b.1.1.529: Zurück auf Los – Alle Impfung umsonst? Wenn Panikverbreitung nach hinten losgeht

Die MS-Medien, die ohnehin schon seit Tagen von einem “bislang höchste Inzidenz-Orgasmus” in den nächsten fallen, haben ein neues Spielzeug: “Schlimmste Variante” (Welt), “Neue Variante mit vielen Mutationen … die schlimmer sein könnte [als was auch immer]” (ARD). Rechtszeitig zu Weihnachten schickt der Weihnachtsmann die nächste Variante von Südafrika aus auf die Reise. Sie gehört zur selben Pango Lineage zu der auch BETA (b.1.351), die bisherige “südafrikanische Variante” gehört und ist als b.1.1.529 eingeordnet worden.

Der Erste, der auf b.1.1.529 aufmerksam gemacht hat, war Tom Peacock vom Imperial College in London:

Das spannende an b.1.1.529 ist die Anzahl der Mutationen auf dem S-Protein. 32 Mutationen ist eine stattliche Anzahl, eine, die den Schluss nahelegt, dass b.1.1.529 das ist, was nicht passieren durfte in der schönen Welt derjenigen, die allen Ernstes behaupten, sie könnten ein RNA-Virus aus der Welt impfen: Eine Variante, die von Impfstoffen nicht mehr erkannt wird.

Die Erregung schlägt in die Berichterstattung der ARD durch: “ungewöhnlich viele Mutationen”, “möglicherweise sehr gefährliche Variante”, “ernsthaft besorgniserregend”, “exponentieller Anstieg der Fälle in Südafrika”

Und als Krönung der Unbeholfenheit:

“Laut Wissenschaftlern weist die neue Variante mindestens zehn Mutationen auf, andere sprechen von bis zu 30 (Richtig ist 32 Mutationen). Bei der Delta-Variante sind es zum Vergleich nur zwei …”

Die Normalität, mit der man Junk wie diesen in der ARD lesen muss, ist erschreckend. Man sollte für jede Fake News, die die Dilettanten in Worte bringen, die Rundfunkgebühren um 50 Cent kürzen. Nach einem Tag müsste die ARD Geld zurücküberweisen.

Die Delta-Variante hat deutlich mehr als 2 Mutationen (siehe allein die Liste der charakteristischen Mutationen von DELTA unten links):

Einen Wissenschaftler, der von “10” Mutationen bei b.1.1.529 gesprochen hat, haben wir nicht gefunden. Wir finden ausschließlich Wissenschaftler, die von 32 Mutationen sprechen, wie dies Tim Peacock tut.

Was hat es mit b.1.1.529 auf sich?

Beginnen wir bei den “exponentiell steigenden Fallzahlen” in Südafrika:

 

Okay, jeder hat einmal klein angefangen. Vielleicht wird ja noch was draus. Bei der ARD hofft man in dem Fall schon einmal auf viele Infizierte und Tote in Südafrika.

Die Kunde von der neuen SARS-Variante, geht auf den folgenden Podcast zurück, den Tulio de Oliveira, der Chef von KRISP, der KwaZulu-Natal Research Innovation and Sequencing Platform, aus Südafrika, gestern gegeben hat:

Zu den vier Genomen, die Tim Peacock b.1.1.529 zugeordnet hat, sollen mittlerweile 78 neue hinzugekommen, davon 77 aus Gauteng in Südafrika, indes sind die 77 neuen “Fälle” nicht das Ergebnis einer Sequenzierung, sondern von PCR-Tests, bei denen angenommen wird, dass ein Primer, der negativ bleibt, Indikator für die neue Variante ist.

Seuqenzen von b.1.1.529 gibt es derzeit deren 62 (+11), ganze 62, die genutzt werden, um ein Tohuwabohu zu veranstalten, das deutlich macht, wie weit die Grenze, die Normalität von Hysterie trennt, bereits nach unten verschoben wurde, zu Lasten der Normalität.

Der Unterschied zwischen designated und assigned (siehe Abbildung) ist einer der Wahrscheinlichkeit: Bei designated sind sich die Forscher über die Zuordnung zu b.1.1.529 sicher, bei assigned nicht. Was es mit den Pango Lineages auf sich hat, das haben wir hier beschrieben. Es lohnt sich nachzulesen, wie eine Pango Lineage, die dann zu einem Buchstaben des griechischen Alphabets durch die WHO umgemodelt wird, überhaupt zustande kommt, um die Unsicherheit greifen zu können, die sich mit diesen Zuordnungen verbindet.

Betrachten wir zunächst den Tweet von Tulio de Olivera genauer, d.h. die Abbildung daraus:

Was nach viel aussieht, einen dramatischen Anstieg in blauer Linie darstellt, ist ein  bisserl Betrug, denn die beiden Skalen für die Anzahl der Tests (links) und die Anzahl der positiven Tests auf SGTF (dazu gleich), sind nicht identisch. Die Anzahl der Tests (links) wird mit einem Inkrement von 200 gemessen, die Anzahl der positiven Tests (rechts) in einem Inkrement von 5. Der exponentielle Anstieg, von dem die ARD fabuliert, ist ein Anstieg von 5 auf 51 Fälle. SGTF steht für S-Gene Target Failure und bezieht sich darauf, dass einer der drei Primer, die gemeinhin in PCR-Tests zum Einsatz kommen, nichts mehr findet. SGTF wird offenkundig genutzt, um b.1.1.529 festzustellen. Derselbe Fehler im PCR-Test wird auch genutzt, um b.1.617.2 / DELTA zu identifizieren. Wer das seltsam findet, der hat etwas mit uns gemeinsam.

