Wissenschaftskrimi: Intrige, Ideendiebstahl und mittendrin die SPD

Unseren Postbeamten, kurz vor 60, sein Leben hat er, obwohl er aus Liverpool stammt, in Wales verbracht, beschäftigt immer wieder die Verrohung des Umgangs der Politiker untereinander. Er ist angewidert und verstört und in der Regel ärgerlich darüber, wer alles in der Politik in ein Amt gelangen kann.

Briten, so ein Stereotyp, seien gegenüber dem, was individuelle Freiheit einschränkt und gegenüber dem, was Fairness zerstört, besonders empfindlich. Nach 12 Jahren auf der Insel können wir das bestätigen, und wir können bestätigen, dass Briten sich durch eine profunde Unfähigkeit oder Unwilligkeit auszeichnen, sich vorzustellen, dass auf dem Kontinent alles noch schlimmer sein könnte.

Was unser Postbote sagen würde, wäre ihm die Gehässigkeit, die Häme, die Hinterhältigkeit, die alltägliche Denunziation und sorglose Zerstörung von Biographien durch deutsche Politdarsteller bekannt, wäre ihm auch nur ansatzweise bekannt, was in Deutschland in politische Ämter gelangen kann, er würde vermutlich seinen Hund nehmen, am Strand entlang laufen und sich in diesem Leben nicht mehr zu Deutschland äußern.

Aber er weiß nichts davon. Er gehört zur Mehrzahl der Briten, die Deutsche für effizient, organisiert und wohlhabend halten. Vorurteile sind – wie uns die Sozialpsychologie lehrt – sehr schwierig zu beseitigen und im Gegensatz zu dem, was die Rabulistik der deutschen Gutmenschen verkündet, sind Vorurteile nicht immer für den so Beurteilten negativ.

Die Geschichte, die wir nun erzählen, der Wissenschaftskrimi, bei dem es um Ideendiebstahl, um politische Intrige und politische Korruption geht, er könnte vermutlich auch in Britannien spielen, aber er wäre nicht mit dem Maß an Gehässigkeit, Hinterhältigkeit und Diffamierung verbunden, wie er es in Deutschland ist. Diese Aussage basiert auf unserer Erfahrung der letzten Jahre. Selbst im Rahmen übler Auseinandersetzungen gibt es immer jemanden, der eine Grenze zieht und sagt: Genug, es reicht! Diese Grenze zieht in Deutschland, in deutschen Mainstreammedien, in deutschen Parteien kaum noch jemand. Dort scheint zu gelten: Je mieser desto besser.

Unsere Geschichte beginnt im September des Jahres 2014. Werner J. Patzelt und Joachim Klose (Konrad-Adenauer-Stiftung) haben eine Projektidee ausgearbeitet: Mit „Institut für Gesellschaftlichen Zusammenhalt“ ist die Idee überschrieben. Es soll ein Institut sein, das aus Drittmitteln finanziert wird und an der TU-Dresden, an der Patzelt den Gründungslehrstuhl für Politikwissenschaft innehat, angesiedelt sein.

Hans Müller-Steinhagen, der Rektor der TU-Dresden, ist der Adressat des bereits ausgearbeiteten Konzepts für das Institut, das an der TU-Dresden angesiedelt werden soll und für das entsprechend Räumlichkeiten und Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden müssen.

Vorurteile sind, wie wir bereits gesagt haben, nicht immer negativ. Dasselbe gilt für Stereotype. Stereotype helfen dabei, sich im täglichen Leben zu orientieren. Wir gehören z.B. zu denjenigen, die bei Doppelnamen vorsichtig werden und die Portion Misstrauen, die wir sowieso schon haben, um ein gutes Quantum erhöhen.

Müller-Steinhagen ist der Rektor der TU-Dresden, der das Fremdschämen in den akademischen Kontext übersetzt hat. Er schämt sich für die Pegida-Demonstrationen in Dresden.

So zitiert ihn u.a. die Sächsische Zeitung:

„„Ich schäme mich dafür, was jeden Montagabend hier passiert“, sagt Hans Müller-Steinhagen, Rektor der Technischen Universität Dresden.

