MERCK: natürliche Immunsystemreaktion gegen SARS-CoV-2 besser als Impfstoff

Das Pharmaunternehmen MERCK, einer der großen Player im Geschäft [Sitz Kenilworthl New Jersey, rund 70.000 Angestellte, Jahresumsatz 47 Milliarden US-Dollar], hat gerade mitgeteilt, dass es die Entwicklung der beiden Impfstoffe V590 und V591 einstellen und sich statt dessen auf die beiden Medikamente MK-7110 und MK-4482 (Molnupiravir) konzentrieren wird. Weder MK-7110 noch MK-4482 sind neue Medikamente. MK-4482, Molnupiravir ist ein gegen Influenza entwickeltes antivirales Medikament, das derzeit in vier Phase II/III trials auf seine Wirksamkeit gegen COVID-19 getestet wird.

Die Ergebnisse aus einem Phase I Trial, an dem 150 Testpersonen teilgenommen haben, zeigen, dass mit dem Medikament keine besonderen Nebenwirkungen einhergehen. Die schlimmste Nebenwirkung, die berichtet wurde, waren starke Kopfschmerzen. Das ist ein erheblicher Unterschied zu den derzeit verabreichten Impfstoffen, deren Nebenwirkungen wir in den folgenden Beiträgen beschrieben haben.



Painter et al. (2020), die die Ergebnisse aus Phase I am 14. Dezember 2020 veröffentlicht haben, berichten zudem, um welche Art von Medikament es sich bei Molnupiravir (MK-4482) handelt: einem evolutionären Virenkiller:

“The primary mechanism of action of molnupiravir against RNA viruses is viral error catastrophe, a concept that is predicated on increasing the viral mutation rate beyond a biologically tolerable threshold, resulting in impairment of viral fitness and leading to viral extinction.”

Ein RNA-Virus wird durch Molnupiravir dazu angeregt, so häufig zu mutieren, dass es sich quasi selbst beseitigt, weil mit Replikationen auch Mutationen einhergehen, die letztlich in eine harmlose Variante des Virus münden, die sich nicht weiter verbreiten kann. Dass diese Art der Behandlung von RNA-Viren auch für SARS-CoV-2 funktioniert, haben erste Laborstudien gezeigt:

Painter, WO, Holman, W, Bush JA, Almazedi. F, Hamzah Malik, NC, Morin, MJ, Szewczyk, LJ & Painter, GR (2020). Human Safety, Tolerability, and Pharmacokinetics of a Novel Broad-Spectrum Oral Antiviral Compound, Molnupiravir, with Activite Against SARS-CoV-2. medRxiv.

Sheahan TP, Sims AC, Zhou S, Graham RL, Hill CS, Leist SR, Schäfer A, Dinnon KH, Montgomery SA, Agostini ML, Pruijssers AJ, Chapell JD, Brown AJ, Bluemling GR, Natchus MG, Saindane M, Kolykhalov AA, Painter G, Harcourt J, Tamin A, Thornburg NJ, Swanstrom R, Denison MR, Baric RS (2020). An orally bioavailable broad-spectrum antiviral inhibits SARS-CoV-2 and multiple endemic, epidemic and bat coronavirus. bioRxiv.


Auch MK-7110 befindet sich in klinischen Trials. Die bisherigen Ergebnisse sind erfolgversprechend, so erfolgversprechend, dass MERCK die Entwicklung seines Impfstoffes gestoppt hat und nur noch Medikamente gegen COVID-19 entwickelt. Das Besondere an MK-7110, das bislang als CD24Fc vor allem zur Bekämpfung von HIV/AIDS entwickelt wurde, besteht darin, dass es ein Medikament ist, das gegen mittlere bis schwere Erkrankungen an COVID-19 helfen soll. Ergebnisse der angesprochenen Phase II/III Trials zeigen eine 50%ige Reduktion der Wahrscheinlichkeit bei mittlerer oder schwerer Erkrankung an COVID-19 zu sterben bzw. eine künstliche Beatmung zu benötigen.

Die Beschreibung des Phase II/III-Trials, auf dessen ausführliche Ergebnisse wir derzeit warten, liest sich wie folgt:

CD24Fc is a biological immunomodulator in Phase II/III clinical trial stage. CD24Fc comprises the nonpolymorphic regions of CD24 attached to the Fc region of human IgG1. We have shown that CD24 is an innate checkpoint against the inflammatory response to tissue injuries or danger-associated molecular patterns (DAMPs).

