Abfall für die Armen – Das Verfallsdatum ist nicht für alle da…
Ist es nicht schön, wie besorgt die Grünen und ihr anhängendes Bündnis sind, wenn es darum geht, den Ärmsten der Armen zu helfen:
Hier die Prämissen auf denen dieser patronising crap (es gibt leider keine deutsche Entsprechung, so wie es für Patronising Bastards keine Entsprechung gibt) basiert:
Das Zeug, das Supermärkte wegwerfen, ist für die, die auf Hilfsorganisationen angewiesen sind, gut genug.
Das Zeug, das Supermärkte wegwerfen, in der Kantine des Reichstags würde ich das ja nicht wollen.
Das Zeug, das Supermärkte wegwerfen, keine Ahnung, was die tatsächlich wegwerfen, also das Zeug, das noch genießbar ist, wie auch immer man “genießbar” bestimmt, ich jedenfalls wollte das Zeug nicht, davon kann ein Mensch, der auf Hilfsorganisationen angewiesen ist, schon deshalb leben, weil er die Nahrungsmittel, die ich zu mir nehme, sowieso nicht gewohnt ist, vermutlich nicht einmal verträgt. Der distinguierte Magen eines Grünen ist nicht mit dem Verdauungssack eines Armen zu vergleichen.
Der Vorschlag, dass ich die von mir gekauften Nahrungsmittel an Hilfsorganisationen spende und statt dessen das Zeug esse, das die Supermärkte wegwerfen, ist eine Unverschämtheit.
Ich, bin eine Grüne und somit ein besserer Mensch.
Ich stehe aber dennoch nicht als Vorfresser zur Verfügung, um sicherzustellen, dass das Zeug, das Supermärkte wegwerfen, auch wirklich noch genießbar ist.
Wir können das Buch von Quentin Letts allen, die der englischen Sprache mächtig sind, nur empfehlen!
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Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher. Die Grünen beweisen wieder einmal Sinn für Literatur.
Im Grunde gebe ich Ihnen recht, dass man eine derartige Gesinnung in solche Aussagen gut und gerne hineininterpretieren könnte…
Allerdings muss ich (ausnahmsweise einmal) doch etwas zu bedenken geben: Es gibt einige Leute aus meinem erweiterten Bekanntenkreis, die durchaus grüner und linker Gesinnung sind und wiederum ein Teil davon praktiziert das sogenannte “Containern” (also das klauen/stehlen/entwenden von Lebensmitteln, die von einem Supermarkt weggeworfen wurden direkt aus den Mülltonnen) und das obwohl sie sich (soweit ich das einschätzen kann) diese Lebensmittel auch kaufen könnten – sie tun das aus Prinzip, weil es für sie nicht in Ordnung ist, dass diese Waren weggeworfen werden… und ich glaube, dass man einer solchen Strömung gefallen möchte, wenn man sagt, dass “noch genießbare” Lebensmittel, obwohl abgelaufen, noch gratis verteilt werden sollten.
Ich würde behaupten, dass diese Politiker, wenn man das ganze medienwirksam in Szene setzen könnte, durchaus dazu bereit wären, einen Joghurt aus der Supermarkt-Mülltonne zu essen, damit “die Basis” weiß, dass man ja einer der ihren sei…
Ich selbst bin dazu geteilter Ansicht: Auch ich halte es nicht für gut, dass so viele Lebensmittel weggeworfen werden, andererseits hat das Verfallsdatum nunmal seinen Zweck (und der ist vor allem, Läden und Hersteller rechtlich abzusichern).
Interessant ist übrigens auch folgende Überlegung: Betrachtet man die Zweifel am Verfallsdatum langfristig, könnte man zu dem Schluss kommen, dass es für eine künftige oder möglicherweise bereits vorhandene (und akkuratere) Bewertung der Qualität bzw. Genießbarkeit von Lebensmitteln weichen soll, damit die Ladenketten auch wirklich alle von ihnen angebotenen Waren bis zur letzten Minute verkaufen dürfen und dann abgelaufene Produkte wären wirklich schlecht – aber das geht dann doch schon arg in Richtung Verschwörungstheorie 😉
In jedem Fall: Vielen Dank für den interessanten Artikel und die Buchempfehlung!
Und wenn man in 10 Jahren bei knappen Kassen in ein (natürlich kein halal-) Alten- oder Pflegeheim schaut dann denken Sie nochmals drüber nach um was es sich handelt.