Schämen verbindet, wie man in den letzten Jahren feststellen konnte. Wo Menschen früher noch gemeinsame Interessen und gemeinsame Ziele benötigt haben, um miteinander etwas anfangen zu können, genügt es heute, wenn man sich derselben Emotionen versichert, wenn man sich z.B. über dasselbe schämt. Dass dies nicht wirklich Scham, sondern eingebildete Scham ist, ist offenkundig, aber es reicht, um die interpersonalen Brücken, die man ansonsten mit guten Gründen schaffen muss, nunmehr und spielend mit Emotionen zu nehmen.

Einmal mehr die Sächsische Zeitung:

„Auch Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) konstatierte bereits einen „enormen Imageschaden“ durch fremdenfeindliche Ausschreitungen und durch die wöchentlichen Demonstrationen der Pegida weit über die Grenzen Dresdens hinaus.“

Beider Aversion gegen die Montagsmarschierer der Pegida scheint zu einer mehr oder minder innigen Verbindung geführt zu haben, die wiederum dem Projekt von Joachim Klose und Werner J. Patzelt nicht gut bekommen ist.

Das ausgearbeitete Projekt, die ausgearbeitete Idee, wurde, man könnte sagen, gestohlen, und an den beiden Initiatoren der Idee vorbei wurde an der TU-Dresden ein „Zentrum für Integrationsstudien“ gegründet. Die sechsstellige Summe, die dafür notwendig ist, wurde von Pegida-Schämerin Stange an Pegida-Schämer Müller-Steinhagen zur Gründung des „Zentrums“ durchgereicht. Das Zentrum, von dem in der Fachöffentlichkeit seither nicht wirklich etwas Relevantes zu hören war, und dessen Seiten sich immer noch im Aufbau zu befinden scheinen (siehe Abbildung), nahm im Jahr 2015 seine Arbeit auf.

Nun kann man bereits hier denken, Klose und Patzelt wurde übel mitgespielt. Sie wurden ihrer Idee beraubt, Patzelt von seinem eigenen Rektor mehr oder minder hintergangen, aber wir befinden uns erst am Anfang der Geschichte.

Der Fortgang des Wissenschaftskrimis ist geprägt durch Denunziation und Diffamierung in einer Weise, die jeden Menschen, der noch einen Funken Fairness und Anstand im Leib hat, anwidern muss.

Die Idee für das „Institut für gesellschaftlichen Zusammenhalt“ wurde im Laufe des Jahres 2014 entwickelt. Bereits im September 2014 lag ein ausgearbeitetes Konzept vor, das als Raubkopie ins Wissenschaftsministerium der bald nicht mehr an der Regierung in Sachsen beteiligten SPD gelangen konnte.

Zwischen der Entwicklung des Konzepts, seiner Vorstellung beim Rektor der TU-Dresden und seiner feindlichen Übernahme fand am 20. Oktober die erste Pegida-Demonstration statt.

Ereignisse wie die Pegida-Demonstration sind wahre Gesinnungsfeste für Linke. Sie können sie benutzen, um wie räudige Hunde um sich zu beißen und jeden, der im Weg steht, zu verletzen. Sie können sie zur Grundlage nutzen, auf der man Steuergelder zweckentfremden kann, um den Kampf gegen Rechts aufzunehmen. Und sie können dazu benutzt werden, Menschen zu diffamieren.

Pegida-Versteher.

Werner J. Patzelt, Politikwissenschaftler an der TU-Dresden, hat sich von Anfang an für das Phänomen „Pegida“ interessiert und versucht, anders als Linke, das Phänomen nicht durch eine Rundum-Diffamierung der daran Beteiligten zu bearbeiten, sondern zu erklären, was die Pegida-Teilnehmer bewegt und motiviert. Dass Wissenschaftler sich im Gegensatz zu Ideologen für die Erklärung von Phänomenen interessieren, hat zum einen seine Ursache darin, dass Wissenschaftler etwas wissen wollen, während Ideologen alles zu wissen meinen und – damit verbunden – zum anderen seine Ursache in einem intellektuellen Gefälle. Während Wissenschaftler in der Lage sind Phänomene unabhängig zu beschreiben und in ihren Zusammenhängen zu erklären, sind Ideologen dazu nicht in der Lage. Sie können nur bewerten und ihr Missfallen in Klagen, Beleidigungen, Diffamierungen, Wut, Aggression und Zerstörung zum Ausdruck zu bringen.

