt. In dieser Studie sollten die Auswirkungen des Musikhörens während der Arbeitspause im Vergleich zur Routinepause (ohne Musikhören) auf das Angstniveau und die Vitalparameter des diensthabenden Pflegepersonals in der Einsatzzentrale ermittelt werden. Methoden: Randomisierte, kontrollierte, dreiarmige, doppelblinde, einzentrige klinische Studie. Das Pflegepersonal wurde entsprechend der Studienintervention in drei Gruppen eingeteilt (Gruppe 1: Hören von 440Hz-Musik; Gruppe 2: Hören von 432Hz-Musik; Gruppe 3: freie Aktivität). Die Studie wurde während der Arbeitszeiten der Tagesschichten in einer Notaufnahme in der Toskana, Italien, durchgeführt“ (Calamassi et al. 2002: 1).

Die Ergebnisse der Studie fassen die Autoren wie folgt zusammen:

„In the present pilot study, the level of state anxiety decreased significantly in the 3 groups, confirming the importance of work ‘breaks’ for the well-being of employees … In our study, however, music was associated with a greater reduction of state anxiety, suggesting an even greater role for music in stressful environments like clinics … and jobs like nursing … Only 15 subjects reported pain at the time of study intervention. Even though limited in number of observations, pain levels showed a decreasing trend after listening to music tuned at 432Hz (p=0.055)… Recently, it was shown that participants had a significant reduction in mean HR [heart rate] after listening to music tuned at 432 Hz … Our study expands this finding by showing an improvement in vital parameters such as respiratory rate (p<0.001) and blood pressure (p=0.032), with an effect for people who listened to music tuned at 432Hz but not at 440 Hz” (Calamassi et al. 2022: 10-11).
„In der vorliegenden Pilotstudie sank das Niveau der Angstzustände in den drei Gruppen signifikant, was die Bedeutung von Arbeitspausen für das Wohlbefinden der Mitarbeiter bestätigt … In unserer Studie war die Musik jedoch mit einer stärkeren Verringerung der Angstzustände verbunden, was darauf hindeutet, dass Musik in stressbeladenen Umgebungen wie Kliniken … und Berufen wie der Krankenpflege eine noch größere Rolle spielt … Nur 15 Probanden berichteten zum Zeitpunkt der Studienintervention über Schmerzen. Obwohl die Anzahl der Beobachtungen begrenzt war, zeigten die Schmerzwerte eine abnehmende Tendenz nach dem Hören von Musik, die auf 432 Hz gestimmt war (p=0,055) … Kürzlich wurde gezeigt, dass die Teilnehmer eine signifikante Verringerung der durchschnittlichen HR [Herzfrequenz] hatten, nachdem sie Musik mit einer Frequenz von 432 Hz gehört hatten … Unsere Studie erweitert dieses Ergebnis, indem sie eine Verbesserung von Vitalparametern wie Atemfrequenz (p<0,001) und Blutdruck (p=0,032) bei Personen, die Musik mit 432 Hz gehört haben, zeigt, aber nicht bei Personen, die Musik mit 440 Hz gehört haben” (Calamassi et al. 2022: 10-11).

Auf die Frequenz A4 = 432 Hz gestimmte Musik, aber nicht auf die Frequenz A4 = 440 Hz, hat gemäß dieser Studie also eine entspannende Wirkung, gemessen anhand „harter“ Indikatoren (Atemfrequenz und Butdruck).

Vor dem Hintergrund, dass die Schlafqualität bei Menschen mit Rückenmarksverletzungen oft mehr oder weniger stark beeinträchtigt ist, haben Calamassi et al. zwei Jahre zuvor eine Studie bei 12 hospitalisierten Patienten (acht Männern und vier Frauen) mit Rückenmarksverletzungen durchgeführt bzw. publiziert, um zu prüfen, ob und ggf. wie ihre Schlafqualität durch das Hören von Musik auf der Frequenz 432 Hz im Vergleich zum Hören von Musik auf der Frequenz 440 Hz beeinflusst werden würde.

“A convenience sample was used for this study, with randomised assignment to the experimental group (listening to music at 432 Hz) and to the control group (listening to music at 440 Hz), reversing the groups in cross-over mode after a wash-out period” (Calamassi et al. 2020: 2).
„Für diese Studie wurde eine Zufallsstichprobe verwendet, die nach dem Zufallsprinzip der Experimentalgruppe (Musikhören bei 432 Hz) und der Kontrollgruppe (Musikhören bei 440 Hz) zugeordnet wurde, wobei die Gruppen nach einer Auswaschphase im Crossover-Modus vertauscht wurden“ (Calamassi et al. 2020: 2).

