Mit vielen Frauen kommt die Unprofessionalität (und der Niedergang)
Als Wissenschaftler, die einer Reihe von methodologischen und theoretischen Ansätzen verpflichtet sind, reiben wir uns immer öfter verwundert die Augen, wenn wir gewungen sind, Tagespolitik zur Kenntnis zu nehmen. Es scheint, wenn es um Tagespolitik geht, dann ist alles, was Sozialwissenschaftler über Jahrzehnte an Wissen zusammengetragen haben, verloren, dann herrscht die blanke Imagination und wie ich-es-gerne-hätte-Vorstellung. Dann herrscht inkompentente Ahnungslosigkeit, die gepaart mit dem Bemühen, seiner Ideologie zu dienen, regelmäßig in die Katastrophe mündet.
Drei Beispiele:
Menschen sind rationale Wesen, die versuchen, mit ihren Handlungen und für sich den optimalen Nutzen zu erreichen. Hat man diese Annahme, dann ist es nicht weiter schwierig, zu der Erkenntnis zu kommen, dass dann, wenn einem Menschen zwei Wege zu einem von ihm präferierten Ziel angeboten werden, ein einfacher, bei dem er sich nur zurücklehnen muss und ein steiniger, bei dem er etwas tun muss, er den ersten Weg wählen wird. Das ist in kurz der Grund dafür, warum ein Wohlfahrtsstaat nicht funktionieren kann, warum ein Wohlfahrtsstaat in jeder Hinsicht ein Race-to-the-Bottom ist (Sehr schön beschrieben hat dies James Bartholemew).
Wenn Menschen miteinander interagieren, kooperieren wollen, etwas miteinander tauschen wollen, dann ist Vertrauen eine notwendige Voraussetzung, denn Interaktionen, weisen immer auf die Zukunft und somit auf das Unbekannte, und sie haben immer eine Vorleistung von einem der Interaktionspartner zum Gegenstand. So hat ein Austausch, bei dem z.B. die Stimme gegen Repräsentation getauscht wird, Vertrauen zur Voraussetzung: Derjenige, der seine Stimme gibt, damit ein Politiker ihn repräsentiert, erwartet, dass er auch vertreten wird, dass der Politiker keine Neben-Repräsentationen hat, die der eigenen Repräsentation entgegen stehen und vor allem, dass Politiker keine eigennützigen Akteure sind, die ihren Vorteil über den Vorteil der von ihnen Repräsentierten stellen, die sich, um mit Oliver Williamson zu sprechen, nicht opportunistisch verhalten. Damit sich Menschen nicht opportunistisch verhalten, muss sichergestellt sein, dass opportunistisches Verhalten nicht nur entdeckt, sondern auch betraft wird. Dies ist in aller Kürze die Erklärung dafür, warum eine repräsentative Demokratie nicht funktionieren kann, denn es ist Wählern kaum möglich auszuschließen, dass der gewählte Politiker von Gewerkschaften oder Unternehmen bezahlt wird oder seine Arbeitszeit damit zubringt, Kinderpornographie zu sammeln.
Schließlich ist es eine der offensichtlichsten und zugleich am meisten in Vergessenheit geratenen Weisheit, die im Alltagsverstand beheimatet ist, dass Kenntnisse, Erfahrung und Leistung sich linear zu einander verhalten. Je mehr Kenntnisse und Erfahrung jemand einsetzen kann, desto besser seine Leistung. Dies – in wissenschaftlich – hat Gary S. Becker in seine Humankapitaltheorie gegossen, die man auf die Basis herunterbrechen kann, dass je mehr formale Bildung jemand erwirbt und je mehr Zeit er für “training-on-the-job” aufwendet, desto höher sein Humankapital ist, desto mehr Wissen und Erfahrung hat er um die Anwendung bestimmter Instrumente in unterschiedlichen Situationen und desto eher findet er eine Lösung für ein Problem, das sich ihm stellt. Das ist in aller Kürze die Erklärung dafür, dass eine Gesellschaft, die auf Teilzeitarbeitnehmer setzt, die die Vollzeitarbeit immer mehr entwertet, eher früher als später einen wirtschaftlichen Niedergang erlebt, der u.a. Infrastruktur, Ausrüstung, Wissen und Arbeitsmoral erfasst.
