Wettbewerb: Wer schreibt den Unsatz des Jahres?

Weil es manche Quereinsteiger nicht zu merken scheinen, der Anlass für diesen Wettbewerb ist das alljährliche Treffen eines Grüppchens von selbsternannten Sprachwächtern, die die Sprachwelt nach Unworten durchsuchen. Das Treffen erfährt in den deutschen Medien eine derart unangemessene Aufmerksamkeit, dass man sich eigentlich fragen müsste, wie es das Ergebnis der absurden Veranstaltung aus Darmstadt jedes Jahr wieder durch die Unmenge täglicher Meldungen auf die ersten (Online-)Seiten der Qualitätsmedien in Deutschland schafft. Ausführlich ist die Darmstädter Groteske im letzten post zum Unsinn der Woche bearbeitet.

Wer die meisten Unwörter des Jahres in einen sinnvollen Satz packen kann, dem verleihen wir den Titel ScienceFiles Master of taboo words, MA sF. ta. wo.!

Master of Taboo Words

Na wenn das kein Anreiz ist!

Und im Gegensatz zur offiziellen Prozedur muss sich bei uns niemand durch öde und verschulte Bologna-Seminare sitzen, nein, es reicht einen sinnvollen Satz zu bauen, der so viele Worte wie möglich aus der Liste der Unworte der Jahre 1991 bis 2011 enthält, die uns die Darmstädter Unwort-Masochisten beschert haben.

Zur Auswahl stehen demnach die folgenden Worte (in zeitlicher Reihenfolge):

Ausländerfrei Etnische Säuberung Überfremdung Peanuts
Diätenanpassung Rentnerschwemme Wohlstandsmüll Sozialverträgliches Frühableben
Kollateralschaden National befreite Zone Gotteskrieger Ich-AG
Tätervolk Humankapital Entlassungsproduktivität Feiwillige Ausreise
Herdprämie Notleidende Banken Betriebsratverseucht Alternativlos
Döner-Morde Opfer-Abo

Die eingegangenen Sätze  werden dann in diesem Post veröffentlicht!

Ich mache schon einmal den Anfang mit dem folgenden Satz:

Michael Klein: Da das Humankaptikal einer Reihe von Gotteskriegern nicht ausgereicht hat, um eine Ich-AG zu gründen, und notleidende Banken sich geweigert haben, ihnen eine Herdprämie zu zahlen, haben sich die Alternativlosen entschlossen, sich nicht mit Peanuts zu begnügen und eine Jury zur Benennung des Unworts des Jahres zu gründen – Zwar konnten sie auf diese Weise bislang der (Früh-)Rentnerschwemme entgehen, doch hat der von ihnen produzierte Wohlstandsmüll nunmehr, quasi als Kollateralschaden dazu geführt, dass Ihnen das Opfer Abo gekündigt wurde.

Ok, das sind eigentlich zwei Sätze (wir sehen das nicht so eng), aber es sind 11 Unwörter auf engstem Satzraum. Das gilt es erst einmal zu schlagen.

Soziologe [Name ist der Redaktion bekannt]: Im Zuge der Döner-Morde betrachteten insbesondere mit Opfer-Abo und Herdprämie ausgestattete Gotteskrieger ihre freiwillige Ausreise als alternativlos, da die ethnische Säuberung und Schaffung national befreiter Zonen in von Überfremdung betroffenen Gebieten durch das Tätervolk das sozialverträgliche Frühableben ihres Humankapitals je nach politischem Standpunkt und in Relation zur Rentnerschwemme lediglich als Wohlstandsmüll oder Kollateralschaden, in jedem Fall aber als Peanuts gegenüber der von betriebsratsverseuchten notleidenden Banken ausgehenden Gefahr der steigenden Anzahl an Ich-AGs erscheinen ließ.

Damit geht Soziologe nach quantitativer Bewertung mit 19 Unworten in nur einem Satz in Führung.

Hart auf den Fersen ist ihm T.R.E. Lentze mit 15 Unworten in einem Satz:

T.R.E. Lentze: Angesichts der Überfremdung und der Döner-Morde, sowie im Bewußtsein der Alternativlosigkeit, hat das Tätervolk der Gotteskrieger beschlossen, ethnische Säuberung und freiwillige Ausreise deutschen Humankapitals zum Leitbild einer effektiven Entlassungsproduktivität zu erheben, nebenbei den Wohlstandsmüll und die Rentnerschwemme zu eliminieren und den Kollateralschaden notleidender Banken und Ich-AGs als Peanuts zu bewerten.