Bei einer Studie im Crossover-Design, werden die Personen, die jeweils der Experimental- und der Kontrollgruppe zugeordnet worden waren, nach einem bestimmten Zeitraum, in dem keine der beiden Gruppen irgendeiner Intervention unterzogen wurde, der sogenannten Auswasch-Phase, ausgetauscht, so dass diejenigen Personen, die vor der Auswaschphase der Experimentalgruppe zugeordnet waren, nach der Auswaschphase bzw. in Phase 2 der Studie der Kontrollgruppe zugeordnet werden und umgekehrt diejenigen Personen, die vor der Auswaschphase, also in Phase 1, der Kontrollgruppe zugeordnet wurden, in Phase 2 der Experimentalgruppe zugeordnet werden (s. diese eine einfache Erklärung des Crossover-Designs).

Ein Crossover-Design hat den großen Vorteil, dass die Ergebnisse der Studie auf die Intervention zurückgeführt werden können, weil man (weitgehend) ausschließen kann, dass sogenannte konfundierende Variablen das Ergebnis beeinflusst haben, d.h. unbeobachtete persönliche oder situative Merkmale, die die Personen in der Experimental- von den Personen in der Kontrollgruppe auf systematische Weise unterschieden haben könnten. (Deshalb kommen Crossover-Designs auch mit weniger großen Samples aus als andere Designs; es besteht bei ihnen keine vergleichbare Notwendigkeit zur Prüfung von Kontrollvariablen durch Subgruppen-Vergleiche.)

Den 12 Patienten in der Studie wurden mp3-player übergeben, auf denen Musik ihrer Wahl aufgespielt war. Je nachdem, ob jemand der Experimental- oder Kontrollgruppe zugeorndet war, wurden ihm die Musikstücke in der Frequenz 440 Hz auf den mp3-player kopiert, oder in der von einem Toningenieur auf 432 Hz transformierten Version. Die Patienten hörten „ihre“ Musik für mindestens 30 Minuten (ohne Unterbrechung) an zehn aufeinanderfolgenden Tagen, und sie wurden aufgefordert, in diesen zehn Tagen nur die Musik anzuhören, die auf ihrem mp3-player verfügbar war (Calamassi et al. 2020: 3). Ansonsten nahmen die Patienten an allen Therapien oder Aktitivitäten teil, die in dieser Zeit für sie geplant waren (z.B. Physiotherapie) und nicht das Hören von Musik involvierten.

Die Autoren schreiben zur Durchführung der Studie weiter:

“Before the start of the listening period and at the end of the period, patients’ quality of sleep and stress levels were measured with specific instruments … At the end of the listening period patients were invited to notify any other factors arising in the listening period that could have interfered with their sleep or their stress levels (disturbing events, for example troubles relating to family members or problems with healthcare staff) … This information was collected by the researchers to be included in the results evaluation” (Calamassi et al. 2020: 3).
„Vor Beginn und am Ende der Hörphase wurden die Schlafqualität und das Stressniveau der Patienten mit speziellen Instrumenten gemessen … Am Ende des Hörzeitraums wurden die Patienten aufgefordert, alle anderen Faktoren mitzuteilen, die während des Hörzeitraums ggf. aufgetreten waren und ihren Schlaf oder ihr Stressniveau beeinträchtigt haben könnten (störende Ereignisse, z. B. Probleme mit Familienmitgliedern oder Probleme mit dem Gesundheitspersonal) … Diese Informationen wurden von den Forschern gesammelt, um in die Auswertung der Ergebnisse einfließen zu können“ (Calamassi et al. 2020: 3).

Nach der zweiten Phase der Studie bzw. zum Abschluss der Studie füllten die Patienten einen Fragebogen aus, in dem sie u.a. angaben, wie stark sie dem Studienprotokoll gefolgt sind (also z.B. in den zweimal zehn Tagen tatsächlich nur die Musik auf ihrem mp3-player angehört haben), wobei sich zeigte, dass die Patienten ohne Ausnahme den Hörzeitraum von 30 Minuten überschritten und täglich Musik für einen Zeitraum zwischen gut 30 Minuten und fünf Stunden hörten (Calamassi et al. 2020: 11; 12).