Und damit sind wir beim Staatsfeminismus angekommen, jener absurden Ideologie, die meint, man könne Menschen zu ideologisch gewünschten Handlungen manipulieren, in dem man entsprechende Anreize setzt, ohne dafür die Kosten verringerter Anstrengung zu zahlen, jene Ideologie, die denkt, man könne Frauen über eine Bevorteilung in Positionen befördern. für die sie nicht qualifiziert sind und hätte diese Diskriminierung der qualifizierten Bewerber nicht damit zu zahlen, dass Letztere und Erstere sich opportunistisch verhalten, Letztere durch Dienst nach Vorschrift, weil sich Leistung für sie nicht lohnt, erstere durch weitgehende Dienstverweigerung, weil sie zur notwendigen Leistung nicht fähig sind. Und schließlich haben wir mit dem Staatsfeminismus eine irrsinnige Ideologie, deren Vertreter denken, man könne in der Hälfte der Zeit dieselbe Menge von Kenntnisse erwerben wie ein anderer, der doppelt so viel Zeit für seine Bildung aufwendet. Wer auch dieser Ansicht ist, der mag einen Jungen, der seit seinem vierten Lebensjahr Gitarre spielt, mit jemandem vergleichen, die immer mal wieder klampft.
Und damit sind wir bei Ursula von der Leyen, die derzeit den Bundesverteidigungsminister gibt.
Der Bundesverteidigungsminister ist derjenige, der u.a. dafür verantwortlich ist, dass die Bundeswehr ihrem Verteidigungsauftrag gerecht wird.
Die Bundeswehr, das ist jene Ansammlung von Soldaten und Material, die in Funktionsweise und Instandhaltung weitgehend dem Zustand deutscher Autobahnen und Brücken entspricht: Die Ausrüstung ist mangelhaft, die meisten Kampfjets sind nicht flugtauglich, das Standardgewehr schießt um die Ecke und das sind nur die Highlights aus einer Armee, die dem entspricht, was man aus sozialistischen Ländern gewohnt ist: Fassaden hinter die man besser nicht blickt.
Aber: Ursula von der Leyen weiß, wo der Schuh drückt. Sie weiß, was notwendig ist, um die Bundeswehr zu einer modernen Armee zu machen. Sie hat in ihrer Halttagstätigkeit als Mutter und Parteiideologe als Abgeordneter und Minister so viele Dinge aufgeschnappt, dass sie zmindest glaubt, sie sei kompetent und könne alle Probleme der Bundeswehr-Welt lösen, quasi nebenbei, halbtags und im Einklang mit den Vorgaben des Staatsfeminismus, jenes Gottes, dem sie huldigt:
Wir zitieren im Original aus einer Pressemeldung vom 30. Mai 2014:
Ursula von der Leyen: „Bundeswehr wechselt auf die Überholspur“
Berlin, 30.05.2014.
