Unterstes Haus: Schändliches Verhalten von Parlamentariern

Wir mussten gestern einen der schändlichsten und peinlichsten Momente im Britischen Unterhaus erleben, seit wir vor nunmehr rund 17 Jahren ins Vereinigte Königreich ausgewandert sind. Und das will etwas heisen, angesichts der Ränkespiele und dessen, was im Rahmen der Brexitverhandlungen im House of Commons veranstaltet wurde, als der mittlerweile vollkommen vergessene Speaker of the House noch John Bercow hieß und eine Reihe von politischen Marodeuren versucht hat, das größte demokratische Mandat, das es im Vereinigten Königreich je gegeben hat, dafür, die EU zu verlassen, zu unterlaufen.

Aber: Das, was sich gestern abgespielt hat, stellt alles in den Schatten.
Gestern als um 14.35 Uhr GMT eine Aussprache über die Effektivität der mRNA-Spritzbrühen zur Diskussion stand.

Treibende Kraft hinter der “Aussprache” war Andrew Bridgen, der den Wahlkreis “North West Leicestershire” seit 2010 als MP vertritt, bis vor Kurzem als Abgeordneter der Conservative Party, seit er die im Vereinigten Königreich nahezu mit einem Heiligenschein versehene wohltuende Wirkung der Pfizer/Biontech/Moderna stinkreich machenden Spritzbrühen in Frage stellt, als fraktionsloser Abgeordneter. Gestern nun hat er die Britische Regierung mit Daten zur Effektivität des Heiligen Wassers aus Spritzen konfrontiert. Nicht irgendwelchen Daten, nein, den Daten eben jener britischen Regierung, die von der MHRA, der Medicines and Health Care Products Regulatory Agency veröffentlicht wurden.

Wir haben die Rede von Andrew Bridgen am Ende dieses Posts in voller Länge. Wir haben uns dagegen entschieden, die Antwort der britischen Regierung auf die Fragen von Andrew Bridgen ebenfalls zu veröffentlichen, wer will, kann sie hier erleiden, einfach deshalb, weil Missachtung irgendwo eine Grenze hat und die Unverschämtheit von Fishy Rishys Regierung irgendeinen unbedeutenden Untersekretär abzukommandieren, um dumme Floskeln und Behauptungen als Antwort auf konkrete Fragen abzusondern, sie geht einfach über jedes Maß der Erträglichkeit.

Über jedes Maß der Erträglichkeit geht auch die Reaktion der wenigen Abgeordneten, die sich entschlossen haben, ihren gut finanzierten Job am Nachmittag des gestrigen Donnerstag auszuüben, die Reaktion auf die Ankündigung von Andrew Bridgen als Redner.

Die Assoziationen, die angesichts dieser fliehenden Polit-Meute in den Kopf kommen, sind sicher bei uns allen dieselben, weshalb es nicht notwendig ist, sie auszuführen. Was von diesen Kindern, die sich nachdem sie etwas angestellt haben, davonzumachen versuchen, so als wären sie es nicht gewesen, zu halten ist, das dürfte auch hinlänglich klar sein. Indes kann man es diesen Leuten nicht ersparen, sie zu beschämen, denn ihr Verhalten ist schändlich.

Wir haben die Sequenz oben aus dem Video unten herausgeschnitten, um zu zeigen, dass es offenkundig ein fraktionsübergreifendes Schweigegelübde zwischen Tories und der Gegenseite aus Labour, LibDims und SNP gibt. Deutlich zu erkennen an dem “Seitenwechsel” des geduckten Mannes mit der Aktenmappe, der das gegenübersitzende Häuflein zum Verlassen des Raumes auffordert. [Weil einige Leser gefragt haben, der Tory, der die Seiten wechselt heißt Andrew Mitchell, der für Royal Sutton Coldfield [Teil von Birmingham] im Unterhaus sitzt.

