Fake-Umfrage? Deutsche „alles in allem“ mit ARD, ZDF und den dritten Programmen zufrieden
Was wollen all die Kritiker des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eigentlich? Infratest-Dimap hat im Auftrag des SWR gerade herausgefunden, dass die Deutschen, also die 1004 von Infratest Befragten, für die behauptet wird, es ließen sich Rückschlüsse auf „alle Deutschen“ ziehen, mit „den Angeboten der öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehsender“ zufrieden sind.
Alles in allem.
Hier der Beleg:
Die Frage dazu lautet:
Wie zufrieden sind sie alles in allem mit den Angeboten der öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehsender wie ARD, ZDF und den dritten Programmen?
Wie gesagt, 1004 wurden befragt, wie viele geantwortet haben, das wissen wir nicht, aber 12% derer, die geantwortet haben, sind sehr zufrieden und 49% zufrieden. Dagegen sind 22% unzufrieden und 12% sehr unzufrieden.
Alles in allem.
Was ist nur alles in allem?
Was misst diese Frage eigentlich?
Sie misst: NICHTS.
Zum Beleg verändern wir die Frage ein wenig:
Wie zufrieden sind sie alles in allem mit den Angeboten der deutschen Verleger wie Knaur, Rowohlt oder Suhrkamp?
Wie zufrieden sind sie alles in allem mit den Angeboten der deutschen Autobauer wie Audi, BMW, VW und Mercedes?
Wie zufrieden sind sie alles in allem mit den Angeboten der deutschen Gastronomie wie Kneipen, Restaurants und Cafes?
Wie zufrieden sind sie alles in allem mit den Angeboten der deutschen Kinos?
Wie zufrieden sind sie alles in allem mit den Angeboten der Mitglieder der Deutschen Bäckerinnung?
Wie zufrieden sind sie alles in allem mit den Angeboten der deutschen Supermärkte?
Unter Befragten gibt es grundsätzlich eine Tendenz zur Zustimmung.
Diesen Zustimmungs-Bias kann man dadurch verstärken, dass man das Befragungsobjekt so umfassend und damit so vage beschreibt, dass sich jeder etwas anderes darunter vorstellen kann, aber keiner alles (in allem).
Die Gutmütigkeit der meisten Befragten wird dann dazu führen, wenn sie nicht unmittelbar zuvor eine schlechte Erfahrung gemacht haben, dem, wonach alles in allem gefragt wird, eine positive Erinnerung zuzuordnen und auf deren Grundlage alles in allem positiv zu bewerten.
Das ist Auftragsforschung und keine Meinungsforschung.
Und um die Frage in der Überschrift zu beantworten: Das ist Fake.
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Meiner Ansicht nach ist das bereits eine suggestive Fragestellung.
Aber da wir in einer Welt von Arschlöchern leben, sollten wir uns über solche “Fake Umfragen” nicht “wundern” sondern immer nur als Spiegel vorhalten – und Charles Lewinsky lesen. “Der A-Quotient ” (ein Leben mit Arschlöchern). Dann ist alles vielleicht ein wenig leichter zu ertragen.
So ist es. Das habe ich als Publizistikstudentin in den 60er Jahren in Berlin in einem Seminar von Elisabeth Noelle-Neumann gelernt. Anschließend gab’s eine Exkursion nach Allensbach, wo das Gelernte verifiziert wurde. Seit der zeit wollte ich einen Beruf nicht ergreifen, den des Meinungsforschers. Der ist einer der größten Betrüger, die rumlaufen, sozusagen stinkende Gülle.
Es liegt an den Fragen: Warum? Was? Wie? Wann? Wo? Wer?
Da erzielt man bei Geschick, was man erzielen will – oder man erzielt das Gegenteil davon, wenn man das Gegenteil erzielen will.
in einer , vor kurzem gemachten PISA Studie wurde berichtet, dass ca. 50% der kinder nicht zuhören können.
was will man dann von solchen Umfragen erwarten? nichts, weil die dummen nicht einmal zuhören, geschweige denn die frage verstanden haben! das ziel ist doch, alle gleiche dumm zu halten!
Vor ca. einem Jahr durfte ich an einer Online-Befragung der Organisation “Brot für die Welt” teilnehmen.
Ca. 80 % der Fragen begannen so: “Finden Sie es ungerecht, dass…..”
Außerdem musste man sich bei den Antwortmöglichkeiten festlegen, es gab keine neutrale Antwortmöglichkeit – und wer antwortet da schon gerne mit nein?
Ich habe mich dann so durchgeklickt – am Ende gab es ein Kommentarfeld.
Mein Kommentar: “Diese Befragung ist völlig unwissenschaftlich und auf Grund der manipulativen Fragestellung wertlos!”
hier wird die massenmanipulation auf die spitze getrieben !
Keine Frage, so eine pauschale Formulierung bringt nichts und ist verzichtbar. Man müsste selbstverständlich nach Hörfunk/Fernsehen/Internetauftritt, Programmen, Programmstrukturen und noch mehr nach Genres (sowie prominenten Sendungen und Moderatoren) differenzieren – und wissen, was die Befragten überhaupt kennen (?). Viele jüngere Menschen in meinem Bekanntenkreis nehmen vor allem die Tagesschau-Meldungen über die Sozialen Medien wahr, vielleicht noch neo oder one und eine populäre Radioservicewelle. Nicht viel mehr. – Und mit einem Drittel unzufriedener Rundfunkbeitrags-Zahler sollte man sich auch nicht zufrieden geben.
Nach dem Motto: “wie frage ich, damit ich die erwartete Antwort erhalte”!
Warum möchte man denn keine “freiwilligen Beiträge”, wenn doch angeblich so viele das Angebot gut finden? Doch nur deshalb, weil dann per Zahlung abgestimmt würde und genau vor dieser “Abstimmung” hat man gewaltige Angst in den überbezahlten Sendern!
Alles in allem bin ich zufrieden mit diesem Artikel. Relativ fast sicher bin ich mir dabei.