Das Ergebnis dieser Studie war in den Worten der Autoren:

“… in this study those who listened to music tuned to 440 Hz did not improve their sleep. Indeed, in relation to the first six patients who listened to music at 440 Hz (without previously listening to music at the experimental frequency), nonsignificant deterioration of sleep quality and small improvements in stress levels were detected. The study showed instead that the first six patients who listened to music at 432 Hz, when not contaminated by any previous period of listening, did report a significant improvement in the quality of their sleep. Their stress levels decreased too, but not significantly. After listening to music at 432 Hz no significant difference was detected between the average hours slept between T0 and T1 for all 12 participants, while the increased sleep scores and the quality of sleep were statistically significant … After listening to music at 440 Hz, no significant improvement in the study variables were observed for the 12 participants” (Calamassi et al. 2020: 12).
„In dieser Studie verbesserte sich der Schlaf derjenigen, die auf 440 Hz abgestimmte Musik hörten, nicht. Tatsächlich wurden bei den ersten sechs Patienten, die Musik mit 440 Hz hörten (ohne zuvor Musik mit der experimentellen Frequenz gehört zu haben), eine nicht signifikante Verschlechterung der Schlafqualität und eine geringe Verbesserung des Stressniveaus festgestellt. Die Studie zeigte stattdessen, dass die ersten sechs Patienten, die Musik mit einer Frequenz von 432 Hz hörten, ohne dass dies durch eine vorangegangene Periode des Musikhörens belastet war, eine signifikante Verbesserung ihrer Schlafqualität berichteten. Auch ihr Stressniveau sank, wenn auch nicht signifikant. Nach dem Hören von Musik bei 432 Hz wurde bei allen 12 Teilnehmern kein signifikanter Unterschied zwischen den durchschnittlich geschlafenen Stunden zwischen T0 und T1 festgestellt, während die erhöhten Schlafwerte und die Schlafqualität statistisch signifikant waren … Nach dem Hören von Musik bei 440 Hz wurde bei den 12 Teilnehmern keine signifikante Verbesserung der Studienvariablen festgestellt“ (Calamassi et al. 2020: 12; Hervorhebung d.d.A.).

Die Patienten hatten für “ihre” Musik solche aus verschiedenen Musikgenres gewählt, so dass die Autoren einen Effekt des Musikgenres gegenüber einem Effekt der Musikfrequenz ausschließen konnten (Calamassi et al. 2020: 13). Und am Ende der Studie danach gefragt, ob sie einen Unterschied zwischen der Musik in Phase 1 und in Phase 2 der Studie bemerkt hätten und wie sie die jeweilige Musik ggf. beschreiben würden, haben die Patienten die Musik auf der Frequenz 432 Hz als qualitativ anders als diejenige auf der Frequenz 440 Hz beschrieben, und zwar als

“… clearer, slower, deeper and more intense …” (Calamassi et l. 2020: 12),

d.h. als

„… klarer, langsamer, tiefer und intensiver“ (Calamassi et l. 2020: 12)

als die Musik auf der Frequenz 440 Hz. Die Autoren halten anschließend fest:

„The results of this pilot study suggest that listening to subjects‘ preferred music tuned to 432 Hz has positive effects on sleep quality compared to music at a frequency of 440 Hz in patients with spinal cord injuries“ (Calamassi et al. 2020: 13).
„Die Ergebnisse dieser Pilotstudie deuten darauf hin, dass das Hören der von den Probanden bevorzugten Musik mit einer Frequenz von 432 Hz im Vergleich zu Musik mit einer Frequenz von 440 Hz bei Patienten mit Rückenmarksverletzungen positive Auswirkungen auf die Schlafqualität hat“ (Calamassi et al. 2020: 13).

Ein Jahr zuvor hatten Dubey et al. eine Studie durchgeführt, durch sie sie klären wollten, ob das Hören von Musik auf der Frequenz 432 Hz die Qualität und Latenz des Tagesschlafes bei Personen mit Einschlafschwierigkeiten fördert. (Schlaflatenz bezeichnet die Geschwindigkeit, mit der jemand einschläft.) In der Zusammenfassung ihrer Studie schreiben die Autoren:

