Marsch für die Wissenschaft oder Abgesang für die Wissenschaft?
Am 22. April wollen in Berlin Wissenschaftler gegen Wissenschaftsfeindlichkeit demonstrieren, nein, „darauf aufmerksam machen, dass Wissenschaftsfeindlichkeit, von Leugnung des Klimawandels bis hin zum Rassismus, eine Bedrohung unserer offenen demokratischen Gesellschaft ist“.
Im „Mission Statement“ kann man lesen, dass der Marsch sich für „öffentlich geförderte Wissenschaft“ einsetzt, dafür, „dass die Politik und Gesellschaft ihre Entscheidungen wissensbasiert und im öffentlichen Interesse treffen“. „Wissenschaft und Forschung sind seit Jahrhunderten ein zentraler Bestandteil unserer Zivilisation. Unser Wohlstand verdankt sich den Ergebnissen der Arbeit von Forschenden, WissenschaftlerInnen und daraus erwachsenden Innovationen“. Und nicht zuletzt beruht „unser Wohlstand auf Wissenschaft, Forschung, Technologie und Ausbildung“. Wissenschaftsfeindlichkeit von „Leugnung des Klimawandels bis hin zum Rassismus“, so geht es weiter, sei eine „Bedrohung unserer offenen demokratischen Gesellschaft“. Populistische Forderungen und Aktionen würden diese Basis unserer modernen Lebensweise gefährden.
Der Geschmack, den diese Initiative hinterlässt, ist schal, ganz schal.
Wer wollte bestreiten, dass die großen Errungenschaften der Menschheit in Medizin und Naturwissenschaft, von Kerntechnik über Computerchips bis hin zu all den kleinen technologischen Schickschnacks, die uns täglich umgeben, eine Errungenschaften von Forschung sind, die auf wissenschaftlicher Grundlagenarbeit basiert. Niemand, der noch im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten ist, wird dies bestreiten. Quantentheorie, Relativitätstheorie, die Prädikatenlogik, sie alle sind Wegbereiter der Gesellschaft, in der wir heute leben, die „Basis unserer modernen Lebensweise“, von der die Wissenschaftsmarschierer schreiben.
Nur: Rassismus und Klimafeindlichkeit haben damit überhaupt nichts zu tun.
Rassismus ist eine ideologische Strömung, eine geistige Engstirnigkeit, die nicht zu den Werten passt, die z.B. Liberale wie wir als Grundlage gesellschaftlichen Miteinanders sehen. Aber Rassismus hat nichts mit wissenschaftlicher Erkenntnis zu tun. Gerade unter rassistischen Systemen wie z.B. dem Dritten Reich oder in der Sowjetunion Stalins haben Wissenschaften und wissenschaftlicher Fortschritt floriert. Kaum eine Zeit ist ergiebiger als Kriegszeiten, wenn es darum geht, den wissenschaftlichen Fortschritt zu befördern. Sprünge in der Forschung gehen häufig auf die Finanzierung durch Militärs zurück, die mit der Finanzierung letztlich keine altruistisch-humanitären Motive verfolgen. Das kann man gut oder schlecht finden, man kann es aber nicht in Abrede stellen. Insofern ist die Vermengung von Wissenschaftsfeindlichkeit mit Rassismus durch die Marschierer vom 22. April absurd.
Ebenso absurd ist es, Wissenschaftsfeindlichkeit ausgerechnet am Klimawandel festzumachen. Niemand – abgesehen von religiösen Spinnern, die auch bestreiten würden, dass die Erde ein ziemlich unwichtiger Planet in einer ebenso unwichtigen Galaxie ist, bestreitet, dass es Klimawandel gibt. Wer die Geschichte dieses Planeten kennt, wird die verschiedenen Klimaphasen, die die Erde durchlebt hat, kaum in Abrede stellen. Umstritten ist deshalb nicht die Tatsache eines Klimawandels an sich, sondern die Behauptung, der derzeitige Klimawandel ginge einzig und allein auf menschliches Wirken zurück.
