Rosenbrock zum Letzten – hoffentlich …

Mit manchen Themen ist es wie mit der sprichwörtlichen Klette, man wird sie einfach nicht mehr los. Und nachdem die Heinrich Böll Stiftung  noch einmal nachgelegt hat, ist es – hoffentlich zum letzten Mal – notwendig, ein paar Dinge klarzustellen. Die heutige Lektion für die Stiftung lautet: Warum Ideologie keine Wissenschaft ist, und warum Manipulation nicht klappt. Ich hoffe, dieses Thema ist nicht zu “komplex”!

Warum Ideologie keine Wissenschaft ist.

Mit Ideologie verbindet sich regelmäßig das Problem, dass sie nicht mit der Realität in Einklang zu bringen ist und deshalb gegen mindestens ein Fundament von Wissenschaft verstößt. Ich will dies an einem Beispiel deutlich machen, das ich in Analogie zu Rosenbrocks Magisterarbeit gewählt habe.

Ich behaupte, die Heinrich Böll Stiftung ist ein Haufen männerfeindlicher religiöser Fanatiker. Um diese Behauptung als Tatsache durchgehen zu lassen, brauche ich eine Legitimation. Früher musste Gott als Legitimation herhalten, heute bedient man sich gemeinhin der Wissenschaft. Wenn Wissenschaft die Legitimationsfunktion übernehmen muss, brauchen wir nunmehr jemanden, der als Wissenschaftler durchgehen kann, der in der Wissenschaft nichts zu verlieren hat, sonst macht er nicht mit, und der ein Interesse daran hat, unsere Sache zu seiner zu machen, z.B. weil er aus seiner Aufgabe seine Identität ableitet oder weil er sich erhofft, nach abgeschlossener Aufgabe mit einer Stelle belohnt zu werden, kurz, wir brauchen einen unbekannten Nachwuchswissenschaftler, den wir aufbauen  und, wenn die Sache schief geht, opfern können. Um nun sicherzustellen, dass die Heinrich-Böll Stiftung auch tatsächlich ein Haufen männerhassender religiöser Fanatiker ist, definieren wir männerhassende religiöse Fanatiker als Personen, die dem Feminismus anhängen, Maskulismus ablehnen, Maskulisten als Extreme diffamieren oder an den rechten politischen Rand rücken, und die sich in Netzwerken, wie z.B. feministischen Foren austauschen und zusammenrotten. Die so definierten männerhassenden religiösen Fanatiker finden wir in allen Schattierungen und Abstufungen auf den Seiten der Heinrich-Böll Stiftung, in den angesprochenen feministischen Foren und blogs, ja selbst in Foren von Spiegel-Online, Welt und FAZ rotten sich feministische Streiter in der definierten und männerhassenden Weise zusammen, und agitieren gegen Männer. Dies führt uns letztlich dazu festzustellen, dass die männerfeindlichen religiösen Fanatiker aus der Heinrich Böll Stiftung ein organisiertes Netzwerk unterhalten, dessen Ziel darin besteht, feministische und männerhassende Inhalte zu verbreiten und die Gesellschaft zu unterminieren. Mit dieser schrecklichen und gesellschaftgefährdenden Schlussfolgerung, die am Ende einer angemessen langen, d.h. viele Seiten füllenden Schrift (je mehr Seiten, desto gelehrter) steht, treten wir an die Presse, verkünden das Unheil, das von dem männerhassenden Kult in der Heinrich Böll Stiftung ausgeht, fordern eine Überwachung durch den Verfassungsschutz und stellen die Behauptung auf, dass die Böll Stiftung zu extremistisch ist, als dass es möglich wäre, mit den dort klumpenden männerhassenden Kultmitgliedern noch ein vernünftiges Wort zu reden. Das hat den Vorteil, dass alles, was nun aus der Böll Stiftung oder anderen, ihr verbundenen Netzwerken kommt als Beleg für diese Behauptung genommen und in Bausch und Bogen diskreditiert werden kann. Gegenmeinungen in Bausch und Bogen zu diskreditieren ist besonders wichtig, denn wir wollen ja niemanden, der hinterfragt, wie wir überhaupt zu unseren Ergebnissen gekommen sind.