Die Bundesministerin der Verteidigung stellt Attraktivitätsoffensive vor – 29 Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 100 Mio Euro in fünf Jahren.Bundesministerin der Verteidigung Ursula von der Leyen startet ihre Agenda mit konkreten Plänen zur im Januar angekündigten Initiative, die Bundeswehr zu einem der attraktivsten Arbeitgeber in Deutschland zu machen. Die umfangreiche Agenda „Bundeswehr in Führung – Aktiv. Attraktiv. Anders “, die in Teilen bereits im Koalitionsvertrag angelegt war, soll für die Beschäftigten der Bundeswehr zügig spürbare Verbesserungen erreichen. Das Paket enthält 29 Maßnahmen, die nicht per Gesetz geregelt werden müssen und von denen die meisten bereits Ende 2015 umgesetzt sein sollen. Im kommenden Herbst soll zusätzlich ein Gesetz zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr (Artikelgesetz) folgen. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen: „Die Bundeswehr hat viel zu bieten und wir wollen die Besten, die auch anderswo auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen haben. Die Freiwilligenarmee Bundeswehr soll jedem Vergleich mit der Wirtschaft standhalten. Das gilt in puncto Karrierechancen für junge Männer wie Frauen, Weiterbildung, moderne Arbeitsumgebung und selbstverständlich eine zeitgemäße Vereinbarkeit des Dienstes mit dem Familienleben. Wir haben uns mit der Agenda Bundeswehr in Führung für die nächsten Jahre ehrgeizige Ziele gesetzt. Ab morgen beginnt die Kärrnerarbeit der Umsetzung.“
Die Agenda umfasst u.a.:
Ausweiten flexibler Kinderbetreuung: mehr Belegrechte, mehr Tagespflegeangebote, wo nötig: eigene Kitas, (Aktuell: 275 Belegrechte an 13 Standorten, Großtagespflege an 11 Standorten, 2 Betriebskitas (+ 2 im Bau, 1 in Planung), 350 Eltern-Kind-Zimmer; Ziel: 30 weitere Eltern-Kind-Zimmer in 2014, weitere 45 Belegrechte in 2014, bis 2019 Möglichkeit für 110 neue Großtagespflegeprojekte)
Zentrale Ansprechstellen für alle Probleme rund um Familie und Dienst an jedem Standort (Ziel: bis Ende 2015)
Langzeitarbeitskonten für alle Beschäftigte, Ansparen bei Belastungsspitzen, mehr flexible Zeit für Familie, Weiterbildung, Freizeit, Start: Mitte 2015.
Neue Regeln für Soldatinnen und Soldaten ermöglichen einen deutlich längeren Verbleib auf einem Dienstposten oder an einem Standort (Vorteil für Familie, fachliche Spezialisierung, Reduktion der Belastung durch Pendeln, Ziel: Neue Konzepte ab 2015, Verlängerung der durchschnittlichen Stehzeit von 2-3 auf 4-6 Jahre)
Entwicklung eines umfassenden betrieblichen Gesundheitsmanagements für die gesamte Bundeswehr (z.B. Gesundheitschecks, Sportangebote, Stress- und Suchtprävention; Ziel: ab 2016 für alle Beschäftigten)
Schrittweise Erneuerung der teils in die Jahre gekommenen dienstlichen Unterkünfte und Ersatz des alten Mobiliars
Hochwertigere, moderne Ausstattung (z.B. TV, Kühlschrank, etc; Start: 2015)
Flächendeckend frei zugänglicher Internetzugang in den Unterkünften der Kasernen (Ziel: schrittweise Einführung, Start mit Lehreinrichtungen ab Mitte 2015)
Zwischenzeitlich hat sich die Überholspur, auf der von der Leyen sich wähnt, als Standstreifen entpuppt, der mit Tornado-II-Jets und sonstigem Gerät verstellt ist. Aber, weitblickend wie sie ist, hat von der Leyen den Krieg der Zukunft vorhergesehen, den Krieg, den Papa und Mama am Computer führen, im modernen Ambiente der familienfreundlichen Kaserne, die gleich neben McDonalds (Vepflegung) und Ikea (modernes Mobiliar) und Indesit (Kühlschrank) gebaut wurde.
Ob es sich bei dieser Vision nicht doch eher um ein Hirngespinst handelt, ist eine Frage, die sich angesichts derzeitiger militärischer Aktivitäten, die die USA, Frankreich und das Vereinigte Königreich entfalten, und zwar mit richtigen Kampfjets und -drohnen, nicht mit virtuellen, besonders dringlich stellt. Aber, mit Blick auf den “Vorsprungs durch Technik”, den Deutschland bis heute zumindest in der Werbung reklamiert, könnte sich die Vision von der Leyens als absoluter Knüller erweisen, ebenso, wie der beabsichtigte Bau eines deutschen Flugzeugträgers, über den wir bereits in der Vergangenheit berichtet haben – ansonsten wären die 100 Millionen Euro für die von der Laien-Vision aus dem Fenster geworfen und besser in Material und Gerät investiert.
P.S.
Was passiert eigentlich, wenn durch die Benutzung der von Deutschland gelieferten Waffen, mehr Kurden sterben als durch das Einwirken des IS?
Wissenschaft und Information verständlich und in Klartext.