Der menschengemachte Klimawandel ist nämlich alles andere als eine wissenschaftliche Tatsache. Er findet sich derzeit nur in Modellen und Simulationen und darin, dass Wetterereignisse im Einklang mit der eigenen Überzeugung, es gäbe einen Klimawandel, interpretiert werden. Das wiederum ist keine Wissenschaft, sondern wissenschaftlich eingefärbte Ideologie. Ginge es den Marschierern in Berlin tatsächlich um die Wissenschaft, sie würden sich bemühen, Kriterien aufzustellen, die es ermöglichen, dass sich Modelle des Klimawandels als falsch erweisen können. Überstünden die Modelle des Klimawandels einen echten Test, eine unabhängige Prüfung, wie das Sir Karl Raimund Popper genannt hat, dann könnte man von einer Bewährung ausgehen und mit mehr oder überhaupt mit Grundlage behaupten, dass Menschen einen Anteil am derzeitigen Klimawandel haben. Indes, in Menschen die alleinige Ursache eines Klimawandels zu sehen, ist in etwa so als würde man behaupten, der „wobble“ der Erde, also das leichte Schlingern der Erde, wenn sie sich um ihre eigene Achse dreht, sei der Tatsache geschuldet, dass die Erde mit viel zu vielen Menschen überbevölkert ist.
Und weil dem so ist, deshalb ist der Marsch für Wissenschaft ein Abgesang auf die Wissenschaft, denn die Marschierer marschieren für ihre Überzeugung, nicht für die Wissenschaft. Sie sind der Überzeugung, es gebe einen (allein?) von Menschen gemachten Klimawandel. Sie sind der Überzeugung, Rassismus bedrohe die Grundlage von Wissenschaft. Sie sind der Überzeugung wissenschaftliche Erkenntnis schaffe unumkehrbare Fakten, eine Überzeugung, die schon Newton hatte, ganz zu schweigen von Sir William Thomson, Lord Kelvin, der sich im 19. Jahrhundert ganz sicher war, das Alter von Erde richtig berechnet zu haben. Nur: Er hatte in seiner Berechnung, die auf der Abkühlung heißer Planeten basierte, radioaktive Elemente übersehen, weil er sie schlicht noch nicht kannte.
Das zeigt, dass wissenschaftliche Erkenntnisse unter dem Damoklesschwert des ständigen Scheiterns stehen, denn auch Theorien, die noch so gut bewährt sind, können sich als falsch erweisen, wie z.B. die Gravitationstheorie Newtons, die von Einstein weitgehend widerlegt wurde. Wer demnach behauptet, wie die Wissenschaftsmarschierer dies tun „wissenschaftlich erwiesene Tatsachen“ wie der Klimawandel, würden durch wissenschaftsfeindliche Tendenzen in Frage gestellt, der entpuppt sich selbst als Feind der Wissenschaft, denn der menschliche Anteil zum Klimawandel – sein Ausmaß und seine Intensität – sind nicht erwiesen und der menschenverursachte Klimawandel entsprechend keine erwiesene Tatsache.
Überhaupt zeigen Wissenschaftler, die von erwiesenen Tatsachen schreiben, dass sie verlernt haben, das zu betreiben, was Wissenschaft eigentlich ausmacht: Zweifeln und Kritisieren. Sie sind stehen geblieben und haben sich mit einer Ideologie eingerichtet, die ihnen gefällt.
Dass die Marschierer keine Wissenschaftler sind, sondern Ideologen, die versuchen, den weit verbreiteten Irrtum auszunutzen, der Wissenschaft und wissenschaftliche Anwendungen in einen Topf wirft, zeigt sich auch am Binnen-I, das manchem Leser vielleicht oben schon aufgestoßen ist. Ginge es Ihnen wirklich um die Wissenschaft, sie hätten diesen ideologischen Unsinn unterlassen und sich nicht vor den Hohepriestern des Genderismus verbeugt, eine Verbeugung, durch die sie sich zudem der Lächerlichkeit preisgeben, denn: Man kann nicht einerseits dem Genderirrsinn anhängen und andererseits beklagen, dass die „Evolution geleugnet“ werde. Wie Ulrich Kutschera in seinem neuen Buch „Das Gender-Paradoxon“ gezeigt hat, basiert der Genderismus auf einer Ablehnung der Evolutionstheorie, derselbe Genderismus, den die Wissenschaftsmarschierer mit ihrem Binnen-I hofieren.