Und ein neuer Beitrag von T.R.E. Lentze, mit dem er zumindest, was die Anzahl der Worte anlangt, die pole position einnimmt (Es sind 20!):

T.R.E. Lentze: Angesichts der Überfremdung, der Döner-Morde und falsch verteilter Herdprämien, sowie im Bewußtsein der Alternativlosigkeit, hat das Tätervolk der Gotteskrieger beschlossen, ethnische Säuberung und freiwillige Ausreise deutschen Humankapitals zum Leitbild einer effektiven Entlassungsproduktivität zu erheben, zumindest aber ausländerfreie Zonen zu schaffen, sozialverträgliches Frühableben zu begrüßen, und nebenbei den Wohlstandsmüll, d.h. die Rentnerschwemme zu eliminieren und den Kollateralschaden betriebsratverseuchter, notleidender Banken und Ich-AGs, beide mit Opfer-Abo, als Peanuts zu bewerten.

Nicht nur auf WordPress wird um den M.A. Sf ta. wo. konkurriert, auch auf unserem Facebook-Account gibt es ernstzunehmende Konkurrenz (Toller Satz, aber im Hinblick auf die PI-Quote (Anteil politisch unkorrekter Worte) noch entwickelbar:

Hans Joachim Ruth: “ALTERNATIVLOS für das sowohl durch die gestiegene ENTLASSUNGSPRODUKTIVITÄT freigesetzte HUMANKAPITAL als auch die RENTNERSCHWEMME, ist die FREIWILLIGE AUSREISE oder ein als SOZIALVERTRÄGLICHES ABLEBEN bezeichnetes Goodbye, da die beabsichtigte Einbeziehung der beiden Gruppierungen in die HERDPRÄMIENregelung, wegen einer dringend erforderlichen DIÄTENANPASSUNG, nicht mehr finanzierbar ist. Die BETRIEBSRATVERSEUCHTEN und daher NOTLEIDENDEN BANKEN können zu einer Vorfinanzierung nicht einmal mehr PEANUTS beitragen.

Und hier der Beitrag von Phaidros52, dessen Sinn sich dem gelehrten Hermeneutiker allerdings erst nach mehreren Zirkeln, hermeutischen Zirkeln, erschließt (PI = 18):

[Phaidros52:]Die ausländerfreie, durch Überfremdung erfolgte, ethnische Säuberung machte jede Diätenapassung zu Peanuts der Rentnerschwemme, die sich durch sozialverträgliches Frühableben auf den Bergen des Wohlstandsmülls zum Kollateralschaden der national befreiten Zone der Gotteskrieger und jeder Ich-Ag einer freiwilligen Ausreise des Humankapitals im Tätervolk entgegenstellte, was auch die betriebsratsverseuchte Herdprämie der notleidenden Banken, speziell im Lichte der alternativlosen Dönermorde an Literatur- und Sprachprofessoren mit Opfer-Bonus, leichter erklärbar macht.

Interessant an all den Beiträgen ist, dass die inhaltliche Richtung der Aussagen immer dieselbe ist. Das sagt auch etwas, über die ideologische Ausrichtung der Sprachwächter – oder? Der nächste Beitrag von JCK5000 setzt den neuen Standard: PI=22, der neue Highscore, an dem es sich jetzt zu messen gilt, wenngleich die betriebsratsverseuchte Ich-AG doch etwas zu denken gibt!

JCK5000: Das Tätervolk mit Opfer-Abo aus der national befreiten Zone, die dank ethnischer Säuberung ausländerfrei ist, hat zwar keine Probleme mit Überfremdung oder Döner-Morden mehr, aber als Kollateralschaden der alternativlosen freiwilligen Ausreise aller Gotteskrieger unglaublichen Wohlstandsmüll und einen Mangel an Humankapital, dem weder durch die hohe Entlassungsproduktivität notleidender Banken noch durch betriebsratsverseuchte Ich-AG’s begegenet werden kann, sodass unnötige Zuwendungen wie Diätenanpassungen oder die Herdprämie wie Peanuts wirken im Vergleich zum Finanzbedarf der Rentnerschwemme durch all diejenigen, die sich einem sozialverträglichen Frühableben verweigern.

Ab jetzt geht es darum, besonders schöne sinnvolle Unsätze zu schreiben.

Das erste, wie wir meinen, schöne Beispiel, das auf Grundlage eines PI von 22 erstellt wurde, stammt vom Clochard:

Clochard: Das betriebsratverseuchte Tätervolk wollte entweder mittels ethischer Säuberung oder freiwilliger Ausreise eine ausländerfreie, national befreite Zone ohne Gotteskrieger unter inkaufnahme von Kollateralschäden erschaffen, welche sowohl die Überfremdung als auch die Döner-Morde bekämpfen sollte, wobei sich jedoch bald zeigte, daß die zunächst alternativlos scheinende Tat weder positive Effekte auf notleidende Banken, die Rentnerschwemme, den Wohlstandsmüll, ein sozialverträgliches Frühableben noch auf sich in ihrem Opfer-Abo suhlenden Ich-AGs hatte weswegen man es bald darauf mit Herdprämien und Diätanpassungen versuchte, um die Entlassungsproduktivität des Humankapitals zu steigern, was sich gegen den ersten Vorschlag wie Peanuts anhörte, dann aber dennoch zum Erfolg führte.