Wie man an vielen Ereignissen sieht wird die Halbwertszeit zwischen Verschwörungstheorie und Verschwörungspraxis immer kürzer und was gestern noch vehement abgestritten wurde ist morgen plötzlich nicht mehr abzuleugnende Realität.
Ich möchte hier nur kurz einhaken. Das umgangssprachliche Verfallsdatum existiert nicht. Was damit bezeichnet wird, ist der Zeitpunkt bis dem der Hersteller, den einwandfreien Zustand garantiert und falls dieser zu dem betreffenden Zeitpunkt nicht gegeben ist, entsprechend Ersatz leistet. Soweit ich mich erinnern kann, haben englischen Untersuchungen zu dem Ergebnis geführt, dass Lebensmittel auch nach dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum noch verzehrt werden können, allerdings seien evt. Verfärbungen oder leichte Geschmacksveränderungen vorhanden-
Danke für die Klarstellung.
Diese kann aber nur die Einstellung der Käufer beim bewußten Kauf eines Produkts kurz vor diesem Datum oder aber dessen Verwendung nach diesem Datum betreffen.
Von der Haftung her bleibt ansonsten alles beim Alten und an was denn ein Kennzeichnungsmangel rechtlich festgemacht werden soll, das weiß vermutlich nicht mal diese GrünIn. Ist ja auch egal.
D.h. es müßten eigentlich die Verbraucher zu anderem Verhalten bewegt werden.
Es gibt junge Leute, die grün-verstrahlt sind und sich auf abgelaufenes fokussieren, es gibt Normalos die das aus praktischen Gründen auch machen und eher sensorisch handeln und nicht nach dem Datum und es gibt auch junge grün-Verstrahlte, die alles einen Tag später raushauen (egal wie es aussieht) weil Mama und Omas das auch so gemacht haben.
Wobei wir wieder beim Thema “aktives eigens Denken und Beurteilen” wären.
Im Deutschen heißt es Mindestens(!) haltbar bis, im englischen heißt es: Best before. Daneben gibt es Z Bsp für Hackfleisch noch Zu verbrauchen bis. Aber wer der deutschen Sprache nicht mächtig ist oder in wessen Gehirn sich eine einzelne Gehirnzelle langweilt, der erkennt diesen Unterschied nicht.
Im UK und in den USA gibt es eine Unterscheidung zwischen “Best before” und “Use by”.
Patronising Bastards = bevormundende Bastarde
https://translate.google.com/#view=home&op=translate&sl=en&tl=de&text=patronising%20bastards
“Bevormundende Bastarde” beschreibt das Verhalten der Grünen schon recht gut.
“Gängelnde Bastarde” wäre auch eine Möglichkeit. Passend dazu: Gängelei oder Gängelungsquatsch.
Wir hätten viel weniger Probleme in diesem Land, wen bei den Grünen ein der Produkteignung entsprechendes Verfallsdatum aufgedruckt (worden) wäre.
Dann würden unter 18 Jährige das Produkt nur noch vom Hörensagen kennen.
Von der Grünen Tonne wäre trotzdem abzuraten.
Denn die Grünen finde ich schon seit langem absolut ungenießbar und ein uns ruinierender Umweltfrevel sondergleichen.
Bei mir steht auch manchmal ein Quark, ein Joghurt oder ein Käs monatelang im Kühlschrank rum, und ich esse ihn erst x Wochen nach MHD… aber das ist dann mein eigenes Problem, und keins zwischen Laden und Kunde.
Was mir z.Zt. auf den Wecker geht, sind die zunehmenden Zwangsspenden für irgendeinen Pseudo-Armenhilfe-Scheiß, heute “Pril unterstützt UNICEF: 1 gesunde Mahlzeit am Tag” und das Bild eines wohlgenährten Negerkinds. Also, ich denke, in Afrika gibt es wenig ungesundes Essen, und die Afrikaner wissen selber ganz genau, was von dem bei ihnen wachsenden Zeug gut ist. Die kennen sich mit Lebensmitteln in Afrika nämlich aus und brauchen da keine patronising bastards von Pril dazu.
