Nazis im Kindergarten: Amoklauf von Gutmenschen

Aus dem Bericht zu einer angeblichen „Fachtagung ‚Rechtspopulismus in der Kita? Umgang mit Rassismus und Diskriminierung.“

Wir sind zwar der Meinung, dass Menschen, die bereits in der Benennung von Fachtagungen infantile Sprache benutzen, nicht ernst zu nehmen sind, aber bei uns hat jeder eine Chance, deshalb haben wir den Bericht zur vermeintlichen Fachtagung gelesen:

„KOBLENZ/MAINZ. Kein Kind wird mit Vorurteilen geboren. Aber wie gehen Erzieherinnen und Erzieher in einer Kindertagesstätte beispielsweise damit um, wenn ein Kind plötzlich Hakenkreuze in seinen Bildern malt? Wenn Eltern nicht wollen, dass ihre Kinder Umgang mit geflüchteten Kindern haben? Die Ursachen und Motive, aber auch konkrete Fälle von Rechtspopulismus, Rassismus und Diskriminierung in Kindertagesstätten standen im Zentrum der Fachtagung „Rechtspopulismus in der Kita?“

Vermutlich müsste man es bewundern, dass es gelungen ist, eine Fachtagung an Lifeboat-Beispielen aufzuziehen, also an der Vermutung, dass etwas, das man sich gerade vorstellt, in der Realität irgendwo zu finden ist. Kinder, die im Alter von drei bis sechs Jahren Hakenkreuze in ihre Bilder malen, sind in jedem Fall normaler als die Erwachsenen, die das kindliche Hakenkreuz zu einer frühkindlichen Bejahung des Holocaust aufbauschen und auf diese Weise die entsprechenden Kinder, sofern es sie überhaupt gibt, woran wir unsere Zweifel haben, in der Weise stereotypisieren, die in der Sozialpsychologie als bedenklich angesehen wird. Aber dazu kommen wir noch.

100 Personen haben sich zu dieser angeblichen Fachtagung getroffen und dazu den Campus der Hochschule Koblenz benutzt. Bezahlt hat das rheinland-pfälzische Ministerium für Bildung diese angebliche Fachtagung, das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung hat noch ein paar Steuereuro draufgelegt und das Institut für Lehrerfortbildung dafür gesorgt, dass die Indoktrination auch die richtige Zielgruppe erreicht.

100 Hanseln finden sich also ein, um über die Phantasie, es gebe im Pfälzer Hinterwald einen Kindergarten, in dem ein vierjährigens Kind gesichtet wurde, das etwas in eine Zeichnung gemalt hat, das von hysterischen Kindergärtnerinnen als Hakenkreuz interpretiert wurde., zu tagen. Nicht zu vergessen die Eltern, die den Umgang ihrer Kinder mit Flüchtlingskindern nicht gerne sehen. Eine weitere Episode der Stereotypisierung, die von hysterischen Kindergärtnerinnen und Besuchern einer angeblichen Fachtagung in Koblenz durchgeführt wird.

Da Kinder ja, wie zumindest in der Einleitung geschrieben wird, nicht mit Vorurteilen auf die Welt kommen, soll es das Hakenkreuz, das eine eifrige Kindergärtnerin in einem ansonsten kaum erkennbaren Gewirr von Strichen, wie es Vierjährige nun einmal zu Stande bringen, erkannt haben will, rechtfertigen, die Eltern des entsprechenden Kindes unter Generalverdacht zu stellen. So macht man aus einer Kinderzeichnung einen Verdachtsfall, der sich zu einer sozialen Isolierung und Stereotypisierung von Kind und Eltern entwickeln kann und letztlich nur einen positiven Effekt haben wird, die Phantasten, die eine Kinderzeichnung zum Beitrag im Stürmer stilisieren wollen, fühlen sich auch noch als hätten sie etwas Gutes geleistet.