Das beschreibt die Reaktionen der Linken auf die Pegida-Demonstrationen umfassend. Hinzu kommt, dass entsprechende Ideologen allen, die im Gegensatz zu ihnen in der Lage sind, ein Phänomen artikuliert zu beschreiben und begründet zu erklären, mit Groll begegnen, vermutlich, weil sie ihre intellektuelle Unterlegenheit mit Wut erfüllt.

Und so wurde Werner J. Patzelt, der versucht hat, ein Phänomen zu verstehen und erfolgreich dabei war, die Pegida in ihrer Entstehungs- und Fortbestehensgeschichte zu erklären, zum „Pegida-Versteher“, eine Denunziation, die seither von Linken verbreitet und in bösartiger Absicht gestreut wird.

Natürlich stehen Verteilungskonflikte hinter dieser Bösartigkeit. Man muss sich den Linken vorstellen, der sich, nachdem er einige Semester in einem belanglosen oder weniger belanglosen Fach an einer Hochschule abgesessen hat, nun für Intellektuell hält. Seine selbst zugewiesene geistige Größe verhält sich diametral zur prekären Beschäftigung, in der er sich mit Zeitvertrag und Mickriggehalt wiederfindet. Er, der große Intellektuelle nach eigener Vorstellung, ist ein Modernisierungsverlieren, ein Ewiggestriger, der in der Moderne in ihrer digitalisierten Form zurückgeblieben ist und nun sehen muss, wo er bleibt.

Quelle

Also richtet er seinen Zorn auf diejenigen, die er unter sich wähnt, die Rechten, die er wiederum für Modernisierungsverliere, für Normalbürger, nicht angehörige der Elite usw. hält, macht sie zu Devianten von einer gerade erfundenen Norm und versucht, über linke Kanäle an Steuergelder und ein entsprechendes Auskommen zu gelangen. Die Geschäftsidee geht auf, wenn in Ministerien die ideologischen Getreuen sitzen, deren Ziel darin besteht, die eigene Klientel zu befördern und diejenigen, die man zu Feinden erklärt hat, zu verhindern.

Und so wurde die Mär vom konservativen Think-Tank, den der Pegida-Versteher Patzelt da gründen wolle, geboren und eingesetzt, um Patzelt (und Klose) und deren Idee, die man mittlerweile gestohlen hatte, zu denunzieren. Die Strategie, die hier zum Einsatz kommt, ist die, die wir mehrfach in unserer Lügenspirale beschrieben haben.

Man erfindet ein Narrativ. Lügt sich etwas herbei. Setzt die Schar der ideologischen Idioten, die solange ziellos durch die Welt torkeln, so lange sie nicht einen Feind haben, auf das Narrativ an. Das nachfolgende Tohuwabohu beschädigt denjenigen, der sich einem erlogenen Narrativ gegenübersieht und führt dazu, dass noch Jahre später vom Pegida-Versteher die Rede ist. Linke Politik ist heute in erster Linie eine Variante aus Versprechungen, Lügen und Diffamierungen. Mit zunehmendem Frauenanteil in z.B. der SPD, scheint die Lust an Diffamierung und Lügen zu steigen. Aber das ist bislang nur eine Beobachtung, an deren empirischem Beleg wir noch arbeiten.

Nachdem klar geworden war, dass Kloses und Patzelts Idee nicht an der TU-Dresden zu verwirklichen sein wird, wurde das Bemühen, eine Drittmittelfinanzierung zu erreichen, intensiviert. Der heutige sächsische Ministerpräsident Michael Kretzschmer, der damals noch Sprecher für Bildung und Forschung der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag war, hat sich die Idee zueigen gemacht und dafür gesorgt, dass 37 Millionen Euro für das „Institut für gesellschaftlichen Zusammenhalt“, das an einer sächsischen Universität angesiedelt werden sollte, in den Bundeshaushalt eingestellt wurden.