Vor paar Wochen 1&1, die zu Spenden für ein “Projekt” ihrer Stiftung aufriefen, irgendwelche Inselbewohner in Bangladesh umzusiedeln, weil die Insel von den Fluten weggewaschen wird. Ja, mag sein, daß da ein paar Tausend Leute Haus und Hof verlieren, aber das ist eben kein Klimagedöns, sondern seit X Jahrtausenden so, daß dort sich die Inseln ständig verlagern und das einfach zu dieser Umwelt im Riesendelta dazugehört. Weswegen man davon ausgehen können sollte, daß der dortige Staat das auch im Griff hat, weil sich Umgangsweisen mit diesem ständig wiederkehrenden Problem längst herausgebildet haben. Die haben dort z.B. einheimisches Getreide, das, wenn es weggeschwemmt wird, meterlange Wurzeln bekommt und sich an Inseln flußabwärts festsetzt, wo dann doch noch ein Teil davon aufgeht. Auch da können die patronising bastards nur sich wichtig machen, ohne was zu verbessern. Wenn ich den Bangladeshis helfen will, dann kauf ich ein Paar dort hergestellte Hosen, dann kommt das Geld in Form von Nählöhnen auch dort an, und wird nicht für Herumgejette und kenntnislos weltweises Dummgelaber verpulvert.
Viele Läden haben bei der Kasse einen Korb mit preislich herabgesetzten abgelaufenen Lebensmitteln, ich denke das sollte reichen. Läden, in denen derlei Lebensmittel verkauft werden (es gibt sowas in meiner Nähe) als “sozial” und “nichts wegschmeißen” halte ich für prätentiösen Unsinn.
Oder, wie ich vor ein paar Jahren mal bei einem Gespräch zwischen 2 Trödlern hörte: “Früher habe ich immer gesagt, wer Bücher verbrennt, der verbrennt auch bald Menschen. Aber ich werde die Bücher nicht mehr los. Ich habe jetzt doch ein ganzes Auto voll zum Müll fahren müssen, ich hab keinen Platz mehr. Schade drum, aber was kann man machen?”
Wir werden uns doch wohl einig sein, dass die Lebensmittelverschwendung ein Ende haben muss. Die Idee ist doch Spitze! Es sind mir etliche Grüne (Frauen waren da nicht dabei) und auch nicht so “Greane” aus diesbezgl. TV-Reportagen bekannt, die sich fast ausschliesslich, manche sogar rein vegan, davon ernähren!
Dazu eine Beobachtung der anderen Art aus dem Supermarkt: Kunde kauft fürs Abendessen ein. Der Einkauf beschränkt sich auf den Verbrauch dieses einen Abends. Kunde nimmt geblisterte Ware aus dem Regal, Ablaufdatum Nächster Tag. Kunde legt Ware zurück und sucht solange herum, bis auf der Verpackung ein Ablaufdatum in einer Woche ausgewiesen wird, obwohl Kunde weiss, dass der gesamte Einkauf bis Mitternacht verzehrt ist. Kunde ist offensichtlich Prolet, Kopftuchträgerin oder Hackler (Arbeiter), kein Schickimicki! Seltsam, oder?
Eine Übersetzung der “patronising bastards” ins wienerische: “Präpotente G´frasta”
Die wollen halt ganz Frisches. Es gibt so Leute, die legen da gesteigerten Wert drauf (meine Mutter auch, ich finde es in den allermeisten Fällen albern). Die meisten sind aber mit dem normalen Angebot zufrieden. Und ein paar akzeptieren auch Gammel. Was ich bei akuter Not verstehe, sonst aber für unangemessen halte.
Der Sachverhalt ist von den Sciencefiles natürlich treffsicher aufgespießt worden 🙂
Aber die ganze Überfluß- und Gourmetdebatte einmal außenvorgelassen.
Ich habe etwas dagegen, daß Nahrungsmittel, die ohne Fehl und Tadel sind, vorsätzlich vernichtet werden.
Und: Soll sich doch holen, wer Abgelaufenes möchte oder benötigt.
Warum muß hier denen, die diesen Frevel entschärfen wollen, mit dem Strafgesetz gedroht werden?
An dieser Stelle könnte ich eine zweckmäßige Nachbesserung der Gesetze verstehen und tolerieren.
