Edeka verhindert potentiellen Terroranschlag!

Wie viele Marketingbücher gibt es eigentlich? 10.000, 100.000, noch mehr? Sagen wir, es gibt viele, zu viele. Und wie viele Marketingbücher beschäftigen sich mit Kundenkommunikation im Allgemeinen und mit Krisenmanagement im Besonderen? Fast so viele. In jedem Fall kann man feststellen, dass viel, sehr viel dazu geschrieben wurden, wie man im Falle einer Krise mit Kunden umgeht.

Als gäbe es all diese Niederschläge denkender Marketers in Buchform nicht, hat Edeka gerade eine Pressemeldung verfasst, die einem die Füße einschlafen lässt:

edeka-gg-apfelschorle-226x170“Hamburg, 19.10.2016. Aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes ruft die EDEKA-Zentrale den Artikel „Apfelschorle, 0,5 Liter“ mit der Bezeichnung „GUT&GÜNSTIG“, produziert von der Urstromquelle GmbH & Co. KG, zurück. Betroffen ist ausschließlich die Ware mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 21.02.17 und 01.03.17.

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass in Einzelfällen eine Verunreinigung einiger weniger Flaschen mit Hefen während der Herstellung stattgefunden hat. Diese Hefen verursachen einen Gärungsprozess, der wiederum zu einem Druckaufbau in der Plastik-Flasche (PET) und Eintrübung des Getränks führen kann. Dieses kann unter ungünstigen Bedingungen bis zum Platzen der Flasche führen. Dadurch besteht eine mögliche Verletzungsgefahr. Bereits gekaufte Flaschen, deren Inhalt eine Trübung aufweist und aufgebläht sind, sollten keinesfalls geöffnet, sondern umgehend vorsichtig entsorgt werden.

Der Artikel wurde vorwiegend bei Marktkauf und EDEKA angeboten. Verbraucher, die den betroffenen Artikel gekauft haben, erhalten auch ohne Vorlage des Kassenbons eine Erstattung des Kaufpreises in ihren Einkaufsstätten.

Verbraucherfragen beantwortet der EDEKA Kundenservice unter der kostenfreien Rufnummer 0800 / 333 5211 von Montag bis Sonntag von 8 bis 20 Uhr oder unter der E-Mail-Adresse: info@edeka.de.

Keine Idee von Krisenmanagement haben die Menschen bei Edeka. Deshalb geben wir Ihnen ein wenig Nachhilfe dazu, wie eine erfolgreiche Pressemitteilung formuliert werden kann, die aus einem Lapsus einen Sieg von Edeka macht:

Gut und günstig wird trüb und explosiv
Edeka verhindert potentiellen Terroranschlag

Auf bislang ungeklärte Weise ist eine Substanz, die von unseren allzeit wachsamen Edeka-Verbraucherschützern als „Hefe“ identifiziert werden konnte, in die Hochsicherheits-PET-Falsche gelangt, die wir benutzen, um Apfelschorle gut und günstig und per halbem Liter an den genussfreudigen Kunden bringen.

Hefe kann im Inneren einer Apfelschorle zu unerwünschten Gärprozessen führen, die die Apfelschorle trüb werden lassen und die PET-Flasche zur Explosion bringen können.

Apfelschorle als potentieller 0,5 Liter Molotowcocktail – Die Aussicht hat unsere Verbraucherschützer in der Edeka Zentrale sofort tätig werden lassen. Wir lieben nämlich Verbraucherschutz.

Ein extra eingerichteter Apfelschorle-Krisenrat hat Sofortmaßnahmen ergriffen, die verhindern sollen, dass die potentiell explosive Apfelschorle in die Hände von potentiellen Terroristen gelangt. Eine Nachfrage beim BND hat die potentielle Möglichkeit, dass potentielle Terroristen die potentiellen Apfelschorle-Bomben an Straßenrändern oder in Einkaufszentren platzieren als potentiell wahrscheinlich eingeschätzt.

Und wir handeln: Edeka ruft alle Kunden, die gute und günstige Apfelschorle gekauft haben, die mindestens bis zum 21. Februar 2017 und maximal bis zum 1. März 2017 haltbar ist, dazu auf, wachsam zu sein.

Geben Sie potentiellen Terroristen keine Apfelschorle!

Bringen Sie ihre 0,5 Liter PET-Flaschen zur nächsten Sammelstelle in ihrem Edeka-Markt zur dortigen Sicherheitsverwahrung. Lassen Sie keine 0,5 Liter Apfelschorle-PET-Flasche unbeaufsichtigt stehen. Melden sie unbeaufsichtigte, verlassene und ungeöffnete Apfelschorle-PET-Flaschen mit 0,5 Liter Inhalt sofort an ihre nächste Polizeidienstelle, von der aus das Edeka-Apfelschorle-SWAT-Team alarmiert wird.

Edeka. Wir lieben Lebensmittel.

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