Der Marsch für die Wissenschaft scheint vor viel mehr ein Marketinggag der con gressa GmbH zu sein. Bei der con gressa GmbH verdient man Geld mit “Wissenschaftskommunikation”, mit der Entwicklung neuer Veranstaltungsformate (z.B. einen Marsch für Wissenschaft) mit der Organisation von Kongressen und mit PR-Beratung (für Klimaforscher?).
“Vertretungsberechtigte Geschäftsführerinnen und inhaltlich verantwortlich gemäß § 6 MDStV für die con gresa GmbH sind: Susann Morgner, Dr. Christine Titel, Jörg Weiss”
Verantwortlich für die Seite der Berliner Marschierer ist:
March for Science Berlin
Susann Morgner
marchforscienceberlintwitter@gmail.com
Der Marsch für die Wissenschaft dient wohl eher den wirtschaftlichen Interessen derer, die befürchten, ein kritisches Klima, wie es z.B. in einer wirklichen Wissenschaft herrscht, würde den Geldsegen öffentlicher Forschung beenden, an dem sie zu hängen scheinen. Das macht dann auch das seltsame Interesse an öffentlich geförderter Wissenschaft gleich im ersten Satz des Mission Statements verständlich.
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“con gressa” … das ist wohl der Moment, an dem sich mein Französischunterricht bezahlt macht lmao:
http://dict.leo.org/franz%C3%B6sisch-deutsch/con
Blöd gelaufen…… Andererseits GUT! DER Beweis für die ….?..
Jörg Weiss ist übrigens auch gemäß deren Homepage eine der vertretungsberechtigten Geschäftsführerinnen. So rein vorsorglich: Wie lautet eigentlich die weibliche Form von “Jörg”?
Lauter Cons bei Gressa!
Passender Artikel auch hier: http://www.danisch.de/blog/2017/02/26/die-wissenschaftsheuchler-von-berlin-marschieren/
“Wissenschaftsfeindlichkeit, von Leugnung des Klimawandels….”
Da beisst sich die Katze in den eigenen Schwanz. Der Klimawandel wird von vielen seriösen Wissenschaftlern angezweifelt. Nicht umsonst hat die neue US Regierung als eine der ersten Amtshandlung das Märchen vom Klimawandel von ihrer government page entfernen lassen. Im Gegenteil, es ist jahrelang in der Szene durchaus bekannnt, dass durch die zu erwartende Abnahme der Sonnenaktivität sehr bald mit dem Einsetzen einer Eiszeit zu rechnen sei. Ich habe auf meinem YT Kanal eine hochinteressante Doku zur Thematik.
Wenn also die Wissenschaftler gegen zuviel Wissenschaftsfeindlichkeut demonstrieren wollen, so sollten sie besser zu aller erst ihre korrupten Kollegen, die sich von der Wirtschaft für Lügen kaufen lassen, anprangern.
Die Entdeckung des Klimawandels kann man mit einer UFO-Sichtung durch mehrere vertrauenswürdige Menschen vergleichen, deren Beharrlichkeit allein schon eine Leugnung verbietet. Es besteht also die Möglichkeit das die Menschheit seit der Industriealisierung zum ersten Mal einen gemeinsamen Feind hat, ob nun außerirdisch oder selbstgemacht, und somit schon rein ideologisch eine Mobilmachung gerechtfertigt scheint. Weil die Wissenschaft sich nicht entscheiden kann, ob und was dagegen unternommen werden sollte, ist man zumindest erstmal losgerannt, als ob der Fuchs im Hühnerstall ist und man aus Erfahrung weiß, dass das nichts Gutes bedeuten kann.
Weil aber bisher alle Hühner noch leben, stellt sich die Frage, ob und wie man seinen Frieden mit dem Fuchs macht oder doch besser weiter rennt, bis man aus Erschöpfung dann doch tot umfällt.
Um Frieden zu finden, braucht man die Wissenschaft, zum Weiterrennen nicht. Solange die Hysterie jedoch Geld abwirft, darf die Wissenschaft keine klaren Antworten geben, schließlich profitiert sie derzeit selbst mehr vom Streit als von der Gewissheit. Der Marsch für die Wissenschaft ist insofern nichts anderes als Bettelei, um bei der Steuerverteilung aus dem Geschäft mit dem Klimawandel nicht auch noch zu kurz zu kommen, wenn man schon keine Ergebnisse liefern darf.