Unterstützen Sie ScienceFiles
Anregungen, Hinweise, Kontakt? -> Redaktion @ Sciencefiles.org
Wenn Ihnen gefällt, was Sie bei uns lesen, dann bitten wir Sie, uns zu unterstützen.
ScienceFiles lebt weitgehend von Spenden.
Helfen Sie uns, ScienceFiles auf eine solide finanzielle Basis zu stellen:
Entweder direkt über die ScienceFiles-Spendenfunktion spenden [das ist sicher und Sie haben die volle Kontrolle über ihre Daten]:

Oder über unser Spendenkonto bei Halifax:

HALIFAX (Konto-Inhaber: Michael Klein):
- IBAN: GB15 HLFX 1100 3311 0902 67
- BIC: HLFXG1B21B24
Wenn Sie ScienceFiles weiterhin lesen wollen, dann sind Sie jetzt gefordert.
Hat dies auf Haunebu7's Blog rebloggt.
Deutsche Kriegsminister saßen schon immer auf einem Schleudersitz. Nebenbei ist Deutschland von Freunden umgeben. Diese Freundschaft hört auf, wenn Deutschland zahlungsunwillig wird. Die schrottreifen Transall haben die Ursache, dass der Nachfolger A-400M schon seit Jahren mit der Auslieferung im Verzug ist. Auch sonst scheint die Firma EADS bei den Fehlkonstruktionen überrepräsentiert zu sein. Rheinmetall & co. kriegen von total unfähigen deutschen Militärbürokraten Vorgaben, die zu solchen tollen Produkten wie dem SPz Puma führen. Über 40 t Gewicht, 3,6 m hoch, 9 Mio. Stückpreis (System), das vergleiche man mal mit Konkurrenzmodellen. Ohne die Quotenweiber gut zu finden, Frauen stehen auch oft ihren Mann. Der Kriegsministerin ist, bis auf die Tatsache, dass sie überhaupt nichts von Armee verstehen kann, nichts vorzuwerfen. Theoretisch müsste sie ihr gesamtes Ministerium aus totat unfähigen Bürokraten fristlos entlassen. Sie wurde von Murksel auf den Schleudersitz gesetzt und den Knopf bedient Merkel persönlich.
Einige Anmerkungen hierzu:
1. Professionalität einer Armee
In einem Artikel auf den ‘Asian Times’ wurde der Frage nachgegangen
warum die hochgerüsteten arabischen Armeen in Waffengängen derart schlecht abschneiden:
Einfache Erklärung:
Vetternwirtschaft führt zu miserablem Führungspersonal,
was wiederum jegliches Engangement und jeglichen Kampfgeist untergräbt
und schnell zu demoralisierten Truppen führt.
Wie sich diese Überlegungen auf die (Rest-)Armeen westlicher Staaten
übertragen lassen, wird dem Leser zur Beantwortung überlassen 😉
2. (Rest-)Armeen
Fast alle europäischen Armeen haben auch gar nicht mehr Umfang und
Ausrüstung die eine erfolgreiche Landesverteidigung ermöglichen würde.
(und das trotz riesiger Militärausgaben in Europa, Google:
‘world military expenditure’ or ‘word military spendings’)
Womit sich natürlich die Frage stellt, wofür das Geld
hier hinausgeschmissen wird…
3. Situation BRD-Land
Lt. einer Umfrage die ich kürzlich gelesen habe wären
noch ca. 16% der Befragten bereit BRD-Land zu verteidigen..
Das einzige, daß mich am Ergebniss überrascht hat, ist das
es noch so viele sind…
Die Aussicht 70% seiner Lebensarbeitsleistung an den Staat
abzutreten, scheint viele nicht mehr ausreichend zu motivieren (lol)
P.S.
Auch wenn es nicht direkt zum Thema gehört:
Der neueste britische Träger (HMS Queen Elizabeth) ist
auch nicht gerade ein Paradebeispiel für militärische Kompetenz –
milde ausgedrückt.
Wobei die zukünftige militärische Bedeutung von Flugzeugträgern
mittlerweile ohnehin heftig umstritten ist.