Es würde genügen, daß
a) die Märkte ihre abgelaufenen Waren nicht wie bisher in die Mülltonnen werfen, sondern sie auf gekennzeichneten und bekanntgemachten Plätzen zur kostenlosen Abholung ablegen. Regelungen dazu (was wird mit abgelegtem Zeug, das nicht oder nicht bis Datum abgeholt wird?) lassen sich unschwer und iterativ finden
b) die Suche nach ausgelegten Waren, die zum Zwecke der Abholung durch beliebige Personen entnommen werden, nicht nur straffrei ist, sondern generell keine Gesetzesverletzung darstellen.
Und wer soll den Haufen denn betreuen, und die schimmlige Gurke, die keiner mehr nimmt, dann halt doch wegschmeißen? Einfach nur “irgendwo auslegen” führt doch zu Müllhalden.
Aber verehrter Zargel,
was mit der schimmligen Gurke werden soll, das sagte ich doch schon: “Regelungen dazu (was wird mit abgelegtem Zeug, das nicht oder nicht bis Datum abgeholt wird?) lassen sich unschwer und iterativ finden”
Da vertraue ich ganz dem Grundsatz: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!
Ansonsten: schonmal was von Kompostern gehört?
Soll zigmal besser sein, als alles Organische in den Müll zu befördern!!!
Das funktioniert nicht von selbst, da muß immer jemand nachräumen. Das ist Arbeit und kostet Zeit, somit Geld. Ich würde mir das als Lebensmittelhändler nicht ans Bein binden wollen. Denn das zieht ja auch rücksichtslose Leute an, die dann Krawall machen oder Zeug herumwerfen.
Die Pfandautomaten am Eingang der Geschäfte sind mir schon genug Renaissance des Misthaufens mit Odeur, wie ich es als Kind noch erlebt habe.
Ja, genau Zargel, also besser alles gleich auf den Müll werfen?
Wer bestreitet denn, daß die von Ihnen angemahnte Arbeit des Nachräumens nicht von der Gemeinde und also von denen, die hilfsbedürftig sind, erledigt werden kann?
Warum müssen denn soziale Gaben immer mit der Gießkanne quasi ohne Gegenleistung verteilt werden???
-> Eine Hand wäscht die andere, so einfach.
Und überhaupt: Misthaufen? Freuen Sie sich über diese Begegnung in der Kindheit und erzählen Ihren Bekannten von diesem Misthaufen. Er hat(te) immerhin eine bemerkenswerte Funktion im großen Kreislauf der Dinge, auch wenn er stinkt…
In zivilisierten Ländern wie z. B. hierzulande müffeln die Pfandautomaten nur äußerst selten, weil sie da des Öfteren gereinigt werden. Geiz ist halt nicht immer geil …
Es hängt vom Publikum und dem Zustand des Leerguts ab. Wenn es aus Mülltonnen gezogene Flaschen sind, können sie den Apparat nach jeder halben Fuhre waschen. Bei mit dem Auto vorfahrendem Wohlstandspublikum mit ordentlichen Kästen dauert es deutlich länger, bis es müffelt.
Wer räumt jetzt den Kram weg, der abgelaufen im Regal liegt? Bei Kaufland und Rewe gibt es bei Milch und Wurst Fächer wo Ware einige vor Ablaufdatum als billiger abgelegt wird. Da funktioniert das doch auch!
Das ist verbilligte Ware kurz vor Ablaufdatum. Das machen viele Lebensmittelläden (entspricht dem alten Brot zum halben Preis beim Bäcker oder dem Abverkauf des liegengebliebenen Zeugs am Ende eines Marktes). Aber Abgelaufenes für umsonst verteilen, ist etwas völlig anderes. Nicht umsonst kommt Rudi Ratlos nun mit “die Gemeinde solls richten” daher. Das ist eben ein völlig anderer Sektor, der nicht mehr wirklich zur regulären Ökonomie gehört.
@Rudi Ratlos
Ich stimme Ihnen zu, möchte aber zuerst klarstellen, dass es wohl kaum irgendwo irgendjemanden geben wird, der es toll findet, wenn Lebensmittel, in die Zeit, Ressourcen, Arbeitskraft, Transportkosten … investiert wurde, am Ende in der Mülltonne landen. Das sollte, glaube ich, festgehalten werden, bevor wieder irgend jemand, der zusätzliche Daumenschrauben für Menschen per Gesetz mag, mit Absuridtäten daherkommt wie: „Wer gegen ein solches Gesetz ist, dem ist das egal, was mit Lebensmitteln geschieht, der lässt weitere Müllberge gewissenlos wachsen, ertränkt die kommenden Generationen (wen sonst?!) in Müll, führt die Apokalypse in wenigen Wochen herbei …“ oder sonst einen Wahnsinn; heutzutage ist ja leider so gut wie nichts mehr zu dumm oder zu niederträchtig, um ausgeschlossen werden zu können.