“The present study aims to find the effects of 432 Hz on sleep quality and sleep latency in a daytime nap among subjects with history of delayed sleep latency … Fifteen healthy male volunteers aged 18 to 40 years with history of delayed sleep latency were recruited for the study from a cohort of working staff and students at the institute [The All India Institute of Medical Sciences], after due ethical clearance following the inclusion and exclusion criteria. All the subjects were subjected to sleep study with and without music intervention at the gap of 1 week. Sleep parameters recorded include sleep stages, electroencephalogram (EEG), electrocardiogram (ECG), electromyography (EMG), nasal airflow, thoracic movement, nasal saturation etc. … Outcome of the study shows some decrease in the mean sleep latency (P > 0.05) with significant increase in the energy of alpha waves (P < 0.01) at the sleep onset … It was concluded that 432 Hz music has some significant calming effect as reflected by increased alpha activities without any significant effect upon the sleep latency in the daytime naps” (Dubey et al. 2019: 3915).
„Die vorliegende Studie zielt darauf ab, die Auswirkungen von 432 Hz auf die Schlafqualität und die Schlaflatenz bei einem Tagesschlaf von Probanden mit verzögerter Schlaflatenz zu ermitteln … Fünfzehn gesunde männliche Freiwillige im Alter von 18 bis 40 Jahren mit einer Vorgeschichte von verzögerter Schlaflatenz wurden für die Studie aus einer Kohorte von Angestellten und Studenten des Instituts [The All India Institute of Medical Sciences] rekrutiert, nachdem eine ethische Freigabe gemäß den Ein- und Ausschlusskriterien erteilt worden war. Alle Probanden wurden im Abstand von einer Woche einer Schlafstudie mit und ohne Musikintervention unterzogen. Zu den aufgezeichneten Schlafparametern gehören die Schlafstadien, das Elektroenzephalogramm (EEG), das Elektrokardiogramm (EKG), die Elektromyographie (EMG), der nasale Luftstrom, die Thoraxbewegung, die nasale Sättigung usw. … Das Ergebnis der Studie zeigt eine gewisse Verringerung der mittleren Schlaflatenz (P > 0,05) mit einem signifikanten Anstieg der Energie der Alphawellen (P < 0,01) zu Beginn des Schlafes… Es wurde gefolgert, dass 432-Hz-Musik einen signifikanten Beruhigungseffekt hat, der sich in erhöhten Alpha-Aktivitäten widerspiegelt, aber keine signifikante Auswirkung auf die Schlaflatenz während des Tagesschlafs hat“ (Dubey et al. 2019: 3915).

In dieser Studie fand also kein Vergleich zwischen den Effekten von Musik auf der Frequenz 432 Hz und auf der Frequenz 440 Hz statt, aber es konnte eine statitisch signifikante beruhigende Wirkung von Musik auf der Frequenz 432 Hz belegt werden und außerdem ein möglicher Weg aufgezeigt werden, durch den diese Wirkung zustandekommt, nämlich das verstärkte Auftreten von Alpha-Wellen im Gehirn:

“Alpha [waves], as is commonly known, represents the relaxed state of mind, and its dominance among the music intervention group is indicative of the possible calming or relaxing effect of 432 Hz music on the sleeping brain” (Dubey et al. 2019: 3918).
„Alpha[-Wellen] zeigt bekanntlich den entspannten Zustand des Geistes an, und seine Dominanz in der Musikinterventionsgruppe ist ein Hinweis auf die mögliche beruhigende oder entspannende Wirkung von 432-Hz-Musik auf das schlafende Gehirn“ (Dubey et al. 2019: 3918).

Im selben Jahr, 2019, haben die uns aus den ersten beiden bericheten Studie bereits bekannten Calamassi und Pomponi eine Studie mit einem Crossover-Design durchgeführt, und zwar mit 33 Freiwilligen, 21 Männern und 12 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 45 Jahren, die sie über Twitter und Facebook rekrutiert hatten.

Die Probanden hatten keine akuten oder chronischen Erkrankungen und keine Hörprobleme. Sie wurden in zwei Gruppen geteilt, und jede Gruppe fand sich zu zwei an verschiedenen Tagen durchgeführten, jeweils 20-minütigen Musikhör-Sessions ein, während derer sie einer Auswahl von Filmmusik, die verschiedenen Musikgenres angehörten, zuhörte. In beiden Sessions hörten sie dieselben Musikstücke in derselben Reihenfolge; der Unterschied zwischen beiden Sessions bestand darin, dass die Musikstücke, denen sie zuhörten, einmal auf der Frequenz von 440 Hz gespielt wurden und (nach Transformation durch einen Toningenieur) einmal auf der Frequenz von 432 Hz gespielt wurden. Wie gesagt handelte es sich auch bei dieser Studie um ein Crossover-Design, so dass beide Gruppen die Musikstücke auf beiden Frequenzen hörten, aber die Probanden wussten nicht, wann sie Musik auf welcher Frequenz hörten, ebenso wenig wie die an der Durchführung der Studie Beteiligten; nur der Toningenieur hatte diese Information. Die „washout“-Phase zwischen den beiden Hör-Session betrug 24 Stunden.

Bei dieser Studie wurden die Probanden vor und nach der Hörsession gebeten, einen Fragebogen auszufüllen, der u.a. ihre Wahrnehmung von Müdigkeit oder Stress messen sollte. Was diese Studie m.E. aber besonders interessant macht, ist dass zwei Krankenschwestern bei den Probanden vor und nach den Musiksessions oberen und unteren Blutdruck, Herzschlagrate, Atemfrequenz und Sauerstoffkonzentration im Blut maßen, womit „harte“ Indikatoren für Effekte der gehörten Musik gemessen werden sollten. Die Krankenschwestern hatten außerdem die Aufgabe, die Probanden während der Hör-Session zu beobachten und für jeden Probanden eine Einschätzung seines Aufmerksamkeitsniveaus vorzunehmen, basierend auf seiner Körperhaltung, seinem Gesichtsausdruck, seinem Verhalten (z.B. ob er während der Session still war oder mit anderen Leuten, die an der Session teilnahmen, redete oder mit seinem Smartphone spielte u.ä.m.).