Warum Manipulation nicht klappt

Ich bezweifle, dass meine Analogie bei der Heinrich Böll Stiftung zu einer Erkenntnis führt. Erkenntnis setzt Einsicht voraus und vor allem setzt Erkenntnis die Fähigkeit voraus, die Welt jenseits der rosaroten Ideologie wahrzunehmen. Dies sind Bedingungen, die bei der Böll Stiftung nicht mehr anzutreffen sind. Der ideologische Grabenkampf, der dem Stellungskrieg des 1. Weltkriegs ähnelt, ist zu tief eingegraben und die Dummheit derer, die sich im Namen der eigenen heiligen Ideologie verheizen lassen, ist einfach zu groß. Wäre dem nicht so, irgend jemandem bei der Böll Stiftung wäre zwischenzeitlich aufgefallen, dass man dann, wenn man Wissenschaft zu Legitimationszwecken missbrauchen will, zwischenzeitlich mit Widerstand rechnen muss. Im Gegensatz zu der Zeit als Ideologie noch mit Gott begründet werden konnte, und von Gott kaum zu erwarten war, dass er sich gegen seinen Missbrauch zur Wehr setzt, gibt es eine wachsende Zahl von Wissenschaftlern, die es nicht mehr hinnehmen, dass ihre Profession von Ideologen missbraucht wird. Entsprechend, liebe Böll Stiftung, reicht es nicht mehr unbekannte “Nachwuchs-Wissenschaftler” zu verheizen oder freie Autorinnen, also solche, die Wissenschaft nur von außen kennen, vorzuschicken.

Das bringt mich zurück zur Bausch-und-Bogen-Strategie, von der ich oben geschrieben habe. Wer an der Magisterarbeit von Rosenbrock Kritik übt, wird in Bausch und Bogen diskreditiert. So schreibt, die angesprochene freie Autorin, Didem Ozan, “Zudem wurde Rosenbrock, der die Überschneidung antifeministischer und rechter Ideologien feststellte, selbst als Gehilfe der Rechten ausgewiesen, mit dem Argument, dass er Antifeminist…en in die Nähe von Rechten rücke und damit Rechtsradikalismus verharmlose. Als unwissenschaftlich wurde die Expertise auf sciencefiles.org verleumdet …”. Ein erbärmlicheres Zeugnis der Unkenntnis dessen, was es bedeutet, Wissenschaftler zu sein, habe ich bislang nicht gelesen. Ich will’s ein letztes Mal versuchen: Kritik, die sich z.B. in der Feststellung äußert, dass in Rosenbrocks Magisterarbeit die rudimentärsten Dinge fehlen, die ein methodisches und somit ein wissenschaftliches Vorgehen auszeichnen, hat nichts mit Verleumdung zu tun. Derartige Kritik ist das Grundelixier wissenschaftlichen Fortschritts, nur wenn Fehler beseitigt werden, kann man Verbesserung herbeiführen. Wer keine Fehler beseitigen und Kritik als Verleumdung entlegitimieren will, ist entsprechend weder an Fortschritt noch an Wissenschaft interessiert, er ist ein Feind der Wissenschaft, denn er sieht die eigene Lehre als wahre Religion, der es zu huldigen, die es aber in keinem Fall zu kritisieren gilt. Ein eindrücklicheres Zeugnis, dass zwischen der Heinrich Böll Stiftung und Wissenschaft wirklich gar nichts vermittelt, habe ich selten gelesen. Von einem angeblichen Wissenschaftler erwartet man, dass er sich mit Kritik auseinandersetzt, tut er dies nicht, dann zeigt er damit, das er kein Wissenschaftler ist und mit seinem Text ein anderes Ziel als das Ziel des Erkenntnisgewinns anstrebt, nämlich in diesem Fall die Manipulation der öffentlichen Meinung. Solange es aber noch Wissenschaftler in Deutschland gibt, die dem Kanon der Wissenschaft wie ihn z.B. Karl Raimund Popper beschrieben hat, unterschreiben, wird dieser plumpe Versuch der Manipulation nicht erfolgreich sein.

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