Von Jugendbanden sind derartige Schweigegelübde bekannt, Absprachen darüber, wie man versucht, die zuletzt begangene Schweinerei vor der Aufdeckung durch interessierte Parteien, Bestohlene, selbst Polizei zu schützen. Und die Kinder, die sich hier so schändlich benehmen, sie laufen vor Aufdeckung davon. Sie wollen denjenigen unter ihren Bürgern, für deren Tod oder deren schwere Erkrankung sie mitverantwortlich sind, weil sie experimentelle medizinische Produkte beworben haben, ohne auch nur die Spur einer Idee davon zu haben, wie diese Produkte sich auf die Gesundheit der Malträtierten auswirken, keine Rechenschaft ablegen, nicht verantwortlich sein. Das sind die Kinder, die allen Ernstes von Wählern nicht nur verlangen, gewählt zu werden, es sind die Kinder, die allen Ernstes für sich in Anspruch nehmen, politische Entscheidungen zu treffen, die zum Wohle der Bürger sind. Was, außer infantiler Feigheit, kann man diesen Leuten tatsächlich abnehmen?

Das Ergebnis der Flucht der Säugetiere sieht dann so aus:

A disgrace, sagt John Campbell.
Eine Schande, sagen wir.

Was Andrew Bridgen in seinem Vortrag zeigt, auf Grundlage der Daten der britischen Regierung zeigt, das haben wir vor einiger Zeit in einem Post zusammengefasst, den wir den Lesern, die der englischen Sprache nicht mächtig sind zur Lektüre empfehlen. Zentral für diesen Text sind die folgenden beiden Abbildungen, die zeigen, dass die Gefahr, durch einen mRNA-Booster gesundheitlichen Schaden zu nehmen, höher ist, viel höher ist, als die Wahrscheinlichkeit durch den mRNA-Booster vor einer schweren Erkrankung an COVID-19 geschützt zu werden.

Die Frage, ob eine COVID-19 Spritze sinnvoll ist, ist vor dem Hintergrund dieser Daten ein “no brainer”, niemand muss lange darüber nachdenken, ob er einen sehr unwahrscheinlichen Nutzen mit einem sehr wahrscheinlichen Risiko erreichen will. Jedenfalls in einer rationalen Welt ist diese Entscheidung leicht zu treffen. In dem irren LalaLand, das diese vor solchen Daten und der damit verbundenen Verantwortung fliehenden Gestalten bewohnen, ist das offenkundig anders.

Andrew Bridgen hat die dargestellten Daten noch etwas weiter ausgebaut und berechnet, wie viele Millionen GBP eingesetzt werden müssen, um eine Person in einer bestimmten Altersgruppe vor einer schweren Erkrankung zu schützen. Die Höhe der Millionenbeträge steht in keinem Verhältnis zur minimalen Wirkung.

“We have looked at the health implications of the vaccine programme. Now I want to look at some of the cost implications of the booster programme in the UK. Total funding of the covid-19 vaccination programme in the UK up to the end of March this year is budgeted at £8.3 billion. In February 2022, the GPonline website, championing general practice professionals, published that GPs and community pharmacies were being paid £24 per dose for administering vaccines. That figure increased to £34 per dose at dedicated vaccination centres. These costs of course do not include the cost of the experimental vaccines themselves. For ease of calculation, I will count those at £20 per dose across the board. I will be generous and use the lower of the two figures for administering the vaccine, giving a total cost of £44 per dose, but even when I do, we see, from the Government’s own data on the use of boosters, that it cost over £1.9 million to prevent just one hospitalisation among healthy 50 to 59-year-olds and over £11 million to prevent one serious hospitalisation due to covid-19 in that age group; the cost to the taxpayer of preventing a hospitalisation of one healthy 40 to 49-year-old is over £4 million; and for healthy 30 to 39-year-olds the cost of preventing just one hospitalisation is over £9 million. Of course, to prevent serious hospitalisation in these groups, the cost is far higher.

4 Millionen GBP müssen eingesetzt werden, um mit einem Booster in der Altersgruppe der 40 bis 49jährigen nur eine Hospitalisierung zu verhindern. Das ist Wahnsinn in einem Ausmaß an Absurdität, das nicht mehr (be-)greifbar ist.

Wer den Text, den Andrew Bridgen im folgenden Video vorträgt, nachlesen will, der kann das hier tun.

Immerhin kann man am Ende dieses Posts feststellen, dass es im britischen Unterhaus 2 unter 650 Abgeordneten gibt, denen das Schicksal derjenigen, die als Folge der Maßnahmen, die die meisten dieser 650 Personen begeistert beschlossen haben, erkrankt oder gar verstorben sind, nicht scheißegal ist.

Dessen ungeachtet ist es eine nationale Schande, was sich gestern im Britischen Unterhaus ereignet hat.


 

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