Mit Bezug auf die „harten“ Indikatoren erbrachte die Studie folgende Ergebnisse:

“In our pilot study with movie soundtracks, after the listening session with the music tuned at 432 Hz, we observed a significant reduction of the HR [heart rate] (5 bpm) and the RR [respiratory rate] (1 r.a.), with a slight reduction of both systolic and diastolic BP [blood pressure]. No variation was recorded in the Oxygen Saturation, all participants breathed in ambient air (Fi O2 0.21%)” (Calamassi & Pomponi 2019: 6).
„In unserer Pilotstudie mit Film-Soundtracks haben wir nach der Hör-Session mit der auf 432 Hz gestimmten Musik eine signifikante Senkung der HR [Herzschlagrate] (5 bpm) und der RR [Atemfrequenz] (1 r.a.) beobachtet, mit einer leichten Senkung sowohl des systolischen als auch des diastolischen BP [Blutdrucks]. Bei der Sauerstoffsättigung wurden keine Veränderungen festgestellt, alle Teilnehmer atmeten die Umgebungsluft (Fi O2 0,21%)“ (Calamassi & Pomponi 2019: 6; Hervorhebung d.d.A.).

Und

“[a] rise in both the diastolic and systolic BP and a slight reduction of the HR was observed after listening to music at 440 Hz” (Calamassi & Pomponi 2019: 5),

d.h.

Ein Anstieg des diastolischen und systolischen Blutdrucks und eine leichte Senkung der Herzfrequenz wurden nach dem Hören von Musik bei 440 Hz beobachtet“ (Calamassi & Pomponi 2019: 5; Hervorhebung d.d.A.).

Die generelle Zufriedenheit der Probanden mit der Hör-Erfahrung war statistisch hochsignifikant niedriger bei Hör-Sessions mit Musik auf der Frequenz 440 Hz als bei Hör-Sessions mit Musik auf der Frequenz 432 Hz. Gleichzeitig war das Aufmerksamkeitsniveau beim Hören von Musik auf der Frequenz 432 Hz hochsignifikant höher als beim Hören von Musik auf der Frequenz 440 Hz. Die Autoren berichten in diesem Zusammenhang:

“While listening to music tuned at 440 Hz, three subjects were particularly agitated. They spoke animatedly to each other and attracted criticism by raising their voices. In particular, two subjects criticized another who was bothering them by moving on the chair” (Calamassi & Pomponi 2019: 6).
„Beim Hören von Musik, die auf 440 Hz gestimmt war, waren drei Probanden besonders erregt. Sie unterhielten sich angeregt miteinander und kritisierten sich gegenseitig, indem sie ihre Stimme erhoben. Insbesondere kritisierten zwei Personen eine andere Person, die sie durch Bewegungen auf dem Stuhl störte“ (Calamassi & Pomponi 2019: 6).

32 der 33 Probanden bemerkten einen Unterschied zwischen den beiden Hör-Sessions, und 43 Prozent aller Probanden berichteten, dass die Bilder, die beim Musik-Hören vor ihrem geistigen Auge auftauchten, in den beiden Sessions unterschiedlich waren.

“Every subjective variable seems to improve after the listening of music (irrespective of the frequency), but without statistical significance (p =>0.05)” (Calamassi & Pomponi 2019: 5),

d.h.

„Jede subjektive Variable scheint sich nach dem Hören von Musik (unabhängig von der Frequenz) zu verbessern, allerdings ohne statistische Signifikanz (p =>0,05)“ (Calamassi & Pomponi 2019: 5).

Aber es konnte beobachtet werden, dass

“[a]fter listening to music tuned at 432 Hz there was a slight increase in the scores for ‘feeling better’” (Calamassi & Pomponi 2019: 5).

D.h.

„Nach dem Hören von Musik, die auf 432 Hz gestimmt war, gab es einen leichten Anstieg der Werte für ‘sich besser fühlen’“ (Calamassi & Pomponi 2019: 5).

Die Autoren ziehen aus ihren Befunden den Schluss, dass das Hören von Musik auf der Frequenz 432 Hz einige positive Effekte zu haben scheint, womit sich ihrer Meinung nach die Gelegenheit („opportunity“) bietet, das tägliche Hören von Music in dieser Frequenz dadurch zu fördern, dass Musik und elektronische Instrumente standardmäßig auf diese Frequenz gestimmt werden statt auf die derzeit den Standard abgebende Frequenz von 440 Hz, fügen aber selbst an, dass ihr Befund durch weitere und umfangreichere Studien zu replizieren versucht werden sollte (Calamassi & Pomponi 2019: 6).