Mit irgendwelchen Gesetzen zu winken, ist der Situation überhaupt nicht angemessen, weil 1) völlig überzogen, 2) zumindest zum großen Teil erwartungsgemäß unwirksam und außerdem 3) eine Strafe für alle Konsumenten, weil es sich auf die Preise für Lebensmittel niederschlagen wird, wenn Verkäufer oder Verteiler per Gesetz zu irgendwelchen Maßnahmen gezwungen werden, die zusätzliche Arbeit im Umgang mit Lebensmitteln verursachen.
Was Sie vorschlagen, wird hier auf der Insel schon getan; zumindest bei Tesco habe ich das schon in verschiedenen Filialen gesehen. Dort gibt es Regalbereiche, die extra für solche Waren reserviert sind. Sie sind in der Regel im Preis deutlich heruntergesetzt. Bei schnell verderblichem Gemüse und Obst habe ich auch schon gesehen, dass es gegen Abend, wenn absehbar ist, dass es am selben Tag wohl nicht mehr (alles) verkauft werden wird, umsonst abgegeben wird. Da stehen dann oft schon eine ganze Reihe von Leuten bereit. Bei den Briten klappt das, weil hier allgemein die Überzeugung geteilt wird, dass jemand dumm ist, der mehr für etwas bezahlt als er bezahlen muss. Ob so etwas in Deutschland klappt, das eine Positionsgesellschaft bzw. Gesellschaft des schönen Scheins ist, erscheint mir fragwürdig. Solche Dinge wie das oben Beschriebene werden dort ganz schnell als soziale „Makel“ ausgelegt (von wegen: „wer es nötig hat, beim Sparen gesehen zu werden …“). Aber ja, sicher, versuchen könnte man es.
Daneben gibt es hier in den Läden am Ausgang große Körbe, in die man gerade im Laden gekaufte Waren legen kann, die dann an Tafeln o.ä. verschenkt werden. Man kann also auch direkt beim Einkauf an Bedürftige(re als man selbst) denken und für sie einkaufen; das nur am Rande.
Wenn jeder, der beklagt, das so viele Lebensmittel weggeworfen werden, bei sich selbst anfangen würde, z.B. dadurch, dass er sich zumindest für die tägliche(n) Hauptmahlzeit(en) einen Plan für die ganze Woche oder die nächsten paar Tage macht, so dass er gezielt für genau diese Koch-Vorhaben einkaufen kann und für nichts anderes, dann wäre, glaube ich, sehr, sehr viel gewonnen.
Aber man sollte Leute, die Lebensmittel wegwerfen, auch nicht einfach pauschal verurteilen, denn für einen Single- oder 2-Personen-Haushalt einzukaufen – und das ist die Mehrheit der Haushalte – ist in Zeiten, in denen es überall preisgünstige Multi-, Mega-, XL-Packungen von allem gibt, aber keine preisgünstige(re)n Mini-Packungen – oder überhaupt Mini-Packungen – nicht einfach, besonders wenn Leute in diesen Haushalten auf dem Land leben, vielleicht nur einmal in der Woche einkaufen gehen können, kein eigenes Auto haben, alte Leute etc., weil es die „Tante-Emma-Läden“, auch dank der Gewerbesteuern, nach denen Gemeinden dürsten, wo und wann sie können, eben nicht mehr gibt.
Es ist m.E. ein Armutszeugnis für eine Gesellschaft, wenn sie bei jedem Mißstand, jedem Problem mit gesetzlichen Regelungen daherkommt, um die vorab verteufelten „Bösen“ zu kontrollieren oder zu strafen, anstatt mit gutem Willen und Verständnis dafür, wie die missliche Situation überhaupt entsteht, an die Sache heranzugehen. Wie jedes gesellschaftliche Phänomen ist auch der mengenweise Lebensmittel-Wegwurf ein Problem, das viele Facetten und Gründe hat. Mit Gesetzen verfehlt man notwendigerweise die allermeisten davon. Was notwendig ist, ist Eigeninitiative, Phantasie und guter Wille, sicher keine Gesetzeskeule. Aber eigeninitaitiv zu werden, Phantasie zu entwickeln, anderen Leuten mit gutem Willen zu begegnen, ist eben mental deutlich aufwändiger als danach zu rufen, dass jemand anderen „Bösen“ Pflichten oder Strafen aufbürdet. Auch weil so etwas auf mentale Armut bei Mitgliedern der Gesellschaft verweist, halte ich das für ein gesellschaftliches Armutszeugnis.