Das haben sie aber nicht. Sie haben sich als von niedrigen Motiven getrieben ausgezeichnet. Sie wollen in Kinderzeichnungen Nazisymbole entdecken. Und Sie sind es, die eine Scheu im Umgang mit Flüchtlingskindern auf den Status „Flüchtling“ der Kinder beziehen, nicht etwa darauf, dass es Antipathien zwischen Menschen geben könnte, die völlig unabhängig vom Status „Flüchtling“ sind. Für die Gutmenschen, die so viel Unheil auf die Welt bringen, steht fest: Wenn Ahmed abgelehnt wird, dann weil er Syrer ist, nicht, weil er sich in einer a-sozialen Weise verhält. Denn es ist für diese Gutmenschen ausgeschlossen, dass ein Flüchtling sich anders als vorbildlich verhält. Sie huldigen einer Form von Neo-Orientalismus. Der gute Wilde der Karl Mays Romane bevölkert, er hat für Gutmenschen die Gestalt von Flüchtlingen angenommen: Hilflose, immer gute und in jedem Fall unschuldige Menschen, die quasi in die deutsche Gesellschaft geboren werden. Entpuppen sie sich anschließend als gar nicht so gut, verüben gar Straftaten, dann ist natürlich die Aufnahmegesellschaft schuld, die ihnen nicht die notwendige Unterstützung gewährt hat. Dann sind die Eltern Schuld, die Vorsicht zur Grundlage der Auswahl des Umgangs ihrer Kinder machen.

Der Amoklauf der Gutmenschen, den man derzeit beobachten kann, er ist der Prototyp für Diskriminierung und Rassismus, denn:

Finden Sie das Hakenkreuz?
  • Phantasien, die an Gekritzel von Kleinkindern herangetragen werden, dienen dazu, Erwachsene zu stereotypisieren, sie mit den eigenen Vorurteilen zu überladen.
  • Flüchtlinge werden reduziert auf ihren Status als Flüchlinge.
  • Als solche sind Flüchtlinge gut. Es wird ihnen schlicht die menschliche Eigenschaft verweigert, sich schlecht zu verhalten. Sie werden zu Kastraten der Phantasien der Gutmenschen, die sich auf Fachtagungen einfinden, um sich dort gegenseitig zu feiern, gemeinsam gegen einen imaginären Feind zu kämpfen, Steuergelder zu verschleudern und am Ende des Tages für genau diesen einen Tag den Sinn ihrer ansonsten so unnützen Existenz benennen zu können glauben.

Ein paar Splitter von dieser Fachtagung der Intoleranten und Vorurteilsbeladenenen:

Hans Beckmann, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Ministerium für Bildung: „Demokratieerziehung beginnt schon in der Kita. In Kinderkonferenzen oder beim Aufstellen von Gruppenregeln tauschen die Kinder Meinungen aus und kommen zu einer Entscheidung“.

Jeder Leser mag sich seine eigene Vorstellung davon machen, wie die Meinung aussieht, zu der Vierjährige am Ende einer Kinderkonferenz in der „Kita“ gekommen sind. Wenn Beckmann die Begriffe „Konferenz“ und „Meinung“ im Hinblick auf drei,-vier-oder fünfjährige Kinder angemessen findet, dann sagt das einiges über die Qualität der Konferenzen (oder Fachtagungen) aus, die er besucht. Wenn man Kinder zur Demokratie erziehen muss, dann ist wohl auch Demokratie nicht angeboren, so wenig wie Vorurteile. Also müsste man argumentieren, warum Demokratie besser ist als Vorurteile. Das wird schwierig, da die Argumentation notwendig normativ wird und nur bei denen erfolgreich ist, die die Werte teilen, die man selbst hoch schätzt. Demokratie wäre dann erreicht, wenn man die Werte und Meinungen anderer auch dann respektiert, wenn sie von den eigenen abweichen. Entsprechend muss man nicht zur Demokratie erziehen, man muss andere und ihre Meinungen und Werte nur achten. Schon gar nicht muss man in Kindergärten zur Demokratie erziehen. Wäre das notwendig, gäbe es keine Demokratie, denn alle demokratischen Systeme sind ohne eine vorausgehende entsprechende Indoktrination in Kindergärten entstanden.

Prof. Dr. Bosselmann-Cyran: „Als Historiker weiß ich, wie sehr Populismus und in seiner Folge Rassismus eine Gesellschaft ins Verderben ziehen kann“.

Als Logiker ohne Doppelnamen wissen wir, dass diese Aussage inhaltsleer ist, da Populismus und in seiner Folge heftige Debatten das Lebenselixier einer offenen Gesellschaft sind“.