Bin gerade fertig mit meinem neuesten Artikel:
http://karstenmende.wordpress.com/2014/09/28/grounded-die-abschaffung-der-landesverteidigung-teil-3/
und schaue mal kurz bei “sciencefiles” rein.
Siehe da: Voilà! 😀
Nehmen wir ‘mal an es wären etliche zig-Millionen $$$ verfügbar um Genderimus nachhaltig ins Unternehmen einzuführen und sich daraufhin einen Profit (für wen auch immer) zu versprechen.
Warum dann strauchelt selbst Google (und Facebook, Apple, Yahoo and other tech giants) bei so einem Projekt:
– http://www.nytimes.com/2014/09/25/technology/exposing-hidden-biases-at-google-to-improve-diversity.html
Aus meiner Sicht sind irgendwelche “axiomatischen Gründe” herbeigewollt und werden jedesmal neu erfunden damit man immer wieder neue Prügelknaben (und $$$ funding) bekommt. Oder?
Was sollte mich motivieren diese BRD zu verteidigen? Damit ich auch morgen noch kraftvoll abgezockt werden kann? Damit ich mich auch morgen noch belügen, betrügen, bestehlen lassen kann. Wer in diese Bundeswehr dient, dient sicherlich nicht Deutschland….
Eure Artikel sind normalerweise bestchend brtillant, aber heute sind mir einige Schwächen ins Auge gefallen. Nichts gravierendes:
“dass Kenntnisse, Erfahrung und Leistung sich linear zu einander verhalten”
Linear ist ein sehr strenger Zusammenhang – kurz gesagt, doppeltet einsatzt bringt doppeltes Ergebnis, dreifacher Einsatz, das dreifache.
Während ich zustimme dass ein positiver Zusammenhang ziwschen Kenntnissen + Erfahrung un möglicher (nicht tatsächlicher) Leistung besteht, habe ich zweifel, dass er linear ist. Eher würde ich eine Kurve erwarten, die am Anfang recht steil verläuft, d.h. schon geringe zuwächse in Kenntnis und Erfahrung erhöhen die mögliche Leistung zunächst stark, später aber verflacht diese Kurve.
“Menschen sind rationale Wesen, die versuchen, mit ihren Handlungen und für sich den optimalen Nutzen zu erreichen.”
Soweit ich weiss ist der Homo Öconomicus inzwischen wiederlegt. Menschen lassen sich oft von gefühlene Leiten, und sin altruistisch, d.h. geben häufig persönliche Vorteile zu Gunsten einer Gruppe auf, der sie sich angehörig fühlen, und die ihnen wichtig ist. Selbst wohlwollende Betrachtungen kommen zu dem Ergebnis, dass das Modell schwächen hat:
http://de.wikipedia.org/wiki/Homo_oeconomicus#Rationalit.C3.A4tsannahmen_2
Was mich allerdings schon seit langem wundert, grob gesagt, seitdem ich mich für Politik interessiere, ist die Minister-Rotation. Die Fähigkeit der Minister praktisch aus dem Stand jedwede Fachliche Kenntnis zu besitzen und ein resort zu Leiten, mit dem sie bislang nichts zu tun hatten.
Ich bewundere dise Fähigkeit, und muss Feststellen, dass es Personen mit entsprechenden Fähigkeiten ausserhalb der Politik nicht zu geben scheint. Jede Firma müsste Manager mit solcherart Fachkenntnissen und Führunsgfähigkeiten sofort rekrutieren, wenn sie verfügbar wären.
Schön wäre, wenn die Prämissen ihrer Argumentation besser fundiert wären (-> linear, -> homo oeconomicus) aber die Schlussfolgerungen bleiben valide.
Erstens: Linearität ist eine Funktion: a = bx, d.h. mit jeder Steigerung in a wächst b um den konstanten Faktor x. Das hat mit Verdoppeln nichts zu tun… Ich habe übrigens keine Zweifel, dass der Zusammenhang linear abgebildet werden kann.