Interessanterweise ist dort auch ein Geologe und “Anthropozänforscher” genannt – der forscht also über etwas, was es gar nicht gibt bzw. was sich wissenschaftlich nicht sauber definieren lässt. Spricht für sich.
Lasst sie marschieren, unwichtig. Da rennen so oder so nur die mit die von der herrschenden Meinung (in diesem Fall “ihrer” Wissenschaft) profitieren. Sei diese nun richtig oder falsch, das proof erfolgt nicht auf ner Demo.
Müßig auch sich zu streiten welche Durchschnittstemperatur in 20-50 Jahren ist. Eine sinnlose Kennzahl, so interessant wie der Mittelwert zwischen Tiefkühltruhe und Backofen zu Weihnachten 2018.
Vielleicht ist diese Kaste aber brandgefährlich weil Sie den Blick auf das was ist verstellt durch den auf das was gewünscht ist.
Denn:
vielleicht haben wir etwas übersehen. Der CO2 Nebel verdeckt ja alles andere und bindet Focus und Energie auf ein dafür oder dagegen. Das Klima ändert sich, ganz ohne Frage und man braucht weder Wissenschaftler noch Instrumente um das festzustellen. Es ändert sich auch auf eine zu meinen Lebzeiten nicht dagewesene Art. Der Geruch von Schneeschmelze im Januar z.B. ganz ohne Schnee aber bei Nordostwind. Das kommt aus der Arktis und war so noch nie, das wüsste ich sonst. So wie vor ein paar Jahren der Levantegeruch (ein Sandsturm) und Temperatur sowie die staubtrockene Luft dazu. Das alles hier in Hamburg.
Dann arbeite ich viel mit Menschen im Straßenbau. Die sind dem Wetter direkt ausgesetzt und stehen mit ihm in Verbindung. Die hatten immer Schlechtwetter in dieser Jahreszeit. Jetzt nicht mehr. Wenn man Sie fragt was sei liegt in der Antwort ein Gefühl zwischen Sorge und Angst.
Was wenn wir das falsche tun oder beachten? So wie in der Dystopie “Weit im Norden”.b
Einfach unglaublich, wie die Lemminge unreflektiert jeder Pappnase hinterher laufen: March for Aleppo, Pulse for Europe, “Science” March, AfD-Bfugsmarsch – you name it. Können die nicht selbstständig denken?
Der Witz: den Klimaschwindel als bewiesen zu konstatieren. Die bis jetzt vorgelegten Modell funktionieren alle “rückwärts” nicht. D.h. es gelingt nicht, mittels den “prognostizierten Werten, auf die Klimawerte der Vergangenheit zu schließen. Das sind alles Modelle ohne “Rückwärtsgang”.
Auch der Antirassismus, den diese Leute meinen, beruht wohl auf einer Leugnung der Evolutionstheorie. Es handelt sich nämlich um das Dogma, wonach 50000 Jahre getrennter Evolution keinen Rassen/Stämme/Ethnien und keine nennenswerten Unterschiede zwischen ihnen erzeugt haben und wonach insbesondere das menschliche Gehirn sich nicht mehr unter Anpassungsdruck in verschiedene Richtungen entwickelt hat und deshalb zum Beispiel unterschiedliche IQ-Durchschnitte oder sonstige evolutionsbedingte psychometrische Unterschiede nicht existieren dürfen oder irgendwie ganz böse und rassistisch sind und unbedingt auf soziologische Erklärungen (vorzugsweise Unterdrückung durch den Weißen Mann, Klassenfeind o.ä.) zurückgeführt werden müssen. Es ist offensichtlich, dass es bei diesem Marsch ferner darum geht, das Prestige der exakten Wissenschaften nicht nur unkritisch zu überhöhen (indem man etwa von “bewiesenen Tatsachen” redet) sondern auch auf inexakte Wissenschaften zu übertragen und somit pseudowissenschaftlichem Autoritarismus im Dienste herrschender Ideologien das Wort reden will.