Einen sehr schöner Satz, in dem eigene Erfahrungen verarbeitet werden, liefert Mathias Mala und zeigt damit, dass man in Deutschland auch mit einem PI-Gehalt von 22 (oder nur mit einem solchen) leben und Satzbau betreiben kann.

Matthias Mala: Zur Herdprämie gab es Peanuts und das alternativlose Opferabo des ausländerfreien und deshalb nicht überfremdeten Tätervolkes für die freiwillige Ausreise aus der betriebsratsverseuchten national befreiten Zone der Gotteskrieger und notleidenden Banken, die dank ihrer Entlassungsprodukitivität das Humankapital meiner Ich-AG entgegen der wohlstandsvermüllten Rentnerschwemme und ihrem sozialverträglichen Frühableben sowie der gleichzeitigen ethnischen Säuberungen und Döner-Morde ohne weitere Kollateralschaden derart zu steigern vermochten, dass ich leichthin auf die nächste Diätenanpassung verzichten konnte.

Nach dem sechsten hermeneutischen Zirkel sind wir zu dem Schluss gekommen, dass der folgende Satz eine Kritik an den in Deutschland herrschenden Zuständen und der vielfältigen Aktivitäten zur eigenen Bereicherung in der politischen Klsse darstellt (PI = 22):

FSiodrunsi: Aus Anlass der Döner-Morde, der faktischen und nachträglichen Ethnischen Säuberung des deutschen Tätervolkes, komme ich mir vor wie in einer Ich-AG, schreibe von Überfremdung und Gotteskriegern, keinesfalls Peanuts, die das Humankapital, alternativlos zur freiwilligen Ausreise, in eine ausländerfreie Gesellschaft transformieren und lieber den notleidenden Banken die Herdprämie in den Hintern stecken, um betriebsratverseucht die Rentnerschwemme durch sozialverträgliches Frühableben und selbstgefälliger Diätenanpassung zu begegnen, ohne auf Kollateralschäden Rücksicht zu nehmen, dabei den Wohlstandsmüll als Argument für die Entlassungsproduktivität des deutschen Volkes nutzen, um ihr Opfer Abo in der national befreiten Zone zu sichern.

Hier der neueste Satz, der uns von Captian Chilli erreicht hat (PI = 22): Chilli his name, chilling his contribution:

Captain Chilli: “Ausländerfreie Peanuts aus dem Wohlstandsmüll der Überfremdung von betriebsratsverseuchten notleidenden Banken alternativlos mit Kollateralschaden im entlassungsproduktiven Opfer-Abo angeboten, fördern die freiwillige Ausreise der in Ich-AGs organisierten Gotteskrieger aus national befreiten Zonen ohne ethnische Säuberungen und Döner-Morde, ergänzend wirken sie positiv auf das sozialverträgliche Frühableben der Rentnerschwemme des Tätervolkes und erleichtern diesem die Diätenanpassung, was trotz Herdprämie dem Humankapital dient.”

Der folgende Beitrag von Sundro Ganser wird von der mittlerweile sehr versierten ScienceFiles-Jury mit sehr gut beginnend und etwas nachlassend bewertet (PI = 22). Bislang besteht die Jury von ScienceFiles aus uns . Wer sich als Juror selbsternennen will, was, wie man aus Darmstadt hört, ja die Regel ist, der möge sich bei uns melden und wie Jck5000 einen Vorschlag für die Wahl des Unsatzes des Jahres aus der bestehenden Liste unterbreiten.

Sundro Ganser: Nach der ETHNISCHEN SÄUBERUNG von ÜBERFREMDETEN Bereichen durch das TÄTERVOLK und seine hohe ENTLASSUNGSPRODUKTIVITÄT, FREIWILLIGE AUSREISEN und ALTERNATIVLOSEN DÖNER-MORDEN, war die NATIONAL BEFREITE ZONE endlich von BETRIEBSRATSVERSEUCHTEN GOTTESKRIEGERN, die ihr OPFER-ABO aus der Tasche zogen und eine ICH-AG zum Abkassieren der HERDPRÄMIE für ihren WOHLSTANDSMÜLL gründen wollten, befreit, waren somit AUSLÄNDERFREI und konnten ihre Stadtviertel für die erwartete RENTNERSCHWEMME freiräumen, was zwar gewisse KOLLATERALSCHÄDEN hinterließ, durch das SOZIALVERTRÄGLICHE FRÜHABLEBEN dieser aber für die den NOTLEIDENDEN BANKEN nur PEANUTS waren und spätestens mit der nächsten DIÄTENANPASSUNG ihreS HUMANKAPITALS wieder vergessen waren.

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