Der wesentliche positive Effekte, der anscheinend mit Musik auf der Frequenz 432 Hz verbunden ist, ist wie wir gesehen haben, ihre entspannenden Wirkung. Dies wird durch eine Studie von Halbert et al. (2018) bestätigt:

“The main finding of our study is that low frequency music at 432 Hz was associated with a decrease in heart rate while no such effect was observed with higher frequency music at 440 Hz, suggesting that modern music tuning frequency have lesser benefit on cardiovascular functioning when compared to the older music turning frequency” (Halbert et al. 2018: 183).
„Das Hauptergebnis unserer Studie ist, dass niederfrequente Musik bei 432 Hz mit einer Verringerung der Herzfrequenz verbunden war, während bei höherfrequenter Musik bei 440 Hz kein solcher Effekt beobachtet wurde, was darauf hindeutet, dass moderne Musikstimmungsfrequenzen einen geringeren Nutzen für die kardiovaskuläre Funktion haben, als die älteren Musikdrehfrequenzen“ (Halbert et al. 2018: 183; Hervorhebung d.d.A.).

Wenn Musik auf der Frequenz 432 Hz entspannend wirkt bzw. die Herzschlagrate verringert, dann könnte sie auch dazu geeignet sein, Angst abzubauen. Di Nasso et al. (2016) haben in ihrer Studie die Frage zu beantworten versucht, ob sich durch das Hören von Musik auf der 432 Hz-Frequenz (im Vergleich zum Keine-Musik-Hören] eine Reduktion von Angst während einer Zahnkanal-Behandlung reduzieren lässt. Sie haben auf der Basis eines Experimentes mit einhundert Patienten, die sich im Unversitätskrankenhaus von Florenz einer endodonitischen Behandlung unterzogen haben und zufällig der experimentellen Gruppe, die während der Behandlung Musik auf der 432 Hz-Frequenz hörten, oder der Kontrollgruppe, die keine Musik während der Behandlung hörte, festgestellt, dass

“432 Hz music administered to subjects during root canal treatment significantly decreased SBP [systolic blood pressure], DBP [diastolic blood pressure], and HR [heart rate] during the endodontic procedures” (Di Nasso et al. 2016: 1338),

d.h.

432-Hz-Musik, die den Probanden während der Zahnwurzelbehandlung vorgespielt wurde, senkte den systolischen Blutdruck (SBP), den diastolischen Blutdruck (DBP) und die Herzfrequenz (HR) während der endodontischen Behandlungen signifikant” (Di Nasso et al. 2016: 1338; Hervorhebung d.d.A.).

Leider haben die Autoren keinen Vergleich der Wirkung der 432 Hz-Frequenz-Musik mit der Wirkung von Musik auf einer anderen Frequenz vorgenommen. So dass offen bleiben muss, ob der folgende Befund sich bei Musik auf egal, welcher Frequenz eingestellt hätte:

“In addition to the tests, the patients who used music said that they felt relaxed and that the music distracted them from the instrument noises and the voices of the medical staff” (Di Nasso et al. 2016: 1342),

d.h.

„Zusätzlich zu den Tests [auf Blutdruck und Herzschlagrate] gaben die Patienten, die Musik hörten, an, dass sie sich entspannt fühlten und dass die Musik sie von den Geräuschen der Instrumente und den Stimmen des medizinischen Personals ablenkte

Es ist möglich, dass zumindest ein Teil der angstreduzierenden Wirkung der 432 Hz-Musik in dieser Studie einfach darauf zurückgeht, dass sich die Patienten während der Behandlung durch die Musik von den typischen „Zahnarzt-Geräuschen“ wie das Summen des Bohrers etc. abgelenkt wurden. Und dann wäre zu fragen, inwieweit Musik auf anderen Frequenzen denselben Ablenkungseffekt gehabt hätte und ggf. über den bloßen Ablenkungseffekt hinausgehende Wirkung gezeigt hätte.


Eine andere Studie, die sich ebenfalls auf die Frage der Möglichkeit von Angstreduktion diesmal vor (nicht während) einer Zahnbehandlung bezieht, haben Aravena et al. (2020) durchgeführt. An dieser randomisierten klinischen Studihaben 42 Patienten teilgenommen, die vor ihrer Behandlung zwecks Zahn-Ziehen standen. Alle wurden zwischen zwei und vier Uhr nachmittags zum Zahnziehen bestellt, und alle füllten nach ihrer Ankunft einen Fragebogen aus, der die (übrigend auch von Di Nasso et al. 2016 verwendete) CORAH-MDAS enthielt; es handelt sich dabei um eine fünf Fragen umfassende Mess-Skala zur Messung von „Dental Anxiety“, d.h. die gegenüber der Originalskala, die Dr. Norman L. Corah im Jahr 1969 entwickelt hatte, etwas modifiziert wurde. Außerdem wurde allen Patienten eine Speichelprobe genommen.