Die Vergabe des Projekts sollte über das Bundesministerium für Bildung und Forschung erfolgen. In einer Bekanntmachung vom 8. November 2017 wird das Projekt „Aufbau eines Instituts für gesellschaftliche Zusammenhalt“ ausgeschrieben.

Im Gegensatz zu Kloses und Patzelts Konzeption, die eine wissenschaftliche war, basiert die Ausschreibung aus dem BMBF auf einem Konzept, das linke Ideologen verfasst haben. Die dahingehenden Belege finden sich Reihenweise in den ermüdenden Erzählungen einer Individualisierung, die die Gesellschaft verändere (die Individualisierung wird spätestens seit 1979 diskutiert), der Folgen der Globalisierung, dem Lieblingsthema der Linken, das es im Rahmen von Modernisierungstheorien schon seit den 1960er Jahren gibt, ohne dass ein großer Erkenntnisgewinn daraus geronnen wäre, es findet sich im alten Lamento, dass die Zugehörigkeit zu einer niedrigen sozialen Schicht der Anfang alles gesellschaftlichen Übels ist und in aberwitzigen Sätzen, in denen eine „Entkoppelung zwischen Eliten und sogenannten ‚sozialen Verlierern‘“ behauptet wird.

Stereotype haben nicht nur den Vorteil, schnelle Entscheidungen in wechselnden Kontexten zu ermöglichen, man kann auch aufgrund von regelmäßig auftauchenden Stereotypen, die Lebenslügen linker Ideologen aufzeigen, solcher, die sich tatsächlich für Eliten halten und sich den „sozialen Verlierern“, die sie in Hochkommata setzen um zu heucheln, dass sie nicht denken, was sie schreiben, überlegen fühlen. Die nach eigener Ansicht Herrenmenschen der Linken, man kann sie lesen wie ein offenes Buch und sich dann mit Grausen abwenden.

Legt man das ursprüngliche Konzept des „Instituts für gesellschaftlichen Zusammenhalt“, in dem alle Grundlagen von Wandel, die für die heutige deutsche Gesellschaft so prägend sind, von der Zuspitzung einer religiösen Konfliktlinie, über die Zuwanderung bis zum demographischen Wandel enthalten sind, neben seine linke Travestie, dann weiß man, warum Klose und Patzelt die Lust am „Institut für gesellschaftlichen Zusammenhalt“ verloren haben, obwohl sie der Form halber noch auf die Ausschreibung des BMBF reagiert haben

Das Institut, das vom BMBF und einmal mehr unter Führung der SPD ausgeschrieben wurde, ist kein wissenschaftliches Institut, es ist ein politisches Institut, das daher nicht an Wissenschaftlern, sondern an Ideologen interessiert ist, an verdienten Kämpfern des linken Volkes, die sich gegen die rechte Brut stellen, Männern wie Andreas Zick, die immer zur Stelle sind, wenn es um die Konstruktion rechter Extremisten geht, der bei der Amadeu-Antonio-Stiftung mitgemischt hat und dessen Leistungen wir auf ScienceFiles regelmäßig dokumentieren. Am besten dokumentiert ist die Tatsache, dass das BMBF für sein neues „Institut für gesellschaftlichen Zusammenhalt“ Lakaien und keine Wissenschaftler gesucht hat, in der Beteiligung der Amadeu-Antonio-Außenstelle in Jena. Das „Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft“ hat keinerlei wissenschaftlichen, aber ideologischen Stand. Man kann vorhersagen, was in einem willkürlichen Dokument aus dem Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft stehen wird, Überraschungen ausgeschlossen. Bei Wissenschaftler ist dies anders. Weil sie am Phänomen interessiert sind und im Bemühen um dessen Erklärung oft zu Ergebnissen gelangen, die politisch nicht opportun sind, sind sie hier nicht gewünscht.

Das Institut für gesellschaftlichen Zusammenhalt ist damit tot. Die Idee wurde zunächst hintertrieben, dann gestohlen, dann entstellt und schließlich zur Geldmaschine für linke Vasallen entwertet. Und wir überlegen, ob wir unsere Katzen einpacken und uns zu unserem Postboten gesellen, am Strand in Wales…


weitere Infos:

Institut für gesellschaftlichen Zusammenhalt: zu einigen Medienberichten

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