Weihbischof Jörg Michael Peters: „Die christliche Botschaft gibt die Linie vor und spricht von der Würde des Menschen, woher dieser auch kommen mag.“

Liebe Deinen nächsten wie Dich selbst, sagt die christliche Botschaft (wenn sie spricht), also liebe die AfD und die Kinder, die Hakenkreuze malen, wie Dich selbst und lass‘ sie ansonsten in Ruhe.

Am besten gefällt uns der folgende Splitter aus einem “Impulsreferat” (das sind Referate, bei denen man ständig den Impuls, zu lachen unterdrücken muss) von Prof. Dr. Stephan Bundschuh, einem „Experten für Kinder- und Jugendhilfe im Kontext von Rechtsextremismus und Migrationspädagogik“. Er fragt: „Warum denken und handeln Menschen rassistisch?“ Seine Antwort: „Sich rassismuskritisch zu verhalten, muss gelernt werden. Kritische Sensibilität gegenüber Anderen … ist die allererste Aufgabe der Erziehung“.

Hear! Hear!

Wenn man lernen muss, nicht rassistisch zu sein, dann bedeutet dies, dass man es nicht lernen muss, rassistisch zu sein, was notwendig zu der Annahme führt, dass Kinder als Rassisten geboren werden, so dass sich in Kindergärten lauter drei- und vierjährige Nazis einfinden, die von den Gärtnerinnen zum rechten rassismuskritischen Dasein bekehrt werden müssen. Diese Aufgabe macht natürlich auch die Anwesenheit eines Weihbischofs bei Fachtagungen notwendig. Wenn nun aber Rassismus vererblich ist, und Kinder als Rassisten auf die Welt kommen, dann beruht die ganze Fachtagung auf einem Irrtum, wurde doch angenommen, dass „Kein Kind … mit Vorurteilen geboren“ wird. Rassismus ist aber unzweifelhaft ein Vorurteil.

Man sieht, viele Worte sind dann, wenn sie ohne Beteiligung der Mindestzahl von Neuronen, die für eine intelligente Äußerung notwendig sind, gesprochen werden, der Tod jeder Fachtagung. An die Stelle von Erkenntnis tritt der Populismus der Gutmenschen. Der Populismus der Gutmenschen hat die Stereotypisierung Andersdenkender und die Bildung von Vorurteilen über Andersdenkende zum Ergebnis. Dieses negative Ergebnis der Koblenzer Fachtagung kann wiederum nur mit einer weiteren Fachtagung behandelt werden. Wir schlagen vor, alle Anwesenden treffen sich in zwei Wochen zu einem Tag der Betätigung in einem Altenheim ihrer Wahl und gehen den dort lebenden Insassen zur Hand, erledigen deren Wäsche, gehen Einkaufen, sorgen für Unterhaltung und machen zumindest an diesem Tag einmal etwas Sinnvolles, das Steuerzahler noch dazu überhaupt nichts kostet.

Stereotype: Einer gängigen Definition zufolge sind Stereotype kognitive Shortcuts, die Orientierung und Handlungsentscheidungen im täglichen Leben erleichtern. Sie sind also nützlich. Sie werden dann zum Problem, wenn sie keiner empirischen Korrektur mehr zugänglich sind, wenn stereotype Aussagen über z.B. Weihbischöfe selbst dann nicht revidiert werden, wenn sie sich als falsch erweisen. Weigern sich Akteure, ihre Vorstellung, Meinung oder Überzeugung von einem Objekt selbst dann zu ändern, wenn sie sich als falsch erwiesen haben, dann sprechen Sozialpsychologen von einem Vorurteil.

Vorurteil ist auch ein Begriff der Alltagssprache, weshalb die Annahme zum Vorurteil geworden ist, dass an Fachtagungen Fachkräfte oder Personen mit besonderer kognitiver Distinktion teilnehmen. Dies ist offensichtlich nicht der Fall. Aber dennoch wird von Fachtagungen gesprochen.

Eine ausführliche Kritik des Antirassismus (inklusive des positiven Teils, den Hans Albert als wichtigsten Bestandteil der Kritik ansieht), findet sich im Beitrag von Dr. habil. Heike Diefenbach mit dem TitelRassismus und Rassismuskritik

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