Die Patienten waren zufällig in drei Gruppen eingeteilt worden: Einer Gruppe wurden nach dem Ausfüllen des Fragebogens und der Entnahme der Speichelprobe, aber vor dem Eingriff, für 15 Minuten zwei Stücke aus Giorgo Costantinis Album „Universound“ aus dem Jahr 2012 in der 432 Hz-Version vorgespielt, einer zweiten dieselben Stücke aus demselben Album in der 440 Hz-Version, und die dritte Gruppe bekam keine Musik zu hören. Vor und nach diesen 15 Minuten füllten die Patienten wieder die Fragen auf der CORAH-MDAS aus, und es wurden ihnen eine zweite Speichelprobe entnommen.

Die Ergebnisse der Studie fassen die Autoren wie folgt zusammen:

“Results showed that the clinical perception of anxiety of the participants in the music intervention groups was significantly lower than the control group; and that the subjects exposed to music at 432 Hz presented significantly lower salivary cortisol levels than the control group (p<0.05)” (Aravena et al. 2020: 4).
„Die Ergebnisse zeigten, dass die klinische Angstwahrnehmung der Teilnehmer in den Musikinterventionsgruppen signifikant niedriger war als in der Kontrollgruppe und dass die Probanden, die der Musik bei 432 Hz ausgesetzt waren, signifikant niedrigere Speichelcortisolwerte aufwiesen als die Kontrollgruppe (p<0,05)“ (Aravena et al. 2020: 4; Hervorhebung d.d.A.).

Aber beides traf auch auf die Gruppe der Probanden zu, die Musik auf der 440 Hz-Frequenz gehört hatten, im Vergleich mit der Kontrollgruppe, de keine Musik gehört hatte, jedoch nicht im selben Ausmaß wie auf die Probanden der 432 Hz-Gruppe, wobei der Unterschied allerdings nicht statistisch signifikant war. Mit Bezug auf die Zahnbehandlungsangst formulieren die Autoren diesen Befund so:

“Our results showed that music at both 432 Hz and 440 Hz significantly reduced clinical anxiety levels according to the CORAH-MDAS compared to the control group; and that emotional response and perception of anxiety when using the CORAH-MDAS do not show significant differences between musical frequencies (432 Hz – 440 Hz)” (Aravena et al. 2020: 4).
„Unsere Ergebnisse zeigten, dass Musik bei 432 Hz und 440 Hz das klinische Angstniveau gemessen am CORAH-MDAS im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant reduzierte und dass die emotionale Reaktion und die Wahrnehmung von Angst bei Verwendung des CORAH-MDAS keine signifikanten Unterschiede zwischen den Musikfrequenzen (432 Hz – 440 Hz) aufweisen“ (Aravena et al. 2020: 4; Hervorhebung d.d.A.).

Dieser Befund stimmt mit demjenigen von Di Nasso et al. insofern überein als von Musik eine angstreduzierende Wirkung ausgeht bzw. Patienten, die Musik hörten, weniger ängstlich waren als Patienten, die keine Musik hörten. Dementsprechend halten die Autoren als Schlussfolgerung aus ihrer Studie fest:

“Thus, medicine musical therapy can be considered a non-invasive, economic, and effective intervention to reduce anxiety levels in patients before a dental procedure” (Aravena et al. 2020: 7),

d.h.

„Somit kann die medizinische Musiktherapie als nicht-invasive, kostengünstige und wirksame Intervention zur Verringerung des Angstpegels bei Patienten vor einem zahnärztlichen Eingriff betrachtet werden“ (Aravena et al. 2020: 7; Hervorhebung d.d.A.).

Es scheint also, dass das Musik-Hören als solches zur Verringerung der Angst vor Zahnbehandlungen zu empfehlen ist, nicht das Hören von Musik auf einer bestimmten Frequenz bzw. auf einer der beiden in der Studie von Aravena et al. berücksichtigten Frequenzen. Aber inwieweit ist der Befund aus den Zahnbehandlungsstudien auf andere Kontexte verallgemeinerbar? Wir wissen es nicht, denn die Erforschung der Wirkungen von auf verschiedene Frequenzen gestimmter Musik steht noch am Anfang.