Die außergewöhnlich vielen Mutationen, die sich bei b.1.1.529 auf dem Spike-Protein finden, sind in der folgenden Abbildung zu sehen:

Die meisten von Ihnen sind von anderen Varianten bekannt. Das mehr oder weniger Neue an b.1.1.529 ist, dass die Variante eine Reihe von Mutationen vereint, die bislang über mehrere Varianten verteilt waren, Mutationen, von denen angenommen wird, dass sie die Übertragbarkeit von SARS-CoV-2 erhöhen. Es gibt bislang keinerlei Hinweis darauf, dass b.1.1.529 eine gefährlicher Variante ist als die bislang vorhandenen. Es gibt auch keinen Grund anzunehmen, wie die ARD-tagesschau das tut, dass die Variante “möglicherweise sehr gefährlich” ist, es sei denn, man beabsichtigt einmal mehr Panik zu verbreiten. Es gibt indes gute Gründe anzunehmen, dass b.1.1.529 eine harmlosere Variante von SARS-CoV-2 darstellt, die vielleicht leichter von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, die aber als Erkrankung “COVID-19” mit geringeren Folgen verbunden ist, als dies bislang der Fall war. Diese Annahme beruht auf Erfahrungswerten aus der Vergangenheit, denn RNA-Viren, die sich etablieren können, die endemisch werden, können dies in der Regel nur, weil sie ihren Wirtskörper nicht um die Ecke bringen.

Der eigentliche Elefant im Raum, den niemand sich anzusprechen traut, ist die Frage, ob die ganze Impferei umsonst war, denn mit der großen Zahl von 32 Mutationen auf dem Spike-Protein erhöht sich natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass die Impfstoffe, die allesamt auf dem Spike-Protein des Wild-Typs von SARS-CoV-2 aus Wuhan basieren, der mittlerweile ausgestorben ist, ins Leere gehen, dass die Antikörper, die als Reaktion auf die Impfstoffe gebildet werden, schlicht und ergreifend nicht mehr in der Lage sind, SARS-CoV-2/b.1.1.529 zu erkennen. B.1.1.529 ist nicht die erste Variante, die das Potential hat, den Impfstoffen zu entgehen, es gibt bereits mehrere. Der letzte Hoffnungsträger derjenigen, die so gerne eine neue Pandemie mit all den netten Lockdowns und den daraus resultierenden Schäden hätten, kam übrigens auch aus Südafrika: C.1.2, war seine Zuordnung zur Pango Lineage. C.1.2 war sogar noch besser, wenn man die “Zahl der Mutationen” zur Grundlage nimmt: Insgesamt 57 relevante Mutationen (übrigens unter gut 30.000 möglichen). Auch für C.1.2 ergaben sich Überlappungen mit Mutationen, die sich auch auf etablierten Varianten wie Alpha, Beta oder Eta oder Gamma finden und aus diesen Überlappungen Forscher damals wie heute geschlossen, dass die Variante ansteckender sei und Impfstoffen wahrscheinlich entgehen könne.

Indes hat sich C.1.2 als herbe Enttäuschung entpuppt, die mehr oder weniger aus dem selben Pool wie b.1.1.529 stammend, vor sich hindümpelt, ohne wirklich Schaden anzurichten.

 

Mit b.1.1.529, verbindet sich daher wieder alle Hoffnungen der Morbiden, für die diese Pandemie eine wahre Offenbarung zu sein scheint. Aber das sind nicht alle Hoffnungen, die sich mit dieser neuen Variante verbinden, denn SARS-CoV-2 ist mittlerweile zu einem monumentalen Geschäft geworden, an dem sich viele eine goldene Nase verdienen, während andere versuchen, auch etwas vom Kuchen abzubekommen:

Man muss die Gelegenheiten am Schopfe ergreifen. Tulio de Oliveira ist der Chef von KRISP, einem Institut in Südafrika, das sein Geld u.a. mit PCR-Test-Analysen und der Sequenzierung von Viren verdient.

Bei der WHO ist die Sorge indes gering, denn die Reaktionen z.B. aus dem Vereinigten Königreich, in dem ab Sonntag jeder, der aus Südafrika einreist (immerhin rund 700 pro Tag), in Quarantäne muss, fallen bei der WHO auf wenig Gegenliebe.

Indes, da war die WHO schon einmal: 11. Januar 2020 –


Wir werden die Entwicklung von Monster b.1.1.529 beobachten und sobald sich etwas ergibt, das berichtenswert ist, darüber berichten.


Update:

Die neue Variante hat nun auch einen eigenen WHO-Namen, ob er besser klingt als b.1.1.529?
Welcher Name?
Na?
Nu.
Nu ist der neue Name für b.1.1.529.
Und das Bangen vieler in Europa hat auch ein Ende. Der erste Fall von na? Nu ist auch in Europa gefunden. Belgien hat dieses Mal das Rennen gemacht. Einer neuen Welle der Hysterie steht nichts mehr im Wege.


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