Schlagwort: Kriminologie

Gewalt gegen Polizisten: Polizisten selbst schuld?

Wenn wissenschaftliche Texte zum sozialen Problem werden… Abstracts sollen einen wissenschaftlichen Text zusammenfassen, seine wesentliche Erkenntnis präsentieren, dem Leser einen Anreiz geben, den Text auch zu lesen. Manche Abstracts schaffen das. Andere erreichen eher das Gegenteil. „Gewalt gegen Polizisten: Dramatischer Anstieg oder Veränderung aufgrund gesellschaftlicher Entwicklung“, so lautet der sehr unglückliche Titel eines Beitrags von

Rundfunkgebühren: GEZ zerstört Legitimität des Rechtssystems

In der Kriminologie gibt es ein ehernes Gesetz, das man am einfachsten wie folgt zusammenfassen kann: Damit ein pönales System, also z.B. das Strafrecht, funktionieren kann, müssen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt sein: Wer einen Rechtsbruch begeht, muss wissen, dass er einen solchen begeht; Die Ahndung des Rechtsbruches muss also solche über eine Legitimität in der Bevölkerung verfügen, d.h. die Mehrzahl der Bürger

Schandfleck Sachsen: Schämen im Bundestag

Wir haben eine kleine Analyse der Bundestags-Debatte über Sachsen durchgeführt. Hier sind die Ergebnisse der Schandfleck-Diskussion. Schande und schämen: Dr. Dietmar Bartsch, DIE LINKE “Diese Vorfälle in Clausnitz und Bautzen sind verabscheuungswürdig, sind widerlich und sind eine Schande für unser Land.” Dr. Anton Hofreiter, Bündnis90/Die Grünen “Es ist eine Schande für unser Land, was in

Im Griff linker Jugendbanden: Leipzig bald rechtsfreie Stadt?

Was machen eigentlich deutsche Kriminologen: Die Karl-Heinz Reubands, die Helge Peters oder die Christian Pfeiffers? Gibt es sie noch? Oder hat eine Transmission des Gegenstand ihrer Forschung stattgefunden, so dass aus Forschung zu Kriminalitätsfurcht, Furcht vor Forschung zu Kriminalität geworden ist, oder der ständig hinterfragende Blick auf die Kriminalität dazu geführt hat, dass alles hinterfragt wurde,

Neue Entdeckung an der ETH Zürich: Es ist ein Rad

In der Schweiz, an der ETH-Zürich, gehen die Uhren offensichtlich anders, rückwärts, wie man meinen könnte, wenn man das liest, was Matjaz Perc, Karsten Donnay und Dirk Helbing gerade unter dem Titel “Understanding Recurrent Crime as System-Immanent Collective Behavior” veröffentlicht haben. Wie der Titel bereits sagt, geht es um Kriminalität, die Erklärung von Kriminalität und,

Wann ist eine Körperverletzung eine Körperverletzung?

Die Bewertung der Beschneidung von Jungen als “Körperverletzung”  in einem Urteil des Landgerichts Köln hat eine Diskussion ausgelöst, die kaum mehr als rational zu bezeichnen ist, die hitzig geführt wird und zudem weitgehend am eigentlich interessanten Punkt vorbeigeht: der Kriminalisierung von Handlungen, die in bestimmten sozialen Gruppen ausgeführt werden, eine Kriminalisierung, die vor dem Hintergrund