Der homo oeconomicus kann nicht widerlegt werden, denn er ist ein Idealtypus, mit dem man versucht, die Realität zu erklären. Was die Annahme angeht, dass Menschen versuchen, sich rational zu verhalten: Wenn sie das nicht täten, dann wäre menschliches Miteinander nicht möglich, weil man keine Chance hätte, das Verhalten anderer zu antizipieren oder Regeln für das Zusammenleben aufzustellen, diese erfordern nämlich Rationalität. Und schließlich: Altruismus ist ein rationales Verhalten: Entweder man erwartet einen psychischen Nutzen durch Altruismus oder man verspricht sich durch Altruismus einen langfristigen Vorteil.
“Erstens: Linearität ist eine Funktion: a = bx, d.h. mit jeder Steigerung in a wächst b um den konstanten Faktor x. Das hat mit Verdoppeln nichts zu tun…”
Zu a=bx und verdoppeln – ist x konstant, und wird b verdoppelt, so verdoppelt sich auch a.
“Ich habe übrigens keine Zweifel, dass der Zusammenhang linear abgebildet werden kann.”
Ich schon. Gibt es Quellen, die einen linearen Zusammenhang belegen? Vieles in/an und um den Menschen herum folgt eher logaritschmischen Zusammenhängen als linearen, z.B. empfundene Laustärke gegenüber dem Schalldruck.
“Altruismus ist ein rationales Verhalten: Entweder man erwartet einen psychischen Nutzen durch Altruismus oder man verspricht sich durch Altruismus einen langfristigen Vorteil.”
Das wird noch heftig debattiert, aber ich muss zugeben, ich habe gerade keine Quelle für Studien, sie zeigen, dass Menschen sich gegenüber Gruppenmitgleidern gelegentlich weit über ein rationales Maß hinaus altruistisch Verhalten.
Ich kann aus dem Gedächntnis nur ein Beispiel geben: Ein Soldat, der sich opfert, um einen Kameraden zu retten. Der Soldet hat nichts von seinem Verhalten, er ist danach nämlich tot. Und das kam immer mal wieder vor.
Wie gesagt, ich mag eure Artikel sehr, und sie fallen normalerweise durch hoge präzision in der Argumentation auf. Ich bin etwas überrascht angesichts der harschen Reaktion auf meinen Kommentar, da ich nicht Kritik üben wollte, sondern helfen, die Argumentation die geführt wurde, gegen etwaige Angriffe abzusichern.
Ich muss das nicht tun. Ich kann eure Fehler auch schweigend überlesen, das ist dann euer Verlust, nicht meiner. Wie gesagt, ich bin nicht gegen den Artikel, ich wollte nur helfen, es noch etwas besser zu machen.
1) y = 2x ist eine lineare Funktion – es gibt noch andere.
2) Wir schreiben nicht davon, wie etwas ist, sondern davon, wie man etwas beschreiben kann. Lineare Funktionen gibt es nicht in der Wirklichkeit. Wir tragen sie an die Wirklichkeit heran.
3) Wie heißt der Soldat, der sein Leben für einen Freund gegeben hat? St. Martin? Ah, nein, das war der, der seinen Mantel geteilt hat. Und selbst wenn es diesen Soldaten geben sollte, was sollte dieser Einzelfall belegen, dass dieser Soldat lebensmüde war und einen sehr rationalen Weg gesucht hat, um seinem Leben ein Ende zu setzen?
4) Bislang habe ich noch nichts gelesen, was einen Fehler bei uns nahelegen würde. Dass Sie nicht der Ansicht sind, etwas lasse sich linear beschreiben, ist kein Fehler und dass Sie eine – entschuldigung: verquere Vorstellung davon haben, was Altruismus ist, ist auch kein Fehler von uns. Insofern wäre es mir fast lieber, Sie würden das, was Sie für Fehler halten, schweigend überlesen.
“1) y = 2x ist eine lineare Funktion – es gibt noch andere.”
Die Sache mit der verdoppelung gilt für alle b, nicht nur für b=2
Aber gut. Lassen wir es. Wenn es mehr hilft nichts zu sagen, dann tue ich das jetzt. Eure Leser können die Kommentare selbst bewerten.
Wie verdoppelt sich ein b von 1,67?