Immerhin lässt sich auf der Grundlage der Gesamtheit der zuvor genannten Studien festhalten:

  1. Musik-Hören als solches scheint zumindest in belastenden oder beängstigenden Kontexten eine entspannende Wirkung (gegenüber dem Nicht-Musik-Hören) zu haben, egal, ob die Musik auf die Frequenz 432 Hz oder 440 Hz gestimmt ist.
  1. Die Mehrheit der bislang vorliegenden Studien hat ergeben, dass die entspannende Wirkung von Musik bei Musik, die auf die Frequenz 432 Hz gestimmt ist, größer ist als bei Musik, die auf die Frequenz 440 Hz gestimmt ist.
  1. Mehrere Studien haben gezeigt, dass Musik auf der Frequenz 432 Hz die Herzschlagrate senkt, sei es im Vergleich zum Nicht-Musik-Hören oder im Vergleich zum Hören von Musik auf der Frequenz 440 Hz. Es gibt außerdem Befunde, nach denen Musik auf der Frequenz 432 Hz den Blutdruck und die Atemfrequenz senkt, Musik auf der Frequenz 440 Hz dies aber nicht tut (und in der Studie von Calamassi & Pomponi (2019: 5) den Blutdruck sogar hat leicht ansteigen lassen).
  1. Bislang spricht kaum etwas dafür, dass auf die Frequenz 440 Hz gestimmte Musik aggressiv macht oder die Streitlust fördert. Lediglich aus der Studie von Calamassi & Pomponi (2019) haben wir einen Hinweis darauf, dass solche Musik im Vergleich zu Musik, die auf 432 Hz gestimmt ist, das Aufmerksamkeitsniveau senkt bzw. unruhig macht. Es gibt aber bislang auch keine Studien, die sich explizit zum Ziel gesetzt haben, die These, nach der Musik auf der Frequenz 440 Hz aggressiv oder streitlustig mache, zu überprüfen.

Was bedeutet das für die eigene Musikhör-Praxis? Zunächst nichts. Jeder wird die Musik hören, die er mag, auf welcher Frequenz oder aus welchem Genre auch immer. Wer allerdings daran interessiert ist, Forschungsergebnisse für sich nutzbar zu machen, der wird der Musik, die auf 432 Hz gestimmt ist, eine Chance geben wollen, ihre beruhigende Wirkung zu tun, vielleicht nach einem stressigen Arbeitstag, einem Streit, der einem nahegeht, vor dem Zahnarzttermin oder einfach, um zuzuhören und dabei aufzuhören, sich Sorgen zu machen; das Hören von Musik auf der Frequenz 432 Hz (statt auf 440 Hz) kann jedenfalls nicht schaden.

Sie können dabei einzelne Musikstücke, die auf der Basis von 432 Hz komponiert wurden, wie z.B. Nick Drakes „River Man“ oder Laboules „Gatàsh 432“ selbst zusammenstellen, oder Sie können 432 Hz-Musik-Alben aus dem sogenannten New Age-Genre wie z.B. Shantam Stefano Crespans „Oil“ (Hörprobe hier) wählen oder Improvisationen auf dem Piano von Peter Kater auf seinem Album „Dancing on Water“ oder auf die Frequenz 432 Hz transformierten Nocturnes von Frédéric Chopin oder Georg Friedrich Händels Orgelkonzert in d-Moll , ganz nach Geschmack, Lust und Laune. (Was Händel betrifft, so wird berichtet, dass Händel nach einer Aufführung des „Messias“ im Jahr 1751 eine Stimmgabel mit einer Tonhöhe von 422.5 Hz zurückgelassen habe; Pollens 2022: 50).

  1. Last, but not least: Wenig überraschend kann man dem Urteil von sogenannten Faktencheckern bzw. ihren „Experten“ oder „Autoritäten“ nicht vertrauen. Dass jemand den Anspruch erhebt, Fakten „checken“ zu können oder bestimmte Personen als Experten oder Autoritäten in der Sache anführt, sagt nichts über die Richtigkeit der von diesen Personen gemachten Aussagen aus. Manche mögen richtig sein, andere nicht. Der Fehlschluss bzw. das Fehlargument ad auctoritatem und der diskunktive Fehlschluss sind eben das – Fehlschlüsse bzw. Fehlargumente – und taugen deshalb nicht als „Abkürzungen“ beim Urteilsbildungsprozess.

Wer meint, auf der Basis von Fehlschlüssen oder bloßer Voreingenommenheit bestimmte Hypothesen von vornherein verwerfen zu können, steht sowohl der Wissenschaft als auch jeder vernünftigen Diskussion einer Sache nur im Weg.


Literatur:

Altmann, Jürgen, 2001: Acoustic Weapons – A Prospective Assessment. Science & Global Security 9(3): 165-234.

Aravena, Pedro Christian, Almonacid, Camila, & Mancilla, Marcelo Ignacio, 2020: Effect of Music at 432 Hz and 440 Hz on Dental Anxiety and Salivary Cortisol Levels in Patients Undergoing Tooth Extraction: a Randomized Clinical Trial. Journal of Applied Oral Science (JAOS) 28: e20190601.

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