Preclinical and clinical studies have demonstrated that CD24Fc effectively address the major challenges associated with COVID-19. First, a Phase I clinical trial on healthy volunteers not only demonstrated safety of CD24Fc, but also demonstrated its biological activity in suppressing expression of multiple inflammatory cytokines. Second, in Phase II clinical trial in leukemia patients undergoing hematopoietic stem cell transplantation (HCT), three doses of CD24Fc effectively eliminated severe (Grade 3-4) acute graft vs host diseases (GVHD), which is caused by over reacting immune system and transplanted T cells attacking recipient target tissues. Third, in preclinical models of HIV/SIV infections, we have shown that CD24Fc ameliorated production of multiple inflammatory cytokines, reversed the loss of T lymphocytes as well as functional T cell exhaustion and reduced the leukocyte infiltration of multiple organs. It is particularly noteworthy that CD24Fc reduced the rate of pneumonia in SIV-infected Chinese rhesus monkey from 83% to 33%. Therefore, CD24Fc maybe a prime candidate for non-antiviral biological modifier for COVID-19 therapy. The phase III trial will involve 270 patients randomized into blinded placebo and CD24Fc arms, with time to clinical improvement from critical or severe to mild symptom as the primary endpoint.”

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In aller Kürze: CD24Fc oder MK-7710, wie es nun heißt, soll die Immunreaktion des menschlichen Immunsystems moderieren und verhindern, dass es als Folge der Virusinfektion zu einer Überreaktion des Immunsystems, z.B. einem Zytokine-Sturm, also einer unkontrollierten Freisetzung von Zytokinen durch das menschliche Immunsystem als Reaktion auf eine Entzündung, kommt. Zytonkine sind Proteine, die die Zellvermehrung und die Spezialisierung von Zellen steuern.

Impfungen werden von MERCK somit als nicht mehr sinnvolle Variante im Kampf gegen SARS-CoV-2 angesehen. Die Behandlung einer Erkrankung an COVID-19 wird als die bessere Vorgehensweise gegen SARS-CoV-2 gesehen. Um die Entscheidung für eine medikamentöse Behandlung von COVID-19 einordnen zu können, ist eine Passage, die sich in der Meldung von MERCK findet, von besonderer Bedeutung. Sie lautet:

“This decision follows Merck’s review of findings from Phase 1 clinical studies for the vaccines. In these studies, both V590 and V591 were generally well tolerated, but the immune responses were inferior to those seen following natural infection and those reported for other SARS-CoV-2/COVID-19 vaccines.”

Wann haben Sie im Zusammenhang mit Impfstoffen schon einmal einen Vergleich zwischen der Effizienz des Impfstoffes, also der Immunreaktion auf den Impfstoff und der natürlichen Reaktion des menschlichen Immunsystems auf SARS-CoV-2 gesehen? Bislang wird die Effizienz von Impfstoffen in der Regel anhand eines Vergleichs der positiven Tests auf SARS-CoV-2 in der Impf- und der Kontrollgruppe berechnet. Zuweilen wird auch auf die durch den Impfstoff verursachte Immunreaktion, die Menge der gebildeten Antikörper usw. verwiesen. Der Vergleich mit der natürlichen Reaktion des menschlichen Immunsystems auf SARS-CoV-2 unterbleibt in der Regel. Wir haben diesen Vergleich hier bei MERCK zum ersten Mal gelesen und die Tatsache, dass MERCK angibt, der Impfstoff, den man habe entwickeln wollen, sei der natürlichen Reaktion des menschlichen Immunsystems auf SARS-CoV-2 unterlegen, lässt nicht nur aufhorchen, er führt zwangsläufig zu der Frage: Wie ist das eigentlich bei den Impfstoffen von Pfizer/Biontech, Moderna, AstraZeneca, Novavax?

Ist die Immunreaktion des menschlichen Immunsystems in diesen Fällen der Reaktion, die durch den Impfstoff ausgelöst wird, ebenfalls überlegen?



Seit Ende Januar 2020 besprechen wir Studien zu SARS-CoV-2. Damit gehören wir zu den wenigen, die das neue Coronavirus seit seinem Auftauchen verfolgt und den Niederschlag, den es in wissenschaftlichen Beiträgen gefunden hat, begleitet haben.
Eine Liste aller Texte, die wir zu SARS-CoV-2 veröffentlicht haben, finden Sie hier.

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