Verehrte Frau Dr, Diefenbach,
da Sie mich direkt angesprochen haben, darf ich hervorzuheben, daß ich in meinen Beiträgen zur Sache keine Strafverschärfung oder neue Gesetze gegen Mülltaucher gefordert habe, sondern daß es gleichfalls meiner Intention antspricht, das Mitnehmen von ausgesonderten Waren endlich straffrei zu stellen.
Ihren Bemerkungen kann ich daher guten Gewissens zustimmen, nur leider hatte ich mir nicht die Zeit genommen, um in aller Ausführlichkeit den Sachverhalt zu betrachten. Dieser Verdienst gebührt Ihnen.
Eine Bemerkung zum Landleben sei mir noch gestattet. Gerade auf dem Lande ist es eine weitverbreitete und löbliche Sitte, Lebensmittel so sie denn wirklich einmal ungenießbar geworden sind (das ist bei uns sehr selten) auf den Komposter zu legen und sie damit nach der Verwesung in den großen Kreislauf wieder zurückzuführen.
Selbstverständlich freue ich mich für Sie, daß es im UK möglich ist, bestimmte Waren kostenlos oder zum stark verminderten Preis zu erhalten.
Die Grünen sind doch garantiert die ersten, die Panik ausrufen und einen Verkäufer vor den Kadi zerren, wenn er abgelaufene Produkte verkauft.
Das halte ich jetzt nicht für so arg wahrscheinlich, eher, daß sie die Bioläden vermeiden, die nicht genug Umsatz haben und deswegen altes Zeug.
Das Verfallsdatum ist primär eine rechtliche Absicherung gegen Schadensersatzforderungen und gegen Strafe für den Fall von Schäden. Natürlich ist da viel Luft drin und natürlich steigert das den Umsatz, aber vom eigentlichen Ziel her ist es Haftungsverschiebung vom Hersteller und Verkäufer weg auf jene, die es trotz Ablauf und Mahnung dennoch konsumieren.
Und nun die Grünen.
Nein, sie wollen die Haftung natürlich genauso wenig wie die anderen Blockparteien übernehmen, aber sie wollen mit einem Gesetz – wie genannt – gut da stehen und die Haftung dafür aber nicht auf sich – sondern auf den zwischen Produzent und Käufer stehenden Lebensmittelhändler mit seiner eher geringen Gewinnspanne abladen. Also häufig auch auf den Mittelstand, der wirklich gar nichts dafür kann (es sei denn der Kühlschrank fällt aus)
Und hier sehen wir das Grundprinzip grüner Politik:
Es wird irgendwas vordergründig Tolles, aber Idiotisches, naturwissenschaftlich, ökonomisch Blödsinniges gefordert und betrieben und dafür haften sollen die Beglückten und zunehmend auch die Unbeteiligten oder gar jene die sich noch dagegen wehren. Dafür wird man dann von denjenigen, die nichts hinterfragen und nicht nachdenken können erwartungsgemäß gewählt.
Zu den ganzen Sozialismus-Plagen kommt nun auch noch der Haftungs-Sozialismus:
Die anderen rechtlich einseifen ohne sich das grüne Mäntelchen naß zu machen.
Ja, das ist der Punkt. – Wie war das eigentlich früher mit der Freibank (als ich Kind war, gab es das noch)? Verzehr auf eigene Gefahr?
Na ja, Hackfleisch würde ich ne Woche nach Ablauf des aufgedruckten Mindesthaltbarkeitsdatums auf jeden Fall nicht mehr essen.
Roh jedenfalls nicht. Wenn mans totkocht, kanns vielleicht noch gehen, je nach Geruch (habe das noch nie ausprobiert. So alt ist Hackfleisch bei mir noch nie geworden.).
Ein Tag altes, nach dem Einkauf in den Kühlschrank gelegtes Hackfleisch kann man jedenfalls seit den 80er Jahren in D problemlos roh essen, hab ich schon öfters gemacht, hatte nie Probleme deswegen.
