Staatlich geförderte Päderastie

Helmut Kentler, den die einen als “Leuchtturm” und “Vorbild für öffentliche Wissenschaft” feiern, der “Kompetenz, Authentizität und Nahbarkeit” vereint habe, in dem andere die “Schlüsselfigur”, der Debatte über “die sexuelle Gleichberechtigung Homosexueller und Pädophiler“, sehen, sein Denkmal hat in den letzten Jahren gelitten. Erheblich gelitten. Begonnen hat alles im Jahre 2013 u.a. mit Berichten in der Zeit und der Berliner taz

Kentler_HUmanistischer Nachruf“Ulrich war 13 Jahre alt, abgehauen aus dem Kinderheim, Stricher am Bahnhof Zoo. Er hatte kein Zuhause, lesen und schreiben konnte er nicht. Aber sein “Vorteil war, dass er gut aussah und dass ihm Sex Spaß machte; so konnte er pädophil eingestellten Männern, die sich um ihn kümmerten, etwas zurückgeben”.

Das schreibt der renommierte Sexualwissenschaftler Helmut Kentler über den Jungen, den er Ulrich nennt, in einem Bericht über ein pädagogisches Modellprojekt , das er 1969 in Westberlin ins Leben rief. Ulrich bekam auf Kentlers Betreiben hin ein neues Zuhause: bei einem vorbestraften Pädosexuellen, mit Genehmigung der von der SPD geführten Senatsverwaltung für Jugend.

Drei vorbestrafte Hausmeister wurden auf diese Weise zu offiziellen Pflegevätern gemacht und für ihre Betreuung der Minderjährigen mit staatlichem Pflegegeld entlohnt. Kentler übernahm die Supervision und machte zweimal die Woche Hausbesuche”.

Berliner Behörden, SPD geführte Behörden haben also Steuergelder aufgewendet, um Päderasten nicht nur zu finanzieren, sondern es diesen Päderasten zu ermöglichen, ihrem Hobby ganz offiziell und legal und ohne Angst vor strafrechtlichen Konsequenzen nachzugehen.

Die Idee dazu, minderjährige Jungen in die Obhut von Päderasten zu überantworten, sie war die Idee von Helmut Kentler, dem “Vorbild für öffentliche Wissenschaft”, wie Rüdiger Lautmann in seinem Nachruf auf Kentler, der 2008 gestorben ist, schreibt. Und weiter: “Der unverheiratete alleinerziehende Vater mit drei Adoptivsöhnen führte eine bemerkenswerte Sonderexistenz, über die man gerne etwas mehr läse. Auch diese seine persönliche Erfahrung brachte Kentler in eine Veröffentlichung ein: sein Plädoyer für Leihväter (1989)”.

Es ist im Rahmen dieses Plädoyers für Leihväter (im Buch von 1989 mit dem gleichnamigen Titel), das eigentlich ein Gutachten für den Berliner Senat (vermutlich aus alter Verbundenheit) zum Thema “Homosexuelle als Betreuungs-/Beziehungsperson unter besonderer Berücksichtigung des Pflegekindschaftsverhältnisses” ist, dass Kentler stolz von seinem Berliner Experiment berichtet, bei dem drei Jungen in die von Steuerzahlern finanzierte Obhut dreier Päderasten überantwortet wurden, mit dem Segen der zuständigen Berliner Behörde.

Dazu schreibt Kentler in seinem Gutachten: “Mir war klar, dass die drei Männer vor allem darum so viel für ‘ihren’ Jungen taten, weil sie mit ihm ein sexuelles Verhältnis hatten.” Und weiter: “Ich hatte damals erste Veröffentlichungen über Versuche in Holland und in den USA gelesen, bei Päderasten Pflegestellen für jugendliche Herumtreiber einzurichten und zu ermöglichen. Die Ergebnisse ermutigten mich, etwas ähnliches zu versuchen, und es gelang mir, die zuständige Sachbeamtin dafür zu gewinnen”.

Über einen dieser angeblichen Versuche, auf den sich Helmut Kentler hier bezieht, berichtet Ralph Tindall im Heft 4 des Journal of Homosexuality aus dem Jahre 1978. Es ist dieser Beitrag, den Regine Pfeiffer für ihren Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gelesen (“Wie ein Sexualforscher beweisen wollte, dass Kinder von Päderasten profitieren”, FAS vom 4. Oktober 2015) und mit den Aussagen verglichen hat, die Kentler demselben Beitrag von Tindall entnommen haben will. Das Urteil, zu dem Pfeiffer gelangt, ist eindeutig: Wissenschaftsbetrug durch Helmut Kentler.

“Die Studie [von Tindall] hatte gravierende Mängel – darüber legte er [Kentler] den Mantel freundlichen Schweigens. Was noch schlimmer war: Er verdrehte und verfälschte sie. … Wo immer Tindall vorsichtig argumentierte und Bedenken erkennen ließ, wurden sie von Kentler getilgt”

Kentler, so das Fazit von Pfeiffer, habe die Studie von Tindall nicht nur verfälscht, sondern für seine Gebrauchszwecke umgedeutet und aufgeblasen, weitreichende Ergebnisse und Belege erfunden, die Tindall nicht vorgelegt habe.