Die Erfahrungsleistungskurve ist für mich (wenn man es streng mathematisch ausdrücken will) eine Funktion die die Steigung der Leistung ausdrückt. Die Leistungsfunktion selbst kann dann quadratisch sein. Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass man nicht jeden Tag gleich viel lernt und daher auch die Steigung nicht streng monoton steigend sein kann…
Immerhin muss sie aber konstant steigend sein. Ansonsten müsste es Zeitpunkte geben, bei denen eine größere Erfahrung zu einer geringeren Leistung führen. Eine lineare Steigung ist daher für mich eine sichere Annahme.
Bezüglich St. Martin: Der Typ war eindeutig ein Egoist. Er hat hat seinen Mantel (bzw. die Hälfte davon) für sein Seelenheil eingetauscht. In Anbetracht dessen das der Typ zum Zeitpunkt der Mantelteilung wohlhabend/reich war, als Reicher aber nicht durchs Nadelöhr (und somit den Himmel) kommt und sich sofort einen neuen Mantel kaufen konnte, ein ziemlicht guter Deal.
Der gedankliche Fehler beim Altruismus ist es, Leistung/Gegenleistung auf rein materieller Ebene zu betrachten. Es gibt halt auch immaterielle Leistungen und selbst rein jenseitige Hoffnungen haben offensichtlich einen bezifferbaren Wert (siehe etwa Ablasshandel).
“Eine lineare Steigung ist daher für mich eine sichere Annahme.”
Da stimme ich zu. Ich ging auch von einer streng monton steigenden Funktion aus.
Allerdings eher in der Form
mögliche Leisting = k + pow(a* Erfahrung + b*kenntnis, c)
Mit postiven a, b, und c, aber mit c < 1. D.h. der Leistungsgewinn nimmt in den höheren Regionen von Erfahrung und Kenntnis nur unterproprtional zum Zuwachs derselben zu.
"Es gibt halt auch immaterielle Leistungen und selbst rein jenseitige Hoffnungen haben offensichtlich einen bezifferbaren Wert (siehe etwa Ablasshandel)."
Das war der Grund, warum ich den Soldaten der sich für den Kameraden opfert als Beispiel nahm, und nicht den Selbstmordattentäter, obwohl, weltlich gesehen, der Selbstmordattentäter auch keine Gewinn aus dem Erfolg seiner Aktion ziehen kann.
Letzterer hofft nämlich auf ein besseres Leben im jenseits. Zumindest wird unsa das so gesagt. Ob das richtig ist – also die Annahme, dass er darauf hofft – wissen wir nicht sicher. Wir können die Leute nur sehr selten dazu fragen, und wir können auch schlecht prüfen ob die wenigen Antworten wahr waren, oder publicity.
Das ist ähnlich wie die Theorie von Herrn Klein, dass Soldaten die sich Opfern alles verkappte Selbsmörder sind, die nicht mehr Leben wollen. Wir können sie nachträglich nicht mehr nach ihren Beweggründen fragen. Die Theorie kann richtig sein, muss es aber nicht. Und bislang wurden keine Quellen gezeigt, die die Theore stützen – ich muss zugeben, ich habe auch keine Quellen zitiert, die den Gedankengang stützen, dass der Soldat, der sich Opfert, das allein aus dem beweggrund tut, um seinem Kameraden eben dieses Schicksal zu ersparen, z.B. weil er den anderen schätzt, mehr wert schätzt als sich selbst, bzw. sein eigenes Leben.
Eine google Suche für "motivation für Soldaten sich für kameraden zu opfern" liefert leider keine Ergebnisse, die hilfreich wären, um die Frage zu entscheiden. Somit stehen hier zwei Theorien und es ist noch zu entscheiden, ob und welche davon richtig ist/sind – es können auch beide falsch sein.
Ist doch eigentlich auch ein gutes Zeichen, dass die gesamte Bundeswehr fast nur aus Schrott besteht (mal davon abgesehen in welche dunklen Kanäle die jährlichen +30 Mrd. verschwunden sind). Das zeigt, dass die Deutschen KEINEN KRIEG wollen und einfach schon das meiste abgerüstet haben.
FRIEDEN kann nur durch FRIEDEN entstehen
und der Samen des Friedes ist die LIEBE.