Riesige Mengen an Lebensmittteln müssen eben ständig beseitigt werden, weil wir uns den Luxus einer riesige Auswahl gönnen. Wer die klaut, ist dann eben ein echter Luxusschmarotzer.
Mit kleiner Auswahl und riesigen Mengen, die nicht verteilt werden, wird das noch schlimmer.
(Das Problem kennt jeder Kleingärtner mit mehreren Apfelbäumen: wohin damit?!)
Warum sollten wir uns denn eigentlich nicht mit Lebensmitteln zufriedengeben, deren Haltbarkeitsdatum überschritten ist.
Wir geben uns ja auch mit Politikern wie Frau Künast zufrieden, die schon lange die Grenze zur Ungenießbarkeit überschritten hat.
Leider behandelt ScienceFiles das Thema “Lebensmittelhaltbarkeit” sehr oberflächlich.
Denn es muss zwischen verschiedenen Kategorien unterschieden werden:
Behandelt/unbehandelt/roh, trocken/feucht/flüssig (also Wassergehalt), Zuckergehalt, Fettgehalt, Fetttyp, Lagerungstemperatur usw.
Das “best before” Prinzip im angelsächsischen Bereich wurde durch den Lebensmittelhandel in Deutschland (EU?) verhindert, welcher mit einem festen Ablaufdatum das Risiko für nicht verkaufte Ware – und das Risiko für falsch gelagerte Ware, Stichwort z.B. “Kühlkette” – an den Hersteller verlagern wollte:
Jede nicht verkaufte Ware sollte vom Hersteller zurückgenommen werden oder der Hersteller sollte für dessen Entsorgung aufkommen: Der Hersteller sollte das Risiko für die Warendisposition tragen.
Beispiel: Ein Lebensmittelgeschäft in einem 1000-Seelen-Dorf ordert eine Tonne (1000kg) Bananen. Realistisch ist der komplette Verkauf dieser Menge im heutigen Deutschland vor dem Verderb der Bananen nicht möglich. Aber der Bananenimporteur soll die nicht verkauften Bananen zurücknehmen, oder deren Entsorgung bezahlen.
Erzwungen werden sollte das Kommissionsprinzip.
Was auch z.T. für bestimmte Waren oder in bestimmten Konstellationen des Handels durchgesetzt wurde.
Was – defacto – ein sozialistisches Prinzip wäre, nämlich die Verlagerung von Verantwortung nach “oben” – die ewige Verantwortung des Herstellers – nie die des Nutzers (auch ein “in-Verkehr-Bringer” oder allgemein die Kette zwischen Hersteller und Verkaufsladen steht für “Nutzer”), die Perversion des Verursacherprinzips, welche letztlich rein staatliche Konstruktion und Produktion erzwingen würde.
Jedem Hersteller von Waren, die in irgendeiner Weise “nicht ewig” haltbar sein können, war klar, dass mit einem festen Ablaufdatum Berge von einwandfreier Ware vernichtet werden würden.
Leider geht der Kommentar am Thema vorbei. Wir behandeln die Haltbarkeit von Lebensmitteln GAR NICHT. Im Text geht es um Heuchelei und Bigotterie und um patronizing bastards.
@twsan
Finden Sie Ihren Kommentar nicht etwas oberflächlich!?
Ich meine, wo haben Sie denn jetzt die Kategorien “Behandelt/unbehandelt/roh, trocken/feucht/flüssig (also Wassergehalt), Zuckergehalt, Fettgehalt, Fetttyp, Lagerungstemperatur usw.” berücksichtigt?
Lebensmittel sind ein empfindliches Gut – und erfordern einen verantwortungsvollen Umgang. Dem wird der Lebensmittelhandel nicht immer gerecht. In vielerlei Hinsicht, es beginnt beim Transport, geht über der Weg vom LKW (und das bei jedem Wetter) in das notwendige Zwischenlager bis zum Einsortieren von der Palette ins Kühlregal. Schon das ist ein umfangreiches Thema. Ich wollte keinen Roman schreiben – sondern mit Stichworten einen Denkanstoß geben.
Auch wenn ich es könnte – so habe ich keine Lust, eine korrigierte Form des Artikels zu bringen. Das sollte der Artikelautor schon selbst tun.