Tindall_1978Tatsächlich behandeln die 11 Seiten des Beitrags von Tindall neuen Beispiele von sexuellen Beziehungen zwischen minderjährigen Jungen und älteren Männern. Bei den älteren Männern handelt es sich um einen Lehrer, einen Chefmechaniker, einen Sportdirektor, einen Universitätsprofessor, einen Onkel, einen Ingenieur, einen angehenden Pfarrer, einen Handelsreisenden sowie einen Abgeordneten. Nicht unbedingt das, was man einen repräsentativen Querschnitt durch die Bevölkerung nennt, aber viellicht durchaus repräsentativ für die Klasse, aus der die Nachfrage nach Päderastie kommt. Wer weiß. Niemand weiß es, denn es gibt keine Daten.

Die Daten, die Tindall berichtet, sind Fallbeispiele, neun Fälle, für die er ausreichende Informationen über einen Zeitraum von rund 30 Jahren sammeln konnte. Entsprechend vorsichtig interpretiert Tindall seine Daten:

“With the sparse data we have, we would have to conclude that in sexual relationships between males beyond puberty where force is not involved many have no deterious effects. Unfortunately, in this limited study there is very little information concerning the adult males involved. From the boys’ reports these men apparently took a paternalistic or teacherlike interest in the boys to the extent that the boys modeled aspects of the adults’ behavior other than the sexual” (381). Und: “These [nine] cases represent a sample with an unknown bias in that we have been able to follow their development, but there was little differences surrounding the original contact in the less documented cases. We do not know how representative these cases are of the original 200.”

Tindall selbst geht also davon aus, dass seine Daten bestenfalls anekdotischen Charakter haben. Die neun von ihm berichteten Fälle, bei denen es sich in jedem Fall um freiwillige Kontakte zwischen minderjährigen Jungen und erwachsenen Männern gehandelt hat, weisen entsprechend nicht über sich hinaus. In keinem Fall stellen sie Versuche dar, “bei Päderasten Pflegestellen für jugendliche Herumtreiber einzurichten und zu ermöglichen”, wie dies Kentler behauptet.

Die Päderasten-Pfleger sind eine Phantasie Kentlers und alles, was er beginnend mit dem Jahre 1969 und im Verlauf der 1970er Jahre mit der Unterstützung der Berliner Senatsverwaltung getan hat, ist entsprechend seine Verantwortung. Dass die Freiwilligkeit der Beziehungen, von denen Tindall berichtet, bei Kentler zu einer Zuweisung von minderjährigen Jungen zu Päderasten gemacht wurde, dass die sexuelle Beziehung zur Währung wurde, mit denen die Jungen für die Pflege durch Päderasten bezahlen und diese Währung zudem durch Steuermittel ergänzt wurden, sind Perversionen, wie sie nur mit missionarischem Eifer bewegte und ihr Heil über die Welt verteilende Linke haben können.

So wie Kentler die Individualität der Jungen, die er “überzeugt” hat, sich in die Obhut von Päderasten zu begeben, (mit welchen Mittel diese Überzeugung erfolgt ist, ist unbekannt, welche Rolle die Berliner Jugendbehörde bei der erfolgreichen “Überzeugung” der Jungen gespielt hat, ist ebenfalls unbekannt), mit Füßen tritt, um seine Vision einer freien Sexualität ab Kindesalter zu verwirklichen, so wie es ihm vollkommen egal ist, welche Kollateralschäden die Durchsetzung seiner Vision nach sich zieht, so ist es den rot-grünen Sexualaufklärern, die in Bildungsplänen Kindern bereits in Grundschulen sexuelle Praktiken beibringen wollen, egal, welche Konsequenzen die entsprechende Aufklärung für die Kinder hat. Es geht ihnen wie Kentler nicht um die lumpigen Individuen, die als Crash Test Dummies für ihre Versuche herhalten, sondern darum, ihre Weltvision, die manche als kranke Phantasie ansehen, auf Kosten anderer und ohne Rücksicht auf Verluste durchzusetzen.

Insofern wiederholt sich Kentler gerade, dieses Mal umfasst der Feldversuch nicht drei Jungen aus Berlin, sondern alle Schüler aus Baden-Württemberg. Dass es trotz dieser offensichtlichen Schlußfolgerungen auf die Motivation und intellektuelle Reife von Personen wie Kentler vermeintliche Wissenschaftler gibt, die ihn als “Vorbild für öffentliche Wissenschaft” feiern wollen, ist mehr als befremdlich, jedenfalls dann, wenn man ein Bild von Wissenschaft hat, das wissenschaftliche Lauterkeit an erste Stelle setzt, und wissenschaftliche Lauterkeit verbietet es, drei Jungen zu Versuchskaninchen für die eigene ideologische Phantasie zu machen, sie verbietet es, neun Fallstudien zu allgemeinen Belegen aufzublasen, und sie verbietet es überhaupt, das Leben Dritter einer intellektuellen Laune zu opfern.

Sofern die drei Versuchkaninchen aus dem Jahre 1969 noch am Leben sind, sollten Sie gegen die Berliner Jugendbehörde, mit deren Einverständnis sie Päderasten überantwortet wurden, klagen, schon weil es gegen die Menschenwürde verstößt, zum Versuchskaninchen für ideologische Phantasien gemacht zu werden.

Wir danken Gabriel Stängle, der uns auf den Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung hingewiesen hat.

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